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Meerschweinchen/ Druckversion

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Meerschweinchen



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Vorwort

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Vorwort

Es gibt nur wenige Haustierarten, über die es so viele Vorurteile gibt, wie über Meerschweinchen. Leider sind viele dieser Annahmen schlichtweg falsch - weder sind Meerschweinchen ideale Kindertiere noch Streicheltiere. Zudem lassen sie sich sehr schlecht alleine oder mit einem Kaninchen zusammen halten. Wenn Sie sich also mit dem Gedanken tragen, sich ein Meerschweinchen zuzulegen, oder dem Charme der Meerschweinchen im Schaufenster eines Zooladens oder bei einem Bekannten erlegen sind, dann denken Sie bitte daran - auch Meerschweinchen haben Bedürfnisse, die Sie als Halter kennen und befriedigen müssen.

Dieses Buch möchte Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, Sie leiten bei Vorüberlegungen, ob Meerschweinchen für Sie die richtigen Tiere sind und Ihnen Tipps geben, wie Sie Meerschweinchen auch im Freien halten können, denn eine Haltung im Garten bietet den Tieren viel Platz, den sie in der Wohnung normalerweise nicht haben, und sie bietet Ihnen die Möglichkeit, Verhaltensweisen zu beobachten, die in engen Käfigen nicht möglich sind. Wichtig ist nämlich, dass diese Tiere viel Auslauf mit Artgenossen zusammen bekommen, nur so können sie sich ausleben und zeigen dann auch ihr so interessantes Gruppenverhalten.

Auch, wenn Meerschweinchen keine Streichel- und Knuddeltiere sind: Meerschweinchen in ihrem Alltag zu beobachten macht eine Menge Spaß. Für viele Tierhalter ist es ein erhebender Augenblick, wenn ihre Meerschweinchen so viel Vertrauen zu ihnen fassen, dass Sie sich aus der Hand füttern oder sogar am Köpfchen kraulen lassen. Denn ein solches Vertrauen von Tieren, welche sich nicht einmal untereinander beknabbern und lecken, ist besonders anrührend.

Dieser kleine praktische Ratgeber wurde von Freiwilligen erstellt. Wie bei proprietären Werken auch kann keine Garantie auf die inhaltliche Richtigkeit gegeben werden, obwohl wir uns bemühen, nach besten Wissen und Gewissen Fakten darzustellen. Da das Buch aber der permanenten Verbesserung von erfahrenen Meerschweinchenhaltern unterliegt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Informationen zutreffend und hilfreich sind. Und nun viel Spaß bei der Lektüre.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem Tier,
und Ihrem Tier viel Glück mit seinem Menschen.

Abstammung

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Viele der Besonderheiten der Hausmeerschweinchen sind eigentlich keine Besonderheiten, die nur typisch für Meerschweinchen sind, sondern sie entsprechen den Merkmalen von Hasenartigen (Lagomorpha) und Nagetieren (Rodentia). Dies kommt daher, daß die Hasenartigen und die Nagetiere einen gemeinsamen Ursprung haben. Sie werden deshalb in der Gruppe Glires zusammengefaßt.

Glires

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Wahrscheinlich sind die Glires schon vor 95 Millionen Jahren, also in der Oberkreide entstanden. Es waren pflanzenfressende, kleine Säuger. Sie standen in direkter Konkurrenz zu größeren Pflanzenfressern. Zu dieser Zeit lebten noch Dinosaurier, die Glires konnten sich gut den räuberischen Dinosauriern durch ihre geringe Körpergröße entziehen. Strauchige Pflanzen mit Samen, die in harten Schutzhüllen steckten, waren sehr verbreitet. Vermutlich paßten sich die Glires an diese harte Nahrung durch eine Reihe von Merkmalen an:

  • Sie entwickeln verlängerte Nagezähne, um harte Pflanzenteile abzuraspeln und harte Samenhülsen aufmeiseln zu können. Sie entsprechen den 2. Schneidezähnen der Säugetiere. Damit die Nagezähne nicht durch Abnutzung zur Altersbegrenzung führen, sind sie wurzeloffen und wachsen ein Leben lang nach. Um eine optimale Kraftentfaltung auf die Schneideflächen der Meißel, nichts anderes stellen die Nagezähne dar, zu entwickeln, werden Schneidezähne zurückgebildet. Übrig bleiben kurz vor der Trennung von den Hasenartigen zu den Nagetieren nur noch vier Schneidezähne von ursprünglich acht Schneidezähnen im Oberkiefer und zwei Schneidezähnen von acht Schneidezähnen im Unterkiefer. Schon bei den Glires wurden zwei der oberen vier Schneidezähne immer kleiner und unbedeutender, sie werden nicht als Nagezähne eingesetzt.
  • Die Eckzähne werden zurückgebildet, es entsteht durch das Fehlen der äußeren Schneidezähne und der Eckzähne eine Lücke zwischen den Nagezähnen und den Backenzähnen.
  • Die Backenzähne entwickelten sich zu kräftigen und breiten Mahlwerkzeugen, um die abgeraspelte Nahrungsteile zu Brei zermahlen zu können. Dabei wachsen auch die Backenzähne ein Leben lang nach, wahrscheinlich eine Anpassung an kieselsäurehaltige Nahrung, wie Gräser, Blätter und Kräuter.
  • Der Kiefer bildet sich um. Das Kiefergelenk wird über die Ebene der Backenzähne geschoben, dadurch ist eine bessere Hebelwirkung auf die Backenzähne möglich. Weiterhin entsteht viel Fläche auf dem hinteren Teil des unteren Kiefers als Ansatzstellen für den Kaumuskel. Der zahntragende obere Kieferknochen und der Nasenknochen werden besonders groß ausgebildet, um Platz für die ständig nachwachsenden Zähne zu liefern.
  • Die Kaumuskeln werden insgesamt verkürzt und sind stark ausgebildet.
  • Der Blinddarm ist besonders gut ausgebildet, in ihm werden Bakterien gesammelt, die geeignet sind, Cellulose aufzuspalten. Damit erschließen sich die Glires schwer verdauliche Pflanzennahrung, wie sie die neuen Samenpflanzen als Schutz vor Freßfeinden ausgebildet haben. Die Bakterien werden als Blinddarmkot ausgeschieden. Sie sind in dem Blinddarmkot noch lebendig und können weiter Cellulose aufschließen. Der Blinddarmkot ist mit einer Schleimhülle geschützt, um bis zur Aufnahme nicht auzutrocknen. Die Glires fressen den Blinddarmkot, die Schleimhülle wird im Magen verdaut und somit die gut verdaulichen Blinddarmbakterien freigelegt, so daß auch diese mit all ihren Vitaminen und Proteinen mitverdaut werden können. Die Glires konnten deshalb schon früh auch Steppengegenden besiedeln.

Nagetiere

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Die Glires teilten sich nur wenige Millionen Jahre später auf in die Hasenartigen (Lagomorpha) und den Nagetieren (Rodentia). Während die Hasenartigen hauptsächlich zu Felsen- und Steppenbewohnern wurden, eroberten sich die Nagetiere eine Vielzahl unterschiedlicher Biotope. In der heutigen Zeit sind die Nagetiere die erfolgreichste Säugetiergruppe überhaupt und stellen ca. 40% der Säugetierarten. Dazu hat eine Reihe von weiteren Spezialisierungen geholfen.

  • Es bleiben nur noch zwei Schneidezähne im Oberkiefer erhalten, nämlich die Nagezähne. Die kleinen Schneidezähnchen der Glires verschwinden endgültig, sie werden höchstens noch zusammen mit den ersten Schneidezähnen embryonal angelegt und noch im Mutterleib resorbiert. Die meisten Nagetiere legen jedoch diese Schneidezähne nicht mehr an, es werden nur die Nagezähne ausgebildet und kein einziger weiterer Schneidezahn.
  • Die Kaumuskeln werden noch weiter an eine mahlende Tätigkeit angepaßt, die Nagetiere verlieren dadurch die Fähigkeit, ihren Kiefer seitwärts zu bewegen. Sie kauen nur noch vorwärts-rückwärts, indem der Unterkiefer vorwärts und rückwärts bewegt wird. Auch die Backenzähne werden an diese Kauweise perfekt angepaßt. So ist eine effiziente und kontinuierliche Nahrungsaufnahme möglich, bei der das Pflanzenmaterial wie mit einem Druckerblatteinzug mit den Vorderzähnen abgebissen, an den unteren Nagezähnen entlang bis zur Zunge und mit Hilfe der Zunge nach hinten zwischen die Backenzähne transportiert wird.
  • Der Zahnschmelz der Nagezähne wird an die nagende Tätigkeit angepaßt, um eine sich selbst schärfende Schnittkante bei den Nagezähnen zu erzeugen. Er wird nur an der Vorderseite der Nagezähne ausgebildet, so daß die Vorderseite härter ist wie die Rückseite. Werden die Nagezähne gegeneinander gerieben, wird zuerst der weiche Teil im hinteren Bereich der Nagezähne abgeraspelt und der Zahnschmelz bleibt erst mal stehen, bis auch er immer dünner geraspelt ist und eine messerscharfe Kante bildet.
  • Die beiden vorderen Vorbackenzähne im Ober- und Unterkiefer werden zurückgebildet und verschwinden, so ist es möglich, den Schädel noch weiter zu verkürzen und es entsteht noch mehr Platz für das Wachstum der lebenslang wachsenden Zähne.
  • Der Mundraum kann durch eine Hautfalte hinter den Nagezähnen geschlossen werden, so daß ein Nagen möglich wird, ohne die abgenagten Teile versehentlich in den Mund zu bekommen.

