Türkisch: Personalpronomen

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Deklination[Bearbeiten]

Personalpronomen werden im Türkischen wie folgt dekliniert, Unregelmäßigkeiten und Abweichungen von der Deklination der Substantive sind unterstrichen.

Personalpronomen der 1. Person
Kasus Singular Plural
Nominativ ben ich biz wir
Genitiv benim meiner bizim unserer
Dativ bana zu mir bize zu uns
Akkusativ beni mich bizi uns
Lokativ bende bei mir bizde bei uns
Ablativ benden von mir bizden von uns


Personalpronomen der 2. Person
Kasus Singular Plural
Nominativ sen du siz ihr
Genitiv senin deiner sizin eurer
Dativ sana zu dir size zu euch
Akkusativ seni dich sizi euch
Lokativ sende bei dir sizde bei euch
Ablativ senden von dir sizden von euch

Das Personalpronomen der zweiten Person Plural dient auch als Höflichkeitsform wie das deutsche „Sie“ oder das französische „Vous“.


Personalpronomen der 3. Person
Kasus Singular Plural
Nominativ o er/sie/es onlar sie
Genitiv onun seines, seiner/ihrer, ihres onların ihrer, ihres
Dativ ona zu ihm/ihr/sich onlara zu ihnen/sich
Akkusativ onu ihn/sie/es/sich onları sie/sich
Lokativ onda bei ihm/ihr/sich onlarda bei ihnen/sich
Ablativ ondan von ihm/ihr/sich onlardan von ihnen/sich


Besonderheiten[Bearbeiten]

Wie bereits im Vorwort gesagt, gibt es im Türkischen kein grammatikalisches Geschlecht. Auch beim Personalpronomen "o" wird nicht zwischen Maskulinum, Femininum und Neutrum unterschieden. Jeder und alles wird im Singular mit "o" angesprochen oder angedeutet:

O bizi sonra gördü. – Er/Sie/Es hat uns später gesehen.

Es kommt deshalb vor allem auf den Zusammenhang an:

O arabadan cikti. – Er/Sie/Es ist aus dem Auto ausgestiegen.
Es kann aber auch bedeuten: Aus dem (diesem) Auto ist er/sie/es ausgestiegen.

Der Plural der ersten und zweiten Person kann auch die reguläre Pluralendung annehmen kann. Diese Varianten werden wie gewöhnliche Substantive dekliniert:

bizler – wir alle, Leute wie wir
sizler – Sie alle, Leute wie Sie (ihr)

Mit oder ohne Endung[Bearbeiten]

Weil die Person stets auch in den Endungen des verbalen oder nominalen Prädikats ausgedrückt wird, treten die Personalpronomen im Nominativ nur dann auf, wenn es besonders hervorgehoben werden soll:

İşimi yaptım. – Ich habe meine Arbeit getan.
Ben işi yaptım. – Ich (nicht etwa du) habe die (ganze) Arbeit gemacht.

Auch der Genitiv tritt nicht sehr häufig auf, weil Besitz-, Eigentums- und sonstige Zugehörigkeitsbeziehungen in der Regel durch die Possessivendungen ausgedrückt werden. Soll die Beziehung aber betont werden, tritt zusätzlich zur Possessivendung der Genitiv des entsprechenden Personalpronomens.

evim – mein Haus (ohne besondere Betonung)
benim evim – mein Haus (meines, nicht deines)

In nachlässiger Ausdrucksweise kann wiederum die Possessivendung entfallen, was eine lockerere Beziehung ausdrückt:

bizim Ali – unser Ali (als Zugehörigkeit, alle kennen ihn; aber er muss nicht mal zwangsläufig zur Familie gehören)