Natur: Definition

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Übersicht Inhaltsverzeichnis Am Anfang:   Vorwort | Einleitung | 10 Sätze zum naturwissenschaftlichen Weltbild

Die Grundlagen:   Was ist die Natur? | Materie, Energie und Information | Atome, Moleküle, Elementarteilchen, Photonen | Die vier Kräfte | Raum und Zeit |

Die Geschichte der Natur   Die Geschichte der unbelebten Natur | Was ist das Leben? | Die Entwicklung des Lebens | Die Entwicklung des Menschen |

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Die Zukunft   Wie schaut die Zukunft aus? 

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 Albert Einstein
„Ich denke, wir sollten den Kosmos nicht mit den Augen des Rationalisierungsfachmanns betrachten. Verschwenderische Fülle gehört seit jeher zum Wesen der Natur.“
Quelle: Unbekannt

Was ist die Natur ?[Bearbeiten]

Albrecht Dürers Blick auf die Natur

Die Grundlage des naturwissenschaftlichen Weltbildes ist die Natur. Deswegen ist es wichtig sich klar zu machen, was man unter dem Wort Natur versteht und was nicht:

Als Natur kann man all das bezeichnen, was nicht vom Menschen geschaffen wurde. Damit steht die Natur im Gegensatz zur  Kultur.

Der Begriff Natur bezieht sich auf Objekte in der Natur, beispielsweise

  • Steine
  • Tiere
  • Pflanzen

Er bezieht sich auch auf Ereignisse der Natur wie zum Beispiel

  • den Wind
  • den Regen
  • Erdbeben


Man unterscheidet zwischen der unbelebten Natur und der belebten Natur:

Teil der unbelebten Natur: Das Mineral Goethit

Unbelebte Natur[Bearbeiten]

Die unbelebte Natur besteht aus allen Dingen, die nicht vom Menschen geschaffen wurden und die nicht lebendig sind. Einige Beispiele:

  • Sterne
  • Planeten
  • Monde
  • Meteoriten und Asteroiden
  • Steine, Wasser, Luft, Metalle
Lebendige Natur im Wald

Belebte Natur[Bearbeiten]

Die belebte Natur besteht aus allen Lebewesen auf der Erde.

  • Pflanzen
  • Tiere
  • Pilze
  • Einzeller
  • Bakterien

Gab es früher nur die Einteilung der lebenden Natur in

  1. das Tierreich und
  2. das Pflanzenreich,

so sind heute noch weitere Gruppen von Lebewesen hinzugekommen:

  1. Die Bakterien , die nur aus einer Zelle bestehen, deren Erbgut aber im Gegensatz zu den anderen Lebewesen nicht im Zellkern zu finden ist, sondern in der ganzen Zelle verteilt ist.
  2. Die Einzeller, die bereits einen Zellkern besitzen, die aber noch nicht eindeutig dem Pflanzen- oder Tierreich zuzuordnen sind.
  3. Die Pilze als abbauende Lebewesen, die man früher den Pflanzen zugeordnet hat, denen aber das Blattgrün fehlt und die man deswegen einer eigenen Gruppe zuordnet.

Natürlich ist auch der Mensch ein Teil der belebten Natur, denn er entstammt dem Tierreich.

In neuester Zeit hat man eine weitere Gruppe von Lebewesen abgetrennt: Die  Archaeen, eine Gruppe der vermeintlich ältesten Lebewesen wie beispielsweise die Methanbildner, die extreme Lebensstandorte bevorzugen.

Derzeitige Systematik der Biologie[Bearbeiten]

Die Domäne ist die höchste Klassifizierungsstufe von Lebewesen.

Zur Zeit wird ein System mit drei Domänen verwendet:

  1. Archaeen (Archaea): meistens Einzeller ohne Zellkern (Prokaryonten)
  2. Bakterien (Bacteria, Eubacteria): Ein- und Mehrzeller ohne Zellkern (Prokaryonten)
  3. Eukaryonten (Eukarya): Ein- und Mehrzeller mit Zellkern, zu den Eukaryonten gehören auch alle vielzelligen Lebewesen.

Die Domäne der Eukaryonten (Lebewesen mit Zellkern) ist in Reiche unterteilt.

  1. Protisten (Protista): Einzeller
  2. Pilze (Fungi)
  3. Pflanzen (Plantae)
  4. Tiere (Animalia)

Viren werden nicht als Lebewesen eingeordnet. Sie unterliegen einer eigenen Klassifikation. Gleiches gilt für Viroide und  Prionen.

Siehe auch  Domäne (Biologie) und  Lebewesen

Naturphilosophie[Bearbeiten]

Die frühere  Naturphilosophie war umfassender als die heutigen Naturwissenschaften. Sie beschäftigte sich mit dem Wesen aller Dinge und wie der Mensch Erkenntnis darüber gewinnt. Sie wurde teilweise von den Naturwissenschaften abgelöst.

Abschliessendes Gedicht[Bearbeiten]

Die drei Reiche der Natur

Ich trink, und trinkend fällt mir bei,
Warum Naturreich dreifach sei.
Die Tier und Menschen trinken, lieben,
Ein jegliches nach seinen Trieben:
Delphin und Adler, Floh und Hund
Empfindet Lieb und netzt den Mund.
Was also trinkt und lieben kann,
Wird in das erste Reich getan.

Die Pflanze macht das zweite Reich,
Dem ersten nicht an Güte gleich:
Sie liebet nicht, doch kann sie trinken;
Wenn Wolken träufelnd niedersinken,
So trinkt die Zeder und der Klee,
Der Weinstock und die Aloe.
Drum, was nicht liebt, doch trinken kann,
Wird in das zweite Reich getan.

Das Steinreich macht das dritte Reich;
Und hier sind Sand und Demant gleich:
Kein Stein fühlt Durst und zarte Triebe,
Er wächset ohne Trunk und Liebe.
Drum, was nicht liebt noch trinken kann,
Wird in das letzte Reich getan.
Denn ohne Lieb und ohne Wein,
Sprich, Mensch, was bleibst du noch? — — Ein Stein.

Gotthold Ephraim Lessing