Kochbuch/ Grundausstattung

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Einleitung[Bearbeiten]

In diesem Kapitel wollen wir davon ausgehen, dass du ein Student/Auszubildender bist, der in einer WG das allernötigste zum "Überleben" braucht, oder dass du das erste Mal ein eigenes Apartment beziehst. Weiterhin nehmen wir an, dass das Geld knapp ist und du dich auf das Notwendigste beschränken musst.

Die Utensilien sind in etwa nach ihrer Wichtigkeit sortiert. Sollte man sich also erst nach und nach die Grundausstattung anschaffen, können eher die letztgenannten Dinge in einer Liste etwas warten.

Reinigungsmittel[Bearbeiten]

Dringend erforderlich für die Hygiene in der Küche sind

  • Spülmittel
  • mehrere Spültücher oder Spülschwämme und zusätzlich eine Spülbürste
  • Geschirrtücher zum Abtrocknen
  • Mülleimer und passende Müllsäcke
  • Boden-Wischtücher
  • Putzeimer
  • eine Spülschüssel (sofern keine zwei Spülbecken eingebaut sind)

Was jetzt als banal und selbstverständlich erscheinen mag, vergisst man dennoch schnell auf dem Einkaufszettel.

Kochgelegenheiten[Bearbeiten]

Es muss nicht unbedingt ein Herd mit Backofen sein. Zur Not reichen ein bis zwei Kochplatten aus. In China haben die meisten Haushalte nur einen Wok und kochen, dünsten, braten und frittieren leckere Speisen.

Elektrische Einzelplatten werden oft als Induktionsplatten im Sonderangebot sehr preiswert angeboten, diese Platten (meist 2 kW Leistung) haben wesentlich bessere Heizleistungen (weniger Wärme-Verluste) als klassische Elektroplatten. Auch lassen sich Induktionsplatten wesentlich feinfühliger und schneller regeln als konventionelle E-Platten. Für Induktionsplatten geeignet sind alle Pfannen und Töpfe, deren Böden auf Magnete reagieren. Induktions-Doppelplatten haben auf einer der Kochstellen weniger als 2 kW Leistung, damit sie an normale Steckdosen angeschlossen werden können - sie sind deshalb weniger flexibel (und oft auch teurer) als zwei Einzelplatten.

Heißwasserkocher

Für Tee, aber auch für Fertiggerichte wie Tütensuppen, ... Es beschleunigt außerdem das Kochen, denn Wasser auf dem Herd braucht länger zum Aufkochen und verbraucht zudem meist mehr Energie als in einem Wasserkocher.

Mikrowelle

Außer zum Aufwärmen fertiger Gerichte, eignen sich Mikrowellen auch, um nicht allzu große Mengen frischer (roher) Zutaten (speziell Gemüse, aber auch Fleisch) zu garen oder daraus (mit wenig Geschirr) Beilagen, Soßen und Eintöpfe zu kochen. Eine hitzefeste Glasschale mit passendem Deckel ist dabei als Koch- und Servier- oder Ess-Geschirr sehr nützlich.

Töpfe und Pfannen[Bearbeiten]

einen kleinen Kochtopf

ca. 2 Liter für Suppen, Saucen, Reis, Kartoffeln, Eier und nicht zuletzt Dosengerichte, aber auch Milch und Teewasser.

eine Bratpfanne

für Kurzgebratenes, Rühr- und Spiegeleier, Pfannengerichte. Sie sollte vorzugsweise eine Antihaftbeschichtung und einen etwas höheren Rand haben. Des Weiteren kann eine Pfanne aus rohem Eisen eine gute Ergänzung sein, um z.B. Steaks oder Bratkartoffeln zu braten. Aber Achtung die Pfanne sollte nicht zu heiß werden, sonst brennt das Gargut an. 3/4 der Heizleistung des Herdes reichen aus. Das Gargut wird in solchen Pfannen anders braun. Bei Ceranfeldern sollte man darauf achten, dass der (äußere) Boden der Pfanne sehr glatt ist, ansonsten kann ein Ceranfeld schnell zerkratzen.

einen Suppentopf

ca. 4 Liter für Nudeln, Eintöpfe und Suppen

Alle Töpfe und Pfannen sollten einen passenden Deckel haben. Das reduziert nicht nur die Kochzeit, sondern spart auch Energie und ist für manche Gerichte sogar unbedingt notwendig. Nebenbei hilft ein Deckel bei der Lagerung, denn er verhindert die Ausbreitung von Gerüchen und hält Ungeziefer wie Fliegen oder Ameisen fern. Zu jedem Topf sollte man noch einen Untersetzer in der passenden Größe haben. Das schont die Möbel. Es können aber auch Frühstücksbrettchen, Topflappen o.ä. sein.

