Gitarre: Slash-Chords

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Die sogenannten Slash-Chords haben ihren Namen von ihrer Darstellung in Liederbüchern. Wenn man diese Bezeichnung einmal zerpflückt, dann kommt man auch auf den Ursprung:

  • Slash (engl.) = Schrägstrich
  • Chord (engl.) = Akkord
  • Schrägstrich + Akkord = Akkord mit Schrägstrich.

So ist es! Slash-Chords sind nur Akkorde, die einen Schrägstrich in ihrer Bezeichnung enthalten, z. B. C/G. Der Buchstabe hinter dem Schrägstrich steht für die Bass-Note, die dem Akkord beigefügt werden soll, in unserem Beispiel ist es ein C-Dur-Akkord, zu dem die Bass-Note G klingen soll.

Spätestens jetzt sollte man sich fragen, warum man eine Bassnote zu einem Akkord hinzufügen sollte. Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach, denn auch ein Bassist spielt nicht immer nur das C über einen C-Dur Akkord. Darauf laufen auch die Slash-Chords hinaus. Sie beschreiben lediglich, welche Note die Bassbegleitung an dieser Stelle zum genannten Akkord spielen sollte. Das muss aber deshalb nicht zwingend ein Bassist sein, denn auch auf der Gitarre lassen sich Akkorde interessanter gestalten, wenn man eine Bass-Note/-Linie zu einem Akkord hinzufügt.

Diese Technik kann man fast bis in's unendliche ausbauen, jedoch ist es wie immer ratsam, erstmal zurückhaltend einzusteigen und zunächst erstmal ein Gefühl für das Thema zu entwickeln. Die Slash-Chords gehen Hand in Hand mit dem Kapitel Mischung von Rhythmus- und Lead-Gitarre, da beide Themen dem selben Zweck dienen. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass Slash-Chords die Möglichkeit der gleichzeitigen Anwendung von Bass-Linie und Akkord ermöglichen.

Es gibt fast unzählige Anwendungsgebiete dieser Mischakkorde, da man die Zahl der Variationen durch verschiedene Anschlag- und Picking-Techniken der Rhythmushand noch potenzieren kann! Es lohnt sich also auf jeden Fall, einmal einen Blick hinter die Kulissen dieser mächtigen Akkorde zu werfen.

Voraussetzungen[Bearbeiten]

Um zu wissen, mit welchen Bassnoten ein Akkord angereichert werden kann, sollte man für Akkorde in den ersten drei Bünden die C-Dur-Tonleiter auswendig können. Für Slash-Akkorde in den höheren Lagen ist das Wissen über die Major-Patterns (Durtonleitern in höheren Lagen) von größter Bedeutung. Wenn man nämlich die Akkorde als Untermenge der Majorpatterns sieht, weiß man automatisch auch, welche Bassnoten überhaupt spielbar sind. Im Grunde kann man als Basston alle möglichen Noten hinzufügen. Meist sind es die Töne, die auch in der Tonleiter der Tonika vorkommen. Steht ein Stück z.B. in C-Dur, so können (nahezu) allen Akkorden der Partitur die Töne der C-Dur Tonleiter hinzugefügt werden. Natürlich muss man dafür die Position der Noten kennen. Das Bassnotenspiel ist nur eine andere Sichtweise des Solospiels. Man fügt nur Bassläufe anstatt von Melodien hinzu, so dass man am Ende ein wesentlich interessanteres Akkordspiel erhält.