Die akustischen Jahre in der Musikproduktion/ Einleitung

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Sprechmaschine, mechanische Vorrichtung, welche die menschliche Stimme nachahmt, wurde zuerst von Kempelen (s. d.) 1788 gebaut und 1829 von Posch mit Verbesserungen wiederholt. Eine andre S. wurde 1835 von Faber (»Poggendorffs Annalen«, Bd. 58) konstruiert, und in neuester Zeit hat Marage eine S. unter genauer Berücksichtigung des Baues der Sprechorgane, auch des Mundes, der Lippen, der Backen gebaut. Auch Apparate wie das Grammophon und den Phonograph (s. d.) nennt man Sprechmaschinen.

Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 787.

Sprechmaschinen[Bearbeiten]

Schon seit jeher versuchte der Mensch seine Stimme mithilfe von mehr oder weniger durchdachten Konzeptionen nachzuahmen und reproduzierbar für die Nachwelt zu konservieren. Die vielfältigen zumeist im Vordergrund stehenden Motivationen reichen von wissenschaftlichem und philosophischem Interesse bis hin zu der Absicht in manipulativer Weise die anwesende Zuhörerschaft zu beeinflussen, oder sie in unterhaltsames Staunen zu versetzen. Jene aus heutiger Sicht antiquierten Bemühungen mögen kurios erscheinen, allerdings nur, wenn in Vergessenheit gerät, dass diese „Sprechmaschinen“ die ideellen Vorläufer der in der Moderne verwendeten Aufnahme– und Wiedergabegeräte darstellen. Kommunikationssysteme wie Alexa, Bixby oder Siri, die zunehmend ausgefeilter auf die Anfragen des „menschlichen Partners“ reagieren, zeigen, dass der Traum von interagierenden und sprechenden Maschinen bis in die Gegenwart fortbesteht.