Wir hatten die Transportgleichung betrachtet und danach die Fundamentallösung der Laplacegleichung hergeleitet. Mit dieser konnten wir im Ganzraum die Lösung der Poissongleichung beweisen. Dann hatten wir die Mittelwerteigenschaft harmonischer Funktionen gezeigt und das Maximumprinzip harmonischer Funktionen eingeführt. Wir hatten dann die Harnacksche Ungleichung hergeleitet und bewiesen, dass harmonische Funktionen unendlich oft differenzierbar sind. Wir hatten daraufhin Schranken für die Ableitungen harmonischer Funktionen gezeigt, mit diesen beweisen wir nun, dass harmonische Funktionen analytisch sind, sich also durch ihre Tayorreihe darstellen lassen.
Den Binomischen Lehrsatz hatten wir schon hergeleitet in Mathe_für_Nicht-Freaks: Binomischer_Lehrsatz#Der_Binomische_Lehrsatz. Jetzt wollen wir das verallgemeinern
Beweis (Multinomialsatz)
Wie erwartet verwenden wir Induktion für den Beweis und die binomische Formel
Induktionsanfang:
. Das ist einfach die binomische Formel mit
Induktionsschritt:
Eine harmonische Funktion ist analytisch
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Beweis (Multinomialsatz)
Sei
beliebig. Wir müssen zeigen, dass es eine kleine Umgebung gibt, in der sich
durch eine konvergente Potenzreihe darstellen lässt. Wir wissen schon, dass
unendlich oft differenzierbar ist gemäß Kapitel
Mathe_für_Nicht-Freaks:_Buchanfang_Partielle_Differentialgleichungen_by_Richard4321/ Regularität_von_Lösungen_der_Laplacegleichung
Die Taylorreihe für
im Mehrdimensionalen ist
Wir müssen für das Restglied
zeigen, dass es gegen Null geht:
Dabei ist
abhängig von
.
Die Formel ergibt sich, indem man
in eine Taylorreihe um den Punkt
entwickelt.
To-Do:
in eigenem Satz Taylorreihe beweisen und hierauf anwenden?
Lege nun einen Radius im Inneren von
fest
. Dann gilt, da
insbesondere stetig und damit beschränkt auf
ist
Mit der Abschätzung der Ableitung für
aus Kapitel Mathe_für_Nicht-Freaks:_Buchanfang_Partielle_Differentialgleichungen_by_Richard4321/ Der_Satz_von_Liouville
erhalten wir also
Wegen
(das zeigen wir am Ende) gilt
Mit dem gerade bewiesenen Multinomialsatz
ergibt sich
und insgesamt
und die Abschätzung des Restgliedes gelingt für
Dabei ist wegen des Multinomialsatzes die Anzahl Summanden kleiner gleich
.
Wir müssen noch zeigen, dass
gilt, dies zeigen wir mit Induktion. Der Induktionsanfang ist
. Der Induktionsschritt ist
Wir zeigen noch, dass der zweite Term kleiner ist als
und damit ist der Beweis geführt: Wir verwenden das Kapitel Mathe_für_Nicht-Freaks: Eigenschaften_der_Exponentialfunktion#Äquivalenz_der_Reihen- und_Folgendarstellung_für_komplexe_Argumente
für
und
und erhalten