Stachelschweinverwandte

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Schon vor 70 Millionen Jahren spalteten sich die Stachelschweinverwandten (Hystricomorpha) von den übrigen Nagetieren ab. Sie waren Bodenlebewesen. Man vermutet, daß die Stachelschweinverwandten in Afrika entstanden, wanderte jedoch auch in Asien ein. Ungeklärt ist jedoch, wie die südamerikanische Linie der Stachelschweinverwandten nach Südamerika gekommen sein soll ... immerhin war Südamerika von den übrigen Kontinenten schon lange durch große und tiefe Meere getrennt. Noch immer leben riesige Dinosaurier, es entwickeln sich die ersten schafsgroßen Formen bei den Säugetieren. Die Bedecktsamer mit ihren geschützten Samen und harten, mit Cellulose und zum Teil Kieselsäure verstärkten Blättern hatten die gesamte Welt erobert.

  • Ein großer Kaumuskel führt nun unter dem Jochbogen durch, der Durchlaß ist besonders groß ausgebildet, so daß der stark ausgebildete Muskel Platz zum arbeiten hat. Der Kaumuskel setzt vor dem Auge an, das andere Ende ist direkt hinter den unteren Backenzähnen am Bogen des Unterkiefers angesetzt. Das Kiefergelenk ist sehr weit nach oben gewandert, der Schädel sehr kurz und Stumpf. Ein weiterer sehr starker Kaumuskel verbindet den Unterkiefer über die Backenzähne mit dem Oberkiefer, ein dritter Muskel sitzt direkt am Gelenk. So wird die vor-rückwärtsbewegung beim Kauen noch weiter gefördert, der Kiefer ist sehr stabil im Kaumuskelkomplex eingebunden. Somit ist es den Stachelschweinartigen möglich, selbst zähes Gras zu zermahlen.
  • Es werden nur wenige Jungen als Nestflüchter geboren, eine Anpassung an eine bodenlebende Lebensweise.

Meerschweinchenverwandte

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Nach molekulargenetischen Untersuchungen spalteten sich vor ca. 37 Millionen Jahren die südamerikanische Linie der Meerschweinchenverwandten (Caviomorpha) von der afrikanischen Linie der Stachelschweine (Hystricognathi) und Sandgräber, Rohrratten und Felsenratten (Phiomorpha) ab. Die ersten Fossilfunde findet man aus einer Zeit von vor 31 Millionen Jahre in Chile. Man vermutet, daß die Vorfahren der Meerschweinchenverwandten auf Treibholz über das Meer nach Südamerika kamen.

In Südamerika fanden die Meerschweinchenverwandte kaum Konkurrenz vor, so konnten sie viele Nischen besetzen und spezialisierten sich sehr unterschiedlich, einige paßten sich sogar dem Baumleben an. Die direkten Vorfahren unserer Meerschweinchen dagegen blieben bodenbewohnende Tiere.

Meerschweinchenartige

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Vor ca. 34 Millionen Jahren trennten sich die Meerschweinchenartigen (Cavioidea) von den anderen südamerikanischen Nagetieren ab. Nicht sicher ist, ob die baumbewohnenden Baumstachler sich erst später von den Meerschweinchenartigen abgespalten haben oder schon sehr früh von allen südamerikanischen Nagern. Fossilfunde sind spärlich und nur sehr schwer zuzuordnen, die Ergebnisse molekulargenetischer Untersuchungen widersprechen sich noch, je nachdem welches Gen untersucht wird.

Die Meerschweinchenartigen haben sich an das Bodenleben angepaßt, sie haben hufartig verdickte Krallen. Außer bei den Acouchis ist der Schwanz nach außen nicht mehr sichtbar, die Acouchis haben einen kleinen, sehr dünnen Schwanz. Die Füße der Hinterbeine haben nur drei Zehen, die Vorderfüße drei bis vier Zehen.

Wildmeerschweinchen und Verwandte

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Die hier verwendete Systematik ist die Systema Naturae (2000)

Agutis, Acouchis und Pakas (Dasyproctidae)

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Scotamys

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  • Scotamys antiquus
    Die Gattung Scotamys wurde von Loomis 1914 aufgestellt. Scotamys antiquus ist nur durch wenige Backenzähne eines jungen Tieres bekannt, mehr wurde bisher von dieser ausgestorbenen Gattung nicht gefunden. Aufgrund der Rillen und Erhebungen der Beißfläche der Backenzähne ordnete Loomis die Gattung in der Familie Agutidae ein.

Agutis und Acouchis (Dasyproctinae)

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Palmiramys Kraglievich, 1932

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  • Palmiramys waltheri Kraglievich, 1932
    Palmiramys waltheri lebte im Unter-Oligozän in Uruguay. Es waren kleine Nager mit fünf Zehen an den Füßen und dicken Krallen. Die Backenzähne hatten ein sehr ursprüngliches Kaumuster.

Litodontomys Loomis, 1914

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  • Litodontomys chubutensis, Loomis, 1914

Incamys Hoffstetter & Lavocat, 1970

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  • Incamys bolivianus Patterson and Wood, 1982
    Ist nur bekannt aufgrund von Schädeln. Gefunden in der Deseadan.

Branisamys Hoffstetter & Lavocat, 1970

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Cephalomys Ameghino, 1897

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Cephalomyopsis Vucetich, 1985

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Neoreomys Ameghino, 1887

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Megastus Roth, 1898

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Alloiomys Vucetich, 1977

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Acouchis (Myoprocta Thomas, 1903)

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  • Grünes Acouchi (Myoprocta acouchy (Erxleben, 1777))
  • Rotes Acouchi (Myoprocta exilis (Wagler, 1831))

Agoutis (Dasyprocta Illiger, 1811)

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  • Azara-Aguti (Dasyprocta azarae Lichtenstein, 1823)
  • Coiba-Aguti (Dasyprocta coibae Thomas, 1902)
  • Haubenaguti (Dasyprocta cristata (Desmarest, 1816))
  • Mohren-Aguti (Dasyprocta fuliginosa Wagler, 1832)
  • Orinoco-Aguti (Dasyprocta guamara Ojasti, 1972)
  • Kalinowski-Aguti (Dasyprocta kalinowskii Thomas, 1897)
  • Goldaguti (Dasyprocta leporina (Linnaeus, 1758))
  • Mexikanische Aguti (Dasyprocta mexicana Saussure, 1860)
  • Schwarzbauchaguti (Dasyprocta prymnolopha Wagler, 1831)
  • Mittelamerikanisches Aguti (Dasyprocta punctata Gray, 1842)
  • Roatan-Aguti (Dasyprocta ruatanica Thomas, 1901)

Cuniculinae

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Pakas (Cuniculus Brisson, 1762)

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  • Paka (Cuniculus paca Linnaeus, 1766)
  • Bergpaka (Cuniculus taczanowskii Stolzmann, 1865)



Abstammung, Unterarten, Sonderformen

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Als die Vorfahren der bitterarmen Hochlandindianer Südamerikas anfingen, das Meerschweinchen als Fleischlieferanten zu züchten, ahnten sie sicher nicht, welche große Popularität das Hausmeerschweinchen einmal als Knuddel- und Heimtier gewinnen würde.

Abstammung

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Fest steht, dass die ersten Hausmeerschweinchen aus dem Tschudi-Meerschweinchens (Cavia tschudii) heraus gezüchtet wurden. Der genaue Zeitpunkt der Domestikation ist unbekannt, es scheint aber bereits im altamerikanischen Neolithikum geschehen zu sein. Manche Autoren gehen davon aus, dass Hausmeerschweinchen bereits 5000 v. Chr existierten.

Nutzung

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Auch heute noch werden überall in den Andenländern Meerschweinchen als Fleischlieferanten gehalten. Allein in Peru werden jährlich mehrere Millionen der Tiere geschlachtet. Die Indianer halten die sehr genügsamen Tiere häufig in ihren Hütten. Da die Meerschweinchen durch Fütterung an den Menschen gewöhnt werden, kommen sie freiwillig zurück, ohne dass man sie einsperren müsste.

