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Wikijunior Großkatzen



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Vorwort[Bearbeiten]

Ein Vorwort an die Eltern

Herzlich willkommen im Wikijunior-Buch „Großkatzen“. Wildkatzen gehören zu den größten Schätzen unserer Natur und ihre Lebensweisen und Gewohnheiten sind immer wieder spannend für Kinder jeden Alters. Viele dieser mächtigen Tiere sind vom Aussterben bedroht.

Wir mögen, was wir verstehen, und wir schützen, was wir mögen. Die Wichtigkeit des Schutzes hat viele Experten auf dem Gebiet der Großkatzen hier zu Wikibooks stoßen und diesen Band entstehen lassen. Denn diese Katzen sind nicht nur schützenswert, sondern auch liebenswert an sich – auch wenn die meisten natürlich Raubtiere sind.

Außerdem: Gerade die Kinder, die ja eines Tages mit den Konsequenzen unserer Taten leben müssen und dann die Verantwortung tragen werden, müssen diese Tiere ja bewundern und diese Welt lieben. Nur dann können sie weiterhin Freude an unserer noch vielfältigen Welt haben und so oder besser weitermachen – je nachdem, wie es ihnen gefällt.

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Mit diesem Projekt hier haben wir einen Weg zwischen den Büchern von gestern und der Enzyklopädie für alles von morgen. Einfach nur durch das Lesen und das Weitersagen tragen Sie dazu bei, den Zugang zu freien Informationen zu erweitern. Danke! Und noch einmal: Herzlich willkommen!

Übrigens: Das Buch ist - zumindest in weiten Teilen - eine deutsche Übersetzung des englischen Buchprojekts Wikijunior Big Cats.


Einleitung[Bearbeiten]

Eine afrikanische Löwin begutachtet ihr „Reich“

In Afrika sagt man, ein Löwe brüllt „Hii inchi na ya nani? Ni yangu, yangu, yangu!“. (Wem gehört dieses Land? Es ist meins, meins, meins!) Es ist schwer, dieser alten Geschichte zu lauschen, ohne am Lagerfeuer dichter zusammen zu rücken. Aber was versteckt sich hinter diesem außergewöhnlichen Ruf? Sicherlich, alle Katzen sind Katzen, egal, wo du hinschaust. Wenn du der Nachbarkatze dabei zuguckst, wie sie ein Eichhörnchen oder einen Vogel verfolgt, siehst du einen Tiger, der einen Hirschen in den Wiesen jagt – allerdings im Miniformat! Und trotzdem unterscheiden sich diese majestätischen Katzen von dem nachbarlichen Stubentiger. Sie sind die Herren ihres Reviers und bewegen sich selbstsicher von einem Ort zum anderen, während kleinere Tiere hin- und herhuschen und sich verstecken. Lange Zeit mussten sie sich nur gegenseitig fürchten; mit der Erfindung des Schießpulvers aber drohte das Königreich dieser Tiere zerstört und diese Katzenherrscher vom Menschen ausgerottet zu werden.

Großartige Jäger[Bearbeiten]

Ein Leopard mit einem gefangenen Buschbock

Großkatzen gehören zu den besten Jägern in der Natur. Ein Grizzlybär ist vielleicht größer als der Sibirische Tiger, aber der Tiger ist viel schneller. Ein Wolf hat möglicherweise einen besseren Geruchssinn als der Jaguar, aber der Jaguar kann große Beute alleine handhaben, während der Wolf in Rudeln jagt. Katzen können sehr gut Nachts sehen, haben ein scharfes Gehör und sind enorm stark. Mit ihrer gut tarnenden Musterung des Felles und ihren graziösen, leisen Bewegungen schleichen sie sich an ihre Beute, ohne von dieser bemerkt zu werden.

Jeder Kontinent außer Australien und der Antarktis hat seinen eigenen „Katzenkönig“. Afrika wird vom Löwen beherrscht, Asien vom Tiger. In Süd- und Mittelamerika ist der Jaguar unbestritten der König. Und Nordamerika ist unter der Herrschaft des Pumas.

Der natürliche Kreislauf ist sehr ausgeglichen. Es gibt ein paar wenige große Jäger. Dann kommen mehrere mittelgroße Katzen, deren Beute ebenfalls im Mittelfeld liegt (von Hasen bis zu Antilopen und Rentieren). Letztendlich gibt es eine Menge kleine Katzen, die sehr kleine Beute wie Nagetiere, Eidechsen und Vögel fressen. Das Geheimnis ihres Erfolgs ist das „Konzept der Lücke“, jede Katze hat einen ganz speziellen Job, der sie davon abhält, mit anderen Katzen zu konkurrieren und gleichzeitig eine Aufgabe macht, die ihr von der Natur zugewiesen ist. Darum ist es von Grund auf ein falsches Verhalten, in den „Kreislauf der Natur“ eingreifen zu wollen.

Die Aufteilung des natürlichen Kreislaufs lässt sich anhand des folgenden Beispiels besser verstehen: Stelle dir einmal eine Einkaufspassage mit nichts als Musikläden vor. Es würde dort auch einen erbitterten Kampf um die Kunden geben. Dies ist durch diese „Aufteilung“ ausgeschlossen. Wie es in solch einer Einkaufpassage auch eine Aufteilung verschiedener Läden gibt, ist auch die natürliche Umgebung ausgeglichen durch eine Vielzahl an verschiedenen Pflanzen, Beutetieren und Jägern. Die Feldmaus, die den Löwen nicht interessiert, macht die Wildkatze glücklich, und der Gepard läuft der kleinen Antilope hinterher und lässt den Büffel für die stärkeren Löwen.

Die „Speisekarte“[Bearbeiten]

Katzen jagen, weil sie Fleisch für das Überleben benötigen. Andere Tiere haben spezielle Mägen um Gras und Blätter fressen zu können. In den Mägen dieser Tiere bleibt das Grünzeug eine ganze Weile. Bestimmte gute Bakterien haben dann genug Zeit, um es zu verdauen.

Katzen hingegen haben einen sehr kurzen Verdauungstrakt, der schnell Fleisch verdauen kann. Hier können die Energie und die Stoffe aufgenommen werden, die für die Lebensfunktionen des Körpers wichtig sind. Katzen können nicht mit einer Gras-„Diät“ überleben. Deshalb leben sie vom Fleisch der grasfressenden Tiere. So läuft der Futterkreislauf.

Werden Beutetiere ihnen vollständig entzogen bzw. verdrängt, folgen sie diesen Tieren und verschwinden auch auf Nimmerwiedersehen. Einige Großkatzen, mit Ausnahme der Löwen, folgen sehr oft bestimmten gleichbleibenden Wegen. Leider haben dadurch Wilderer leichtes Spiel, um sie zu töten.

Intelligenz[Bearbeiten]

Eine Löwin mit Jungen

Katzen gehören zu den intelligentesten Tieren auf dieser Welt. Sie stehen gleich hinter den Primaten (Affen), Walen und Delfinen, Elefanten, Robben und den Caniden (Hunde, Wölfe, Füchse und Bären). Löwen benutzen Gruppenstrategien, um große und gefährliche Beute zu jagen. Alle Katzen sind sehr neugierig und lernen sehr schnell. Große Jäger müssen sehr schlau sein, um Erfolg zu haben. Katzenmütter verbringen eine lange Zeit mit ihrem Nachwuchs (etwa ein bis zwei Jahre), um ihm alle Dinge beizubringen, die zum Überleben notwendig sind. Du kannst diese Zeit mit deiner Schulzeit vergleichen, nur dass die Jungen hier lernen, wie sie mit ihrer Umgebung umgehen müssen.

Die Familie der Katzen[Bearbeiten]

Deine Eltern, deine Geschwister, deine Großeltern, Onkel, Tanten, Cousinen und Cousins gehören alle zu deiner Familie. Deine Eltern und deine Geschwister sind aber ein besonderer Teil deiner Familie, sie sind direkt mit dir verwandt. Genauso wie bei den Menschen, teilen Wissenschaftler alle Lebewesen, wie Tiere, Menschen und Pflanzen, in verschiedene Familien ein. Dadurch können sie einfach erkennen, wer mit wem wie eng verwandt ist. Das nennt man Biosystematik.

In diesem Buch, 'Wikijunior Großkatzen', findest du viele Artikel über Tiere der Familie Katzen. Sie sind alle miteinander verwandt. Das heißt sie haben alle einige Eigenschaften gemeinsam.

Früher haben Wissenschaftler die Familie der Katzen in drei Gruppen nah verwandter Katzen unterteilt. Das waren die Unterfamilien Großkatzen, Kleinkatzen und Geparde. Die Katzen in diesem Buch gehören allen drei Unterfamilien an, darum heißt das Buch auch 'Großkatzen und andere Wildkatzen'.

In der Zwischenzeit wurde viel geforscht. Es wurde herausgefunden, dass die alte Unterscheidung in drei Unterfamilien nicht richtig gut passt. Wissenschaftler können heute mit modernen Untersuchungen sehr genau herausfinden, wer mit wem verwandt ist. Sie haben herausgefunden, dass die Katzen besser in 13 verschiedene Gattungen unterteilt werden. Katzen einer Gattung sind sehr nah verwandt, sie haben besonders viele Eigenschaften gemeinsam. Du findest einige dieser Gattungen im Inhaltsverzeichnis wieder. Dieses Buch unterscheidet auch die Katzen nach ihren Gattungen.

Überall verbreitet, aber nirgends sicher[Bearbeiten]

Der Jäger Jim Corbett mit einem geschossenen Leoparden

Katzen sind auf allen Kontinenten außer Australien und der Antarktis zu finden. Unglücklicherweise müssen viele dieser wundervollen Tiere der Ausrottung ins Gesicht sehen oder sie sind schon sehr gefährdet. Katzen werden oftmals wegen ihrer Felle und ihres Fleisches von den Menschen gejagt. Sie werden aber auch von Menschen getötet, die die Katzen als Beute im Sinne von Trophäen für sich haben möchten. Andere Leute wiederum jagen Katzen zum Sportzweck. Auch wird die Umwelt der Katzen nicht mit dem nötigen Respekt behandelt.

Wie andere Tiere auch, benötigen Katzen eine sehr saubere Umwelt.

Glücklicherweise gibt es immer mehr Menschen, die diese Tiere eher als einen Gefährten als einen Feind betrachten. Lerne mehr über diese großartigen Katzen und ihre außergewöhnliche Welt und teile dieses Wissen mit deiner Familie und deinen Freunden. Wenn wir etwas verstehen, können wir seinen Wert mehr würdigen. Wertvolle Dinge, wie diese wunderbaren Katzen, groß und klein, sind es wert beschützt zu werden. Aber nun soll es losgehen, lernen wir die Tiere kennen und verstehen, als Botschafter ihrer Art.


Löwe[Bearbeiten]

Wenn es ein Wappentier für Afrika geben würde, dann wäre es wohl der Löwe. Sie wurden seit jeher von afrikanischen Stämmen wegen ihrer Stärke und Schönheit bewundert. Löwen leben als einzige Großkatzenart in großen Gruppen. Sie können von allen Katzenarten auch am lautesten brüllen. Dieses Gebrüll kann noch 8 km entfernt gehört werden. Der Löwe ist mit dem Tiger, dem Leopard und dem Jaguar eng verwandt. Diese vier Großkatzen sind die einzigen, die brüllen können.

Wo leben Löwen?[Bearbeiten]

Orte, an denen Löwen leben, sind blau markiert. Dort wo es rot ist, haben früher Löwen gelebt

Trotz ihres Spitznamens „König des Dschungels“ leben die meisten Löwen in den freien, grasigen Ebenen von Afrika und Asien, die Savannen genannt werden. In antiken Zeiten streiften Löwen auf allen Kontinenten umher. Heutzutage sind sie fast nur noch in Zentralafrika und im südlichen Afrika zu finden. Einige wenige leben auch in Asien; die meisten davon in Indien im Gir-Nationalpark.

Wie sehen Löwen aus?[Bearbeiten]

Eine Löwin

Löwen haben goldbraunes oder gelblich-braunes Fell. Sie werden bis zu 3 m groß und ungefähr 1,2 m hoch. Männliche Löwen sind größer als die Löwinnen und wiegen etwa 250 kg. Die Löwinnen wiegen etwa 180 kg und sind schlanker. Die erwachsenen Männchen haben einen Ring braunen Fells um ihren Kopf, die Mähne. Bei manchen Löwen verläuft diese Mähne sogar den Bauch entlang. Es gibt keine andere Katzenart, bei der sich Männchen und Weibchen so sehr unterscheiden.

Der Mantikor ist ein Fabelwesen mit Löwenkörper, Skorpionschwanz und Menschengesicht

Sowohl Löwenmännchen als auch Löwenweibchen haben eine Quaste am Schwanzende, andere Katzen nicht. Berührt man den Schwanz eines Löwenmännchens, so spürt man einen scharfen Knochen in der Schwanzquaste. Eine alte Legende besagt, dass Löwen diesen Schwanzdorn benutzen, um sich selbst vor einem Kampf in Raserei zu peitschen. Vielleicht ist aufgrund des Schwanzdorns der Mythos vom Fabelwesen Mantikor entstanden.

Was fressen Löwen und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Ein Löwe, der einen Büffel fangen will

Löwen fressen meist große Tiere wie Zebras, Gazellen und wilde Schweine. Löwen leben und jagen in Gruppen, die man auch „Rudel“ nennt. Die Löwinnen tragen den Hauptanteil an der Jagd, denn sie sind die schnelleren und besseren Jäger. Sie können bei der Jagd bis zu 55 km/h schnell rennen. Doch die meisten Beutetiere können noch viel schneller laufen. Aus diesem Grund müssen sich Löwen an ihre Beute anschleichen. Das Löwenfell hat zur Tarnung die gleiche Farbe wie das Gras, so dass man sie darin kaum sehen kann. Um noch besser getarnt zu sein, jagen Löwen hauptsächlich nachts. Löwen können stundenlang mit dem Anschleichen verbringen. Dagegen dauert die eigentliche Hatz nur wenige Minuten. Bei der Hatz wird das Beutetier verfolgt, eingeholt und gepackt. Ein kräftiger Biss durch den Halsknochen genügt und das Opfer sackt zusammen. Wenn die Löwinnen eine Beute erlegt haben, geben sie ein dumpfes Gebrüll von sich. Damit rufen sie das Rudel herbei. Beim Fressen wird eine strenge Rangordnung beachtet. Der Pascha (Rudelführer) frisst zuerst. Ist er satt, kommt der Rest des Rudels an die Reihe. Die erwachsenen Männchen fressen zuerst, dann folgen die Weibchen und zum Schluss kommen die Jungen dran.

Wie ziehen Löwen ihre Jungen auf?[Bearbeiten]

Eine Löwin mit Jungen

Löwinnen werfen ein bis vier Junge. Löwenjungen kommen blind zur Welt. Sie werden mit geflecktem Fell geboren; dadurch sind sie im Savannengras besser getarnt. Wenn die Jungen älter werden, verschwinden die Flecken. Bis zum Alter von wenigen Monaten sind sie sehr verspielt. Sie jagen sich gegenseitig und stürzen sich auf alles, was sich bewegt. Dieses Spiel trainiert die grundlegenden Jagdtechniken und macht sie später zu erfolgreichen Jägern.

Die Löwenjungen werden in großen Familiengruppen, den sogenannten Rudeln, aufgezogen. Ein Rudel besteht aus ein bis drei miteinander verwandten männlichen Löwen und bis zu dreißig Löwinnen mit ihren Jungen. Das erwachsene Männchen und Weibchen leben während des ganzen Jahres zusammen. Dieses ist einzigartig unter den Großkatzen. Die Löwinnen erledigen den Großteil der Jagd und versorgen die Jungen des Rudels mit Fleisch. Das Löwenmännchen verteidigt das Territorium des Rudels gegen andere Löwen. Sobald ein jüngeres Löwenmännchen voll ausgewachsen ist, muss es gewöhnlich das Rudel verlassen. Wenn es nach geraumer Zeit ausgewachsen ist, kann es versuchen, sein eigenes Rudel zu bilden.

Löwen in Gefangenschaft[Bearbeiten]

Viele Löwen leben in Zoos. Sie wurden früher oft in unkomfortablen Käfigen gehalten. Heute haben die meisten große grasbewachsene Freigehege mit Unterständen zum Schutz vor Regen, Sonne und Kälte. Sie werden zumeist mit rohem Fleisch gefüttert. Damit sich die Löwen nicht langweilen, versteckt man sehr oft das Fleisch, oder es wird so angebracht, dass es schwer erreichbar ist. Die Löwen müssen dann ihren Verstand gebrauchen, um an ihr Futter zu gelangen. Versuche niemals, Löwen im Zoo selbst zu füttern! Die Tierpfleger wissen, wie man diese Tiere verpflegt, ohne selbst in Gefahr zu geraten.

Interessante Details[Bearbeiten]

Lieblingsbeschäftigung eines Löwen – Schlafen!
  • Ein durchschnittlicher Löwe schläft annähernd 20 Stunden pro Tag.
  • Die Schnauze eines Löwen ist wie ein Fingerabdruck, keine zwei Löwen haben das gleiche Schnurrhaarmuster.
  • Löwen begrüßen sich, indem sie sich an den Wangen reiben.
  • Löwen verabschieden sich durch ein Zerren am Bauch voneinander.
  • Löwen bewegen sich normalerweise mit 4 km/h vorwärts, aber sie können bis zu 55 km/h schnell laufen.
  • Sie können bis zu 12 m weit springen.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  Wikipedia: Löwe
Commons: Video: Sieh Löwen beim gemeinsamen Putzen


Jaguar[Bearbeiten]

Ein gefleckter Jaguar

Der Jaguar wird von Zentral- und Südamerikanern manchmal El Tigre (Der Tiger) genannt. Vor langer Zeit nannten sie ihn Yaguara. Das heißt „die Katze, die mit einem einzigen Sprung tötet“. Beide Bezeichnungen drücken sowohl Ehrfurcht als auch Angst bzw. Respekt vor der größten Raubkatze Amerikas aus. In Geschichten und Liedern wird sein goldenes Fell, dass mit schwarzen Rosetten gesprenkelt ist, mit den Sternen am Nachthimmel verglichen. In der Maya-Religion nimmt die Sonne die Form eines Jaguars an, während sie in der Nacht durch die Unterwelt schweift. Jaguare sind nahe verwandt mit Löwen, Tigern und Leoparden.

