Dermatologie: Anatomie und Physiologie der Haut

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Allgemeines[Bearbeiten]

Namen und Bezeichnungen[Bearbeiten]

Integumentum commune - die Haut

besteht aus:

Cutis

Epidermis Oberhaut

Dermis oder Corium Lederhaut

Tela subcutanea - Subcutis, Unterhautbinde- und Fettgewebe

Zahlen zur Haut[Bearbeiten]

Die Haut ist mit ihrer Oberfläche von 1,5-2 m2 und ihrem Gewicht von 3,5-10 kg. Es handelt sich nicht um das oberflächengrößte Organ, da z.B. die Lunge eine Oberfläche besitzt, die ca. 100x größer ist.

Anatomie Aufbau[Bearbeiten]

Die Anatomie der Haut beschreibt den Aufbau der Haut – lat. cutis – als einem Grenzorgan, das vielfältige Funktionen übernimmt. Es ist bei allen Wirbeltieren einschließlich des Menschen prinzipiell gleich aufgebaut und besteht aus mehreren Schichten.

Makroanatomie (Grober Aufbau)[Bearbeiten]

Epidermis[Bearbeiten]

Die Epidermis oder "Oberhaut" gehört zu den Epithelgeweben, es handelt sich um ein gefäßloses, mehrschichtiges verhornendes Plattenepithel, das 0,03-0,5 mm dick ist. An der Epidermis unterscheidet man Leisten- und Felderhaut. Felderhaut kommt an den behaarten Stellen vor, sie weist eine durch Furchen hervorgerufene, unregelmäßige, rautenförmige Felderung auf. Leistenhaut tritt nur an den Handflächen und Fußsohlen auf. Hier findet man ca. 0,5 mm breite Leisten bzw. Rillen, deren Muster genetisch festgelegt sind und daher über den Fingerabdruck zur Identifizierung herangezogen werden können. Von innen nach außen können in der Epidermis folgende Schichten unterschieden werden:

Stratum basale[Bearbeiten]

Das Stratum basale – die "Keimschicht" – dient als innerste Zellschicht der Regeneration der Haut, hier finden Zellteilungen statt. Die Nährstoffversorgung ist hier noch vergleichsweise gut. Da sich in der Epidermis keine Blutgefäße befinden, wird sie von der darunterliegenden Lederhaut durch Diffusion ernährt. Hier liegen auch die Melaninpigment enthaltenden Melanozyten und die Merkel Tastscheiben.

Stratum spinosum[Bearbeiten]

In dem auch als "Stachelzellschicht" bezeichneten Stratum spinosum sind die Zellen in mehreren Schichten (4-8) und an zahlreichen Stellen miteinander (durch Desmosomen) verbunden; sie erhalten dadurch ein stacheliges Aussehen und bilden ein stabiles Gerüst. Hier beginnt bereits die Verhornung (Keratinisierung). Stratum basale und Stratum spinosum werden auch als Stratum germinativum (Keimschicht) bezeichnet.

Stratum granulosum[Bearbeiten]

Mit fortschreitender Verhornung beginnt in dieser "Körnerzellschicht" bereits der Abbau der Zellen, sie wandeln sich allmählich in leblose Keratinozyten um.

Stratum lucidum[Bearbeiten]

Das auch als "Glanzschicht" benannte Stratum lucidum ist eine unter dem Mikroskop sehr einheitlich aussehende Zellschicht, die ausgeprägt nur an der Leistenhaut der Hände und Füße vorkommt. Sie hat die Aufgabe, eine Barriere gegen alle Formen von Eindringlingen in die Haut darzustellen. Sie besteht zum Großteil aus einer öligen Schicht. In der Felderhaut ist sie kaum ausgebildet und daher auch nur als dünner Zellstreifen unter dem Stratum corneum zu erkennen.