Küchengeräte[Bearbeiten]

2 Pfannenwender
einen mit Löchern, einen ohne

Löcher oder Schlitze erleichtern das Rühren von Saucen oder Pudding. Fett kann abtropfen. Ein Wender aus robustem hitzebeständigen Kunststoff ist zu empfehlen. Pfannenwender aus Stahl können die Töpfe und Pfannen zerkratzen, Pfannenwender aus Holz lassen sich schlechter reinigen und halten nicht so lange. Man braucht den Wender sowohl zum Umrühren als auch zum Wenden von Speisen. Er kann auch zum Anrichten der Speisen verwendet werden (als Ersatz für einen Löffel).

Messerset
Messerset: Koch-, Brot-, Tomaten-, Schälmesser

Unverzichtbar sind Messer in der Küche. Es muss kein riesiges Messerset sein, denn erfahrungsgemäß verwendet man nur sehr wenige Messer. Messer gibt es in sehr unterschiedlichen Preiskategorien. Da du kein Profikoch bist, der täglich hunderte Mahlzeiten zubereitet und entsprechend viel zu schneiden hat, reichen auch preiswertere Modelle.

  • Ein Kochmesser ist das Allzweckmesser in der Küche. Es hat eine breite, gerade Klinge, die zum Ende hin leicht abgerundet spitz zuläuft. Es ist ein Universalmesser, mit dem man nahezu alle Kochzutaten (Gemüse, Fleisch, Nudelteig, Salat, Obst, Kräuter, auch sogar Brot) schneiden kann. Man kann mit diesem Messer schneiden, zerteilen, hacken und wiegen (z.B. Kräuter).
  • ein Schälmesser hat eine kleine gerade Klinge. Es wird zum Schälen, aber auch zum Zerkleinern von Obst und Gemüse verwendet. Alternativ kann auch ein Sparschäler verwendet werden.
  • Ein Brotmesser hat eine gewellte Klinge, die ein Ausflocken der Scheibe verhindert.
  • Ein Tomatenmesser hat eine geriffelte Klinge, die ein Zerquetschen und damit Auslaufen von weichem und saftigen Obst und Gemüse verhindert. Es ist deutlich kleiner als ein Brotmesser, aber größer als ein Schälmesser.

Preiswerte Messer schneiden zu Anfang fast genauso gut wie teure, werden aber schneller stumpf. Säurehaltige Lebensmittel (z.B. Obst und Gemüse) lassen Messer schneller stumpf werden, lassen sich aber auch dann noch gut schneiden - es kann sich deshalb lohnen, ein zusätzliches (Koch-) Messer nur für Fleisch zu reservieren. Grundsätzlich lohnt sich ein Messerschärfer, denn Messer müssen jedenfalls von Zeit zu Zeit nachgeschärft werden.

eine große Schöpfkelle, einen Schöpflöffel

Je nach dem, was man schöpfen oder auf Teller verteilen möchte, gibt es verschiedene Größen. Es schadet auch hier nicht, zwei oder mehr Exemplare zu haben. Zum Beispiel eine für den Pfannkuchenteig und eine andere für die Quarkspeise, die man auf die fertigen Pfannkuchen verteilen möchte.

Schneebesen oder Rührblitz

Zum Schlagen von Eiweiß, zum Rühren von Saucen, Einrühren von Puddingpulver oder Kakao in Milch … Die Drähte sollen elastisch und gut im Stiel befestigt sein, und er sollte sich gut reinigen lassen.

Messbecher

Messbecher gibt es in sehr verschiedenen Ausführungen. Das Material sollte nicht leicht splittern oder brechen, der Griff sollte robust und die Messskala leicht lesbar sein. Praktisch ist es, wenn neben Volumenmaßen (meist ml) auch Skalen zum Abwiegen (meist Gramm) von verschiedenen Zutaten, etwa für Mehl oder Zucker, verfügbar sind. Messbecher sollten hitzefest sein, damit sie auch heiße Speisen aufnehmen können. Ein Messbecher kann auch zum Zubereiten von Getränken wie Tee, Saft oder Kakao gebraucht werden.

Kochlöffel

Auch hier können es ruhig zwei sein. Einer mit Loch, welches das Umrühren erleichtert, und einer ohne Loch, mit dem man auch schöpfen kann. Zwei Kochlöffel können zum Salatbesteck umfunktioniert werden. Hier sollte man ebenfalls aus den oben genannten Gründen robusten und feuerfesten Kunststoff bevorzugen. Auf alle Fälle sollten die Kochlöffel einen langen Stiel haben, das erleichtert das Arbeiten.

