Grundfragen und Grundlagen der Grammatik(theorie)
Dieses mehrbändige Werk steht im Regal Allgemeine Sprachwissenschaft/Linguistik.
Projektbeschreibung und Zielgruppe
[Bearbeiten]Eine umfassende Darstellung des Themas „Grammatik als Wissenschaft“, also Grammatiktheorie, die auf die Grundlagenfragen achtet.
Der Ansatz dabei ist: Es soll nie für selbstverständlich gehalten werden, dass das wichtig oder interessant ist, was standardmäßig in Linguistiklehrbüchern abgehandelt wird – sondern es geht immer auch um die Frage im Hintergrund, warum man sich mit all dem beschäftigen soll, was man hier grundsätzlich wissen will und was grundlegende Alternativen sind, zwischen denen man sich zu entscheiden hat, wenn man eine Theorie der Grammatik aufbaut. Der tiefe Graben zwischen dem, was Laien (einschließlich Studienanfänger) über die Sprache denken, und der Sicht der Fachwissenschaft soll ernst genommen werden, und es sollen Wege angeboten werden, ihn zu überbrücken.
Damit der Stoff für die Leserschaft möglichst zugänglich ist, ist der Ansatz, schwerpunktmäßig vom Deutschen auszugehen und der Untersuchung der deutschen Grammatik Priorität zu geben, aber von da aus dann zu den allgemeinen und vergleichenden Fragen weiterzugehen.
Es geht also relativ wenig um die technische Ausbuchstabierung einer Grammatiktheorie, und es handelt sich daher nicht um eine Einführung in eine bestimmte Grammatiktheorie und ihren Apparat, sondern eben um die grundlegende Perspektive, welche Problemstellungen Sprache und Grammatik aufwerfen, wenn man sie nach Art einer exakten Wissenschaft behandeln will. Eine Orientierung an den Idealen einer Formalisierung (und eine Einführung grundlegender formaler Darstellungen) ist dennoch nötig, allein schon, weil es übersichtlicher ist (aber auch, weil es der Gefahr des Schwafelns vorbeugt).
Der Inhalt ist eng verzahnt mit den zuständigen Einzelartikeln in der Wikipedia, ergibt also auch einen Leitfaden, der die Inhalte der Einzelartikel in einen Zusammenhang stellt. Andersherum entlastet der Verweis auf WP-Artikel den Text, um diejenigen Detailinformationen zu liefern, die im Gang der Argumentation hier nicht unmittelbar gebraucht werden, die aus einem vollständigen Bild aber auch nicht verschwinden sollen.
- Initiator, Ansprechperson
- Zielgruppe
Im Ergebnis soll das Werk interessant sein für Fachleute, die Grundlagenfragen aus einer frischen Perspektive betrachten wollen, und für Studierende, die Grundwissen und Orientierung in ihrem neu gewählten Gebiet suchen. Aufgrund der Ausrichtung an Grundfragen soll es aber vor allem auch als anspruchsvolles Sachbuch für ein allgemeines Publikum lesbar sein. Daher ist, wie schon in der Wikipedia, akademischer Jargon, das Herunterbeten vorgestanzter Formulierungen und unnötige Fachworthuberei niederzuhalten. Dies dient tatsächlich auch der wissenschaftlichen Genauigkeit, denn eines der größten Probleme, das die Linguistik mit sich selbst hat, ist die Unachtsamkeit beim Benutzen von Fachwörtern, wodurch die meisten von ihnen unscharf und mehrdeutig geworden sind, und dadurch letztlich unbrauchbar.
- Mitarbeit
Mitarbeit von fachkundigen Personen sehr erwünscht; und die Mitarbeit von Nicht-Fachleuten wird nicht unterschätzt: Die aus einer Außenperspektive entstehenden Fragen und Kommentare sind sehr wertvoll! Einfach irgendeine passende Diskussionsseite anschreiben.
- Zu den Bänden A bis G existiert bereits eine Materialsammlung, aber nicht zu Teil H Phonologie und Prosodie – das Thema sollte aber möglichst auch einbezogen werden. Thema F ist ansonsten das, das dem Initiator am zweitfernsten steht.
Inhaltliche Planung: Themengebiete/Bände
[Bearbeiten]- A — Was ist „Grammatik“?
- B — Die elementaren Konzepte: Wort, Satz, Struktur
- C — Der seltsame deutsche Satz
- D — Satzbau im Sprachvergleich
- E — Der innere Aufbau von Wörtern
- F — Wortaufbau und grammatische Merkmale im Sprachvergleich
- G — Die Wechselbeziehung zwischen Grammatik und Bedeutung
- H — Laute, Rhythmus und Melodie als Teil der Grammatik
Planung: Kapitel-Übersicht
[Bearbeiten]Teil A: Was ist „Grammatik“?