Stratum corneum[Bearbeiten]

Der Übergang in das Stratum corneum, die äußerste Schicht der Epiderrmis, erfolgt abrupt. Die nun vollständig verhornten Korneozyten bilden jetzt als "Hornzellen" die "Hornzellschicht", die je nach Region zwischen 12 und 200 Zellschichten dick sein kann. Die Zellen dieser Epidermisschicht sind abgestorben und enthalten keine Zellorganellen. Fette zwischen den Zellen bilden gemeinsam mit den Hornzellen (Korneozyten) eine wasserabweisende Schutzschicht.

Das Stratum dijunctum ist hiervon jener Anteil, in dem sich die Hornzellen voneinander lösen und unmerklich von der Haut abschilfern (abfallen), indem sich die Kontakte zwischen den Zellen auflösen. Erfolgt dieser Prozess unvollständig, wird der "Zellverlust" als Schuppung sichtbar.

Weitere Zellen der Epidermis sind die

  • Melanozyten: Pigmentbildende Zellen der Basalzellschicht
  • Langerhans-Zellen: Abwehrzellen des lymphatischen Systems innerhalb der Stachelzellschicht
  • Merkel-Zellen: Sinneszellen für Berührungsreize innerhalb der Basalzellschicht.

Lederhaut (Dermis)[Bearbeiten]

Die Dermis entspricht (wie der Name bereits sagt) jenem Hautbestandteil, aus dem bei entsprechender Verarbeitung Leder hergestellt werden kann. Sie enthält reißfeste Kollagenfasern und elastische Fasern. Darüber hinaus sind zahlreiche Blut- und Lymphgefäße in die Lederhaut eingeflochten. Die Hautdrüsen liegen überwiegend innerhalb der Lederhaut, und auch die meisten Sinnesrezeptoren der Haut befinden sich in dieser Schicht. Zwischen Lederhaut und Oberhaut verläuft eine wellenförmige bis zapfenförmige Grenze, der sogenannte Papillarkörper. Durch die vielfachen Einstülpungen der Lederhaut in die untere Fläche der Oberhaut kommt es zu einer festen mechanischen Verbindung beider Schichten und zu einer erleichterten Abgabe von Nährstoffen an die Oberhaut.

Die Grenze zwischen Ober-und Lederhaut ist deutlich zu erkennen. Dagegen ist der Übergang von der Leder- zur Unterhaut fließend.

Unterhautgewebe (Subcutis)[Bearbeiten]

Das Unterhautgewebe verbindet die Lederhaut mit dem darunterliegenden Gewebe, wie Muskeln, Knochen, Knorpel oder Organe.

Die Subcutis enthält je nach Ernährungslage mehr oder weniger Fettzellen. Sie dient als Nahrungsreserve zur Wärmeisolierung und zur Polsterung. Bestimmte Teile des Körpers dienen bevorzugt als Fettspeicher, wie das Unterhautgewebe des Bauches und des Gesäßes. Außer Fettzellen enthält das Unterhautgewebe noch reichlich Blutgefäße und Nerven.

Die Schweißdrüsen reichen meist bis in die Subcutis, außerdem befinden sich hier noch die unteren Abschnitte der Haarbälge und die Vater-Pacini-Lamellenkörperchen, die für die Tiefensensibilität zuständig sind. An Stellen, an denen die Haut oft gegen Knochen gedrückt wird (Kniescheibe, Ellenbogen), sind Schleimbeutel in die Subcutis eingelagert.

Hautanhangsgebilde[Bearbeiten]

Zu den sog. Hautanhangsgebilden der Haut gehören:

  • Haare
  • Nägel
  • Duftdrüsen
  • Talgdrüsen
  • Schweißdrüsen
    • Endokrine
    • Exokrine
  • Nicht zuletzt ist auch die Milchdrüse(Glandula Mammilla) eine modifizierte "Hautdrüse", die aber funktionell zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen gehört.

Bei den Tieren sind Huf, Klaue, Hörner, Federn, Schuppen ebenfalls Sonderbildungen der Haut.

