Quechua/ Fragen und Antworten

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Fragen können auf zweierlei Weise gestellt werden. Dabei unterscheiden sich im Aufbau Entscheidungsfragen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können, von solchen Fragen, die eine inhaltliche Antwort erfordern und mit einem Fragewort gebildet werden.

Entscheidungsfragen[Bearbeiten]

Entscheidungsfragen werden mit Hilfe des Suffix -chu gebildet:

Andrés runasimita rimanchu?
Spricht Andrés Quechua?

In der Antwort muss ebenfalls ein entsprechender Suffix auftauchen. Wird die Frage positiv beantwortet, so wird an den Verbstamm und die Personalendung in der Regel der Evidentialitätssuffix -mi oder (nach einem Vokal) -m angehängt:

Arí, runasimita rimanmi
Ja, er spricht Quechua.

Abhängig davon, wie sicher sich die antwortende Person ist, können auch andere Evidentialitätssuffixe statt -mi/-m verwendet werden:

Arí, runasimita rimansi
Ja, man hat mir gesagt, dass er Quechua spricht.
Arí, runasimita rimancha
Ja, wahrscheinlich (oder vielleicht) spricht er Quechua

Eine negative Antwort hingegen wird mit dem Suffix -chu markiert, der auch schon in der Frage auftauchte:

Manam, manam runasimita rimanchu.
Nein, er spricht kein Quechua.


Fragen mit Fragewort[Bearbeiten]

Fragen, die nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden können, werden mit einem Fragewort gebildet. Fragewörter werden aus den Wurzeln ima (was), pi (wer) und may (wo) durch Anhängen von Nominalsuffixen gebildet.

Maypim tiyanki?
Wo wohnst Du?
Limapim tiyani
Ich wohne in Lima

Oft wird außerdem ein Evidentialsuffix (-mi, -si oder -cha) oder -taq angehängt:

Maypitaq kachkan?
Wo ist er?
Pitaq karqan?
Wer war es?