Wo leben Jaguare?[Bearbeiten]

Gebiete, wo Jaguare leben, sind grün markiert. In Gebieten, die rot markiert sind, gab es früher auch Jaguare, aber jetzt nicht mehr.

Jaguare leben im Regenwald und den offeneren Landstrichen in Süd- und Zentralamerika und sind da die größten Katzen. Jaguare sind gute Schwimmer und Kletterer. Sie leben oft gerne in der Nähe von Flüssen und in Sümpfen und auch im Dickicht des Waldes. Dort können Sie sich gut an ihre Beute anschleichen.

Jaguare lebten früher weiter nördlich, bis in den Südwesten der USA. Der letzte wilde Jaguar in den USA starb um 1960. Trotzdem sind einige dieser Wildkatzen wieder dabei, sich im Norden Mexikos anzusiedeln.

Wie sehen Jaguare aus?[Bearbeiten]

Ein schwarzer Jaguar zeigt ganz deutlich seine dunklen Flecken

Jaguare sind gewöhnlich orange-gelb gefärbt und haben zahlreiche Ringe auf ihren Flanken, also ihrem seitlichen Bauch. Außerdem haben sie Tupfen auf ihren Köpfen und Nacken.

Jaguare sehen ähnlich aus wie Leoparden, aber sie verhalten sich eher wie Tiger. Jaguare haben die stärkste Kieferstruktur in der gesamten Katzenfamilie. Durch die kräftigen Wangenmuskeln und Unterkiefer haben Jaguare ein runderes Gesicht als Leoparden. Ihr Gebiss ist so kräftig, dass sie dicke Schildkrötenpanzer und die Schädel von Beutetieren knacken können. Die meisten anderen Katzen ersticken ihre Beute mit einem Nackenbiss. Jaguare haben verglichen mit anderen Katzen ziemlich kurze Beine. Ihre Körperkonstruktion steht eher für Kraft als für Schnelligkeit.

Jaguare und Leoparden können unterschieden werden aufgrund der Tatsache, dass Jaguare Flecken innerhalb ihrer ringförmigen Fellmusterung aufweisen und Leoparden nicht. Jaguare leben in Amerika, während Leoparden im mittleren Osten, im südlichen Asien und in Afrika zu finden sind. Einige wissenschaftliche Ergebnisse lassen darauf schließen, dass diese beiden Katzenarten sehr nahe verwandt sind.

Es gibt einige Jaguare, die beinahe schwarz gefärbt erscheinen, aber die Flecken sind bei genauer Betrachtung immer noch sichtbar. Diese Jaguare werden manchmal auch als schwarze Panther bezeichnet, aber es sind echte Jaguare.

Was fressen Jaguare, und wie jagen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Jaguare schlagen zumeist bei Nacht große Beutetiere, die sie hauptsächlich am Boden jagen. Mit ihren sehr starken Kiefern erlegen sie Rotwild und Pekaris (Nabelschweine). Aber wenn sie kein Jagdglück haben, dann fressen sie alles, was sie kriegen können. Angefangen von Fröschen und Mäusen bis hin zu Vögeln, Fischen und Schildkröten. Sie machen sogar vor Haustieren nicht halt. Trotz ihrer kurzen Beine können Jaguare ganz schön schnell laufen, aber sie haben keine große Ausdauer. Daher unternehmen sie kaum lange Hetzjagden.

Wie ziehen Jaguare Junge auf?[Bearbeiten]

Ein Jaguarjunges bekommt ein bisschen Zuwendung von seiner Mutter

Jaguarweibchen gebären bis zu vier Junge bei jedem Wurf, aber normalerweise erreichen nicht mehr als zwei von diesen das Erwachsenenalter. Die Jungen werden blind geboren und können erst nach zwei Wochen sehen. Sie bleiben sehr lange Zeit bei ihrer Mutter, bis zu zwei Jahre. Dann verlassen sie diese und suchen sich ein eigenes Territorium.

Jaguare leben und jagen normalerweise alleine und kommen nur während der Paarungszeit zusammen.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Jaguare warten manchmal an Gewässern und schlagen mit ihrem Schwanz gelegentlich auf die Wasseroberfläche. Wenn ein Fisch davon angelockt wird, dann schlägt der Jaguar hart mit seiner Pranke zu und spießt den Fisch mit seinen Klauen auf.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  Wikipedia: Jaguar


Leopard[Bearbeiten]

Leopard entspannt sich auf einem Baum

Der Leopard ist der Weltmeisterathlet unter den Katzen dieser Welt. Die meisten Großkatzen sind fünfmal stärker als ein Mensch desselben Gewichts. Der Leopard ist hingegen siebenmal stärker. Es bedarf dreier olympischer Klassegewichtheber um sich in einem Seilziehwettbewerb mit einem 45 Kilogramm schweren Leoparden durchzusetzen. Diese beeindruckende Kraft wird demonstriert, wenn ein Leopard nach erfolgreicher Jagd mit einer voll ausgewachsenen Antilope im Maul auf der Seite eines Baumes hochklettert, um in Ruhe speisen zu können.

Wo leben Leoparden?[Bearbeiten]

In dunkelgrünen Gebieten leben Leoparden. In hellgrünen zumindest noch einige. In gelb markierten Gebieten könnten noch einige leben. In den roten Gebieten haben früher Leoparden gelebt.

Leoparden leben im mittleren Osten, in Teilen Asiens und Afrika. Das bedeutet, dass sie in mehr Gebieten als andere Großkatzen leben. Leoparden verbringen viel Zeit in Bäumen. Oftmals schlafen sie auf einem Ast liegend. Sie schleppen sogar ganze Beutetiere auf Äste, wo sie fressen können, ohne dass andere Raubtiere versuchen würden ihr Essen zu stehlen.

Wie sehen Leoparden aus?[Bearbeiten]

Ein Leopard

Leoparden sind gewöhnlich 2 bis 3 m lang, einschließlich eines 58 bis 110 cm langen Schwanzes. Sie wiegen ungefähr so viel wie ein Mensch (30 bis 70 kg). Die Schulterhöhe beträgt 44 bis 78 cm. Weibliche Leoparden erreichen normalerweise nur 2/3 der Größe von männlichen Leoparden.

Ein Leopardenfell ist kurzhaarig und glatt. Abhängig vom Lebensraum kann ein Leopardenfell blass strohfarben, grau, ockergelb oder schwarz sein. Weil der Pelz an den Leopardenflecken dicker und rauer ist, können diese genauso gut gefühlt wie gesehen werden. Jeder Leopard besitzt schwarze Flecken, sogar die „ganz schwarzen“ Leoparden.

Was fressen Leoparden?[Bearbeiten]

Leopard in der Wildnis

Die Lieblingsspeise der Leoparden sind Antilopen. Größere Tiere können sie selbst nicht erbeuten, nur in Zusammenarbeit mit einem Löwenrudel. Sie fressen aber auch kleinere Tiere, wie Nagetiere, Hasen und sogar große Insekten.

Panther oder schwarzer Leopard?[Bearbeiten]

Schwarze Leoparden werden manchmal Panther genannt und einst dachte man, dass sie eine eigene Art darstellen. Obgleich sie ganz schwarz sind, haben sie noch immer schwarze Flecken, die ein bisschen dunkler sind und im hellen Licht zum Vorschein treten, während dann der Hintergrund in einem helleren purpurfarbenem Schwarz erscheint.

Wie ziehen Leoparden ihre Jungen auf?[Bearbeiten]

Ein Leopardenjunges

Leoparden werden in Würfen von ein bis drei Jungen geboren. Die Jungen verlassen ihr Heim nach 13 bis 18 Monaten. Geschwister, also Junge die gemeinsam geboren wurden, können noch ein paar Monate zusammen bleiben, bevor sie sich trennen.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Leoparden sind durch und durch gefleckt. Wenn du einen Leoparden bis auf die Haut rasieren würdest, würdest du die Rosetten auf seiner Haut sehen. Versuche dies aber lieber nicht.
  • Leoparden sind in Gefangenschaft die launischsten Katzen. Obwohl sie anhänglich sein können, kommt es aber auch oft zu Verletzungen von Tierpflegern.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Leopard

  • Besuche diese Seite, um einen Leoparden brüllen zu hören


Schneeleopard[Bearbeiten]

Das Schneeleopardenfell schützt vor Kälte

Schneeleoparden leben in einer Gegend mit eisigen Stürmen, wo das Blut von Menschen in wenigen Minuten gefrieren würde. Ihre Körper sind an das Leben in der eisigen Wildnis angepasst. Bis vor kurzem hat noch niemand einen Schneeleoparden in der Wildnis fotografiert. Bis zu diesem Tag hatten nur wenige das Glück einen zu sehen. Und wenn sie mal einen gesehen haben, so konnten sie nicht viel von ihm erkennen, denn der Schneeleopard ist sehr gut getarnt. Genauso mögen es Schneeleoparden – sie sind im Grau und Weiß der felsigen Gesteinsformationen gefärbt und wenn sie verschwinden wollen, dann bleiben sie einfach abrupt stehen, und jeder hält sie für einen matschigen Felsen.

Wo leben Schneeleoparden?[Bearbeiten]

Orte an denen Schneeleoparden leben sind grün markiert

Sie leben in den hohen Bergen Chinas und Zentralasiens, wie beispielsweise dem Himalaya. Schneeleoparden beanspruchen typischerweise riesige Reviere von 260 km2, da sie in diesem Lebensraum nur sehr schwer Nahrung finden.

Wie sehen Schneeleoparden aus?[Bearbeiten]

Beachte den intensiven Blick

Das Fell der Schneeleoparden ist ein grau-weißes wie die Farben von Fels und Schnee. Sie haben Rosetten an den Flanken, das ist der seitliche Bauch. Außerdem haben sie Punkte auf Kopf und Nacken, ähnlich wie Jaguare. So getarnt können sie sich in dem eisigen Klima unbemerkt an ihre Beute anschleichen. Ihre Schwänze sind ungewöhnlich lang, mit dickem Fell und gestreift. Um sich während Schneestürmen warm zuhalten, können sie ihren Schwanz wie einen Schal über das Gesicht legen. Ihre Pranken wirken wie Schneeschuhe, die mit dichtem Fell überzogen sind. Ihre Augen sind rund und in einem fahlen Gelb bis Graugrün gefärbt. Schneeleopardenmännchen wiegen zwischen 40 kg und 52 kg, Weibchen sind etwas leichter und wiegen zwischen 34 kg und 40 kg.

Was fressen Schneeleoparden und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Ein Scheeleopard frisst in Hockstellung.

Schneeleoparden fressen beinahe alles, was sie fangen können. Oft fressen sie Tiere, die dreimal so groß wie sie selbst sind. Meist jagen sie Wildschafe, Wildziegen, Pfeifhasen, Hasen und Vögel. Im Sommer fressen sie meist kleinere Beutetiere wie beispielsweise Murmeltiere. Andere Beutetiere sind Wildschweine, Gazellen, Schraubenziegen, Steppenmurmeltiere, Tahre, Steinböcke, Blauschafe, Mäuse und Rotwild. Sie schleichen sich 6 bis 15 m an die Beute heran und attackieren sie wenn es für eine Flucht normalerweise viel zu spät ist.

Die Pfoten der Schneeleoparden sind so breit, dass sie nicht im Schnee einsinken können. Wie Schneeschuhe verleihen diese ihnen Bodenhaftung, wenn sie ihrer Beute nachjagen. Am besten funktioniert das, wenn sie auf eisigem, harten Schnee laufen, der Firnkruste genannt wird. Die Beutetiere mit ihren Hufen brechen durch diese Kruste, weil der Untergrund aus losem Schnee keinen so guten Halt für die Hufe gibt.

Wie ziehen Schneeleoparden ihrer Jungen auf?[Bearbeiten]

Schneeleopardinnen gebären zwei oder drei Junge pro Wurf, aber es können auch mehr als sieben sein. Im Alter von zwei Monaten fangen sie an, feste Nahrung zu essen. Mit drei Monaten folgen sie ihrer Mutter auf die Jagd. Sie bleiben bei ihr während des ersten Winters, bevor sie die Leopardin im Alter von 18-22 Monaten verlassen. Nach dem Verlassen können die Geschwister noch einige Zeit zusammen bleiben.

Interessante Details[Bearbeiten]

Schneeleoparden sind Meister im vertikalen Klettern
  • Der Schneeleopard hat den längsten Schwanz aller Katzen.
  • Schneeleoparden greifen Beutetiere an, die viermal so schwer sind wie sie selbst.
  • Die großen, dick bepelzten Tatzen eines Schneeleoparden wirken wie eingebaute Schneeschuhe.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Schneeleopard


Nebelparder[Bearbeiten]

Nebelparder werden auch Nebelleoparden genannt, aber es sind nicht wirklich Leoparden. Sie verbringen aber, wie die echten Leoparden aus Afrika, sehr viel Zeit in Bäumen.

Ein Nebelparder ist in den Bäumen zu Hause (Zeichnung)

Wo leben Nebelparder?[Bearbeiten]

Gebiete in denen Nebelparder leben sind rot markiert

Nebelparder leben in ganz Südchina, in den östlichen Himalaya-Bergen, sowie Südostasien und Indonesien. Sie bevorzugen subtropische oder tropische Wälder, aber sie sind auch in Mangrovensümpfen und im Grasland heimisch.

Wie sehen Nebelparder aus?[Bearbeiten]

Ein Nebelparder im Nashville Zoo

Im Erwachsenenalter wird ein Nebelparder ca. 80 bis 105 Zentimeter lang (Kopf-Rumpf-Länge). Für seine Größe hat der Nebelparder eher kurze Beine. Seine Fangzähne sind etwa 5 cm lang. Damit hat er die größten Eckzähne aller heute noch lebenden Katzenarten. Nur der Säbelzahntiger hatte längere Fangzähne. Doch der ist bereits ausgestorben.

Nebelparder sind exzellente Kletterer. Somit können sie auch größere Beutetiere fangen, die in Bäumen leben. Um auf der Jagd erfolgreich zu sein, hat der Nebelparder kurze und flexible Beine mit großen Pfoten und scharfen Krallen. So ausgestattet, hat er in seiner Umgebung ausreichenden Jagderfolg. Sein Schwanz kann so lang sein, wie sein Körper. Er hilft der Katze das Gleichgewicht zu halten, wenn er durch die Bäume balanciert. Du wirst es kaum glauben, aber diese Tiere können verkehrt herum unter Ästen hängen und sogar kopfüber die Baumstämme herunterklettern. Andere Katzen können so etwas nicht, weil ihre Krallen so geformt sind, dass sie immer mit dem Schwanz nach unten den Baum herunterklettern müssen.

Ein Nebelparder ist sehr leicht an seinem wunderschönen Muster im Fell zu erkennen. Die großen viereckigen, dunklen Flecken sehen für die meisten Menschen so aus wie Wolken oder wie Nebelschwaden. So kam das Tier auch zu dem Namen „Nebelparder“. Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, dass der Nebelparder nur im Nebel umherschleicht. In seinem Jagdrevier gibt es nämlich gar nicht so oft Nebel.

Was essen sie und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Wir wissen nicht sehr viel über das Verhalten von Nebelpardern in freier Wildbahn. Ihre Beute sind wohl meistens Säugetiere, die auch in Bäumen leben. Also vorzugsweise Affen. Dazu fängt er sich auch kleinere Säugetiere, wie wilde Schweine. Ebenso Vögel, und wenn man nicht aufpasst, dann vergreift er sich auch an verschiedenen Haustieren wie Ziegen und Hühnern.

Interessante Details[Bearbeiten]

Ein Nebelparder
  • Sie können an Baumstämmen mit dem Kopf voraus runterklettern.
  • Ähnlich wie Marmorkatzen und Margays hängen sie manchmal mit dem Kopf nach unten an Ästen und halten sich nur mit den Hinterbeinen fest.
  • Nebelparder werden mit Flecken im Fell geboren, die sich später, wenn sie älter werden, in offene „wolkige“ Flächen umwandeln.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Nebelparder

Tiger[Bearbeiten]

Ein bengalischer Tiger

Der Tiger ist die größte aller lebenden wilden Raubkatzenarten[1]. Er ist von äußerst athletischer Natur, fünfmal stärker als ein kräftiger Mensch und kann schwimmen, weit springen und klettern (wenn auch nicht so gut). Er gehört derselben Gattung Panthera an, wie Löwen, Leoparden und Jaguare. Diese vier Katzen sind die einzigen, die brüllen können. Das Tigergebrüll ist nicht wie das wohlklingende aouu! eines Löwen, sondern klingt mehr wie ein Satz von knurrend-fauchend gebrüllten Wörtern.

Wo leben Tiger?[Bearbeiten]

Die Gebiete, wo Tiger leben, sind dunkelgrün markiert. Früher haben sie auch in den gelben Gebieten gelebt.

Tiger leben in Wäldern und Grasländern im östlichen und südöstlichen Asien. Man findet sie in Bangladesh, Bhutan, China, Indien, Nepal, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Thailand, Vietnam, in Indonesien (die Inseln auf Java und Sumatra) sowie im östlichen Russland.

Der bengalische Tiger ist das Nationaltier von Indien und Bangladesh.