Feinbau der Haut[Bearbeiten]

Zellarten der Haut[Bearbeiten]

Hautrezeptoren, Nerven[Bearbeiten]

Sensorische Rezeptoren sind Zellen, die auf den Empfang bestimmter Tast-, Druck- und Berührungsreize spezialisiert sind. Sie sind in unterschiedlicher Konzentration über den ganzen Körper verteilt. Mit ihrer Hilfe befindet sich die Haut in ständiger "Fühlung" mit ihrer Umwelt. In der Haut werden folgende Arten von Rezeptoren unterschieden:

Mechano-, Thermo- und Schmerzrezeptoren


Mechanorezeptoren für Tasten, Berührung und Druck

Merkel-Zellen, für Druckempfindung zuständige große, helle Zellen, liegen in der Basalschicht der Epidermis und der äußeren Haarwurzelscheide, als Merkel-Zell-Neuritenkomplex. Es wird vermutet, dass es sich im engeren Sinn nicht um Mechanorezeptoren handelt, sondern um neurosekretorische Zellen.

Merkel-Tastscheiben,flächige Nervenendigung im Stratum germinativum, ebenfalls für Druck empfindlich.

Meissner-Körperchen, in den Papillen der Lederhaut gelegene Tastkörperchen, mit denen je 3-5 markhaltige Nervenfasern verbunden sind. Sie kommen vor allem an den Fingern und der Plantarseite der Zehen, also an unbehaarten Stellen, vor.

Haarfolikelrezeptoren, sitzen in der behaarten Haut und sprechen auf Berührung des Haares an. Dazu umspinnen afferente Fasern spiralförmig die Haarwurzel.

Vater-Pacini-Lamellenkörperchen, corpuscula lamellosa, große lamellöse Endkörperchen von Nervenfasern vermitteln Druckempfindung der Tiefensensibilität und Vibrationsreize. Vor allem in Handteller, Fußsohle, Faszien, Periost, Endsehnen, Blutgefäßen, Mesenterium äußeres Genital gelegen.

Epithelzellen[Bearbeiten]

Die Epidermis ist ein mehrschichtiges, verhornendes Plattenepithel

Melanozyten[Bearbeiten]

Melanin[Bearbeiten]

Melanine (von griech. melas = schwarz, düster) sind braune oder schwarze Pigmente (Farbstoffe), die durch die enzymatische Oxidation des Tyrosins entstehen (enzymatische Bräunung) und die beim Menschen die Färbung der Haut, Haare oder Augen bewirken. Sie kommen vor allem in Wirbeltieren und Insekten, als Farbstoff in der Tinte von Tintenfischen und sehr selten auch in Mikroorganismen und Pflanzen vor. Gebildet wird Melanin bei Wirbeltieren in den Melanocyten der Haut und in der Netzhaut des Auges. Melanin tritt beim Menschen vor allem in zwei Varianten auf (eine braun/schwärzliche und eine hellere/gelbliche). Es gibt jedoch auch andersfarbige Varianten.

Melanin bildet sich in der Haut vermehrt bei Sonneneinstrahlung und dient als Lichtschutz vor dem schädlichen Einfluss der UV-Strahlung.

Durch genetische Veranlagung bzw. durch im Laufe der Zeit erworbene Schäden an der Erbsubstanz kann die Synthese des Melanins gestört sein. Ist die Produktion blockiert, so fehlen auch die Farbstoffe in Haut und Augen, wodurch sich eine sehr helle weiße Haut und rote Augen ergeben. Man spricht von Albinismus und bezeichnet die betroffenen Organismen als Albinos. Tritt eine Überproduktion auf, so treten vermehrt dunkle Flecken in der Haut auf (Leberflecken, Sommersprossen, Muttermale), die auch in Krebs (malignes Melanom) übergehen können.

Physiologie (Funktion) der Haut[Bearbeiten]

Mechanische Funktion[Bearbeiten]

Hauthormonproduktion[Bearbeiten]

Evolution der Haut[Bearbeiten]

Embryologie der Haut[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]