Meerschweinchenfleisch gehört zum traditionellen peruanischen Hochzeitsmahl und hat zudem eine wichtige Bedeutung in den überlieferten Heilungsritualen. Die Menschen in den Anden haben zu ihren Tieren ein durchaus liebevolles Verhältnis; es gleicht in etwa dem Verhältnis das ein europäischer Kaninchenhalter zu seinen Tieren hat.

Dass die mittellosen Indios die Tiere problemlos halten können zeigt, dass übermäßiges Gehabe bei der Meerschweinchenhaltung eigentlich überflüssig ist. Dennoch brauchen die Tiere ein Minimum an Pflege.

Rassen

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Das Hausmeerschweinchen ist im Gegensatz zu den grau- bis rotbraunen eher kurzhaarigen Wildrassen in den verschiedensten Farben, Felllängen und -strukturen zu finden. Generell gibt es nahezu beliebige Kombinationen aus Farben, Felllänge und Wirbeln. Dazu kommt noch eine unterschiedliche Haarstruktur (drahtig bis samtweich, sowie lockig).

In den vergangenen Jahren sind durch gezielte Zucht viele Rassen entstanden, die noch in vielen Farbkombinationen auftreten.

Kurzhaarrassen

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  • Das Glatthaar-Meerschweinchen hat kurzes, glattes Fell und ist sicher die häufigste Rasse.
  • Das Rosetten-Meerschweinchen zeigt überall am Körper Wirbel, die die kurzen Haare abstehen lassen. Der Rassestandard schreibt mindestens acht symmetrisch angeordnete Wirbel an bestimmten Körperstellen vor.
  • Das American oder English Crested besitzt kurzes, glattes Fell und eine Krone auf dem Kopf, wobei diese bei American Cresteds immer weiß ist.
  • Das Ridgeback ist ein Glatthaar-Meerschweinchen, bei dem die Rückenhaare gegen den Strich wachsen. Sie werden nach Selektion aus Rosetten- und Glatthaar-Meerschweinchen gezüchtet.
  • Der Rex ist eine Meerschweinchenrasse mit drahtigem, rauhem, aufrecht stehendem kurzen Fell. Eine sehr ähnliche Rasse ist das Teddymeerschweinchen.
  • Der US-Teddy ist eine Meerschweinchenrasse mit ähnlicher Fellstruktur wie der Rex, jedoch sind die Haare feiner gewellt. (Am besten unterscheidet man beide Rassen an der Bauchbehaarung.)
  • Der Ch-Teddy ist eine eigene Mutation mit ca. sechs cm langem, vom Körper abstehenden Fell. Eine Krone wird toleriert; Körperwirbel jedoch nicht.

(Der US-Teddy, der Ch-Teddy und der Rex sind genetisch nicht miteinander verwandt. Verpaart man sie untereinander, würde man Glatthaarmeerschweinchen erhalten.)

  • Das Curly ist ein Lunkarya mit kurzem Fell.
  • Das Somali ist ein Rex mit Wirbeln, die an ein Rosettenmeerschweinchen erinnern.

Langhaarrassen

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  • Das Angora ist ein langhaariges Rosettenmeerschweinchen. Die Rasse ist noch nicht offiziell anerkannt, jedoch wird eine Anerkennung angestrebt.
  • Ein Peruaner ist ein Meerschweinchen mit langem, glatten Fell, was durch zwei Wirbel auf dem Po wie "nach vorn gekämmt" aussieht. Bei allen langhaarigen Rassen wird empfohlen, das Fell der Tiere auf Bodenlänge zu stutzen, um die Pflege zu erleichtern und ein Verschmutzen des Fells zu verhindern.
  • Das Sheltie ist ein Meerschweinchen mit langem, glatten Fell.
  • Das Coronet ist ein Meerschweinchen mit langem, glatten Fell wie bei einem Sheltie und einer Krone auf dem Kopf.
  • Das Alpaka ist ein Peruaner mit langem, lockigen Fell.
  • Der Texel ist ein Sheltie mit langem, lockigen Fell .
  • Das Merino ist ein Coronet mit langem, lockigen Fell.
  • Das Mohair ist ein Angora mit langem, lockigen Fell.
  • Das Sheba Mini Yak ist eine australische Rasse. Sie entstanden aus australischen Shelties und Rosetten-Meerschweinchen. Die Haare sind eher harsch und nur halblang.
  • Das Lunkarya stammt aus Schweden und hat harsche, abstehende lange Locken, die dominant vererbt werden (im Gegensatz zu den anderen Lockentieren, bei denen die Lockung rezessiv ist)

Sonderform Cuy

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Als Cuy wird eine Unterform des Hausmeerschweinchens bezeichnet. In Südamerika werden diese Fleischrassen mit Polydaktylie, also zuviel Zehen, gezüchtet, da das Fleisch solcher Tiere als besonders zart und schmackhaft gilt. In Europa und Nordamerika wird dagegen versucht, die Polydaktylie wieder herauszuzüchten, da sie als Erbfehler angesehen wird.

Im Gegensatz zu einem normalen Meerschweinchen, das mit einem Jahr ausgewachsen ist und dann 1-1,5 kg wiegen kann, erreicht ein Cuy dieses Gewicht bereits im Alter von vier Monaten. Das Endgewicht eines Cuy liegt bei 2-4 kg.

Als Kuscheltiere eignen sich Cuys nicht besonders gut, da sie erstens einen hohen Platzbedarf haben und zweitens sehr scheu sind. Sie werden ca. 2-3 Jahre alt. Da das Cuy als Fleischlieferant gezüchtet wurde, setzt es sehr schnell Fett an. Man muss, wenn man Cuys dennoch als Kuscheltier hält, insbesondere bei der Ernährung darauf achten, dass die Tiere nicht zu schnell dick werden.

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Überlegungen vor dem Kauf

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Die reine Anschaffung dieser süßen Tiere ist nicht übermäßig teuer, aus diesem Grunde sollten Sie sich besonders überlegen, ob Sie dem Drängen Ihrer inneren Stimme - oder der lautstarken Stimme ihrer Kinder - nachgeben wollen. Oft stehen verlockende Angebote der Art Meerschweinchen einschließlich Zubehör abzugeben in Zeitungsanzeigen und die Tiere im Zoofachgeschäft werden insbesondere zur Weihnachtszeit dekorativ im Schaufenster gezeigt. Zu leicht ist der Gang in das Geschäft, ein Meerschweinchen gekauft und dann?

Um sich vorab zu informieren, ob ein Meerschwein überhaupt zu ihnen oder zu ihren Kindern passt, soll dieses Kapitel dienen.

Ist ein Meerschweinchen das richtige Tier für mich?

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Meerschweinchen brauchen Zeit und machen Arbeit - neben täglichem Säubern des Futternapfes und der Tränke, müssen Meerschweinchen mehrmals täglich gefüttert und der Stall oder Käfig regelmäßig ausgemistet werden. Und bei der Haltung langhaariger Tiere sollte diesen alle ein bis drei Monate das Fell gekürzt werden.

Schon das Ausmisten kann - bei gründlicher Reinigung - bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen, und je nach Jahreszeit und Anzahl der Tiere sollte der Stall/Käfig öfter gereinigt werden, als einmal wöchentlich.

Meerschweinchen machen Dreck - es fällt immer mal Einstreu auf den Boden, beim Freilauf verlieren die Meerschweinchen ihre Köttel, wo sie gehen und stehen und ab und an werden sie auch auf ihrem Schoß etwas verlieren oder sie sogar anpullern. Sie müssen also häufiger Staubsaugen, Wischen und Wäsche waschen.

Meerschweinchen können Allergien auslösen - Schuppen, Haarpartikel und auch Einstreu und Heu können Allergene sein. Es empfiehlt sich, sich vorher auf Heuallergie und Meerschweinchenallergie testen zu lassen, denn es ist immer sehr traurig, wenn man die Tiere wegen einer Allergie wieder abgeben muss.

Meerschweinchen kosten Geld - je nachdem, wie sie die Meerschweinchen halten, muss Heu, Einstreu, Reinigungsmittel und Futter gekauft werden. Wenn sie zudem keine Möglichkeit haben, größere Mengen Heu oder Frischfutter zu lagern, kommen noch Fahrtkosten für häufiges Fahren hinzu und sie müssen auf die kleinen, aber überteuerten Heupäckchen in Zoofachgeschäften zurückgreifen. Zwei Meerschweinchen kosten im ungünstigsten Fall pro Tag über 10 Euro, im günstigsten Fall fast nichts. Bedenken Sie, dass die Kosten für Frischfutter je nach Jahreszeit sehr variieren können.