Wie sehen Tiger aus?[Bearbeiten]

Weiße Tiger

Tiger sind durch ihre Streifen unverwechselbar. Sie sind normalerweise orange oder orange-rötlich und haben darauf ungleichmäßige, sehr dicke schwarze Streifen überall auf dem Körper. Diese fallen bei jedem einzelnen Tiger unterschiedlich aus. Auf der Brust, dem Nacken und auf der Innenseite der Füße haben sie weiße Flecken. Durch ihre Streifen sind die Tiger zwischen Bäumen und Büschen so gut wie nicht zu erkennen. Einige Tiger sind weiß mit schwarzen Streifen. Sie sind alle Abkömmlinge von Tigern aus Indien. Es gibt auch völlig weiße Tiger, die aber keine richtigen Albinos sind. Vermutlich ist die weiße Farbe eine Anpassung an Schnee und Eis. Da die meisten Tiger aber inzwischen in wärmeren Regionen leben, nützt diese leuchtende Farbkombination in der Natur recht wenig, weil es für die Tiger dann schwieriger ist, sich an ihre Beute anzuschleichen.

Tiger lieben das Wasser

Tiger können normalerweise zwischen 1,80 m und 2,80 m groß werden. Ein großer Tiger kann 3 Meter lang sein. Der Schwanz eines Tigers ist etwa 91 cm lang. Entsprechend seiner Größe wiegt ein Tiger zwischen 160 und 250 kg. In ihrem Maul haben Tiger sehr starke und scharfe Zähne. An ihren stark gepolsterte Pfoten haben sie scharfe Krallen. Außerdem haben sie ein kurzes und dickes Fell, sowie dicke lange Schnurrhaare.

Was fressen Tiger, und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Tiger haben sehr starke und scharfe Zähne

Tiger fressen meistens pflanzenfressende Tiere wie Elche, Hirsche, Wildschweine und Büffel. Wie die Mehrheit der anderen Katzen jagen sie alleine. Tiger verstecken sich oft nahe am Boden und warten auf den geeigneten Augenblick, um auf ihre Beute loszugehen.

Menschen vermeiden es, von Tigern angegriffen zu werden, indem sie eine Gesichtsmaske am Hinterkopf tragen. Tiger ziehen es vor, sich von hinten zu nähern, und überlegen es sich zweimal, bevor sie jemanden angreifen, von dem sie sein Gesicht sehen können. Glücklicherweise greifen Tiger selten Menschen an, außer wenn sie zu krank sind um ihre normale Beute zu jagen.

Wie ziehen Tiger ihre Jungen auf?[Bearbeiten]

Ein Tigerjunge entdeckt die Welt

Tiger gebären 2 bis 3 Junge pro Wurf, manchmal auch bis zu 6. Im Alter von 8 Wochen begleiten die Jungen ihre Mutter zur Jagd. Normalerweise haben sie im Alter von 6 Monaten gelernt erfolgreich Beutetiere zu erlegen, sind aber bis zu einem Alter von 1 ¼ bis 1 ½ Jahren noch nicht bereit zur Selbstständigkeit. Der Vater spielt keine Rolle bei ihrer Aufzucht, obgleich es vereinzelt Berichte über männliche Tiger gibt, die mit ihren Weibchen und den Jungen außerhalb der Paarungszeit zusammenleben.

Interessante Details[Bearbeiten]

Tiger sind gar nicht wasserscheu

Tiger sind durch und durch gestreift. Wenn du einen Tiger bis auf die Haut rasieren würdest, würdest du die Streifen auf seiner Haut sehen. Versuche dies aber lieber nicht.

Mehr Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Tiger


  1. Nur Hypriden, also Kreuzungen zwischen zwei verschiedenen Großkatzen können in Gefangenschaft noch größer werden

Tigon und Liger[Bearbeiten]

Die Großkatzen Löwe, Jaguar, Leopard und Tiger sind eng miteinander verwandt. Sie gehören zu der Gattung Panthera und sind etwa so nahe miteinander verwandt, wie ein Pferd und ein Esel. Und genau so wie aus einer Kreuzung von einem Esel und einem Pferd ein Maultier herauskommt, so können auch Großkatzen mit sehr ähnlichen Erbanlagen (Gene) Mischlinge bekommen.

Solche Mischlinge nennt man Tigon und Liger, die aus einer Verbindung von einem Löwen (engl. Lion) und einem Tiger entstehen. Liger haben einen Löwen als Vater und eine Tigerin als Mutter. Normalerweise werden sie viel größer als ihre Eltern. Weibliche Liger können manchmal auch Babys bekommen. Tigons haben alle einen Tiger als Vater und eine Löwin als Mutter. Sie sind normalerweise kleiner als ihre Eltern. Löwen sind sehr soziale Tiere, aber Tiger leben gerne allein. Die Kinder aus einer Löwen-Tiger-Verbindung kämpfen mit den gegensätzlichen Instinkten ihrer Eltern. Manchmal sieht es so aus, als ob sie mit den anderen großen Katzen zusammen was unternehmen, aber schon ein paar Minuten später greifen sie die anderen Großkatzen an. Deshalb kann es gefährlich sein, wenn sie mit anderen Großkatzen aufwachsen. Im Allgemeinen sind Liger die ruhigeren und ausgeglicheneren Tiere.

Warum gibt es keine wilden Tigons oder Liger?[Bearbeiten]

Löwen und Tiger leben in unterschiedlichen Gebieten auf der Erde. Mischlinge kommen nur in Zoos oder in Zirkussen vor, wo man die einzelnen Großkatzen nicht voneinander getrennt hält. In der Vergangenheit haben einige Zoos mit der gemeinsamen Aufzucht von Löwen und Tigern experimentiert. Doch inzwischen ist es in Zoos allgemein verboten, Mischlinge zu züchten. Wann immer es passiert, ist es dann meist ein Unfall oder ein paar private Züchter versuchen, Liger mit neuen Eigenschaften zu züchten.

Wie sehen Tigons und Liger aus?[Bearbeiten]

Liger sind die größten Großkatzen. Sie können über 680 kg wiegen, und wenn sie sich auf ihre Hinterbeine stellen, können sie eine Höhe von 4 m erreichen. Tigons werden auch manchmal Zwerge, Tions oder Tilons genannt, weil sie spezielle Merkmale des Zwergwuchses aufweisen. Voll ausgewachsene Tigons wiegen unter 160 kg, was für einen männlichen Löwen oder Tiger wenig ist.

Beide Mischlinge haben eine Kombination aus den körperlichen Eigenschaften von Löwen und Tigern. Wann immer ein Liger mehr wie sein Vater aussieht, wirst du im Gesicht und auf den Hinterläufen helle Streifen finden. Tigons haben ausgeprägtere Streifen als ihr Vater der Tiger. Wie bei den Tigern ist das Streifenmuster individuell unterschiedlich.

Können sie Babys haben?[Bearbeiten]

Normalerweise können Liger keine Jungen bekommen, genau wie die Maultiere und wie die meisten anderen Mischlingsarten sind sie steril. Irgendwann wurden einige weibliche Liger aber fruchtbar. Es gibt deshalb solche Arten, wie Li-Liger und Li-Tigons. Sie sind eine Mischung aus Ligern und Tigons mit Löwen oder Tigern.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  Wikipedia: Großkatzenhybride

Puma[Bearbeiten]

Puma-Portrait

Der Puma oder Berglöwe ist eigentlich eine richtig große Katze. Trotzdem zählen die Wissenschaftler den Puma zu den Kleinkatzen. Ein Grund dafür ist, dass Pumas nicht brüllen können, genau wie die Kleinkatzen. Aber sie können dennoch Aufsehen erregend knurren oder gellend aufschreien. Diese Katzenart wird auch Kugar, Silberlöwe, Berglöwe oder Panther genannt. Wissenschaftler gaben ihr die Bezeichnung Puma concolor, was soviel heißt wie „ein Berglöwe mit Farbe“.

Eine alte Maya-Legende besagt, dass früher alle wilden Tiere im Dschungel das gleiche Aussehen hatten. Eines Tages bot Gott den Tieren ein unterschiedliches Aussehen an. Der Jaguar bat: „Lass mich mit Sternen gesprenkelt sein“. Und so war es dann auch. Er war zufrieden mit diesem Geschenk und zeigte es stolz dem Puma. Um nicht übertroffen zu werden, bat auch der Puma Gott, ihn so prächtig aussehen zu lassen wie den Jaguar. Seine Bitte wurde gewährt. Selbstzufrieden begab sich der Puma zur Jagd. Unglücklicherweise stürzte er und rollte im Staub herum. Dieser blieb in seiner noch nassen Fellfarbe haften. Für seine Dummheit müssen er und alle seine Nachfahren mit einem staubfarbenen Fell durchs Leben gehen.

Wo leben Pumas?[Bearbeiten]

Orte an denen Pumas leben sind rot eingefärbt. Dort wo die Karte orange ist, haben sie früher auch gelebt.

Pumas sind verstreut in Nord-, Mittel- und Südamerika zu finden.

Pumas leben in unterschiedlichen Lebensräumen, die man auch Habitate nennt. Er fühlt sich in der Wüste ebenso wohl wie in Wäldern. Man findet in überall von British Columbia in Nordamerika bis zum äußersten Süden des Andengebirges. In der Osthälfte von Nordamerika wurden die Pumas von den Menschen fast ausgerottet. Eine kleine Population hat in Florida überlebt. Manchmal werden Pumas auch noch in anderen US-Oststaaten gesichtet.

Wie sehen Pumas aus?[Bearbeiten]

Ein Berglöwe in Arizona
Ein kleines Pumakätzchen

Die meisten Pumas sind hellbraun gefärbt. Ihre Ohren und Schwänze haben schwarze Spitzen. Die Pumas, die nahe am Äquator leben, sind am kleinsten. Je näher sie an den Polen wohnen, desto größer werden sie. Dort wo es sehr kalt ist, brauchen die Pumas mehr Körpermasse, um sich warm halten zu können.

Viele Tiere (wie beispielsweise der Tiger) werden um so größer und schwerer, je kälter die Umgebung ist, in der sie normalerweise leben. Die kleinsten Tiger leben in den Tropen. Die kleinste Puma-Art ist der Florida-Panther, der leider vom Aussterben bedroht ist. Die großen Sibirischen Tiger leben weit im Norden, wo die Winter sehr kalt ist.

Wie viele andere Katzenarten, können Pumas ihre scharfen Krallen in ihre Pranken einziehen. Diese Pranken sind mit Fell gepolstert. Die größten Pumamännchen können bis zu 2,4 m lang werden. Die Weibchen erreichen eine Länge von 2,1 m. Ein ausgewachsenes Pumamännchen wiegt fast so viel wie ein durchschnittlicher Mensch, also knapp 70 kg. Ein Pumaweibchen wird jedoch nur 35 kg, also halb so schwer.

Puma haben kein auffälliges Fellmuster, aber sie zeigen auffällige schwarze Tränenstriche über den Oberlippen und ein lebhaftes weißes Fell rund um das Maul.


Was fressen Pumas und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Puma-Warnschild

Pumas fressen bevorzugt größere Wildtiere. Sie können sehr schnell laufen (bis zu 50 km/h) und sie können aus dem Stand bis zu 6 m weit springen. Dadurch ist es für sie sehr einfach, langsamere Beute zu fangen. Pumas können auch bis zu 2,5 m hoch springen und zum Jagen auch auf Felsen und Bäume klettern. Sie können sehr kräftig zubeißen, viel stärker als Hunde. Ihre längsten Zähne sind zweimal so lang wie die eines großen Hundes.

Das Lieblingsfutter von Pumas ist Wild, aber sie fressen auch kleinere Tiere. In Gebieten, wo Menschen und Pumas eng zusammenleben, jagen sie auch Katzen und Hunde. Menschen zählen normalerweise nicht zur Beute. Doch Pumas haben einen sehr starken Jagdtrieb. Man hat schon davon gehört, dass sie genau wie Hunde Radfahrer gejagt und vom Rad geholt haben. Wenn ein Puma in der Nähe ist, dann ist es besser nicht schnell zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren, weil sie sonst glauben, dort läuft ein Beutetier, das man jagen und töten kann.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Weibliche Pumas rufen potentielle Gefährten mit einem gellenden Schrei. Dieser Schrei klingt sehr nach dem Gekreische von Frauen. Jedes Jahr rufen deshalb einige Leute panisch bei der Polizei an und melden, dass gerade eine Frau überfallen wird.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  Wikipedia: Puma


Gepard[Bearbeiten]

Ein Gepard

Geparde sind für hohe Geschwindigkeit gebaut, mit einem peitschenförmigen Rückgrat, langen Beinen und einem langen Schwanz. Ein Gepard nutzt seinen Schwanz als Ruder für plötzliche Richtungsänderungen beim Rennen. Sie sind die schnellsten Landtiere. Bei der Jagd auf Beutetiere können sie auf kurze Distanzen bis zu 110 km/h sprinten. Aus diesem Grund wurden Geparde als Jagdbegleiter eingesetzt. Wenn Geparde in Gefangenschaft aufgezogen wurden, lassen sie sich leicht dressieren. Sie sind von daher auch unter der Bezeichnung Jagdleopard bekannt.

Wo leben Geparde?[Bearbeiten]

Je dunkler die Karte eingefärbt ist, desto mehr Geparde leben dort. Ist die Karte hell, haben dort früher Geparden gelebt.

Heutzutage findet man die meisten Geparde in Afrika südlich der Sahara. Einige wenige wurden noch immer im Iran gesichtet. In der Vergangenheit waren sie in Nordindien und im Iran stark verbreitet. Sie leben bevorzugt in Halbwüsten, Savannen, Prärien und dichtem Buschland. Weil sie bei der Jagd von ihrer Geschwindigkeit abhängig sind, vermeiden sie dichte Wälder. Geparde gelten im Moment als nicht gefährdet. Damit das aber so bleibt, sind Schutzmaßnahmen erforderlich.

Wie sehen Geparde aus?[Bearbeiten]

Zwei Geparde

Geparde sind mittelgroße, hundeähnliche, gefleckte Katzen mit langen Beinen und mageren Körpern. Sie haben einen weißen Bauch und auf beiden Seiten des Gesichts einen schwarzen Streifen, der wie eine Träne aussieht. Geparde haben auch runde dunkle Flecken auf ihrem Fell. Ausgewachsene Geparde wiegen zwischen 40 kg und 65 kg und sind rund 110 cm bis 135 cm lang. Geparde sind entsprechend konstruiert um hervorragende Läufer abzugeben. Sie besitzen einen großen Brustkorb, eine schlanke Taille und kräftige Hinterbeine. Sie haben einen schmalen Kopf und eine schmale Schnauze, große Nasenlöcher zur erhöhten Sauerstoffaufnahme und kleine runde Ohren. Das alles macht Geparde zu sehr schnittigen und aerodynamischen Läufern.

Was fressen sie und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Hochgeschwindigkeitsvideo von Geparden beim Rennen

Geparde fressen meist Säugetiere wie die Antilopenarten (Gazellen, Impalas, Gnukälber) und Hasen; also alle Tiere die in etwa genauso groß oder kleiner als ein ausgewachsener Gepard sind.

Geparde schleichen sich an die Beute näher als dreißig Meter heran und nehmen dann die Verfolgung auf. Die Jagd ist normalerweise nach weniger als einer Minute vorbei. Wenn ein Gepard das Beutetier nicht schnell fangen kann, gibt er oft auf, um nicht unnötig Energie zu verschwenden. Geparde benötigen jede Menge Energie zur Jagd mit derart hoher Geschwindigkeit. Ungefähr die Hälfte der Jagden verläuft erfolgreich.

Geparde müssen ihre Beute schnell verschlingen, sonst kann es passieren, dass stärkere Raubtiere ihre Nahrung stehlen. Geparde kämpfen nicht mit größeren Tieren um das Futter. Sie riskieren sonst Verletzungen und dann können sie nicht weiter jagen und würden verhungern.

Geparde sind gut für das Leben in kargen Umgebungen angepasst. In der Kalahari-Wüste muss schätzungsweise eine Entfernung von 82 km zurückgelegt werden, um Wasser trinken zu können. Geparde wurden dabei beobachtet, wie sie ihren Durst am Blut und Urin ihrer Beutetiere gestillt haben oder Wassermelonen verspeisten.

Wie ziehen Geparde ihre Jungen auf?[Bearbeiten]

Eine Gepardin mit ihren Jungen

Weibchen gebären pro Wurf drei bis fünf Junge. Viele Junge sterben auf Grund von Nahrungsmangel oder werden von ihren natürlichen Feinden (Löwen und Hyänen) getötet. Eine alte afrikanische Legende besagt, dass die tränenförmigen Markierungen auf dem Gepardengesicht von den Tränen stammen, welche die Mutter für ihre verlorenen Jungen weint.

Das Muttertier muss den Jungen beibringen, selbst für Nahrung zu sorgen, damit sie eigenständig überleben können. Die Jungen verlassen ihre Mutter nach ein oder zwei Jahren und leben normalerweise in Zweier- oder Dreiergruppen bis zum Erwachsenenalter. Weibliche Geparde gehen dann eventuell eigene Wege, aber verbrüderte Geparde formen lebenslange Partnerschaften und jagen gemeinsam um zu überleben.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Nach einer Jagd mit vollem Tempo muss ein Gepard mindestens 15 Minuten ausruhen, bevor er wieder rennen kann.
  • Geparden brüllen nicht, aber sie geben eine Reihe wenig katzenhafter Laute von sich, vieles davon gleicht Vogelgezwitscher.
  • Das Wort „Leopard“ ist eine Kombination für die lateinischen Bezeichnungen von Löwe und Panther. Geparden wurden früher für solche Leoparden gehalten. Der Name überlebte diese Theorie, wird aber nun für eine andere Katzenart verwendet.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  Wikipedia: Gepard


Jaguarundi[Bearbeiten]

Der Jaguarundi, auch Wieselkatze genannt, ist eine in Südamerika lebende Wildkatzenart. Der Name Jaguarundi ist irreführend, denn der nächste Verwandte ist der Puma, nicht der Jaguar.