A1 Grammatik als lästiges Übel und Grammatik als Wissenschaft
- 1.1 „Grammatik“ in der Allgemeinbildung
- 1.2 Grammatik als Vorschrift und Grammatik als Beschreibung
- 1.3 Gebrauchsgrammatik: Grammatik im Dienst von Rechtschreibung und Sprachunterricht
- 1.4 Grammatik mit System: Wissenschaftliche Grammatik und Grammatiktheorie
A2 „Grammatik einfach erklärt“ – Über populäre Vereinfachungen, die alles schwieriger machen
- 2.1 Grammatik kann nicht immer von der Bedeutung her erklärt werden
- 2.2 Auffällige Eigenschaften sind nicht immer definierende Eigenschaften
- 2.3 Grammatik beschäftigt sich nicht damit, wie sprachliche Ausdrücke aussehen, sondern wie sie funktionieren
A3 Das Chaos der grammatischen Terminologie
Teil B: Die elementaren Konzepte
B1 Das Wort – Ein Begriff auf verschiedenen grammatischen Ebenen
B2 Die Wortarten – oder: Wozu klassifiziert man Wörter?
B3 Der Satz – zwischen grammatischer Form und sprachlicher Handlung
B4 Verknüpfung von Elementen: Der Begriff der grammatischen Struktur
Teil C: Die Struktur des deutschen Satzes
C1 Der einfache Satz und der Mythos "Subjekt-Prädikat-Objekt"
C2 Satzteil-Stellung im Deutschen: Das Feldermodell und seine Grenzen
C3 „Satzgliedlehre“ als Ergänzung des Feldermodells
C4 Das zusammengesetzte Prädikat in der Satzstruktur
C5 Argumentstruktur und Diathesen
C6 Infinitive und infinite Nebensätze
C7 Typen und Eigenschaften von Nebensätzen
C8 Satzstruktur zuende gedacht: Phrasen und Konstituenten
C9 Das Problem der Wortstellungsfreiheit
Teil D: Satzbau im Sprachvergleich
D1 Deutsche und englische Satzstruktur im Vergleich
D2 Sprachen mit Verbzweit- und Verberst-Phänomenen
D3 Der VO/OV-Parameter: Syntax ist nicht symmetrisch
D4 Wortstellungs-Typologie
D5 Die Abgrenzung Wort/Satz im Sprachvergleich: Ist das Wort universal?
Teil E: Der innere Aufbau von Wörtern
E1 Wortbildung
E2 Flexion
E3 Das Morphem — ein Problem
E4 Regeln, Muster und Ausnahmen
E5 Entstehung von Morphologie
Teil F: Wortformen und grammatische Merkmale im Sprachvergleich
F1 Variation der Wortstruktur
F2 Die Vielfalt der Flexionsmerkmale
F3 Wortarten im Sprachvergleich
F4 Die Markierung grammatischer Abhängigkeiten: Kasus, Indexierung, Relationale Typologie, Diathesen
Teil G: Grammatik und Bedeutung
- Die Formulierungen dieser Themensammlung sind noch nicht so recht an die allgemeinverständliche Ausrichtung des Projekts angepasst, die Sachen an sich werden aber vermittelbar sein.
G1 Braucht die Satzbedeutung Grammatik? Braucht die Grammatik Bedeutung?
G2 Grammatische Phänomene, die für Bedeutungsstrukturen wichtig sind
- a) Die Rolle von Wörtern: die lexikalistische Hypothese
- b) Semantische Charakterisierung der Wortarten und semantischer Typ
- c) Nichtkompositionale Einheiten (Idiome)
- d) Argumentsättigung und Modifikation
- e) Umstellung bzw. Bewegung: Wenn Syntax und Semantik „auseinanderlaufen“ können, wie charakterisiert sich ihr Parallelismus?
G3 Beziehungen über Distanz: Prädikation und Bindung, Variablen und Belegung
G4 Skopus
- a) Die Interpretation von Adverbien
- b) Negation
- c) Quantoren
G5 Informationsstruktur und ihr Einfluss auf die Wortstellung
G6 Lokale und nichtlokale Interpretation und das Konzept der Rekonstruktion
G7 Die Interpretierbarkeit von morphologischen Kategorien
- (Numerus, Genus, Person - Tempus, Aspekt, Modus - Negation)
G8 Struktur der Satzbedeutungen und der Wortbedeutungen
- (Bedeutungsstrukturen innerhalb von Wörtern)
Teil H: Laute, Rhythmus und Intonation als Teil der Grammatik
Dieses Lehrwerk ist erst vor kurzem angelegt worden. – Nützliche Hinweise findest du im Wikibooks-Lehrbuch. – Bei Problemen kannst du unter diesem Link um Hilfe bitten. – Diskussionen zu diesem Buch führst du auf dieser Seite. – (Datum im Format Jahr_Monat_Tag: 20250518))
Details zu diesem Baustein erfährst du unter diesem Link.