Meerschweinchen werden ab und an krank - kranke Meerschweinchen müssen zum Tierarzt gebracht und behandelt werden. Das kann unter Umständen sehr stark ins Geld gehen, Tierarztkosten von über 200 Euro pro Tier kommen schnell zusammen.

Meerschweinchen müssen auch im Urlaub verpflegt werden - man kann sie nicht einfach in eine Schublade stecken und vergessen, es muss mindestens einmal täglich jemand dafür sorgen, dass Frischfutter, Heu und Wasser aufgefüllt werden.

Meerschweinchen brauchen Platz - Sie sollten also mindestens einen halben Quadratmeter Lauffläche für ein Meerschweinchen einplanen, da mindestens zwei Meerschweinchen gehalten werden müssen, ist es schon ein ganzer Quadratmeter. Es gibt kaum Käfige mit diesen Mindestanforderungen zu kaufen, so müssen sie unter Umständen selbst zu Hammer und Holz greifen, und etwas passendes basteln - oder sich basteln lassen. Die Grundfläche, die der Käfig später tatsächlich einnimmt, kann zwar mit einem Etagenkäfig verkleinert werden, aber der Käfig ist dann naturgemäß auch höher.

Meerschweinchen haben ein Recht auf rauchfreie Räume - sie brauchen also einen Raum, in dem nicht geraucht wird, um die Meerschweinchen unterzubringen oder sollten sich wenigstens für eine Außenhaltung entscheiden.

Meerschweinchen brauchen Sicherheit - wenn Hunde, Katzen, Schlangen, Ratten oder ähnliche Beutegreifer in ihrer Wohnung oder Garten leben, muss der Meerschweinchenstall und der Auslauf entsprechend gesichert sein.

Meerschweinchen haben laute Stimmen - mit denen sie ihr Recht auf Futter sehr nervtötend einfordern können.

Wenn Ihnen das alles nichts ausmacht und Sie einverstanden sind, sich Tiere ins Haus zu holen, die sich eventuell nicht mal freiwillig streicheln lassen wollen, Sie sich bewußt sind, dass Sie der "Futtersklave" ihrer Meerschweinchen sind, dann sind Meerschweinchen die richtigen Tiere für Sie. Die Meerschweinchen werden es Ihnen danken, in dem sie Sie an ihrem Familienleben teilhaben lassen, sich munter gegenseitig Streiche spielen und ihnen zur Belohnung dafür, dass Sie sich so nett um sie kümmern, auch mal einen Leckerbissen aus der Hand fressen oder sich gar freiwillig streicheln lassen.

Ein Ort für das Tier

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Irgendwo müssen die Meerschweinchen ihre endgültige Bleibe bekommen - egal ob im Garten oder in der Wohnung, sind doch einige Punkte zu beachten.

Der Stall sollte nie vollständig in der prallen Sonne stehen, Meerschweinchen sind recht hitzeempfindlich und wenn sie sich nicht an einen schattigen, kühleren Platz zurückziehen können, droht ihnen Hitzschlag.

Zu dunkel sollte der Stall auch nicht stehen, denn Meerschweinchen sonnen sich ab und an sehr gerne.

Der Stall darf nie in Zimmern untergebracht sein, in denen geraucht wird, denn der Zigarettenqualm schadet den Atemwegen.

Der Stall darf nie im Zug stehen, das würde unweigerlich zu Erkältungen führen.

Werden die Meerschweinchen im Garten untergebracht, muß genügend Sichtschutz und Versteckmöglichkeiten eingeplant werden, damit die Meerschweinchen sich vor Katzen und allzu neugierigen Menschen zurückziehen können. Außerdem muß es regensichere und leicht zu reinigende Unterkünfte geben, wo sich die Meerschweinchen bei widrigen Wetterverhältnissen zurückziehen können.

Es sollte auch darauf geachtet werden, daß nicht jeder Fremde gleich an die Meerschweinchen ran kommt. Solange Grundstück und Wohnung nur selten von Fremden besucht wird, ist dies kein Problem, aber bei einem großen Bekanntenkreis, mit dem man sich regelmäßig trifft, kommt es durchaus vor, daß einige einen unwiderstehlichen Drang haben, die Meerschweinchen anzufassen, zu scheuchen oder gar aus ihrer Behausung zu nehmen. Ohne ihre ausdrückliche Zustimmung sollte so etwas nicht möglich sein.

Manchmal ist ein geräumiger, luftiger und heller Keller oder ein heller, geräumiger Flur die bessere Alternative zum dunklen Schlafzimmer oder belebten Kinderzimmer. Gerade in der Wohnung muß sehr genau geschaut werden, wo der Stall hinkommt. Auch sollte schon im Vorfeld überlegt werden, wo Futter, Heu und Einstreu gelagert werden sollen. Je weiter sie Heu und Einstreu zum Stall tragen müssen, desto mehr wird erfahrungsgemäß beim Transport danebenkrümeln. Genauso sollte schon im Vorfeld bedacht werden, wohin mit der schmutzigen Einstreu und wie soll sie transportiert werden. Auch hier gilt, je länger der Transportweg, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß etwas auf dem Weg zum Mülleimer runterfällt.


Vom Kauf des Meerschweinchens, Quarantäne und notwendigen Untersuchungen

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Vorbereitungen vor der Anschaffung

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Um Ihnen und den neuen Familienmitgliedern Streß zu ersparen, sollten Sie im Vorfeld die zukünftige Unterkunft der Meerschweinchen fertigstellen, so dass sie die Tiere nach Erwerb nur noch in ihr neues Zuhause setzen brauchen und sie dann in Ruh lassen können. Dazu zählt der Bau des Stalles, die vollständige Einrichtung mit allen Häuschen und Zwischenetagen, erstmaliges Befüllen der Tränken, bereitlegen von Heu und Kauf und Aufbewahrung von Frischfutter im Kühlschrank.

Sie sollten nochmals den gesamten zukünftigen Aufenthaltsraum für die neuen Hausbewohner auf gefährliche Stellen und Ausbruchsicherheit überprüfen. Stellen Sie sicher, dass, wenn sie schon Tiere haben, ein abgetrennter Raum mit meerschweinchengerechter Unterkunft zur ein- bis zweiwöchigen Quarantäne zur Verfügung steht, zu dem kein anderes Tier Zutritt hat. Auch die Quarantänekäfige sollten schon voll eingerichtet und bezugsfertig sein.

Die Mindestausstattung für die erste Zeit umfasst:

  • Genügend großer Käfig
  • Einstreu
  • Für jedes Meerschweinchen ein eigenes Haus
  • Wasserschale und Nippeltränke
  • Heu
  • Frischfutter

Das Frischfutter wird schon in den Käfig gepackt, bevor sie ihre neuen Meerschweinchen in den Käfig lassen, damit ein unnötiges Hantieren im Käfig nicht notwendig ist und die Tiere sich nach dem Umzugsstreß erstmal erholen und ihre neue Bleibe kennenlernen können.

Meerschweinchenquellen

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Zoofachgeschäfte/Tierläden

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Die schnellste und einfachste Art, an Meerschweinchen zu kommen, ist es immer noch, in das nächste Zoofachgeschäft zu gehen und sich dort welche zu kaufen. Leider haben im überwiegenden Teil der Zoofachgeschäfte die Verkäufer zwar Ahnung vom Verkauf ihrer Tiere, nicht jedoch von deren Bedürfnissen. Erfahrungsgemäß ist sogar die Bestimmung des Geschlechts oftmals reine Glückssache. Sie sollten deshalb eine meerschweinchenerfahrene Person zum Einkaufen mitnehmen, die das tatsächliche Geschlecht und den tatsächlichen Gesundheitszustand überprüfen kann.

Weiterhin sollten Sie darauf achten, dass die Meerschweinchen schon im Zoofachgeschäft nach Geschlechtern getrennt sind. Bei einer gemischten Haltung der Geschlechter von jungen Meerschweinchen kommt es schnell zur Schwangerschaft einzelner Weibchen - dies sollte man nicht unterstützen. Es empfiehlt sich, männliche Tiere zu kaufen, denn oftmals ist ein Teil der weiblichen Meerschweinchen schon bei Anlieferung im Zoofachgeschäft schwanger. Wenn solch junge Meerschweinchen, wie sie im Zoofachgeschäft verkauft werden, schon schwanger sind, werden es sehr häufig schwere Geburten. Zudem wird das Meerschweinchenweibchen in seinem Wachstum behindert und bleibt klein.