Ein Jaguarundi

Wo leben sie?[Bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet der Jaguarundis ist grün eingefärbt

Jaguarundis leben in Mittel- und Südamerika. Dort wohnen sie in lichten Wäldern, Buschland und an Waldrändern. Manchmal kann man sie aber auch in offenem Gelände oder im tropischen Regenwald treffen.

Wie sehen sie aus?[Bearbeiten]

Ein Jaguarundi mit rotem Fell

Jaguarundis werden bis zu 65 cm lang, dazu kommen 45 cm Schwanz. Insgesamt kann so ein Jaguarundi also bis zu 110 cm lang werden. Jaguarundis gibt es in zwei Farbvarianten: Die eine hat graues Fell, die andere ein rotbraunes.

Was fressen sie und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Der Jaguarundi jagt nach Nagetieren, Kaninchen, Vögeln und Reptilien. Er ist ein nachtaktiver Einzelgänger. Sie können zwar klettern, tun es aber selten und nur im Notfall. Sie bewegen sich lieber auf dem Boden. Ihr schlanker Körperbau ist gut an das raschen Fortbewegen durch das Unterholz angepasst. Sie können sehr gut schwimmen und betätigen sich in manchen Regionen als Fischjäger.

Wie ziehen sie ihre Jungen auf?[Bearbeiten]

Die Tragezeit eines Jaguarundiweibchens beträgt 65 Tage, im Wurf befinden sich zwei bis drei Junge. Jaguarundis haben in der Regel zweimal jährlich Junge.

Die Eltern erziehen ihre Jungen und bringen ihnen alles bei, was sie brauchen, um in freier Wildbahn zu überleben. Da Jaguarundis Einzelgänger sind, verlassen die Jungtiere irgendwann ihre Eltern. Dann müssen sie das, was sie gelernt haben, auch anwenden.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Jaguarundi


Manul[Bearbeiten]

Manuls werden auch Pallaskatzen genannt

Wenn man einmal überlegt, wie lange es eine bestimmte Katzengattung schon gibt, so ist der Manul oder die Pallaskatze die älteste lebende Katzenart. Durch Fossilienfunde wissen wir, dass der Manul schon vor über 10 Millionen Jahre auf der Erde lebte. Wegen ihres ungewöhnlichen Kopfes hat man früher geglaubt, dass sie die Vorfahren der heutigen Perserkatzen sind.

Wo leben Manuls?[Bearbeiten]

Die Manul leben in dem grünen Gebiet

Manuls leben auf den felsigen Hochebenen und in den Gebirgen Zentralasiens.

Wie sehen Manuls aus?[Bearbeiten]

Ein Manul auf der Jagd

Das Gesicht des Manuls ähnelt dem des Luchses. Die Katze hat einen großen, stämmigen Körper und kurze Beine. Die Farbe des langen, seidigen Fells variiert von hellem Grau bis Rostbraun. Der Kopf ist kurz und breit, mit runden, großen Augen und weit abstehenden Ohren. Der Manul hat im Gesicht weiße Spitzen an den Haaren, was ihm ein flimmerndes, fast schillerndes Aussehen verleiht. Manuls haben schwarze Linien auf der Wange, schwarze Ringe auf ihren Lippen und ihrem Schwanz. Das Kinn und der Hals sind weiß. Die Kombination von gedrungener Gestalt und dichtem Fell lassen den Manul einzigartig prall und plüschig wirken.

Eine Besonderheit
Die Pallaskatze ist die einzige lebende Katzenart, die runde Pupillen hat.

Was fressen Manuls und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Manuls suchen nachts auf dem Boden nach kleinen Säugetiere und jagen Vögel. Sie jagen hauptsächlich Pikas. Das sind Nagetiere, die mit dem Hasen verwandte sind, jedoch kleine, runde Ohren haben. Dort wo Pikas reichlich vorhanden sind, fressen Manuls fast nichts anderes mehr.

Woher haben sie ihren Namen?[Bearbeiten]

Die Pallaskatze wurde nach dem Wissenschaftler Peter Pallas benannt, der sie als erster beschrieb.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Manul
 Wikipedia: Pika


Sandkatze[Bearbeiten]

Eine Sandkatze

Die Sandkatze liebt das Extrem. So wie ein Schneeleopard sehr gut in der Eiseskälte überleben kann, erträgt die Sandkatze die Hitze sehr gut. Daher wird sie auch Wüstenkatze genannt.

Wo leben Sandkatzen?[Bearbeiten]

Gebiete in denen Sandkatzen leben sind rot markiert.

Wie der Name schon sagt, findet man die Sandkatze in sandigen, wasserarmen Wüstenregionen in Nordafrika, Arabien und in einigen Gebieten in Zentralasien und Pakistan.

Wie sehen Sandkatzen aus?[Bearbeiten]

Der Körper der Sandkatze ist hervorragend an das Leben in der Wüste angepasst. Das halblange Fell ist dicht und bewahrt sie vor der extremen Kälte der Wüstennächte. Ihre Füße und Ballen sind mit langen Haaren bedeckt, schützen somit vor der Hitze der Wüstenoberfläche und geben ihr zusätzlichen Halt auf dem weichen, nachgebenden Sand und Schnee. Die großen dreieckigen Ohren sind sehr empfindlich für die leisesten Geräusche.

Die Sandkatze ist nur 45 bis 55 cm lang. Der Schwanz kommt noch mit 30 bis 35 cm hinzu. Damit ist sie deutlich kleiner als eine Hauskatze.

Was fressen Sandkatzen und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Eine Sandkatze ist zum Sprung bereit

Sandkatzen sind Einzelgänger und jagen deshalb alleine in der Nacht. Sie verbringen die heißesten Tageszeiten schlafend unter rauhen, strauchigen Pflanzen oder in flachen Kuhlen im Sand. Nach Sonnenuntergang werden sie aktiv und verlassen ihre Schlupfwinkel auf der Suche nach Nahrung. Der Speiseplan umfasst kleine Nagetiere wie die Wüstenrennmaus und die Wüstenspringmaus, Reptilien und Vögel. Sie verschmähen selbst Insekten und giftige Wüstenschlangen nicht. Gelegentlich fangen sie auch Beute, die größer ist als sie selbst.

Wie ziehen Sandkatzen ihre Jungen auf?[Bearbeiten]

Sandkatzen bringen zwischen einem und acht Kätzchen pro Wurf zur Welt, meistens sind es aber vier oder fünf. Sandkatzen wachsen schnell und werden selbstständig, wenn sie zwei Drittel der Erwachsenengröße erreicht haben. Ausgewachsen sind sie mit etwa 14 Monaten.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Sandkatzen miauen in tiefen Tönen und können sogar bellen, um über weite Entfernungen zu kommunizieren.
  • Die meisten Sandkatzen trinken niemals Wasser. Es ist ja auch recht selten in der Wüste. Sie erhalten die nötige Flüssigkeit durch den Verzehr ihrer Beute.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Sandkatze


Wildkatze[Bearbeiten]

Die Europäische Wildkatze sieht der Hauskatze sehr ähnlich.
Die Afrikanische Wildkatze

Wildkatzen sind die Vorfahren unserer Hauskatzen. Sie leben aber noch in freier Wildbahn. Es gibt drei verschiedene Unterarten:

  • Die Europäische Wildkatze wird auch Waldkatze genannt.
  • Die Afrikanische Wildkatze wird auch auch Falbkatze genannt.
  • Die Asiatische Wildkatze wird auch Steppenkatze genannt.

Wo leben die Wildkatzen?[Bearbeiten]

Gebiete in denen die Wildkatze lebt sind dunkel rot eingefärbt

Die Europäische Wildkatze lebt in den Wäldern West-, Zentral- und Osteuropas, sowie in Schottland und in der Türkei. Man findet sie nicht in Skandinavien, Island, England, Wales und Irland vor.

Die Afrikanische Wildkatze lebt in Wüsten und Savannen in Afrika und auf der Arabischen Halbinsel.

Die Asiatische Wildkatze bewohnt hauptsächlich die strauchigen Wüsten Zentralasiens.

Wie sehen Wildkatzen aus?[Bearbeiten]

Die Europäische Wildkatze kann man kaum mit einer gewöhnlichen Hauskatze verwechseln. Sie ist viel kräftiger als die Hauskatze und auch viel kräftiger als alle anderen Wildkatzen. Das dichte Fell und ihre Größe sind ein unverkennbares Zeichen. Die Afrikanische Wildkatze hat kürzeres Fell und die Asiatische Wildkatze hat kleine, aber deutliche, schwarze oder rotbraune Flecken.

Was fressen Wildkatzen und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Nagetieren, Kaninchen, Feldhasen und anderen kleinen Säugetieren. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, jagen sie auch kleine Vögel.

Wie ziehen Wildkatzen ihre Jungen groß?[Bearbeiten]

Die Europäischen Wildkätzchen werden Ende April oder im Mai geboren. Der Wurf kann dabei ein bis acht Kätzchen umfassen, meist sind es aber zwei bis vier Kätzchen pro Wurf. Sie werden in nur vier oder fünf Monaten selbstständig und sind spätestens nach einem Jahr ausgewachsen.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Es gibt Hinweise darauf, dass die Afrikanische Wildkatze schon 7500 v. Chr. domestiziert (als Haustier aufgezogen) wurde. Die Domestikation der Katze kann aber auch schon um 8000 v. Chr. begonnen haben. Dabei haben die Katzen vermutlich selbstständig die Nähe von Menschen gesucht, und in den Dörfern und Städten Jagd auf Ratten und Mäuse gemacht. Es dürfte den Menschen ziemlich gelegen gekommen sein, dass sich die Katzen um die Plagegeister kümmerten, die sich über die Lebensmittel und den Müll hermachten.
  • Die Alten Ägypter verehrten Katzen wie Götter.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Wildkatze


Ozelot[Bearbeiten]

Ozelot

Der Ozelot ist eine schöne, mittelgroße Katze, deren Fellfärbung stark an den deutlich größeren Jaguar erinnert. Das Fell ist wegen seiner Zeichnung sehr begehrt, darum wird der Ozelot oft gejagt. Die unkontrollierte Jagd hat diese Art an den Rand der Ausrottung gebracht, obwohl sich die Situation in den letzten Jahren durch verstärkten Schutz verbessert hat.

Wo leben Ozelots?[Bearbeiten]

Verbreitungsgebiete der Ozelots (in grün)

Ozelots sind in Mittel- und Südamerika verbreitet zu finden, aber auch bis weit nördlich in die südlichen Gebiete der USA anzutreffen. Es sind elf verschiedene Unterarten von Ozelots bekannt, die alle in verschiedenen Teilen von Südamerika leben.

Drei der elf Unterarten leben in Mexiko und andere leben im Amazonasgebiet, in Wäldern am Atlantik, den nördlichen Anden (Venezuela und Guyana) und anderen Ländern in Südamerika, wie Argentinien, Columbien, Brasilien (der größte Teil auf der Karte), Bolivien, Ecuador und Paraguay.

Ozelots sind ausgezeichnete Schwimmer, jagen aber meistens im Wald am Boden und sind meist nur nachts unterwegs. Tagsüber schlafen sie auf Bäumen, in Büschen oder im dichten Gras. Einige von ihnen leben als Einzelgänger, so wie es die meisten Katzen tun. Bei anderen wurde beobachtet, das sie in Paaren leben und den Kontakt durch Miauen aufrecht erhalten. In Gefangenschaft werden viele Ozelots sehr zutraulich zu Menschen.

Wie sehen Ozelots aus?[Bearbeiten]

Ozelots wurden oft wegen ihres schönen Fells gejagt.

Ozelots haben eine Körperlänge von etwa 1 m. Hinzu kommt noch eine Schwanzlänge von 45 cm. In ihrer Erscheinung ähneln sie der etwas kleineren Tigerkatze und der Langschwanzkatze, die den gleichen Lebensraum bewohnen. Das Fell des Ozelots ist golden mit schwarzen Flecken. Sie sind sehr schlank, haben lange Zähne und können vergleichsweise weit springen.

Was fressen Ozelots und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Ozelots fressen überwiegend kleine Tiere. Sie fangen Affen, Schlangen, Nagetiere und auch Vögel, wenn sie können. Nahezu alle Tiere, die sie jagen, sind kleiner als sie selbst. Wissenschaftler vermuten, dass Ozelots ihre Beute mittels ihres Geruchssinns finden, indem sie ihrer Spur auf dem Boden folgen. Sie können ausgezeichnet im Dunkeln sehen und bewegen sich nahezu lautlos.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Ozelot kommt von dem atztekischen Wort tlalocelot, das so viel wie „Feldtiger“ bedeutet.
  • Ozelots haben nur 36 Chromosomenpaare, während die meisten anderen Katzenarten 38 Paare haben. Ihre nahen Verwandten, die Langschwanzkatze und die Tigerkatze, haben ebenfalls nur 36 Chromosomenpaare.
  • Sie können oft über eine halbe Stunde völlig bewegungslos dasitzen, um dann plötzlich ihre ahnungslose Beute zu überraschen.
  • Einige Beobachter vermuten, dass Ozelots ihren Partnern treu bleiben.


Wie fängt man ein Ozelot?

Wissenschaftler des Naturschutzgebietes im Süden von Texas hatten Schwierigkeiten, die wenigen Ozelots in dieser Region zu finden. Sie versuchten alle möglichen Arten von Tiergerüchen, aber kein einziges Tier zeigte sich. So war es in glücklicher Zufall für die Wissenschaftler, als ein erstaunliches Ereignis stattfand. Ein Arbeiter im Schutzgebiet trug das Männerparfum Obsession (engl. für Besessenheit). Eines Tages versuchte ein Ozelot sich gegen den Arbeiter zu reiben, um besser seinen Duft anzunehmen. Von da an wussten die Wissenschaftler, dass Ozelots Obsession lieben. Sie versuchen jetzt dieses Parfüm zu benutzen, um in dem Schutzprojekt die Anzahl der Ozelots zu erhöhen.


Weitere Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Ozeolot
 Wikipedia: Tigerkatze

Langschwanzkatze[Bearbeiten]

Eine Langschwanzkatze in ihrem Zuhause in den Bäumen

Langschwanzkatzen sind wahre Kletterkünstler. Sie verbringen die meiste Zeit in den Bäumen. Dort verfolgen sie ihre Beute. Manchmal machen sie in den Zweigen auch ein kleines Nickerchen und das kopfüber nach unten hängend, wobei sie sich dann mit ihren Hinterläufen festkrallen. Die Langschwanzkatze ist auch als Leopardus wiedii, Baumozelot, Bergozelot, Peludo oder Margay bekannt und heißt im englischsprachigen Raum "Long Tailed Spotted Cat" (das heißt "gefleckte Langschwanzkatze").

Wo leben Langschwanzkatzen?[Bearbeiten]

In den grün markierten Gebieten leben Langschwanzkatzen

Langschwanzkatzen leben im nördlichen Mexiko und in allen südlicheren Gegenden Lateinamerikas bis hinunter ins nördliche Argentinien. Man hat diese Tiere auch schon in Texas gefunden. In Nordamerika sind sie allerdings ausgestorben. Langschwanzkatzen leben meist in den tropischen Regenwäldern.

Wie sehen Langschwanzkatzen aus?[Bearbeiten]

Die Langschwanzkatze ähnelt dem Ozelots sehr, so dass man sie auch Baumozelot nennt. Doch ihr Kopf ist etwas kürzer und rund. Die Augen sind sehr groß, um die Nachtsicht zu verbessern. Der Schwanz ist länger als beim Ozelot und ist mehr als doppelt so lang, wie der Körper. Der lange Schwanz dient als Gegengewicht beim Balancieren. Der Körper der Langschwanzkatze ist etwa 62 bis 79 Zentimeter lang vom Kopf über den Rumpf. Der Körper der Langschwanzkatze ist kürzer als der des Ozelots, dafür sind aber die Beine länger. Mit den langen Beinen können sie bis zu 6 Meter hoch springen, das ist viel höher als ihr Verwandter der Ozelot! Sie wiegen zwischen 2,5 und 5 Kilogramm und erreichen eine Gesamtlänge von 80 bis 130 Zentimeter (mit Schwanz). Die Männchen sind oft etwas größer und schwerer als die Weibchen. Die Langschwanzkatze wird oft mit ihrem Verwandten, dem Ozelot oder dem Oncilla (Tiger- oder Ozelotkatze) verwechselt, da die Fellzeichnung sehr ähnlich ist. Das Fell der Langschwanzkatze ist sehr dicht, goldbraun mit schwarzen Tupfen, die in der Mitte verblassen können (Rosetten). Bauch, Unterbrust, Kehle und Kinn sind hell bis weiß. Die Ohren tragen weiße Augenflecken auf der Rückseite, der Schwanz ist schwarz getupft oder geringelt.

Was fressen Langschwanzkatzen und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Langschwanzkatzen leben fast ausschließlich auf Bäumen. Sie sind hervorragende Kletterer und Springer und jagen Vögel und Affen in den Baumkronen. Die Knöchelgelenke der Hinterbeine sind so beweglich, dass sie als einzige Katzenart wie ein Eichhörnchen mit dem Kopf voran einen Baumstamm hinabklettern können. Ihre Beute sind meist andere baumlebende Säuger wie Eichhörnchen, Opossums, Großohr-Baumratten, kleine Affen und Faultiere. Sie fressen aber auch Baumfrösche, Eidechsen und Vögel, manchmal auch Insekten oder sogar Blätter und Früchte. Sie können tagsüber und nachts jagen.