Schaumkelle/Schaumlöffel

Zum Herausfischen von Knödeln oder festen Suppenzutaten, Abschöpfen von Schaum auf Suppen etc.

Abtropf-Sieb

Um Nudeln abgießen zu können oder Salat zu reinigen und zu trocknen, Obst abtropfen zu lassen. Ein Sieb wählt man besser zu groß als zu klein.

Tee-Sieb (fein)

Natürlich für Tee, aber auch um Puderzucker über eine Speise zu verteilen oder um etwas aus Suppen herauszufischen.

Trichter

Er sollte nicht zu klein sein. Zum Umfüllen von Flüssigkeiten oder allem, was rieselt (Salz, Zucker, Grieß …)

nützliche Kleinteile

Sparschäler, Dosenöffner, Korkenzieher, Wetzstein/Stahl zum Messerschärfen, Reibe, Topflappen

Kaffee-Maschine

Ist für Kaffee-Trinker natürlich unverzichtbar. Am besten gleich mit der passenden Thermoskanne.

Sinnvolle Ergänzungen[Bearbeiten]

Wok

Ein Wok ist ein "Nice to have". Man braucht ihn nicht unbedingt, doch wer ihn ein paar Mal verwendet hat, der möchte kaum noch darauf verzichten. Er kann sehr vielseitig eingesetzt werden: nicht nur für die asiatische Küche, sondern auch als Suppentopf, für Kurzgebratenes, Pfannengerichte und Eintöpfe etc.

Espresso-Maschine oder Espressokocher

Es gibt viele Espresso-Maschinen, die auch normales Kaffee-Pulver und Wassermengen für eine große Tasse Kaffee zubereiten können. Sehr viel preisgünstiger ist jedoch eine Mokkakanne italienischer Art, auch Espressokocher genannt. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und Designs.

Welche Grundausstattung an Lebensmitteln braucht der Anfänger?[Bearbeiten]

Ein Tipp für Studenten: Reichlich "Trocken- und Dosenfutter" am ersten des Monats hamstern, so dass es für deutlich mehr als einen Monat reicht. Sobald das erste Gehalt, Bafög o.ä. kommt, sollte man sich ausreichend mit haltbaren Grundnahrungsmitteln versorgen.

Mehl, Zucker, Reis, Nudeln, Grieß, Knödel, Haferflocken, Kartoffelpüree, Müsli, Tortellini, Linsen, Erbsen etc. können gut länger als ein paar Monate gelagert werden. Ein guter Vorrat sichert nicht nur das eigene Überleben (gerade wenn am Ende des Geldes immer noch so viel Monat übrig ist), sondern ermöglicht auch, mal auf die Schnelle Überraschungsgäste zu beköstigen.

Gemüse in Dosen und Gläsern wie Erbsen, Möhren, Bohnen, Sauerkraut, Mais, Tomaten, Champignons (ruhig 3. Wahl, da diese schon vorgeschnitten und so leichter zu verarbeiten sind) und einige Fertiggerichte wie Linsen-, Erbsen-, Bohnensuppen, Ravioli und Eintöpfe sollten auch nicht fehlen. Dabei lohnt es sich auf den Preis zu achten.

Damit das Essen auch schmeckt, sollten Salz, Pfeffer, einige Gewürze (Curry, Paprika...) sowie Öl, Essig und ein paar Tuben Tomatenmark nicht fehlen. Es empfiehlt sich, zunächst ein geschmacksneutrales Öl (z.B. Sonnenblumenöl) anzuschaffen, da es vielseitig einsetzbar ist. Gemüsebrühe (als Pulver oder Brühwürfel) gibt vielen Gerichten erst mal einen "Grundgeschmack". Aber nach ein wenig Erfahrung mit dem Schneiden und Anbraten von Zwiebeln, dem richtigen Umgang mit Salz, Zucker, Pfeffer und Gewürzen kann man vollständig auf Lebensmittel mit Geschmacksverstärker verzichten. H-Milch gehört ebenfalls zu den haltbaren "Konserven". Käsescheibletten lassen sich ebenfalls sehr lange lagern, und ein bis zwei Käsescheibletten können in etwas Suppenfond oder Bratenfond eingeschmolzen werden und so eine einfache Bindung für eine Soße bilden. Sie können zur Not auch als Milchersatz bei Kartoffelpüree dienen.

