Geschlecht und Identität/ Alltag/ Öffentlichkeit und Privatsphäre

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Für Transidente bestehen zwei grundsätzlich unterschiedliche Optionen: Man kann stealth/nicht-out oder nicht-stealth/out leben.

Da sich Informationen die bereits öffentlich wurden kaum mehr verbergen lassen sollte dieser Entscheidung viel Bedeutung beigemessen werden. Viele Aspekte lassen sich Beginn einer Transition noch nicht abschätzen. Daher sollte man entsprechend vorsichtig und vorausschauend sein. Viele sind sich nicht absolut sicher, ob sie ihr restliches Leben out leben möchten; im Gegenteil, viele streben speziell an stealth zu leben. Dieser Wunsch kann sich auch erst während der Transition herauskristalisieren.

Es empfiehlt sich daher jeder Angabe, die auf den persönlich-privaten Hintergrund schließen lässt, genau zu prüfen:

  • Ist diese Angabe notwendig?
  • Kann ich Dokumentteile schwärzen?
  • Kann ich ungenauere Dokumente verwenden?
  • Wer kann diese Angabe ohne Weiteres einsehen?
  • Schränkt mich diese Information in Zukunft auf Reisen, im Beruf, …, ein?
  • Was passiert bei einer Datenpanne?

Diese Gedanken sollte man sich bei einer Bewerbung ebenso machen, wie auch in sozialen Netzwerken, etwa Facebook. Die Angabe von Operationen im Lebenslauf, die Auswahl an Fotos auf Facebook oder öffentlich bekannte Freundschaften mit vielen Trans-Aktivisten können das eigene Passing nachhaltig beschädigen. Angaben zum Privatleben sollten in Bewerbungsschreiben grundsätzlich nur in Ausnahmefällen erfolgen -- beispielsweise berufsrelevante Hobbys. Im Internet sollte in Foren, sozialen Netze, und dergleichen auf möglichst sichere Einstellungen zur Privatsphäre geachtet und Datensparsam gehandelt werden.