Wie ziehen Langschwanzkatzen ihre Jungen auf?[Bearbeiten]

Langschwanzkatzen bringen für gewöhnlich nur ein Kätzchen zur Welt, manchmal auch Zwillinge. Die Kätzchen wiegen bei ihrer Geburt etwa 450 Gramm, eine neugeborene Hauskatze wiegt etwa nur 100 Gram. Das Kätzchen ist bei der Gerburt gleichmäßig schwarz gefleckt, bekommt die erste feste Nahrung nach etwa 40 Tagen und ist nach acht bis zehn Monaten ausgewachsen. In Gefangenschaft lebende Langschwanzkatzen können bis zu 18 Jahre alt werden.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Langschwanzkatzen haben so flexible Fußknöchel, dass sie kopfüber Bäume hinunter klettern können.
  • Langschwanzkatzen können an einem Hinterbein von einem Ast herabhängen und so sogar ein kurzes Nickerchen machen ohne abzustürzen.
  • Langschwanzkatzen können bis zu sechs Meter hoch springen.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  Wikipedia: Langschwanzkatze


Karakal[Bearbeiten]

Schräge Augen und lange schwarze Ohrbüschel geben dem Karakal ein unverkennbares Aussehen

Der Karakal, auch Persischer Luchs, Afrikanischer Luchs oder Wüstenluchs genannt, ist eine mittelgroße wilde Katze. Der Karakal ähnelt dem Luchs und ist mit diesem auch verwandt. Karakale werden zu den Kleinkatzen gezählt, aber sie sind die schwersten und auch die schnellsten aller Kleinkatzen.

Wo leben Karakale?[Bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet der Karakale ist grün eingefärbt

Karakale leben in Afrika und Westasien. Ihr Lebensraum umfasst Trockensteppen und Halbwüsten, aber auch Wälder, Savannen und Buschland. Sie leben einzeln oder in Paaren in markierten Territorien.

Wie sehen sie aus?[Bearbeiten]

Karakale erreichen eine Länge von 65 cm, plus 30 cm Schwanzlänge. Sie besitzen längere Beine und einen schlankeren Körperbau als Luchse. Ihre Fellfarbe kann weinrot, grau oder sandfarben sein. Junge Karakale haben rötliche Flecken auf der Bauchseite. Erwachsene Tiere sind ungemustert, bis auf schwarze Punkte über den Augen. Karakale haben lange schwarze Ohrbüschel, was auch den Ursprung ihres Namens erklärt - "karakulak", türkisch für "schwarze Ohren".

Was fressen Karakale und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Ein ruhiger Moment

Karakale können eine lange Zeit überleben ohne zu trinken. Ihren Wasserbedarf decken sie mit ihrer Nahrung. Sie jagen üblicherweise bei Nacht, in der kalten Jahreszeit aber auch bei Tag. Ihre Beute setzt sich hauptsächlich aus Nagetieren und Hasen zusammen. Sehr selten attackieren sie auch Gazellen, kleine Antilopen oder junge Strauße.

Sie sind wählerisch, was ihr Essen anbelangt. Innere Organe von erbeuteten Säugetieren verschmähen sie. Teilweise rupfen sie das Fell von Schliefern und größeren Beutetieren und vermeiden es Haare zu essen. Andererseits essen sie die Federn von kleinen Vögeln und verachten auch verrottendes Fleisch nicht.

Karakalohren werden von 20 verschiedenen Muskeln gesteuert. Fellbüschel an den Ohren helfen ihnen bei der präzisen Lokalisierung ihrer Beute.

Karakale können außergewöhnlich gut springen und klettern, was es ihnen ermöglicht, Schliefer besser als jedes andere Raubtier zu erbeuten. Am eindrucksvollsten ist ihre Fähigkeit zur Vogeljagd. Ein Karakal kann einen fliegenden Vogel erbeuten, manchmal gelingt es ihm auch mehr als einen gleichzeitig zu fangen.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Der Karakal ist verglichen mit anderen Katzen seiner Größenordnung die schnellste Katze.
  • Obwohl er manchmal wegen seiner Haarbüschel an den Ohren auch Wüstenluchs oder Afrikanischer Luchs genannt wird, ist er kein Luchs.
  • Zahme Karakale werden in Indien und im Iran manchmal zur Jagdbegleitung eingesetzt.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  Wikipedia: Karakal

  Wikipedia: Schliefer


Serval[Bearbeiten]

Ein Serval

Der Serval ist eine wenig bekannte, aber faszinierende Katze, die sehr leicht ist und in hohem Gras lebt, in dem auch Löwen auf Jagd nach Gazellen und Büffeln gehen. Der Serval versucht aber nicht, mit dem „König der Tiere“ zu wetteifern, sondern er jagt kleinere Beutetiere. Mit seinen stelzenähnlichen Beinen, dem langen Hals und den großen Ohren sieht der Serval völlig anders aus als andere Katzen. Diese Eigenschaften seines Körpers nutzt der Serval gut. Schreckt nämlich ein Schwarm Vögel vom Boden auf, springt der Serval mit seinen kräftigen Beinen gerade nach oben und holt sich mit Schlägen seiner langen Vorderbeine Vögel „vom Himmel“.

Wo leben sie?[Bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Servals

Servale leben in den Savannen Afrikas. Savannen sind weite, große Flächen, zwischen Regenwald und Wüste, die mit Gras bewachsen sind. Weil Servale so groß sind, können sie übers Gras blicken und so sowohl ihre Beute als auch ihre Jäger sehen. Sie müssen sich vor Löwen und Hyänen in Acht nehmen, die ihnen gefährlich werden können. Servale sind gute Schwimmer und leben oft in der Nähe von Wasserflächen, wo sie auch mal fischen oder Vögel jagen können, die eine kleine Pause machen.

Wie sehen sie aus?[Bearbeiten]

Der Serval ist gut an hohes Gras angepasst
Ein Serval demonstriert den 2,5-m-Sprung, den er nutzt um Vögel aus der Luft zu fangen.

Der Körper eines Servals ist schlaksig. Dadurch erscheint ein Serval größer als er ist. Die Weibchen wiegen zwischen 10 und 15 Kilogramm. Die Männchen sind etwas schwerer. Sie wiegen zwischen 13 und 23 kg. Ihr Fell ist gelb mit schwarzen Punkten. Auf der Rückseite ihrer Ohren haben die Servale graue, waagerechte Streifen. Mit ihren großen Ohren können Servale ihre Beute hören, bevor sie selbst gehört werden. Sie fauchen viel, was auch eine freundliche Bedeutung haben kann. Die Leute denken aber oft, dass in Gefangenschaft aufgewachsene Servale aggressiv sind, obwohl sie nur „Hallo!“ sagen wollen.

Was fressen sie und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Servale fressen normalerweise Vögel, Fische und kleine Nagetiere. Bei der Jagd auf Vögel springt er in die Luft und schlägt sie mit seinen Tatzen. Das betäubt die Vögel, die dann zu Boden fallen. Bei der Jagd auf Nagetiere verlässt sich der Serval auf sein gutes Gehör. Wenn seine großen Ohren unter der Erde eine Beute aufgespürt hat, buddelt er nach ihnen und springt dann zwei Meter oder noch höher in die Luft und geradewegs auf sie drauf. Wie viele andere Katzen nutzt der Serval jede Gelegenheit, die sich ihm bietet, um zu jagen. Trotzdem stellt der Serval niemals eine Gefahr für einen Menschen dar.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Servale springen bis zu 3 Meter hoch, um Vögel zu fangen.
  • Ihre Ohren sind so gut, dass sie Nagetiere unter der Erde hören und sie dann ausgraben.
  • Die Kreuzung aus einem männlichen Serval und einer weiblichen Hauskatze nennt man Savannenkatze.
  • Die Mutter scheucht ihre männlichen Kinder weg, sobald sie jagen können, was meistens nach 8 bis 10 Monaten der Fall ist. Ihre weiblichen Kinder aber lässt sie ein bisschen länger, nämlich bis zu einem Jahr, bei sich.

Mehr Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Serval

Luchs[Bearbeiten]

Ein Rotluchs

Beim Luchs fällt zuerst der sehr ausgeprägten Backenbart auf, den er weit abspreizen kann. Typisch sind auch die langen schwarz zulaufenden Pinselhaare an den Ohren. Der Luchs ist nicht so schlank wie andere Raubkatzen, und besitzt zudem recht breite Pranken, die verhindern, dass er im Schnee einsinken kann. Daher kann ein Luchs recht gut in kälteren Regionen leben. Luchse sind als mittelgroße Raubtieren zu groß, um sich allein von Mäusen zu ernähren, aber zu klein, um gesundem und erwachsenem Wild gefährlich zu werden. Aber sie erledigen eine wichtige Aufgabe hervorragend: Sie halten die Hasenpopulation unter Kontrolle. Mit ihren langen Beinen und dem kurzen Schwanz sind sie erstklassig ausgestattet, um von einem kleinen Wildkaninchen bis hin zu einem großen Schneeschuhhasen alles zu überwältigen.

Nicht alle Luchse sehen gleich aus. Einige haben dunkle Flecken, andere haben ein einfarbiges gelbes oder graues Fell. Alle haben eine weiße Bauchseite. Der einzigartigste Teil von Luchs und Rotluchs ist ihr Schwanz. Ihre Schwänze sind nur halb so lang wie die einer normalen Hauskatze. Keine andere Großkatze weist diese Eigenart auf.

Der Rotluchs wird in Nordamerika deswegen auch „Bobcat“ genannt (bob = stutzen; also „die Katze mit dem gestutzten Schwanz“). Rotluchse haben im Gegensatz zu den anderen Luchsen schmalere Füße und kürzere Beine und weisen fast immer Flecken auf. Die Ohrenbüschel des Rotluchses sind nicht so stark ausgeprägt, und er ist auch nicht so groß, wie die anderen Luchsarten, so dass man ihn auch mit einer großen verwilderten Hauskatze verwechseln könnte.

Wo leben Luchse?[Bearbeiten]

Gebiete, wo Luchse leben, sind farbig markiert.
Orange: Eurasischer Luchs, violett: Kanadischer Luchs, grün: Rotluchs, rot: Iberischer (oder Spanischer) Luchs

Es gibt vier Luchsarten, die in fast allen gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel verbreitet sind, wo sie kleine Beutetiere jagen können. Der Eurasische Luchs lebt in Nordeuropa und Asien. Der Kanadische Luchs lebt in Nordamerika. Der Iberische (oder Spanische) Luchs lebt nur in unberührten Gegenden Spaniens. Leider ist er eine sehr stark vom Aussterben bedrohte Katzenart. Der Rotluchs aus Nordamerika stellt die kleinste Luchsart dar.

Wie sehen Luchse aus?[Bearbeiten]

Ein Luchs

Es gibt verschiedene Arten von Luchsen, die alle unterschiedlich aussehen können. Einige von den Luchsarten ändern das Aussehen ihres Fells sogar zwischen Sommer- und Winterfell. Die Farbe des Fells reicht von gelbbraun bis grau und ist bei einigen Luchsen sogar rötlich. Bei den meisten Arten ist das Fell gefleckt.

Luchsmännchen werden von 8 kg bis 37 kg schwer. Weibchen wiegen normalerweise etwas weniger als die Männchen. Sie wiegen von 5 kg bis 14 kg.

Luchse erreichen eine Körperlänge von 70 cm bis zu 110 cm und werden zwischen 50 cm und 75 cm hoch. In freier Wildbahn lebende Luchse werden ungefähr 15 Jahre alt.

Besonders auffällig ist an Luchsen der Backenbart und die schwarzen Pinsel an ihren Ohrspitzen. Die Rückseiten der Ohren sind schwarz und haben einen hellen Fleck. Außerdem haben Luchse einen kurzen Schwanz mit einem schwarzen Ende.

Was fressen Luchse und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Ein jagender Luchs

Luchse jagen hauptsächlich Hasen. Manchmal fressen sie auch Eichhörnchen, Schneehühner (Vögel, die wie große Tauben aussehen) und Rauhfußhühner, welche wie gemusterte Hühnchen aussehen. Der Rotluchs jagt kleinere Tiere, wie Eichhörnchen, Kaninchen und Mäuse.

Ihre seltsame Gestalt mit langen Beinen, einem kurzen Nacken und kurzem Schwanz ist eine Anpassung an die Jagd auf Beutetiere, die mit einem plötzlichen Spurt und einem vernichtenden Sprung überwältigt werden müssen. Um ihre Beute zu fangen, müssen sie sich zuerst so vorsichtig und so nah wie möglich anschleichen und schließlich die flüchtende Beute in einer Hetzjagd überwältigen. Klar ist, je näher sie sich vor dem Rennen anschleichen, desto größer ist ihre Chance auf Erfolg. Sie können nicht mehr als 1,5 kg Fleisch auf einmal fressen.

Wie ziehen Luchse ihre Jungen auf?[Bearbeiten]

Zwei spielende Luchskätzchen

Luchse haben drei bis fünf Junge, während die kleinen Rotluchse üblicherweise drei Junge haben. Die männlichen Luchse helfen nicht bei der Aufzucht ihres Nachwuchses. Das mag auf den ersten Blick selbstsüchtig klingen, aber in der Tierwelt liegt häufig die ganze Verantwortung für die Ernährung der Jungen bei der Mutter. Die Beutetiere im Jagdgebiet eines Luchses sind häufig nicht genug, um zwei ausgewachsene Tiere und noch die Kinder mit zu ernähren. Zudem wären zwei erwachsene Luchse bei der Jagd viel zu geräuschvoll und hätten letztlich weniger Chancen, Beutetiere für sich und ihre Jungen zu erlegen.

Ein Luchskätzchen

Luchse werden zwischen Mai und Juni geboren, spätestens jedoch bis Juli. In dieser Jahreszeit gibt es zahlreiche Beutetiere. Rotluchse werden gewöhnlich im April oder Mai geboren. Bevor der Winter hereinbricht, muss die Mutter den Jungen beigebracht haben, wie sie selbstständig überleben können. Hasen besitzen ein empfindliches Gehör, und die Luchsmutter muss ihren Jungen beibringen, ihre Ungeduld zu zügeln, und sich still und heimlich anzuschleichen, damit sie für einen guten Angriff nahe genug an die Hasen herankommen. Nicht alle Jagden sind erfolgreich, sogar wenn die Jungen fähige Jäger sind.

Tatsächlich besitzt ein häufiges Beutetier der Luchse, der Schneehase, eine geheime Abwehrwaffe. Jedes Jahr, wenn der Schnee in der arktischen Tundra, dem sumpfigen Grasland schmilzt, tauscht das furchtsame Tier sein weißes Winterfell gegen ein braunes Fell aus. Das geschieht aber nicht auf einmal. So besitzt der Hase noch weiße Flecken, die zur Umgebung passen, solange noch einzelne Schneehaufen am Boden vorhanden sind. Wenn sie ganz still sitzen bleiben, haben diese Hasen oft bessere Chancen als wenn sie weglaufen würden. Luchse lernen ihre Beute zu überlisten, indem sie ihre Mutter dabei beobachten. Die Jungen tendieren dazu, ihre Mutter im Alter von 10 Monaten zu verlassen. Kätzchen des selben Wurfs mögen noch für eine Weile zusammen bleiben, bevor sie ihrer eigenen Wege gehen. Erwachsene Luchse sind meistens Einzelgänger.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Einige Rotluchse singen gerne und amüsieren sich beim Nachahmen von Geräuschen anderer Tiere.

Mehr Informationen[Bearbeiten]

 Wikipedia: Luchse
 Wikipedia: Eurasischer Luchs
 Wikipedia: Iberischer Luchs
 Wikipedia: Kanadischer Luchs
 Wikipedia: Rotluchs


Marmorkatze[Bearbeiten]

Eine Marmorkatze kopfüber an einem Baumstamm.

Die Marmorkatze ist eine Großkatze, die nicht besonders groß ist. Sie ist nur wenig größer als eine Hauskatze. Wissenschaftler ordnen sie in eine Gruppe mit enger Verwandtschaft zum Löwen, Tiger und Leoparden, der Unterart Pantherinae. Trotz ihres kleinen Körpers, im Vergleich zum gefleckten Leoparden, hat sie ebenso lange Reißzähne und ein ähnlich gemustertes Fell. Wissenschaftler vermuten, dass ihr Körperbau den Vorfahren der waldbewohnenden Großkatzen vor zehntausenden von Jahren ähnlich ist. Dazu wurde eine wissenschaftliche Untersuchungen des Blutes, die Analyse des Blutserums, durchgeführt. Allerdings können sie früher auch größer gewesen sein und durch Umweltbedingungen, wie kleinere Beutetiere oder ein kleineres Jagdrevier, oder den Konkurrenzdruck mit anderen Großkatzen langsam immer kleiner geworden sein.


Wo leben Marmorkatzen?[Bearbeiten]

Gegenden in denen Marmorkatzen leben sind blau markiert.

Die Marmorkatzen leben in den Wäldern der Malayischen Inseln, Sumatra, Borneo und einigen benachbarten kleinen Inseln.

Wie sehen die Marmorkatzen aus?[Bearbeiten]

Eine Marmorkatze (Zeichnung)

Die Marmorkatzen sehen ähnlich aus wie Leoparden, sind aber kleiner und haben ähnlich wie unsere Hauskatzen kürzere Gesichter. Außerdem haben sie eine breitere Taille. Ihr hübsches, auffälliges Fell ist bräunlich. Darauf sind unregelmäßige dunkleren Flecken mit deutlichen dunkelbraunen oder schwarzen Rändern.

Wovon ernähren sich Marmorkatzen und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Marmorkatzen verbringen die meiste Zeit auf Bäumen und fangen ihre Beute dort. Sie jagen Vögel, Eichhörnchen, Nagetiere, Frösche und Reptilien. Auf der Insel Borneo wurden sie auch bei der Jagd am Boden beobachtet; dies mag eine örtliche Besonderheit sein. Sonst ist nicht viel über ihre Gewohnheiten bekannt, denn es gibt kaum frei lebende Marmorkatzen. Und derzeit werden auch keine Exemplare in Zoos gehalten.

