Wir hatten die Transportgleichnung betrachtet und daraufhin die Eigenschaften der Laplace-Gleichung und der Poisson-Gleichung untersucht. Nach der Wärmeleitungsgleichung gehen wir nun zur Wellengleichung über, sie lautet
Sie heißt homogen für
, sonst inhomogen.
In diesem Kapitel beweisen wir die Darstellungsformel für die Lösung im Grenzfall
.
Die homogene Lösung im Ganzraum für n=1
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Beweis (d'Alembertsche Formel)
Die Wellengleichung lässt sich ganz einfach faktorisieren gemäß
Damit müssen wir gleichwertig zweimal Transportgleichungen mit konstantem
betrachten und deren eindeutige Lösungen kennen wir schon aus dem Kapitel Mathe_für_Nicht-Freaks:_Buchanfang_Partielle_Differentialgleichungen_by_Richard4321/ Die_Transportgleichung
Die Lösung von
für
ist daher
Nach Einsetzen müssen wir die inhmogene Transportgleichung lösen für
Das ist mit der Substitution
Wir benötigen später den folgenden Satz: Man hat einseitig Randbedingungen für
gegeben und setze diese durch Spiegelung auf
fort. Damit lässt sich das d'Alembertsche Prinzip anwenden und man erhält eine eindeutige Lösung. Dies ist ein typischer Fall der Nutzung von Symmetrien in der Mathematik.
Satz
Seien
mit
und
mit
. Dann ist die Funktion
definiert durch
die eindeutige
-Lösung von
Beweis
Wir setzen
und
künstlich durch Spiegelung ungerade fort, indem wir definieren
und
Wegen
ist
. Wegen (beachte die Kettenregel)
ist
. Wegen der Voraussetzung
und
gilt
und es folgt
. Wegen (erneut die Kettenregel)
und wegen der Voraussetzungen
und
folgt
.
Damit lässt sich das d'Alembertsche Prinzip des letzten Satzes anwenden mit der Lösung in
Das ist somit auch die Lösung für
. Sei
. Wir müssen nun die zwei Fallunterscheidungen überprüfen
und
.
Sei
, d.h.
. Dann gilt
Sei
, d.h.
. Dann gilt
Das Integral berechnet sich einfach zu
Die Behauptung folgt durch Einsatzen mit
und mit