Die Beratung in den meisten Zoofachgeschäften ist sehr schlecht, die Verkäufer wollen verdienen. Das können sie nicht, wenn sie ihnen raten, ihren Meerschweinchen nur Gras, Gemüse und Heu zu verfüttern, denn sie verkaufen davon nur das Heu, welches zudem auch noch eine sehr geringe Verdienstspanne bringt. Verdienen tun Zoofachgeschäfte an Meerschweinchenfutter, Salzlecksteinen, Mineraliensteinen, Käfigen und Häuschen - und genau dass wollen sie Ihnen in aller Regel auch aufschwatzen! Sie brauchen davon nix, denn sie haben ja schon die zukünftige Meerschweinchenbehausung fertig eingerichtet und Meerschweinchenfutter, Mineraliensteine und Salzlecksteine sind zudem noch schädlich für Meerschweinchen.

Wenn Sie sich für zwei Meerschweinchenböcke entscheiden, lassen sie sich keinesfalls von den Verkäufern verunsichern. Eine Haltung von Meerschweinchenbockgruppen ist ohne Probleme möglich. Lassen Sie sich auf gar keinen Fall statt des zweiten Böckchens ein Kaninchen aufschwatzen - die Haltung eines Meerschweinchens und eines Kaninchens ist Tierquälerei! Wenn man Ihnen eine solche Kombination aufschwatzen will, wechseln Sie lieber den Laden.

Es gibt allerdings auch sehr gute Zoofachgeschäfte. Die erkennen Sie daran,

  • dass die Verkäufer scheinbar bemüht sind, Ihnen die Meerschweinchen auszureden,
  • Ihnen unbedingt mind. zwei Tiere verkaufen wollen,
  • dazu raten, doch lieber ein Pärchen zu nehmen und das Böckchen kastrieren zu lassen,
  • Ihnen empfehlen, nur Heu und Gemüse zu verfüttern
  • von sich aus vom Meerschweinchenfutter abraten,
  • dass sie auf Anfrage Ihnen die Herkunft der Meerschweinchen verraten
  • alle Tierarten nach Geschlechtern getrennt sind, auch Mäuse und Ratten
  • die Käfige groß und geräumig sind
  • Kaninchen und Meerschweinchen strikt getrennt sind

sollten Sie ein solches Zoofachgeschäft finden, vertrauen Sie dem Verkäufer. Hier können Sie guten Gewissens auch Weibchen oder ein Pärchen kaufen, die Wahrscheinlichkeit, ein Überraschungsei in Form eines schwangeren Meerschweinchenweibchens oder das falsche Geschlecht mit nach Hause zu nehmen, ist bei solch guten, aber leider sehr seltenen Zoofachgeschäften, sehr gering.

Züchter

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Ein weiteres düsteres Kapitel der Meerschweinchenproduktion sind Vermehrer und Möchtegernzüchter. Leider sind diese nur sehr schwer von den wirklich guten und verantwortungsvollen Züchtern zu unterscheiden. Sie sollten sich deshalb auch zu Züchtern eine in der Haltung von Meerschweinchen erfahrene Person mitnehmen, die auf Mißstände in der Haltung aufmerksam machen kann. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Züchter das falsche Geschlecht oder ein Überraschungsei zu bekommen, ist relativ gering. Das Alter der Meerschweinchen ist normalerweise bekannt.

Gute Züchter erkennt man an:

  • sauberen und großen Unterkünften für ihre Tiere,
  • genaue Kenntnis der einzelnen Zuchttiere und Zuchtgruppen,
  • Wissen über Inzucht, Linienzucht, Fremdverpaarung und die einzelnen Vor- und Nachteile,
  • genaue Kenntnis der Merkmale der von ihnen gezüchteten Tiere,
  • auf Anfrage die genaue Beschreibung der Zuchtziele, was davon erreicht ist und was noch verbessert werden muß,
  • Offenheit und stolze Präsentation der Zuchtanlage,
  • offene Beschreibung, wie die im Zuchteinsatz stehenden Böcke untergebracht sind und was mit Tieren passiert, die zu alt für die Zucht sind,
  • genaue Zuchtbuchführung mit dem Vermerk bei jedem einzelnen Zuchttier von Nachteilen und Vorteilen,
  • genaue Bestandsbuchführung mit Vermerk, welches Tier welche Krankheiten hatte und wie behandelt wurde,
  • gute Beratung, was die Haltung von Meerschweinchen angeht,
  • am Angebot, die Tiere zurückzunehmen, sollten sie nicht passen oder nicht mehr erwünscht sein,
  • am Ausstellen eines Schutz- oder Kaufvertrages, in dem ein Vorkaufsrecht und meist auch ein Besuchsrecht verankert ist,
  • sind Satintiere vorhanden, genaue Kenntnis über die "Satinkrankheit".

Wenn Sie das erste Mal bei einem Züchter Tiere kaufen, sollten Sie immer persönlich erscheinen - lassen Sie sich keine Tiere zuschicken, Sie nehmen sich dadurch die Möglichkeit, die Zuchtanlage zu beurteilen und sich ein Bild vom Züchter machen zu können.

Züchter unterscheiden sehr stark zwischen Zuchttieren, deren Merkmale voll dem Rassestandard entsprechen und mit denen auch gezüchtet werden kann, Ausstellungstiere, die zwar dem Rassestandard entsprechende Merkmale haben, aber zur Zucht nicht geeignet sind und Liebhabertieren, mit denen besser nicht gezüchtet werden sollte, da sie einige Fehler aufweisen - teilweise auch nicht sichtbare genetische Fehler, die zu kranken Jungtieren führen würden. Solange sie nur Meerschweinchen halten wollen und nicht züchten wollen, reichen Liebhabertiere absolut aus, sie sind genauso gesund und robust wie die Zuchttiere. Zudem kosten sie meist weniger. Wenn Sie aber züchten wollen, züchten Sie bitte nur mit Zuchttieren, niemals mit Liebhabertieren! Lassen Sie sich vom Züchter in der Zusammenstellung der Zuchtgruppen insbesondere am Anfang beraten, verantwortungsvolle Zucht ist schwierig und sehr kompliziert.

Wenn Sie mit ihren Tieren zwar nicht züchten wollen, aber Ausstellungen besuchen wollen, fragen Sie direkt nach Ausstellungstieren. Der Züchter wird froh sein, über Sie Werbung für seine Zucht machen zu können und Ihnen extra schöne Tiere raussuchen.

Tierheim

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Tierheime sind ganz anders in ihrer Motivation als Züchter und Tierläden. Hier geht es darum, ungewollte und gequälte Tiere aufzunehmen, möglichst schnell gesund zu pflegen und dann möglichst schnell zu vermitteln. Tierheime finanzieren sich fast ausschließlich durch Spenden und kleine Zuschüsse vom Staat, sowie auch durch Zuwendungen von Futtermittel- und Tierzubehörindustrie. Da kaum ein Tierheim von Spenden und den staatlichen Zuschüssen allein leben könnte, sind die meisten Tierheime auf die Zuwendungen der Tierindustrie angewiesen - sie bekommen sie aber nur dann, wenn sie für die entsprechenden Unternehmen Werbung machen. Haben Sie also bitte Verständnis dafür, wenn Ihnen in einem Tierheim ausgerechnet Meerschweinchenfutter als das beste Futter für ihre Meerschweinchen angepriesen wird - oft empfehlen die Tierschützer in solchen Tierheimen dies Futter gegen besseres Wissen, weil sie genau wissen - empfehlen sie gesunde Kost - können sie ihre Arbeit nicht mehr fortführen. Was also die Pflege und die Fütterung ihrer Tiere angeht, sollten Sie sich schon vorher ausgiebigst erkundigt haben. Es ist aber auch darauf hinzuweisen, dass es auch Tierheime gibt, die nur an Leute vermitteln, die ein riesiges Gehege und ausschließliche Frischfutterfütterung garantieren können.

Im Tierheim arbeiten sehr engagierte, tierliebe Menschen, die tagtäglich Tierleid sehen, das für Sie vermutlich unvorstellbar ist. Die Folge ist oft eine seelische und körperliche Überlastung, die häufig dazu führt, dass die Arbeiter im Tierheim schroffer und unhöflicher wirken, als sie eigentlich sind. Auch das sollten Sie ihnen verzeihen.

Normalerweise bekommen Sie im Tierheim gesunde und vom Geschlecht her richtig bestimmte Tiere, es sei denn, sie sagen gleich, dass sie auch gerne behinderte oder chronisch kranke Tiere aufnehmen können. Tierheime sind froh, auch solche Tiere vermitteln zu können. Aufgrund des Geldmangels, und da nicht immer Meerschweinchen-Experten vor Ort sind, kann es schon einmal passieren, dass man ein Meerschweinchen mit Parasiten heim holt. Da aber ohnehin erstmal eine Quarantäne notwendig ist, ist das nicht weiter schlimm. Außerdem ist eine Behandlung beim Tierarzt gegen Parasiten finanziell nicht katastrophal.