Wie ziehen Marmorkatzen ihren Nachwuchs auf?[Bearbeiten]

Ein Weibchen wurde einmal in Gefangenschaft gehalten und es hatte vier Junge. Die meisten Würfe scheinen nur aus zwei Kätzchen zu bestehen, wobei keine bestimmte Jahreszeit bekannt ist. Wie bei den meisten Katzen spielt der Vater nur eine kleine Rolle bei der Aufzucht, wenn überhaupt. Die Jungen kommen mit einem gesprenkelten Fell zur Welt und sind von Geburt an auf die Mutter fixiert. Möglicherweise werden sie mit acht Monaten unabhängig und sind mit 21 Monaten ausgewachsen. Das älteste Tier in Gefangenschaft wurde 12 Jahre alt.

Interessante Details[Bearbeiten]

  • Marmorkatzen geben ähnliche Laute von sich wie Hauskatzen, aber ihr Schnurren ist seltener und ihr Miauen ist ähnlich wie das Zwitschern eines Vogels.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  Wikipedia: Marmorkatze


Rostkatze[Bearbeiten]

Die Rostkatze, die Kleinste unter den Katzen

Die Rostkatze ist die kleinste wildlebende Katzenart in der Katzenfamilie.

Wo leben die Rostkatzen?[Bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet der Rostkatze (in grün dargestellt)

Die Rostkatze lebt im südlichen Indien und auf der Insel Sri Lanka. Auf der Insel bevorzugen sie die Regenwälder als Lebensraum. In Indien dagegen leben sie meist in Trockenwäldern und Steppen. Vermutlich meiden sie in Indien die Regenwälder, weil sie sonst mit den Leopardkatzen in Konkurrenz treten müssten, die es auf Sri Lanka nicht gibt.

Wie sehen Rostkatzen aus?[Bearbeiten]

Die Rostkatze ist die kleinste Katzenart. Sie ist nur 40 cm lang und wiegt etwa eineinhalb bis zwei Kilogramm. Sie hat einen recht kurzen Schwanz von etwa 20 cm. Rostkatzen haben runde Ohren. Auf dem gesamten Rücken und an den Seiten ist ihre Fellfarbe grau und hat rostfarbenen Flecken. Rostkatzen sind eng mit den Leopardkatzen verwandt und daher ähneln sich beide Katzen sehr stark.

Was fressen Rostkatzen und wie fangen sie ihre Beute?[Bearbeiten]

Rostkatzen jagen in der Nacht und suchen nach Nagetieren, Vögeln und Eidechsen. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, erlegen sie auch vom Menschen gehaltenes Geflügel. Sie sind als Haustiere sehr beliebt, um Mäuse und Ratten fernzuhalten.

Wie ziehen Rostkatzen ihre Jungen auf?[Bearbeiten]

Rostkatzen können bis zu drei Kätzchen pro Wurf haben; meistens ist es aber nur eins.

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  Wikipedia: Rostkatze


Geschichte[Bearbeiten]

Die Verwandtschaft der Carnivoren (Fleischfresser)[Bearbeiten]

Wie du bestimmt schon weißt, lebten zur Zeit der riesigen Dinosaurier (also vor vielen Millionen Jahren) auch noch andere, viel kleinere Tiere auf der Erde. Aufgrund ihrer Nahrung haben die Wissenschaftler sie in zwei Gruppen unterteilt, die Pflanzenfresser und die Fleischfresser. Aber weil ein Wissenschaftler ja für alles einen lateinischen Namen hat, nennt er die Pflanzenfresser Phytophagen und die Fleischfresser Carnivoren. Einer der Carnivoren war Miacis. Dieser wieselgroße Baumbewohner - er lebte vor etwa 36 Millionen Jahren - gilt unter den Experten als Urvater aller heute lebenden Fleischfresser, also der hundeartigen und der katzenartigen. Man nennt diese beiden Gruppen auch die Familie der Canoidea und der Feloidea. Die Feloidea unterteilen sich aber noch in weitere Gruppen, von denen eine die Felidea ist, also unsere Großkatzen.

Wie alt ist die Familie der Katzen (Felidae)?[Bearbeiten]

Die meisten Versteinerungen (Fossilien) von Katzen finden sich aus dem späten Eozän. Sie sind also etwa 34 Millionen Jahre alt. Würde jedes dieser Jahre nur eine Sekunde - das ist ungefähr die Zeit, die Du benötigst, um „einundzwanzig“ zu sagen - dauern, würden diese Katzen vor einem Jahr und fünf Wochen gelebt haben. Im Vergleich dazu wurden die Pyramiden von Gizeh vor etwa 83 Minuten erbaut und das Internet vor weniger als 14 Sekunden erschaffen.

Der erste bekannte Katzenartige war Aelurogale. Sein Nachkomme, Proailurus, begründete die Hauptzweige der Familie der Katzen, die wir heute in den zwei Säbelzahntiger-Linien sehen. Dieser Proailurus lebte in Europa vor etwa 30 bis 20 Millionen Jahren.

Bemerkenswerte versteinerte Funde von Katzen[Bearbeiten]

  • Smilodon – ua. Smilodon fatalis. Er wird oft Säbelzahntiger genannt, obwohl er kein Tiger ist. Und Säbelzahnkatze wäre auch nicht richtig, weil es nicht nur eine Linie von Katzen mit Säbelzähnen gab. Er ist die bekannteste fossile Katze. Smilodon lebte in Nord- und Südamerika vor 3 Millionen bis vor rund 10.000 Jahren. Ein ausgewachsener Smilodon wog etwa 200 kg und hatte 17 cm lange Eckzähne, um seine große Beute zu schlagen.
  • Der Amerikanische Löwe – Panthera atrox. Er lebte vor ungefähr 25.000 bis vor 10.000 Jahren in Nordamerika. Würde er noch leben, wäre er um zirka ein Viertel größer als der Afrikanische Löwe und sogar größer als der Sibirische Tiger. Das durchschnittliche Männchen war 3,5 m lang und wog 235 kg. Weibchen waren kleiner und wogen um die 175 kg. Fossile Hinweise lassen vermuten, dass dieser Löwe das höchst entwickelte Gehirn aller je bekannten Katzen hatte.
  • Der Eurasische Höhlenlöwe – Panthera spelaea. Er lebte vor etwa 35.000 bis 10.000 Jahren auf dem eurasischen Kontinent, also von England bis Sibirien. Er war die größte Katze, die jemals lebte. Er war sogar noch größer als der Amerikanische Löwe. Alte Höhlenmalereien und Schnitzereien weisen darauf hin, dass diese Katze schwache Streifen, manche Männchen wohl eine leichte Mähne, einen buschigen Schwanz und vorstehende Ohren hatte.
  • Miracinonyx – ua. Miracinonyx trumani. Manchmal wird er auch Amerikanischer Gepard genannt. Er hatte große Ähnlichkeit mit einem heutigen Gepard. Er fing seine Beute mit der gleichen Sprinttaktik. Man glaubt, dass der heutige Gepard und Miracinonyx den gleichen Vorfahren haben – den Puma. Miracinonyx lebte vor etwa 3 Millionen bis 10.000 Jahren in den Prärien und weiten Ebenen von Nordamerika, wo er sich darauf spezialisierte, sich gerade neu entwickelnde Pflanzenfresser, wie den Gabelbock, zu jagen.


Katzen und Menschen in der Geschichte[Bearbeiten]

Altägyptische Statue einer Katze

Viele Jahre wurde die Hauskatze als eine eigene Rasse der Art Katzen beschrieben, Felis catus. Heute nimmt man an, dass die Hauskatze eine Unterart der Wildkatze (Felis sylvestris) ist, und hat ihr deshalb den Namen Felis sylvestris catus gegeben.

Archäologische Funde zeigen eine Beziehung zwischen Menschen und Katzen über die letzten 8.000 Jahre hinweg. Die ungewöhnlichste Beziehung bestand wohl bei den alten Ägyptern. Sie behandelten Katzen als Kinder der Göttin Bast. Außerdem wurden Katzen mumifiziert und mit großer Ehrfurcht behandelt und verehrt.

Auch andere Völker hielten Katzen für die verschiedensten Zwecke. Allerdings dauerten diese Beziehungen nie lange genug, um die Katzen als Hauskatzen erscheinen zu lassen. Ein geeigneter Begriff für Löwen oder Geparden, die einen menschlichen Freund akzeptieren, ist wohl „menschlich sozialisiert“. Dieser Begriff zeigt, dass die Tiere immer noch all ihre wilden Instinkte besitzen, was es schwer macht, mit ihnen umzugehen, und immer eine Gefahr birgt. Es gibt Malereien und Schnitzereien, die antike, große Herrscher mit Großkatzen zeigen, die neben ihrem Thron sitzen. Auch benutzten einige von ihnen den Gepard für die Jagd auf schnelle, wendige Tiere.

Einige fossile Arten wie der Smilodon (Säbelzahntiger), der Höhlenlöwe und der Amerikanische Löwe wurden schon früh von den Menschen gejagt, was auch zum Aussterben mit beitrug. Hoffentlich werden in Zukunft nicht auch wir verantwortlich gemacht für das Verschwinden anderer großartiger Tiere.

Anmerkung zu den wissenschaftlichen Namen[Bearbeiten]

Du wunderst Dich bestimmt, warum in diesem Buch und besonders auf dieser Seite so viele lateinische Namen stehen. Am Ende des 18. Jahrhunderts (etwa 1770 bis 1799) suchten Wissenschaftler nach einer gemeinsamen Sprache, in der sie ihre Ergebnisse miteinander austauschen konnten. Da die meisten von ihnen neben ihrer Muttersprache aufgrund ihrer klassischen Schulbildung auch Latein konnten, hat man sich auf diese Sprache geeinigt. Latein war die Sprache des antiken Roms. Diese Sprache hat den großen Vorteil, dass sie sich nicht mehr verändert, weil kein Volk dieser Erde Latein als Muttersprache benutzt. Bestimmt hilft dir ein kleines Beispiel, das Ganze besser zu verstehen: Wenn Du zu einem Kind aus England sagst, dass Du im Zoo einen Löwen gesehen hast, versteht es nicht, welches Tier Du meinst. Bei ihm heißt der Löwe Lion. Wenn aber ein deutscher Wissenschaftler einem englischen Kollegen vom Panthera Leo berichtet, weiß dieser, welches Tier gemeint ist. Und weil viele Tiere, über die wir auf dieser Seite berichten, schon so lange ausgestorben sind, dass es für sie gar keinen deutschen Namen gibt, müssen wir für sie auch den lateinischen Namen benutzen.


Die Gefahr des Aussterbens[Bearbeiten]

Aussterben ist für immer[Bearbeiten]

Von Säbelzahntigern findet man nur noch Knochen.

Es kommt in der Natur immer wieder vor, dass Tiere aussterben. Einige Tiere sind schon so lange ausgestorben, dass man nur noch versteinerte Überreste findet (man denke nur an die Dinosaurier). Wenn sich die Umwelt so verändert, dass eine bestimmte Tierart keine Chance mehr hat, Nahrung zu finden oder sich vor Feinden zu verstecken, dann kommt es immer wieder mal vor, dass einige Rassen für immer und ewig vom Erdboden verschwinden.


Bei den Großkatzen ist der Säbelzahntiger (smilodon fatalis) ein Beispiel dafür. Er war einer der größten Räuber der großen Eiszeit. Als sich die Erde abkühlte, zogen sich die Beutetiere in wärmere Gegenden zurück. Dort aber waren kleinere, wendigere Katzen erfolgreicher bei der Jagd als der schwere Säbelzahntiger, der mit seinem dicken Fell besser in den eisigen Gletschergegenden zurechtkam. Der Säbelzahntiger starb aus. Pumas und Jaguare durchstreifen jetzt die Gegend, wo einst die mit riesigen Zähnen ausgestattete Katze herrschte. Solch natürliches Aussterben geschieht immer wieder, und es gehört einfach mit zum Leben auf der großen Bühne der Erde.

Das, was in der Natur mehrere hunderttausend Jahre dauert, ist vollkommen natürlich. Aber es gibt auch eine unnatürliche Gefahr für die verschiedenen Katzenarten. Viele Großkatzen sind durch den Menschen vom Aussterben bedroht. Der Mensch greift so drastisch (stark und schnell) in die Natur ein, dass die Tiere keine Chance haben, sich an die veränderten Umweltbedingungen anzupassen. Arten, die vom Menschen ausgerottet werden, können meistens nicht durch andere Katzenarten ersetzt werden, die vielleicht besser angepasst sind. Wo der Mensch eine Tierart ausrottet, wird eine große Lücke in der Natur hinterlassen.

Die Jagd auf Großkatzen[Bearbeiten]

Viele Großkatzen wurden getötet, weil sie die gleichen Beutetiere jagen wie der Mensch. Hirten mussten ihre Herden vor Löwen und Tigern schützen. Dann gibt es immer wieder einzelne Großkatzen, die zu krank oder zu schwach geworden sind, um in ihrer natürlichen Umgebung zu jagen. Diese Tiere begeben sich dann in die Nähe menschlicher Siedlungen, weil es hier einfacher für sie ist, eines der Herdentiere zu erlegen. Andere haben vielleicht auch so eine günstige Gelegenheit gewittert und sich gedacht, dass es gar nicht so schlecht ist, sich in der Nähe von Menschensiedlungen aufzuhalten. Bei den kleinen Katzen hat es ja funktioniert. Die kleinen Katzen haben Ungeziefer wie Ratten und Mäuse in Schach gehalten, und damit konnten die Menschen ganz gut leben. Doch eine Großkatze wie ein Löwe oder ein Tiger begnügt sich nicht mit ein paar Mäuschen. So eine Löwenfamilie könnte die ganze Herde eines Dorfes wegfressen. Dort, wo das Leben der Menschen bedroht wird, erscheint es ja angebracht, solche Großkatzen umzusiedeln oder, wenn das nicht möglich ist, sogar zu töten.

Solch ein Eingreifen des Menschen bedroht aber kaum eine ganze Rasse, da es sich ja nur um ein paar einzelne Tiere handelt.

Aber es ist nicht nötig, wegen einiger weniger jagenden Tiere, die sich zu dicht an eine Menschensiedlung herangewagt haben, alle Großkatzen in einem Gebiet auszurotten. Es gab in Amerika beispielsweise Zeiten, in denen Pumas zur Ausrottung freigegeben waren. Auch Rotluchse und Jaguare waren Ziele von Ausrottungsaktionen. Man muss nicht eine ganze Spezies (Art) als „Plage“ einstufen und sie zum „Abschuss“ freigeben. Viele Jäger kennen nämlich kein Maß, und sie töten Tiere, die nie eine ernsthafte Bedrohung für Menschen oder ihre Herdentiere darstellen. Durch eine unkontrollierte Abschusskampagne ist es durchaus möglich, dass eine ganze Art ausgerottet wird.

Heutzutage haben die meisten Regierungen erkannt, dass die Tötung aller Großkatzen nicht der richtige Weg ist. Doch leider ignorieren einige Leute einfach die Gesetze, welche Großkatzen vor der Ausrottung schützen sollen.

Die Jagd als Sport[Bearbeiten]

In einigen alten Filmen kann man noch Großwildjäger sehen, die wie Helden dargestellt werden. Es gibt Bücher und Geschichten, die es als etwas Abenteuerliches darstellen, wenn man Tiere jagt, die selbst Jäger sind und keine Gejagte. Ein bekannter Schriftsteller ist beispielsweise Ernest Hemingway, der von 1899 bis 1961 lebte.

Solche Filme und Bücher verschweigen aber, dass Jäger die Großkatzen bis zu ihrer Ausrottung gejagt haben. Der Gepard, den man früher häufig in Indien finden konnte, lebt nur noch in Zoos. Den asiatischen Löwen traf das gleiche Schicksal.

Heute ist der Glanz des „Großwildjägers“ verflogen. Trophäen, die man in den Eingangshallen einiger Häuser sehen konnte, sind heutzutage eher peinlich. Man rümpft die Nase, wenn man Pelzmäntel aus Fellen von Tieren sieht. Leider finden es einige Leute immer noch interessant, wilde Tiere aufzuspüren, aufzuscheuchen und zu töten. Sie halten die Jagd nach einem Raubtier für eine Art von großer Mutprobe, und sie finden Vergnügen in dem Abentuer dieser Jagd.

Nun, man braucht Jäger. Man denke nur an unsere heimischen Jäger, die dafür sorgen, dass Wildschweine und Rotwild wie Rehe und Hirsche nicht überhand nehmen. Genauso kann es sein, dass es in einem Gebiet tatsächlich zu viele Raubkatzen gibt und dass sie zu viele der anderen Tieren jagen. Man muss in aller Fairness sagen, das es einige „Sportjäger“ gibt, die sich nur an solchen Jagden beteiligen, die auch wirklich notwendig sind. Diese Jäger setzen sich auch für die Gesetze ein, und sie beteiligen sich an den Maßnahmen zum Schutze der Großkatzen.

Eine Jagd auf Großkatzen ist teuer. Nicht jeder kann sie sich leisten. Man denke da alleine an die Ausrüstung, die man benötigt. Je nach Land kostet allein die Abschussgenehmigung weit über tausend Euro. Beispielsweise muss man für den Abschuss eines Pumas in Kanada schon gut 1800 € bezahlen. Dazu kommen noch Anreise- und Unterkunftskosten, Kosten für einen Gastjagdschein und Patronen sowie etliche andere Kosten. So wird die Jagd auf Großkatzen doch eher zum „Millionärssport“. Das Geld der Gastjäger wird teilweise auch zum Schutz der Arten eingesetzt, und viele Nationalparks hätten ihre Pforten ohne zahlreiche Gastjäger längst schließen müssen.

