Zum Inhalt springen

Umgangsformen: Bildung

Aus Wikibooks
Umgangsformen

Vorwort
Warum überhaupt?
Grundkonzepte
Anrede
Arbeitsplatz
Ball

Begrüßen
Kleidung
Sitzordnung
Tanzen

Behinderung
Bildung
Essen
Familie
Familienfeste
Gottesdienst
Grüßen und Vorstellen
Internet
Kleidung
Korrespondenz

Dankeskarten
Einladungen
Geschäftsbriefe
Glückwunschkarten
Kondolenzkarten
Privatbriefe
Urlaubskarten
Weihnachtskarten

Körperpflege
Öffentliche Verkehrsmittel
Pünktlichkeit
Rauchen
Rendezvous
Schmuck
Schule
Sport
Straße
Straßenverkehr
Taufe
Toilette
Trauerfälle
Universität
Unterhaltung
Urlaub
Vom Umgang der Geschlechter

Gute Umgangsformen kann man auch in der Art und Weise erkennen, wie man sich mit anderen Leuten unterhält. Möchte man immer recht behalten? Sucht man einen "Gegner", aber keinen Gesprächspartner? Hat man überhaupt etwas zu sagen?

Ein gewisses Maß an Allgemeinbildung sollte sich jeder aneignen. Denn jedes Gespräch verläuft im Sande, wenn man zu verschiedenen Themen nichts zu sagen hat. Aber auch, wenn man in ein Gespräch über ein Thema verwickelt wird, von dem man im Leben noch nichts gehört hat, so hilft einem eine gute Allgemeinbildung doch, ein Gespräch durch gute Fragen in Gang zu halten. Dabei ist es von Vorteil, wenn man sowohl dem Sprecher gegenüber als auch dem Thema gegenüber eine wohlwollende Neugierde entgegenbringt.

Es ist aber umstritten, was zu einer guten Allgemeinbildung zu rechnen ist. Schulisches Bildungs- und Bücherwissen allein genügt kaum, um daraus ein interessantes Gesprächsthema zu entwickeln. Lebenspraktische Kenntnisse und Fähigkeiten sollten unbedingt mit hinzukommen.

Der Autor Dietrich Schwanitz (Bildung) schrieb, dass gewisse Themen in der "gehobenen" Konversation fehl am Platze seien bzw. von Unbildung zeugten. Für Männer wären das etwa die Themen Fußball und Auto (Auto-Tuning u. ä.), für Frauen die Inhalte der sogenannten Regenbogenpresse: Prominentenklatsch, Adelshäuser usw. Das ist jedoch Schwanitz’ persönliche Meinung, obgleich es viele Personen gibt, die das genauso sehen. Solange man sich nicht sicher ist, ob ein so banales Thema wie Fußball oder Prominentenklatsch angebracht ist, sollte man sich mit diesen Themen lieber zurückhalten.

Verbreitet ist auch die Ansicht, dass besonders provokante oder kontroverse Themen unangebracht sind, wenn man sich nicht gut kennt, z. B. Religion, Politik (subjektive Überzeugung), Sexualität und Krankheiten. Allerdings kann man das am besten in der jeweiligen Situation erspüren, indem man sich zunächst in diesen Themen zurückhält und abwartet, ob jemand anderes das Gespräch in diese Richtung lenkt und signalisiert, dass er z. B. einer freundlichen Debatte über Politik nicht abgeneigt ist. Jedes Gespräch sollte aber so geführt werden, dass der Gesprächspartner die Wahl hat, auf das Gesprächsangebot einzugehen oder sich daraus zurückzuziehen. Dabei darf man aber nie den Eindruck entstehen lassen, dass der Gesprächspartner nicht klug genug sei, dem Gespräch zu folgen.

Recht hat Schwanitz wohl damit, dass ein Prahlen mit Bildung gegenüber vermeintlich ungebildeteren Gesprächsteilnehmern ungeschickt, unhöflich und ein Zeichen eigener Unbildung ist.

Wieder hilft eine breit gefächerte Allgemeinbildung, das Gesprächsthema in eine Richtung zu lenken, an der alle Beteiligten mit Interesse teilnehmen können.

Nicht nur bei Gesprächen, sondern auch im Schriftverkehr hilft eine gute Allgemeinbildung dabei, gute Umgangsformen zu demonstrieren. Dem Leser sollte das Lesen eines Textes nicht unnötig erschwert werden. Bei SMS, die mit dem Handy versandt werden, kann man Abkürzungen noch tolerieren. Doch leider macht sich diese Unsitte auch bei E-Mails bemerkbar. Gerade bei E-Mail-Korrespondenzen fällt es positiv auf, wenn man in ganzen, verständlichen Sätzen formuliert. Dazu gehört natürlich auch eine einigermaßen solide Rechtschreibung und Grammatik. Vor allem sogenannte Deppenleerzeichen und falsche Apostrophe sollte man vermeiden.

Viele im späteren Leben erfolgreiche junge Menschen haben damit angefangen, in einem Lexikon zu schmökern.

Wer auf Stellensuche ist, tut ebenfalls gut daran, etwas für seine Allgemeinbildung zu tun und eine anspruchsvolle Tages- oder Wochenzeitung zu lesen, notfalls in einer öffentlichen Bibliothek.

Inhalt