Alle Tiere sind schon einmal von einem Tierarzt angeschaut und notversorgt worden. Meerschweinchenböcke werden meist sofort kastriert, sobald sie in einem Tierheim ankommen. Als Anerkennung für diese Arbeit, aber auch, um zu verhindern, dass ihre oft mühsam hochgepäppelten Tiere als billiges Schlangenfutter enden, verlangen Tierheime einen kleinen Schutzbetrag für das Tier. Auch wenn dies 10 - 30 Euro sein sollten – bedenken Sie, es ist nur ein Bruchteil von den tatsächlichen Kosten, die dieses Tier schon das Tierheim gekostet hat – von der Arbeitszeit von Tierheimangestellten reden wir hier noch nicht mal, denn viele von ihnen bekommen nicht einmal Geld für ihre aufopferungsvolle Arbeit. Es kann auch der volle Schutzbetrag für kastrierte Böcke von circa 50€ vorkommen, da dies grob die Kastrationskosten sind.

Wenn Sie einmalig ihren Kindern eine Meerschweinchengeburt zeigen wollen oder einmal selbst miterleben wollen, ist das Tierheim der richtige Ansprechpartner. Die meisten Tierheime sind froh, wenn ihre schwangeren Meerschweinchen ein schönes neues Zuhause finden, wo sie in Ruhe und ohne Stress ihre Jungen zur Welt bringen können. Viele Tierheime bieten deshalb auch an, Jungtiere, die Sie nicht behalten können, wieder aufzunehmen - denn Jungtiere sind für ein Tierheim leicht zu vermitteln, schwangere und alte Meerschweinchendamen dagegen nicht. Die kosten nur Futter und Tierarzt und nehmen so anderen Notfällen Ressourcen weg.

Bei der Aufnahme eines Meerschweinchens aus dem Tierheim sollten Sie auf alle Fälle sehr vorsichtig mit Frischkost anfüttern, denn weder das Tierheim noch Sie wissen, wie die Meerschweinchen früher gefüttert wurden. Sonst ist die Haltung eines Meerschweinchens aus dem Tierheim nicht arbeitsaufwendiger oder komplizierter als die Haltung anderer Meerschweinchen. Oft wird behauptet, die Meerschweinchen seien 'verdorben' durch schlechte Haltung. Das stimmt nicht, auch das schreckhafteste Meerschwein kann Vertrauen fassen. Manche Meerschweinchen haben chronische Leiden (Zahnfehlstellungen, Probleme mit der Perinealtasche), das sollte es einem aber Wert sein, wenn man einem Meerschweinchen so ein gutes Leben verschaffen kann.

private Notfallstationen

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Die wohl beste Möglichkeit, an Meerschweinchen zu kommen, sind private Notfallstationen. Die wenigen schwarzen Schafe unter ihnen sind schnell erkannt, sie lassen nämlich nur ungern Leute in ihre Stallanlagen. Normalerweise wird man von den Betreibern der Notfallstationen gerne durch die Unterkünfte geführt.

Noch sicherer sind Tiervermittlungsstellen im Internet, da sie einer permanenten Beobachtung vieler Tierschützer unterliegen. Die Konkurrenz ist groß, wenn von so einer Tiervermittlungsstelle Mist gebaut wird, wird dies sehr schnell im Internet verbreitet. Die Tiere werden bei privaten Meerschweinchenhaltern untergebracht, die eine Menge Ahnung von Meerschweinchen haben, so ist gewährleistet, dass die Tiere schon gesund gefüttert sind, wenn Sie sie übernehmen. Meist hat auch schon ein vollständiger Gesundheitscheck stattgefunden, so dass von Ihnen nur noch die Routineuntersuchung auf Kokzidien und Grabmilben ein paar Tage nach Erhalt der Tiere erfolgen muß. Ein einzigartiger Dienst, den sie sonst selten woanders bekommen.

Meist wird, ähnlich wie bei den Tierheimen, auch hier ein kleiner Schutzbetrag von 10 - 30 Euro für die Tiere genommen, hauptsächlich um zu verhindern, dass die mühsam hochgepäppelten und gesundgepflegten Tiere als billiges Schlangenfutter enden. Jede Notfallstation ist allerdings sehr dankbar, wenn Sie eine größere Spende machen, denn sie finanzieren sich Privat und durch Spenden. Die Spenden reichen jedoch nicht mal für das Futter für die Tiere, geschweige denn für die Tierarztrechnungen, so dass jeder einzelne solcher Privatnotfallstationen und Vermittlungsstellen sehr viel Geld ausgibt, um diesen Dienst aufrecht erhalten zu können.

Weiterhin bestehen all diese Notfallstationen und Vermittlungsstellen auf einen Schutzvertrag. Sie wollen wissen, wohin ihre Tiere kommen und machen mind. einen Besuch bei Ihnen, wenn sie die Tiere schon ein paar Monate haben. Sollte eine solche Notfallstelle keinen Schutzvertrag machen, sollten Sie dies sofort an den nächsten Tierschutzverein oder noch besser, an die nächste Notfallstation melden, denn dann haben Sie einen Betrüger aufgespürt!

Die Beratung ist durchgängig gut und braucht sich vor der Beratung eines guten Züchters nicht zu verstecken. Zudem können Sie sicher sein, rundum gesunde und robuste Tiere zu bekommen. Gerade die Vermittlungsstellen organisieren Transporte quer durch Deutschland, um die Meerschweinchen an den passenden Halter vermitteln zu können. Die Notfallstationen selbst sind dazu oftmals nur eingeschränkt in der Lage.

von Privatpersonen

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Der häufigste Abgabegrund für Tiere von Privatpersonen ist, dass die Kinder, die unbedingt Meerschweinchen haben wollten, nun keine Lust mehr haben, sich weiter darum zu kümmern. Meist wurden die Tiere falsch gehalten und gefüttert, sie sind krank und vernachlässigt. Sie sollten schon Ahnung von Meerschweinchenhaltung haben, wenn Sie solche Tiere übernehmen wollen, denn es gehört viel Fingerspitzengefühl dazu, diese Meerschweinchen wieder gesund zu pflegen. Gerade einzeln gehaltene Meerschweinchen sind zudem auch noch schwerer zu vergesellschaften wie Meerschweinchen, die das Sozialverhalten erlernen konnten.

Wenn Sie jedoch die Privatperson kennen und wissen, dass sie ihre Tiere artgerecht gehalten hat, gibt es keinen Grund, diese Tiere nicht zu übernehmen. Sollten Sie sich unsicher sein, können Sie bei ihrem Bekannten, von dem Sie die Tiere haben, jederzeit nachfragen.

aus Futtertierzuchten

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Meerschweinchen aus Futtertierzuchten sind meist sehr robust, aber oftmals auch falsch gefüttert. Weibliche Tiere sind oftmals schwanger. Erkundigen Sie sich beim Züchter, wie die Tiere gefüttert wurden und ändern Sie die Fütterung nur langsam, um den Magen-Darm-Trakt dieser Tiere nicht durcheinander zu bringen. Eine sachdienliche Beratung zur Haltung werden sie bei Futtertierzüchtern nicht erwarten können.

Gruppenzusammenstellung

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Weibchengruppe

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Reine Weibchengruppen sind relativ unkompliziert. Oftmals reichen die Mindestplatzanforderungen von einem halben Quadratmeter Lauffläche pro Tier für Weibchengruppen gerade mal so aus, allerdings sollte versucht werden, mehr Platz zu schaffen. Solange kein kastrierter Bock bei den Weibchen ist, sollten Sie vorsichtshalber auf eine gerade Anzahl von Weibchen bei kleinen Gruppen achten, damit jedes Weibchen sich eine "Freundin" aussuchen kann und nicht aus der Gruppe ausgeschlossen wird.

Haremsgruppe

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Eine Haremsgruppe mit einem kastrierten Bock und einem oder mehreren Weibchen bildet sehr schön die Gruppenzusammenstellung wildlebender Meerschweinchen nach. Deshalb sind solche Gruppen sehr harmonisch und können selbst unter den absoluten Mindestplatzangebot von einem halben Quadratmeter pro Meerschweinchen gehalten werden. Dies sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Meerschweinchen erst bei mehr Platz wirklich wohl fühlen. Bedenken Sie, dass selbst in Südamerika, wo die Tiere nur zu Schlachtzwecken gehalten werden, den Tieren sehr viel mehr Platz geboten wird! Sie sollten also immer bestrebt sein, ihren Meerschweinchen möglichst viel Platz zu gönnen.

In Haremsgruppen können beliebig viele Weibchen und sogenannte Frühkastraten eingegliedert werden - ein weiterer Kastrat dagegen ist meist aus Platzmangel nicht möglich. Siehe hierzu auch gemischtgeschlechtliche Gruppen.