Natürlich muss man sich fragen, warum sich ein Jäger nicht mit den heimischen Tieren zufrieden gibt. Es gibt genügend Tiere, die so häufig vorkommen, dass sie sogar zur Plage werden. Bei denen ist es durchaus sinnvoll, diese zu bejagen. Aber reiche Jäger finden es weniger interessant, ein heimisches Wildschwein oder Rotwild zu jagen. Sie bewundern lieber eine Großkatze. Sie finden Gefallen an ihrer Gefährlichkeit und Schönheit. Sie sehen es als eine Herausforderung, dass man bei einer Jagd oft stundenlang suchen muss. Aber wenn man genauer darüber nachdenkt, so stellt sich diese Vorstellung doch als ein zweifelhaftes Vergnügen heraus.

Der Handel mit den Pelzen[Bearbeiten]

Für diesen Mantel mussten viele Ozelots ihr Leben lassen.

Pelzmäntel sind in kalten Gebieten bestimmt ein sinnvoller und notwendiger Schutz. Und dass Kleidung auch gut aussehen soll, das stellt kaum einer in Frage. Daher war das sanfte, schön gemusterte und warme Fell der Großkatzen sehr begehrt. Da diese Felle aber nur schwer zu beschaffen waren, musste man für einen Pelzmantel viel Geld bezahlen. Nur reiche Leute konnten sich solch einen Pelzmantel leisten. Sie wollten sich aber mit diesen Mänteln nicht vor der Kälte schützen, sondern anderen Menschen zeigen, dass sie reich sind.

Es stimmt schon, dass das Fell einer Großkatze schön aussieht. Aber muss man deswegen gleich ein Tier bis zur Ausrottung jagen? Nun könnte aber ein Wilderer auf die Idee kommen, frei lebende Leoparden, Ozelots, Luchse oder Jaguare zu jagen und hinterher zu behaupten, die Felle, die er für viel Geld verkaufen will, seien aus einer Pelzfarm. Damit das nicht geschieht, gibt es Gesetze, die den Handel mit Fellen von gefährdeten Tieren weltweit total verbieten. Wenn man nachweisen kann, dass die Tiere auf einer Farm oder in einem Zoo großgezogen wurde, kann man sich bei einer Behörde eine Verkaufsgenehmigung besorgen, die bei jedem Verkauf weiter mitgegeben wird. Damit will man die wild lebenden und gefährdeten Arten schützen.

Viele Großkatzenarten wurden nur vor der Ausrottung gerettet, weil Menschen in den reicheren Ländern massiv gegen die Pelzmode protestiert haben. Leute mit Pelzmänteln sollen sogar roten Farbbeuteln beworfen worden sein. Selbst über Pelzmäntel, bei denen man sicher sein kann, dass diese nicht von bedrohten Tierarten stammen, rümpft man die Nase. Heutzutage werden Tierfelle von einer Großzahl von Menschen nicht mehr als chic und modisch angesehen.

Wilderei[Bearbeiten]

Leute, die die bestehenden Gesetze ignorieren und geschützte Tiere für Geld töten, werden Wilderer genannt. Sie jagen die Tiere nicht, um selbst zu überleben, sondern weil sie mit dem Fell oder einzelnen Körperteilen Geld verdienen können. Auch diejenigen, die Tiere nur so aus Spaß jagen, werden Wilderer genannt.

Wilderer sind gefährliche Leute. Sie stehen mit gesetzlosen Verbrechern auf einer Stufe. Wenn sie bei ihrer Jagd erwischt werden, verteidigen sie sich oft mit Gewalt. Sie haben dabei sogar schon Menschen getötet. So wurden die führenden Umweltschützer George Adamson und Diane Fossey ermordet, weil die Wilderer sie als Bedrohung ansahen. Die Wilderei ist sehr schwer aufzuhalten, da die meisten Lebensräume der Großkatzen in riesigen und entfernt gelegenen Gebieten sind. Diese Gebiete liegen meist in den ärmsten Ländern der Welt, und die Menschen dort haben einfach nicht genug Geld und zu wenig Leute, um die Wildtiere vor den Wilderern zu beschützen. Der wirksamste Weg, die Wilderei einzuschränken, ist es daher, dafür zu sorgen, dass die Wilderer ihre Felle nicht mehr verkaufen können. Wenn keiner mehr Felle von gefährdeten Tieren kauft, wird die Jagd für den Wilderer sinnlos.

Solange man jedoch mit Mänteln aus Katzenfellen viel Geld verdienen kann, solange wird es Wilderer geben.

Traditionelle Medizin[Bearbeiten]

Es gibt viele Leute, die glauben an die Wirkung von Medizin, die aus Teilen von Tieren hergestellt wurden. Wissenschaftlich konnte man allerdings keinerlei Wirkung nachweisen. Dennoch behaupten die Verkäufer solcher „Wundermedizin“, dass sie verschiedene Krankheiten lindern oder sogar heilen kann. So unsinnig es auch ist, wird der „Katzenmedizin“ magische Kräfte zugeschrieben, und sie soll auf den Menschen bestimmte Eigenschaften der Großkatze übertragen. Durch das Essen, Trinken und Tragen von Körperteilen der Tiere sollen beispielsweise der Mut, die Stärke und andere großartige körperliche Eigenschaften der Tiere auf die Menschen übergehen. Es gibt jedoch für fast alle Krankheiten oder Leiden, die man mit der unwirksamen „Katzenmedizin“ heilen will, wirksame, sichere und geprüfte Medikamente.

Der Verlust des Lebensraumes[Bearbeiten]

Das Gebiet, in dem eine Katzenart lebt, nennen wir ihren Lebensraum. An diesen Lebensraum hat sie sich mit ihrer Lebensweise optimal angepasst. Sie weiß, wo sie Nahrung und Wasser findet, welche anderen Tiere ihr gefährlich werden können und wo der beste Platz zur Aufzucht der Jungen ist. Man sagt, sie hat sich auf diesen Lebensraum spezialisiert. Aber diese Spezialisierung birgt eine große Gefahr für die jeweilige Art, nämlich dann, wenn dieser Lebensraum stark verändert wird. Ein gutes Beispiel hierfür ist der südamerikanische Regenwald, wo der Jaguar und der Ozelot leben. Hier rodet der Mensch immer mehr Wald, um Flächen für den Ackerbau zu schaffen, und die Katzen müssen sich immer weiter zurückziehen. Doch sie finden immer weniger Platz um zu überleben. So ist die Verkleinerung des Lebensraums ein Feind der wild lebenden Tiere (nicht nur der Großkatzen).

Viele Länder versuchen mittlerweile, die Großkatzen und andere Wildtiere durch die Einrichtung von Wildparks zu schützen. Diese Parks stehen meist unter der Obhut der jeweiligen Regierungen, und strenge Gesetze regeln, was die Bevölkerung und die Besucher hier tun dürfen und was nicht. Wildhüter, die man auch Ranger nennt, kontrollieren die Einhaltung dieser Gesetze. Obwohl auch diese Parks den Lebensraum einschränken, haben die Wildtiere hier zumindest die Chance, den Fortbestand ihrer Art zu sichern.

Eine zweite Möglichkeit, Lebensräume zu erhalten, ist die Technik des „erhaltenden Managements“. Dies bedeutet, dass man Gebiete, welche zur Gewinnung von Holz genutzt werden, wieder aufforstet. Hier wird auch nicht der ganze Wald auf einmal abgeholzt, sondern immer nur kleinere Flächen, die auch wieder nachwachsen können. So entstehen Nutzbaumplantagen, die sowohl den Menschen Bauholz liefern als auch den Wildtieren genügend Platz für das Überleben sichern.

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Katzenhaltung[Bearbeiten]

Wenn du einige Kapitel in diesem Buch gelesen hast, dann wirst du feststellen, dass viele Großkatzen vom Aussterben bedroht sind. Um das zu verhindern, arbeiten viele Organisationen zusammen. Ein Zoo ist zum Beispiel eine solche Organisation. Mit der gezielten Züchtung dieser gefährdeten Arten versucht man, sie zu erhalten. Als Zoobesucher kannst du dich selbst davon überzeugen. Dabei kannst du Tiere erleben, die du sonst nie im Leben vor die Augen bekommen würdest. Tiere werden aber auch gezüchtet, um sie oder ihre Jungen wieder auszuwildern. Das bedeutet, sie nach der Züchtung wieder in ihrem natürliche Lebensraum frei zu lassen. Die Zoos bemühen sich zwar sehr, dass sich die Großkatzen wohl fühlen, aber der beste Lebensraum für die Katzen ist die freie Wildbahn.

Was braucht eine Großkatze um sich wohl zu fühlen?[Bearbeiten]

Früher waren Zoos ganz schreckliche Plätze für Großkatzen. Sie fühlten sich dort nicht wohl, weil ihre Käfige viel zu klein waren. Manchmal bekamen sie auch das Falsche zu fressen. Eine Katze, die es liebt, durch Wälder zu streifen, oder auf Bäume zu klettern, sich zu verstecken und Beute zu jagen, wird sich im Zoo wie in einem Gefängnis fühlen. Die Katzen wurden krank, weil man nicht wusste, wie man sie richtig behandelt. Die Einzelgänger unter den Katzen fühlen sich den ganzen Tag über durch die vielen Blicke der Zuschauer bedroht. Es gab keine Verstecke, kein Plätzchen, wo sie sich einmal ausruhen durften.

Ein Gedicht von Reiner Maria Rilke beschreibt ein wenig, wie sich eine Großkatze gefühlt haben mag. Er hat vor gut 100 Jahren einen Panther beobachtet, der in einem botanischen Garten in Paris ausgestellt wurde.

Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

R.M. Rilke

Wenn du schon einmal eine Sendung über einen Zoo im Fernsehen angeschaut hast, dann hast du bestimmt auch schon beobachtet, das sich die Pfleger um ganz verschiedene Dinge kümmern. Damit eine Großkatze gesund bleibt, muss man sich besonders um vier wichtige Bereiche kümmern. Wenn man auch nur eine vergisst, fühlt sich eine Großkatze nicht wohl, und wird sogar krank.

Die körperliche Fitness

Viele Menschen kümmern sich um die einzelnen Tiere. Nur weil so viele Menschen versuchen, auf alle Bedürfnisse der Großkatzen einzugehen, leben die Tiere heute ein langes und zufriedenes Leben. Tiere brauchen viel und abwechslungsreiche Bewegung. Dazu müssen ihre Gehege groß genug sein. Dort müssen Klettermöglichkeiten und Ruheplätzen vorhanden sein. Der Zoodirektor kümmert sich darum, dass jedes Tier genügend Platz bekommt, neue Gerätschaften eingekauft werden und Geld gesammelt wird, damit man all die Kosten eines Zoos überhaupt bezahlen kann. Wenn eine Katze zu faul ist, verstecken die Tierpfleger das Futter an ganz verschiedene Plätze im Gehege. Oder man bringt das Fleisch, welches die Tiere gerne fressen, an schwer zugängliche Orte an. Wenn die Katze nun Hunger bekommt, wird sie sich bewegen müssen. Biologen haben die Tiere in freier Wildbahn erforscht, damit sie wissen, was die Großkatzen normalerweise fressen, und was sie sonst noch zum Leben brauchen. Sie fanden heraus, wie die Tiere schlafen und die meiste Zeit ihres Tages verbringen. Ihre Forschungsergebnisse helfen den Tierpflegern das richtige Futter auszuwählen. Wenn eine Großkatze mal krank wird, dann kümmert sich ein Tierarzt um sie.

Die geistige Fitness

Tiere können sich im Zoo buchstäblich zu Tode langweilen. In der freien Wildbahn müssen sie auf die Jagd gehen, oder sich vor anderen Tieren verstecken. Wenn die Katzen in einem Käfig nur hin und her laufen können, dann verdummen sie regelrecht. Es kann sogar sein, dass sie sich aus lauter Frust selbst verletzen. Sie brauchen andere Großkatzen ihrer eigenen Art, aber auch andere Tiere in der Umgebung, damit sie lernen, wie sich eine richtige Großkatze normalerweise verhält.

Die gefühlsmäßige Fitness

Großkatzen müssen lernen, sich mit den anderen Tieren in ihrer Umgebung zu verstehen. Ebenso muss ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Pflegern aufgebaut werden. Normalerweise lernen die Jungen von ihren Katzenmüttern wie man sich verhalten muss. Darum lässt man die Jungen auch bei ihrer Katzenmutter aufwachsen. Ein Pfleger zieht ein Junges nur dann von Hand auf, wenn es Probleme mit der Katzenmutter gibt. Aber sie wissen, dass es besser wäre, wenn die Katzenjunge von anderen Katzen lernen, wie man sich als Katze richtig verhält.

Die moralische Fitness

Wer Hauskatzen besitzt, der weiß, dass selbst ganz verschmuste Katzen einmal kratzen oder beißen können. Und sei es nur, weil man ihnen aus Versehen auf den Schwanz getreten ist. Aber manchmal wollen die Kätzchen auch nur ihre eigene Stärke ausprobieren. Was bei einer Hauskatze mit ein paar Schrammen meist nicht schlimm ist, das kann bei einer Raubkatze lebensgefährlich werden. Großkatzen bleiben Raubtiere. Wie du schon ahnst, ist die Pflege von Großkatzen so aufwendig, dass diese nur von speziell ausgebildetem Personal bewältigt werden kann. Daher ist es unbedingt notwendig, dass die Großkatzen klar verstehen, dass es Regeln gibt, damit Menschen und Tiere miteinander auskommen können. Die Tierpfleger müssen alles tun, um das Vertrauen der Tiere zu gewinnen, aber die Tiere müssen auch Respekt lernen damit eine Zusammenarbeit möglich ist. Dieses verhindert beim Tier wie beim Menschen Stress und Unfälle.

Beschäftigungen[Bearbeiten]

Nala - die Löwendame mit dem Tigergriff - bevorzugt es, mit allem zu spielen was nicht niet- und nagelfest ist.

Tiere glücklich und gesund zu halten, ist eine Herausforderung. Der beste Weg ist eine Kombination von mehreren Dingen:

  • Körperlicher Kontakt zu Artgenossen oder besonders ausgebildeten menschlichen Begleitern, um wünschenswerte (reizvolle) Charakteristiken zu entwickeln.
  • Die Einrichtung von Schwimmbädern und erhöhten Plätzen, auf denen sie sich niederlassen können und die Umgebung überblicken.
  • Die Installation artgerechter Spielmöglichkeiten, damit sie ihrem Spieltrieb folgen können.

Manchmal verbirgt man Nahrung zum Beispiel unter Eimern oder bindet es an Taue, welchen die Tiere hinterherjagen können. Dadurch stimuliert man Verfolgung, Jagd, und Spieltrieb und sorgt dafür, dass bei den Katzen keine Langeweile aufkommt.

Viele Zootiere lieben Besucher und entwickeln Routinen, um die Besucher zu beeindrucken. Eine Methode einiger Zoos besteht daher darin, die Besucher an den Beschäftigungen der Tiere teilhaben zu lassen.

Ein großes, natürliches Gelände gibt den Tieren mehr Freiheiten und fördert körperliche Tätigkeit. Allerdings brauchen sie auch Rückzugsbereiche, um abseits der Öffentlichkeit andere Dinge erledigen zu können die du zum Beispiel auch lieber alleine machst.

Training[Bearbeiten]

Die meisten modernen Zoos lehren den Tiere keine Tricks, sondern sie trainieren die Tiere, auf bestimmte Befehle zu antworten. Das soll es sicherer machen, die Tiere zu behandeln, zu bewegen und zu untersuchen. Diese Ausbildung betont die Belohnungen für das gute, erwünschte Verhalten aber nicht Strafe für das schlechte (also schlimme) unerwünschte Verhalten. Das Verwenden des Belohnungssystems macht nicht nur die Ausbildung leichter und menschlicher. Es minimiert auch die Gefahr, dass eine Katze sich bei einer Bestrafung wehren will und ihren Pfleger ernsthaft verletzt oder ihn sogar tötet.

Sicherheit[Bearbeiten]

Gerade beim Umgang mit den Großkatzen muss man sich besonders um die Sicherheit kümmern. In erster Linie denkt man da an die Sicherheit der Pfleger und die Sicherheit der Zoobesucher.

Aber auch die Tiere müssen vor den Zoobesuchern geschützt werden. Man glaubt gar nicht, was für Dinge über den Zaun in die Tiergehege geworfen werden. Einige dumme Besucher denken gar nicht darüber nach, dass sich die Katzen an ungeeignetem Spielzeug verletzen können. Wenn sie das Falsche zu fressen bekommen, werden sie krank. Es gibt sogar Besucher, die werfen Glasscherben oder andere gefährliche Dinge zu den Katzen. Sie riskieren aus Dummheit, oder ganz bewusst aus Bosheit und Gemeinheit, dass sich die Tiere verletzen können. Und so etwas kann tödlich für die Katzen enden. Zum Beispiel wenn diese Dinge den Darm der Tiere blockieren oder wenn sie innerlich verletzt werden.

Pfleger werden darin ausgebildet, was man den Großkatzen zu fressen und zu spielen geben kann. Sie müssen aber auch das Gehege reinigen, Gras mähen oder vielleicht irgendetwas reparieren. Oftmals ist es am einfachsten, wenn sich dabei die Katzen und die Pfleger nicht begegnen. Dafür können die Tiere vorübergehend ausgesperrt werden. Dies ist der einzige sichere Weg, um Müll aufzuräumen, oder das Fressen im Gehege zu verstecken. Oft leitet man die Katzen nur in das Außengehege oder zu ihrem Schlafplatz oder Futterplatz. Allerdings macht man dann hinter ihnen die Türe zu, so dass man dann problemlos im anderen Raum arbeiten kann.