Zum Backen sollte man stets Vanillezucker, Backpulver und Trockenhefe im Haus haben. Mit Puddingpulver läßt sich schnell ein einfaches Dessert zubereiten.

Kaffee, Kakao, Tee, Kaffeemilch und Würfelzucker richten sich nach dem eigenen Geschmack. Bei Kaffee und gerade bei Tee sollte man nicht immer nur auf den Preis schauen, sondern auch auf Qualität achten. Ein gutes Tee-Sortiment und ein guter Kaffee sind ein vergleichsweise günstiger Luxus, den man sich ruhig leisten sollte.

Dieses Kapitel bzw. dieser Abschnitt wird durch intensive Zusammenarbeit sicher schnell besser. Der Hauptautor freut sich über jeden, der mitmacht. Versucht dich vielleicht nur an den schon vorgegebenen Inhalt und an die Form (bei Listen z.B.) anzupassen. Aber wenn etwas nicht passt, rührt sich der Hauptautor bestimmt. Kaputtmachen kannst du nicht viel – also sei mutig. Danke.


In welcher Form bekommt man Lebensmittel?[Bearbeiten]

frisch

Frische Lebensmittel bekommt man vom Wochenmarkt, an Theken im Supermarkt, in der Metzgerei, beim Bäcker. Sie haben in der Regel nur eine begrenzte Haltbarkeit. Diese Lebensmittel werden wenige Tage bis höchstens ein oder zwei Wochen aufbewahrt. Fleisch, Fisch und Geflügel sollte man so schnell wie möglich verbrauchen und möglichst am Tag einkaufen, an dem man es kochen möchte. Daher sollten die Lebensmittel stets kühl und dunkel gelagert werden. Sie sollten bald aufgebraucht werden.

tiefgekühlt
Dose
getrocknet

Wie erkennt man Frischware?[Bearbeiten]

Eier
  • der Wassertest: Man taucht Eier in ein Gefäß mit Wasser. Sinken sie auf dem Boden und bleiben dort liegen, dann sind sie frisch und können auch ungekocht zum Binden von Saucen, für Majonäse o.ä. gebraucht werden. Stellen sie sich auf, dann sind sie zwar etwas älter, aber völlig unbedenklich zum Kochen und Braten oder Spiegeleier. Schweben sie im Wasser, dann sollten sie bald verbraucht werden. Sie sollten dann nicht mehr für Speisen verwendet werden, die nur unzureichend erhitzt werden. Aber sie sind unbedenklich zum Backen, für Pfannkuchen, hartgekocht. Schwimmen sie an die Oberfläche, dann sind sie alt, und man sollte sie nicht mehr verwenden.
Fisch
  • Frischer Fisch darf auf gar keinen Fall nach Fisch riechen, er ist im Normalfall geruchsneutral. Hat man einen ganzen Fisch gekauft, also mit Kopf, Haut und Gräten, so gibt es neben dem Geruch noch weitere Dinge zu beachten: Zum einen hat ein frischer Fisch klare, ungetrübte Augen, und zum anderen sollte ein Blick in die Kiemen eine rote bis rosa Farbe aufzeigen. Ein frischer Fisch hat noch eine leichte Schleimschicht auf den Schuppen. Das Fleisch sollte nach dem Drücken wieder in seine ursprüngliche Form gehen.

Wie und wo lagert man die Lebensmittel am besten?[Bearbeiten]

Verschließbare Dosen für fast alle Gelegenheiten[Bearbeiten]

Ein arabisches Sprichwort sagt: "Wer Zucker hat, der hat auch Ameisen." Ungeziefer ist eine der übelsten Sachen, die man in der Küche haben kann. Mehl-Motten können fast alle trockenen Lebensmittel, die aus Mehl hergestellt sind, befallen. Und hat man sie einmal im Haus, muss man nahezu alle trockenen offenen Lebensmittel entsorgen. Um dieses zu verhindern, sollten alle Lebensmittel möglichst luftdicht verpackt werden. Für Zucker, Mehl, Kaffee, Reis, Müsli und Nudeln haben sich eckige Kaffee-Dosen bewährt. Man kann eine komplette Packung Mehl oder Zucker in eine Kaffee-Dose fest und luftdicht verschließen. Im Baumarkt gibt es luftdicht verschließbare Plastik-Kisten nahezu in jeder Größenordnung. Darin lassen sich trockene Lebensmittel sicher vor Mäusen oder sonstigem Ungeziefer aufbewahren. Weiterhin helfen solche Kisten enorm, Ordnung in der Küche zu bewahren.