Bockgruppe

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Bockgruppen sind ein wenig schwieriger als Weibchengruppen oder Haremsgruppen, aber sie sind keinesfalls unmöglich. Der Vorteil einer Bockgruppe liegt darin, dass die Tiere nicht kastriert werden müssen. Sie sollten immer Bedenken, dass eine Kastration immer ein Risiko und einen einschneidenden Eingriff für das Meerschweinchen bedeutet. Es ist keinesfalls eine kleine Operation, die da durchgeführt wird, sondern eine vollwertige Operation mit Narkose.

Bei Bockgruppen müssen Sie von Anfang an mehr Platz einplanen als für Weibchengruppen oder Haremsgruppen. Mind. einen Quadratmeter pro Meerschweinchen, besser bedeutend mehr Platz, sollten vorhanden sein, sonst gehen sich die Böcke gegenseitig auf den Geist und prügeln sich deshalb. Auch bei den Bockgruppen funktionieren Gruppen mit gerader Tierzahl besser als Gruppen mit ungerader Tierzahl.

Eine Dreierbockgruppe ist so ziemlich die ungünstigste Kombination, die man ausprobieren kann, sie führt fast immer zu Streitereien mit erheblichen Verletzungen. Besser sind da entweder zwei Böcke oder vier Böcke.

Achten Sie darauf, dass keiner der Böcke Weibchenkontakt hatte, denn Böcke mit Weibchenkontakt lassen sich nur noch miteinander vergesellschaften, wenn sie mind. 20m² große Ausläufe haben. Bei weniger Platz werden sich Böcke, die schon mal Kontakt mit Weibchen hatten, in der Regel gnadenlos todprügeln!

gemischtgeschlechtliche Gruppe

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Die Haltung mehrerer Kastraten mit mehreren Weibchen ist mit Sicherheit die interessanteste Kombination. Erst in einer solchen Gruppen lassen sich alle Verhaltensweisen, die Meerschweinchen zeigen, beobachten. Gleichzeitig ist diese Kombination aber die Anspruchsvollste. Sie ist nur möglich in riesigen Dauerausläufen von mind. 40m². Für die normale Wohnungshaltung und für Anfänger sind solche Gruppen nicht zu empfehlen.


Heimtransport

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Beim Lebendtransport von Tieren muß selbst auf kurzen Strecken einiges beachtet werden, um den Transport nicht tödlich für das Tier enden zu lassen. Lange Strecken sollten Sie Meerschweinchen nur dann zumuten, wenn es gar nicht anders geht.

  • Nehmen Sie eine Transportbox mit, die groß genug ist, um die Meerschweinchen gut unterzubringen, so dass sie sich noch umdrehen und sich bequem hinlegen können. Sie muss gleichzeitig so klein sein, dass die Tiere nicht bei einem scharfen Bremsmanöver oder gar einem Unfall lange Strecken durch das Transportbehältnis fliegen und sich dadurch verletzen können.
  • Für Meerschweinchen ist wichtig, dass ein Teil der Transportbox mit Heu ausgerüstet ist. Häuschen und Ähnliches lassen Sie bitte weg, denn in Häuschen kann sich Hitze stauen und sie können bei plötzlichen Bremsmanövern durch die Gegend rutschen und die Meerschweinchen verletzen.
  • Die Transportbox muss an mehreren Seiten und im Deckel Luftlöcher aufweisen, sie muss so untergebracht sein, dass Zugluft ausgeschlossen ist.
  • Der sicherste Ort für Tiere in einem Auto ist der Fußraum des Beifahrers. Ist dort nicht genügend Platz, muss das Transportbehältnis auf dem Rücksitz oder im Laderaum entsprechend befestigt werden. Transportbehälter mit lebenden Tieren gehören jedoch keinesfalls in einen von der Fahrkanzel abgeschlossenen Kofferraum, auch nicht für kurze Strecken.
  • Die Temperatur muss im Auto ohne Klimaanlage zwischen 10°C und 25°C liegen. Ist dies nicht der Fall, ist es auch nicht zu verantworten, ein Tier zu transportieren - es sei denn im absoluten Notfall, um ein krankes Tier zum Tierarzt zu bringen. Temperaturen über 25°C führen schnell zum Hitzschlag.
  • Wasser sollte nicht in der Transportbox untergestellt werden, denn Wasser kann auslaufen und die Einstreu durchnässen. Besser ist ein Apfelstück, ein Möhrenstück oder ein Stück Gurke als Wasserspender. Trotzdem muss auf längeren Strecken spätestens alle vier Stunden angehalten werden, um den Tieren Wasser anzubieten. Den Tieren ist genügend Zeit zum Trinken zu lassen, wenigstens eine Stunde. Vor der Weiterfahrt muss das Trinkgefäß wieder aus der Transportbox entfernt werden und eventuell das Frischfutter erneuert werden.
  • Ist bei sehr langen Transporten eine Übernachtung während des Transportes notwendig, ist dafür Sorge zu tragen, dass die Meerschweinchen eine genügend große Unterkunft außerhalb der Transportbox erhalten, um sich die Beine zu vertreten. Es muss ein Heuhaufen und für jedes Meerschweinchen ein Häuschen mit zwei Eingängen bereit stehen. Weiterhin muss eine Trinkmöglichkeit und Frischfutter vorhanden sein. Die Temperatur in diesem Stall darf weder 10°C unterschreiten, noch 25°C überschreiten.

Quarantäne

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Wahrscheinlich wird Ihnen, werter Leser, dieses Kapitel sowie auch das nachfolgende Kapitel als absolut unnötig und überzogen erscheinen und mit einiger Sicherheit wird Ihnen ihr Tierarzt sagen, dass weder eine Quarantäne noch die vielen Untersuchungen notwendig sind. Nun - das wissen Sie besser, ...

... wenn Sie einmal ihren gesamten Bestand an Meerschweinchen verloren haben, weil sie ein Meerschweinchen mit Meerschweinchen-Lähme aufgenommen haben,

... wenn Sie jahrelang wegen anhaltender und nicht mehr aufhörender Durchfälle in ihrer Familie von Pontius zu Pilatus gerannt sind, um nur durch einen Zufall davon zu erfahren, dass das auch Giardien sein könnten, die Sie durch ihre Meerschweinchen bekommen haben,

... wenn Ihre Kaninchen an einer ominösen und sehr schnell verlaufenden Krankheit eingehen, nachdem Sie ein Meerschweinchen aufgenommen haben,

... wenn Ihr Kind, nachdem Ihr Meerschweinchen an Durchfall gestorben ist, an schwerer Salmonellose erkrankt,

... wenn alle Ihre Nager plötzlich an Durchfall erkranken,

... dann, ja dann werden Sie endlich verstehen, weshalb eine derartige Vorsicht notwendig ist.

Um was es hier geht? - Es geht um Quarantäne, eine Isolation von allen ihren schon vorhandenen Haustieren, und im nächsten Kapitel um notwendige Vorsorgeuntersuchungen, deren Preis bei weitem den Preis ihrer Meerschweinchen übertreffen wird.

Gesundheit geht vor Kosten. Eine zweiwöchige Quarantäne wird meist empfohlen, bei gesundheitlichen Problemen je nach Krankheit auch länger. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass Meerschweinchen nicht gerne alleine leben.

Vorsorgeuntersuchungen

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Sofort nach dem Kauf sollten Sie ihr Tier sorgfältig beobachten, es dem Tierarzt zur Kontrolle vorstellen und eine Kotprobe untersuchen lassen. Fast alle Tiere aus dem Handel, aber auch sehr viele Tiere aus privaten Quellen, haben einen Befall mit Kokkzidien (Darmparasiten) oder Haarlingen.

Die sichtbaren Schneidezähne kann man selbst kontrollieren (weiße Farbe, Symmetrie, Länge) und jedes Tier sollte wöchentlich gewogen werden.

Die hinteren Backenzähne kann der Laie leider nicht selbst kontrollieren, und genau die machen bei mangelhafter Abnutzung sehr große Probleme. Diese kann nur der Tierarzt durch eine innere Untersuchung der Maulhöhle feststellen oder ausschließen.

Besonders wichtig ist daneben die tägliche Kontrolle aller Körperöffnungen, des Kots, des Urins und der Futteraufnahme sowie die Kontrolle und Pflege der Krallen und Zehenballen.


Unterbringung

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Transportkäfig

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Transportbox für Meerscheinchen, Kaninchen und Katzen

Als Transportkäfig für kurze Transporte eignen sich Kisten aus stabiler Pappe oder Holz mit Luftschlitzen, die oben geschlossen werden können, Katzentransportkäfige, verschließbare Katzenkörbe, Wannen mit selbstgebastelter Abdeckung, Käfige etc. Wichtig ist, zumindest die Hälfte des Transportkäfigs mit Heu zu füllen. Wenn es absehbar ist, dass das zu transportierende Meerschweinchen länger als zwei Stunden unterwegs ist, sollte Gurke, Apfel oder Möhre als Wasserspender beigelegt werden. Trinkgefäße und Trinkröhrchen eignen sich nicht, da die Gefahr des Auslaufens besteht.