Es gibt sogenannte "Schleusen", die den Pflegern erlauben, den Käfig zu betreten, ohne eine direkte Öffnung vom Gehege nach außen zu lassen. Das sind kleine Kammern mit je einer Tür an einer Seite. Dabei wird zuerst die äußere Tür geöffnet. Der Pfleger tritt ein, schließt die Tür hinter sich und kann dann erst die innere Tür öffnen um das Gehege zu betreten. Dadurch kann sich zu keiner Zeit eine Katze am Pfleger vorbei schleichen und aus dem Gehege ausbrechen. Geländer rund um das Gehege halten Besucher wenigstens 1,8 Meter (eine Menschenlänge) von dem inneren Gitter der Tiere entfernt. Das hält die Zuschauer von der Versuchung ab, die Tiere durch die Gitterstäbe zu berühren. Denn sie könnten dabei möglicherweise verletzt zu werden. Solche Verletzungen sind meist schlimmer für die Katze als für den Besucher, denn die Regierungen der meisten Staaten fordern, die Tiere zu töten und auf Tollwut zu untersuchen. Zoo-Besucher, die den Regeln im Zoo folgen, sind absolut sicher. Ein weniger offensichtliches Sicherheitsmerkmal von Zoos und Tierparks sind die Schutzsysteme, die die Tiere außerhalb der Öffnungszeiten vor nächtlichen Einbrechern beschützen. Bewegungssensoren, Nachtsicht-Kameras und Zäune halten Menschen davon ab, die Tiere nach den Besuchszeiten zu stören. Übrigens leben die Tiere außerhalb der Öffnungszeiten gewöhnlicherweise in engeren Käfigen und werden erst kurz vor der Öffnung des Tierparks in ihre größeren Gehege freigelassen.

Um Besucher von Angriffen von Zootieren zu schützen, werden Wassergräben oder andere unüberwindbare Hindernisse zwischen Mensch und Tier gebaut.

Essenszubereitung[Bearbeiten]

Detonator der Tiger "schlägt die Vorderläufe ineinander, wenn es nach ihm Zeit fürs Essen ist.

Die Nahrung der Großkatzen in Zoos muss vollwertig und frei von Krankheitserregern und Parasiten sein. Sie kann entweder nur Fleisch sein, oder Fleisch mit einer Beikost. Dabei handelt es sich um zusätzliche Nahrung wie zum Beispiel Getreide oder Gemüse. Die Nahrung wird nur kurz gekocht oder roh zubereitet, um den Nährwert zu erhalten. Außerdem kommen noch Zusatzstoffe hinzu; sie enthalten wichtige Mineralien wie beispielsweise Kalzium, wenn diese in der normalen Nahrung nicht genügend enthalten sind. Gute Tierhaltung bedeutet also auch, dafür zu sorgen, dass jedes Tier seine spezielle Nahrung bekommt, damit es nicht zu dünn oder zu dick wird und gesund bleibt.

Tiermedizinische Sorge[Bearbeiten]

Wie alle anderen Tiere müssen auch Zootiere hin und wieder zum Tierarzt. Oder der Tierarzt kommt zu ihnen. Die Tierärzte werden speziell in der besonderen Medizin von seltenen Tieren ausgebildet, denn exotische Tiere haben oft andere Krankheiten und müssen oft anders behandelt werden als gewöhnliche Haustiere. Oftmals benötigen die Tierärzte eine besondere Ausrüstung, damit sie die Tiere richtig versorgen können. Beispielsweise ein Loch im Zahn eines Tigers füllen oder einen Knochenbruch bei einem Löwen zu behandeln.

Die Aufzucht der Kinder[Bearbeiten]

Falls die Eltern von jungen Großkatzen ihre eigenen Nachwuchs nicht aufziehen können, werden die Jungen in einem speziellen Kinderzimmer untergebracht. Dort werden sie von besonders ausgebildetem Zoopersonal und manchmal auch Freiwilligen Helfern mit Nahrung versorgt, können spielen, bekommen Zuneigung und werden zu typischem Katzenverhalten angeregt.

Junge Katzen aller Arten können ihren Kot nicht alleine abwaschen. Ein warmer, nasser Waschlappen oder Schwamm wird verwendet, um den Hintern von Kätzchen und Jungen zu wischen. Damit will man Sie stimulieren, ihren Kot zu entfernen. In freier Wildbahn wird dies stimuliert, wenn die Mutter sie mit ihrer Zunge reinigt. Richtige Krankenpflege ist besonders wichtig: Jungen und Kätzchen bekommen nie Milch, während sie auf ihrem Rücken liegen, da dies eine Lungenentzündung auslösen kann.

Die Katzenmilch ist eine andere Milch, die menschliche Kinder bekommen. Das Zoopersonal weiß, wie es die richtige Milch für die jeweilige Katzenart mischt. Die Temperatur wird sorgfältig kontrolliert, da die jungen Tiere ihre Körpertemperatur noch nicht so gut steuern können wie ausgewachsene Tiere.

Artenschutz[Bearbeiten]

In Zoos sollen sich Tiere auch fortpflanzen können. Also neue Jungen machen. Allerdings müssen Zoos oft Tiere über weite Entfernungen transportieren, damit die Tiere einen Partner finden, mit dem sie ein gutes Paar abgeben können und mit dem sie nicht verwandt sind. Verwandte Tiere, das sind zum Beispiel Bruder und Schwester, Mutter und Sohn oder Vater und Tochter, sollen sich nicht vermehren. Denn dann kann es sein, dass die Tiere krank werden oder sogar sterben. Computertechnologie hilft den Zoos, sicher zu sein, welche Tiere die besten Paare abgeben und Inzucht vermeiden würden.

Tiere welche sich fortpflanzen sollen, müssen manchmal aus den öffentlich beobachteten Gehegen in einen privaten, weniger stressigen Bereich umziehen, um sich fortzupflanzen und für sich und für ihre Jungen in den ersten Wochen zu sorgen.

Einer der wichtigsten Unterschiede von den heutigen Zoos zu denen von vor langer Zeit ist, dass die heutigen viel mehr sind als nur lebende Museen. Sie sind auch wertvolle Partner im Kampf, vom Aussterben bedrohte Tierarten wirksam zu schützen.

Auch Tiere sterben[Bearbeiten]

Obwohl es unangenehm ist daran zu denken, ist der Tod ein Teil des Lebens. Wenn eine Entscheidung vom Zoopersonal getroffen wird, dass das Leben eines bestimmten Tieres eine Qual ist, wird das Leben dieser Katze human beendet. Der Ausdruck "Einschläfern" ist nicht genau und teilt nicht die Würde mit, die gewöhnlich einer solchen Tat angemessen erscheint. Zoowärter sind fast immer traurig, wenn einer ihrer langfristigen Freunde stirbt. Eine besondere Arznei wird benutzt, um die Katze zu beruhigen und einschlafen zu lassen, bevor der Tod eintritt und sie von ihrem Leiden erlöst sind.

Tiere, die aus Altersgründen aus dem Leben scheiden, ziehen sich im Regelfall in den Privatbereich zurück. Nachdem der Tod vom Tierarzt bescheinigt worden ist, wird eine Tierleichen-Öffnung durchgeführt, um die genaue Ursache der Krankheit des Tieres oder Verletzung Wunde oder die Todesart, natürlicher oder gewaltsamer Tod, zu bestimmen. Diese Information wird verwendet, um zu helfen, andere Tiere zu schützen. Viele Zoos, und die meisten Heiligtümer und Tierparks, haben spezielle Ablageplätze, wo geliebte Tiere abgelegt werden. Diese sind für das Publikum selten offen. Tiere, die nicht begraben werden dürfen, werden gewöhnlich aus Gesundheitsgründen eingeäschert, oder es werden Skelette und Häute von tierischen Spuren aufwändig gereinigt und für den Bildungsgebrauch am Zoo oder in Museen und Universitäten zur Verfügung gestellt.

Quelle[Bearbeiten]

  • Interview mit John Burkitt der Organisation Tiger Touch, einer freien Gesellschaft zur Förderung von Wildkatzen.


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Glossar[Bearbeiten]

Dies ist ein Glossar. Hier findest du eine Sammlung von Begriffen mit Erklärungen, die in diesem Buch benutzt werden oder wichtig für das Verständnis von Großkatzen sind. Um einen Begriff zu verstehen, du manchmal die Erklärungen von mehreren Wörtern in diesem Glossar lesen.

  • Aas: Das Fleisch eines toten Tieres, das von Raubtieren (z. B. Hyänen) oder Aasfressern (z. B. Geiern) gefressen wird.
  • Alte Welt: Kontinente, die schon im Altertum bekannt waren. Das sind Europa, Asien, und Afrika und auch die Arktis. Das Gegenteil von: Neue Welt: Kontinente die erst ab der Neuzeit entdeckt wurden. Das sind Amerika (also Nord-, Mittel- und Südamerika), Australien und auch die Antarktis.
  • Art: Gruppe von Tieren, die sich sehr ähnlich sind und viele Merkmale gemeinsam haben. Sie können normalerweise auch gemeinsam Kinder bekommen.
  • Artenschutz: Hier geht es um Pflege und Schutz von Tier- und Pflanzenarten, die in der Wildnis leben.
  • Aussterben: Wenn alle Tiere einer Art als gestorben gemeldet sind, ist diese Art des Tieres offiziell ausgestorben. Diese Tiere können nie mehr wiederkommen. Es hat aber schon Fälle gegeben, in denen einzelne Exemplare verlorengeglaubter Tierarten auftauchten und Nachwuchs zeugten.
  • Auswilderung: Ein vorübergehend gefangengenommenes Tier oder ein in Gefangenschaft gezüchtetes Tier wird, nachdem es alleine überleben kann, in seinen natürlichen Lebensraum frei gelassen.
  • Beute: Das sind Tiere, die von anderen fleischfressenden Tieren in freier Wildbahn gejagt werden, um ihren Hunger zu stillen.
  • Domestizierung oder Domestikation: Tiere werden aus ihrer natürlichen Umwelt in eine menschliche Umgebung gebracht und anschließend so verändert oder gezüchtet, dass sie leichter mit Menschen auskommen oder zusammenleben können. Das Gegenteil von: Auswilderung.
  • Dschungel: Ein großer Wald in warmen Ländern mit vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten. Häufig auch Regenwald genannt.
  • Familie: In einer Klassifizierung eine mittelgroße Gruppe, die von sehr nahe verwandten Tieren gebildet wird.
  • Fangzähne oder Fänge: Zähne, die als Waffen genutzt werden oder um Beute zu ergreifen und festzuhalten.
  • Feind: Der Hauptfeind eines Wildtiers ist der Mensch, der ihm nachstellt (siehe auch: Wilderei). Jedes Tier hat auch natürliche Feinde, die es töten und verspeisen wollen. „Fressen und gefressen werden, das ist der Kreislauf des Lebens“. (lion king).
  • Flanke: Der seitliche Teil eines Tierkörpers.
  • Fleischfresser: Ein Tier, das sich hauptsächlich von Fleisch ernährt.
  • fruchtbar: Die Fähigkeit, Kinder zu bekommen.
  • Gattung: In einer Klassifizierung eine sehr große Gruppe; sie enthält eine gewisse Anzahl von nah verwandten Familien.
  • gefährdet: Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind.
  • Gefangenschaft: Tiere leben in Gefangenschaft, wenn sie von Menschen eingefangen wurden und von diesen dauerhaft festgehalten werden oder in Gefangenschaft geboren wurden.
  • Geschwister: Der gesamte Nachwuchs aus einem Wurf, oder manchmal Nachwuchs von den gleichen Eltern aus verschiedenen Würfen.
  • Instinkt: Das angeborene Wissen eines Tieres; Wissen, das nicht erlernt werden musste.
  • Inzest: Bezeichnung für verbotenen Geschlechtsverkehr zwischen Vater und Tochter bzw. Mutter und Sohn, allgemein gesagt der tierischen Eltern mit dem eigenen Nachwuchs.
  • Klassifizierung: Die Art und Weise, wie Wissenschaftler Tieren Namen geben, die jeder auf der Welt versteht, und zwar so, dass man sehen kann, wie nah verschiedene Tiere miteinander verwandt sind.
  • Konservierung: Mittel, um den Verbrauch natürlicher Rohstoffe zu verringern; das schließt die Wiederverwendung mit ein.
  • Kreuzung: Wenn zwei Tiere verschiedener Arten Nachwuchs haben.
  • Lebenserwartung: Wie lange ein Tier üblicherweise lebt.
  • Lebensraum oder Habitat: Ein Gebiet, in denen es den Tieren leicht fällt, zu überleben.
  • Mähne: Die haarige Krone um den Kopf eines männlichen Löwen.
  • Maul: Der Mund eines Tieres.
  • Mischling: Der Nachwuchs zweier Tiere einer unterschiedlichen, aber ähnlichen Art, z. B. von Löwe und Tiger.
  • nachtaktiv: Nachtaktive Tiere sind nachts wach und schlafen am Tag.
  • Nachwuchs: Die Kinder eines Tieres.
  • Nahrungssuche: Ein Tier auf Nahrungssuche sucht nach Fleisch eines Tieres, das von einem anderen Tier getötet wurde, oder es versucht, selber ein Tier zu töten und zu fressen.
  • Nationalpark: Eine geschützte Landfläche, das in seinem natürlichen Zustand gelassen wird, aber für Besucher freigegeben wurde. Man unterscheidet die folgenden Arten:
  1. Naturschutzgebiet: Landfläche, die in ihrem natürlichen Zustand gelassen wird, um sie genau so zu erhalten. Der Schutz von Pflanzen und Tieren ist hier wichtiger als andere Arten der Nutzung.
  2. Auswilderungsgebiet: Landfläche, in denen Tiere ausgewildert und beobachtet werden sollen, mit langsamer Entwöhnung vom Menschen, aber Rückzugmöglichkeit bei Gefahr.
  3. Reservat: Landfläche, die zum Schutz wild lebender Tiere genutzt wird. Manchmal werden Teile eines Schutzgebietes für Wildtiere nicht in ihrem natürlichen Zustand gelassen, um bestimmten Tierarten eine kleine Extrahilfe zum Überleben zu geben. Ein Beispiel dafür ist das Anbauen von Reis in einem von Wasservögeln bewohnten Gebiet.
  • Neue Welt: Siehe oben bei Alte Welt!
  • Opfer: Ein Tier, das von einem anderen als Nahrung gejagt wird.
  • Planzenfresser: Ein Tier, das Pflanzen wie zum Beispiel Zweige oder Beeren isst.
  • Prärie: Eine große, flache Ebene mit viel Gras und fast keinen Bäumen, wie z. B. die Great Plains in Nordamerika.
  • Raubtier: Ein Tier, das andere Tiere jagt und sich überwiegend von deren Fleisch ernährt.
  • Regenwald: Ein großer Wald in warmen Ländern mit vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten. Häufig auch als Dschungel bezeichnet.
  • Rosette: Ein Fleck im Felle eines Tieres, der durch eng aneinander liegende Punkte einen geschlossenen Kreis formt.
  • Säugetier: Ein warmblütiges Tier, das Haare auf seiner Haut hat und seinem Nachwuchs Milch gibt.
  • Savanne: Eine große, flache Ebene mit Gras und verstreuten Baumgruppen, wie z. B. im östlichen zentralen Afrika.
  • Schnauze: Der Teil des Gesichts eines Tieres, der Nase und Kiefer umfasst.
  • Steppe: Eine große, flache Ebene, die meistens nur Gras und gar keine Bäume hat.
  • steril: Nicht fähig, Nachwuchs zu bekommen.
  • Stiftung: Eine Organisation, die sich aktiv für den Erhalt bedrohter Tierarten einsetzt und hilft, deren Lebensraum zu sichern und aktive Aufklärungsarbeit zu leisten.
  • Subtropen: Ein Gebiet, wo es im Winter nicht kalt wird, wo es aber verschiedene Jahreszeiten gibt.
  • tagaktiv: Tagaktive Tiere sind am Tag wach und schlafen in der Nacht.
  • Themenpark: Ein Zoo mit Tieren eines bestimmten Bereiches (z. B. nur Wassertieren) oder nach Lebensräumen geordnet. Ein Themenpark hat meist auch eine Stiftung, die sich der Erhaltung der im Themenpark vorgestellten Arten verschrieben hat.
  • Tropen: Ein Gebiet, in dem es niemals kalt wird und wo es keine Jahreszeiten gibt. Tropische Gebiete findet man nah am Äquator, und auf der Weltkarte wird das Gebiet zwischen dem südlichen und dem nördlichen Wendekreis als die Tropen angesehen.
  • Warmblütiges Tier: Ein warmblütiges Tier steuert seine Körpertemperatur durch eigene Körperreaktionen, beispielsweise Schwitzen um den Körper zu kühlen oder Zittern um den Körper zu erwärmen. Dazu gehören Vögel oder Säugetiere. Das Gegenteil von: Wechselwarmes Tier, ein Tier das seine Körpertemperatur an seine Umgebung anpasst. Dazu gehören Reptilien oder Fische.
  • Wendekreis: Ein Kreis der auf der Erdkugel verläuft, wie der Äquator. Es gibt zwei Wendekreise, einen auf der Nord- und einen auf der Südhalbkugel, jeweils etwa 2.600km vom Äquator entfernt. Zu zwei bestimmten Tagen im Jahr, der Sonnenwende, sieht es so aus als ob die Sonne am Himmel ihre Bewegungsrichtung ändert. An diesem Tag steht auf der Erdkugel die Sonne mittags genau senkrecht über dem Wendekreis.
  • Wilderei: Unerlaubtes Töten von Tieren aus niederen Beweggründen, keine Notwehr.
  • Wissenschaftliche Bezeichnung: Der Name, den die Wissenschaftler einer Tierart geben, wenn sie die Tiere klassifizieren.
  • Wurf: Eine Gruppe von Säugetierbabys mit den gleichen Eltern.
  • Zoo: Eine Art „lebendes Museum“, in dem gefangene Tiere gehalten werden. Ein Zoo hat zum Ziel, Menschen etwas über Tiere beizubringen und ihnen Spaß zu bereiten. Außerdem helfen Zoos, bedrohte Tierarten zu schützen.

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