Für längere Transporte müssen spezielle Vorkehrungen getroffen werden. So muss sichergestellt sein, dass den Tieren alle vier Stunden Wasser angeboten wird. Die Temperatur im Transportraum und auch im Transportkäfig müssen regelmäßig überwacht werden, die Temperatur sollte nie 25 °C überschreiten oder 10 °C unterschreiten. Meerschweinchen aus Freilandhaltung dürfen keinen übermäßigen Temperaturschwankungen ausgesetzt werden.

Käfig

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Meerschweinchenkäfig

Als Mindestmaß pro Tiere gilt 1m² Lauffläche, ab dem 4. Tier ein halber Quadratmeter zusätzlich. Alles darunter grenzt an Tierquälerei. Der Käfig im Bild daneben ist ebenfalls viel zu klein. Meerschweinchen sind Lauftiere und sollten immer mindestens zu zweit, besser zu dritt oder zu viert in einem großen Gehege gehalten werden. Dennoch werden in den Zooläden meist viel zu kleine Käfige auch für Einzeltiere verkauft. Einzig der 1,40 m x 0,6 m Käfig läßt sich zur Not mit einer Zwischenetage versehen, so dass man auch ihn einsetzen kann. Aber auch dann nur für sehr kurze Zeit. Ansonsten sind Außengehege am besten, sonst Balkon oder eine großzügige Wohnungshaltung.

permanenter Auslauf

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Der Auslauf kann notdürftig bei zu kleinem Käfig erweitert werden, indem ein permanenter Auslauf geschaffen wird. Als Begrenzung eines solchen Auslaufes bewährt haben sich entweder 50 - 60 cm hohe leichte Holzplatten, die mit Scharnieren oder mit Klebebändern aneinander befestigt werden, so dass sie zur Not auch zusammengeklappt in einer Ecke verstaut werden können, oder aber handelsübliche Gitter dieser Höhe. Auch diese Gitter können schnell zusammengeklappt und sicher verstaut werden, wenn der Platz des Auslaufes doch gebraucht wird.

Der Boden ist sehr gut mit einer Teichfolie oder mit PVC oder Linoleum zu schützen, um Ärger mit dem Vermieter und Schäden am Boden zu vermeiden. Die Folie sollte außen an den Begrenzungsplatten oder innen an den Gittern hochgeschlagen und befestigt werden, um zu verhindern, dass Urin auf den Boden auslaufen kann. Gerade bei der Gitterbegrenzung können so auch zu weite Abstände der Gitterelemente zueinander geschützt werden, so, dass kein Meerschweinchen auf die Idee kommt, auszubrechen und zwischen den Gitterelementen hängen zu bleiben.

Damit der Untergrund nicht so glatt ist, können Teppiche aus Naturfaser oder Handtücher ausgelegt werden, es ist aber auch möglich, den Grund mit handelsüblicher Einstreu abzudecken.

Ein solcher Auslauf kann tags- und nachtsüber von den Meerschweinchen benutzt werden, stehen besondere Anlässe oder Familienfeiern an, kann er für die Feierlichkeiten schnell auseinandergebaut und verstaut werden. Auch der Aufbau macht nicht viel Arbeit. Zu kleine Käfige können nun als Rückzugsmöglichkeiten innerhalb eines solchen Auslaufes platziert und weiterbenutzt werden.

Um Unfälle zu vermeiden, ist wichtig, dass die immer offene Klappe des Käfigs mit einer sog. Weidenbrücke geschützt wird, im Gitter des Ausstiegs können sich Meerschweinchen leicht mit den Beinen verfangen und sich so die Beine brechen. Die Weidenbrücke muss rutschfest über den Ausgang gelegt und befestigt werden, dass ein ungefährlicher Ausstieg entsteht. Notdürftig können hierfür auch feste Pappen verwendet werden, die dann aber regelmäßig bei Verschmutzung ausgetauscht werden müssen. Weiterhin müssen Steckdosen außerhalb der Reichweite von Meerschweinchen sein.

Aquarium

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Aquarien sind für Meerschweinchen ungeeignet, denn die Luft steht am Boden, wo sich die Meerschweinchen aufhalten, es ist also kein genügender Luftaustausch da. Zudem pinkeln und kötteln Meerschweinchen sehr viel. Der Harn bildet sich in der Harnstreu zu Ammoniak um. Dieser greift wiederum die Atemwege an und verätzt sie regelrecht, auch die Augen werden durch den Ammoniak in Mitleidenschaft gezogen. In einem gut durchlüfteten Käfig wird der Ammoniak über die Luft forttransportiert, ohne das etwas passiert. In einem Aquarium dagegen sammelt sich der Ammoniak dicht über dem Boden - und das schon zwei Stunden, nachdem das erste Mal in die Einstreu gepinkelt wird.

Eigenbau

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Kleines Meerschweinchengehege. Die ungesicherte Steckdose an der linken Seite ist eine tödliche Meerschweinchen- gefahrenquelle - sie muß mit einer Kindersicherung geschützt werden. Auch das Trockenfutter in dem Napf gehört nicht in einen Meerschweinchenkäfig.

Eine elegante Methode, um die Bedürfnisse des Menschen mit den Platzbedürfnissen von Meerschweinchen unter einem Hut zu bringen, ist der Eigenbau. Die billigste Variante ist es, auf dem Boden einen Auslauf mit beschichteten Hartfaserplatten zu bauen, aber es sind auch riesige mehrstöckige Meerschweinchenvolieren passend zur Wohnzimmergarnitur möglich.

An Materialien sind Holz, Latten, Plexiglas, Gitter und vorgefertigte Volierenelemente möglich. Wichtig ist, dass der Eigenbau leicht zu reinigen ist und Absperrungen nach außen mind. 40 cm hoch sein sollten, um ein Überspringen der Barrieren zu verhindern. Gerade bei mehrstöckige Eigenbauten ist wichtig, über solche Barrieren ein Herausspringen der Meerschweinchen aus den oberen Etagen zu verhindern, da sich Meerschweinchen schon bei Stürzen aus geringen Höhen lebensgefährlich verletzen können. Die Belüftung muß gewährleistet sein, Luftlöcher oder Gitter an den Seiten oder aber eine halboffene Front sind deshalb anzuraten.

Weiterhin muß darauf geachtet werden, dass alle erreichbaren Steckdosen entweder mit einer Kindersicherung gesichert oder aber abgeklebt werden. Eventuelle Beleuchtungsanlagen sind so zu installieren, dass weder ein Hitzestau durch die Lampen noch ein Annagen der stromführenden Zuleitungen möglich ist.

Für mehrstöckige Gebilde müssen meerschweinchengerechte Wege geschaffen werden. Denkbar sind flache Rampen und Treppen, deren Stufen so breit und lang sind, wie ein Meerschweinchen lang. Treppen sollten eine Stufenhöhe von 15 cm nicht überschreiten, da sie sonst oft von den Meerschweinchen nicht benutzt werden. Rampen müssen mit einem Teppich oder Querstreben ausgestattet werden, um ein Runterrutschen der Meerschweinchen zu verhindern. Sind längere Rampen geplant, müssen diese ab einer Höhe von 30 cm mit Brüstungen gesichert werden, um ein unabsichtliches Runterfallen zu verhindern.

Freilauf in der Wohnung

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Meerschweinchen ganz frei in der Wohnung laufen zu lassen, bringt den Meerschweinchen Abwechslung und wird von vielen Meerschweinchen gerne angenommen. Jedoch ist dies mit besonderen Problemen verbunden.

Meerschweinchen können nicht steuern, wo sie Kot oder Urin absetzen, wenn sie sich entspannen, kötteln und pinkeln sie auch. Da sich Meerschweinchen in Heu besonders wohl fühlen, kann man dies ein wenig mit Heuhaufen an strategisch günstigen Punkten ausnutzen, so wird in der übrigen Wohnung weniger geköttelt und gepinkelt. Mit der Zeit gewöhnen Meerschweinchen sich auch daran, Kot und Urin nur an diesen bestimmten Stellen abzulassen. Sie werden sozusagen Stubenrein.

Da Meerschweinchen kalte Kacheln nicht sonderlich mögen, werden sie sich hüten solche zu betreten. Dies kann man als Begrenzung ausnutzen, indem man ihnen auf einem Kachelboden einen Großen Teppich als Freilaufeinrichtung auslegt. Der Rand des Teppiches wird dann auch von den Meerschweinchen als Grenze angesehen, die den Menschen aber nicht weiter stört.

Meerschweinchen sind Nagetiere, dementsprechend sind Kabel und ähnlich gefährliche Dinge mit Kabelschächten und Absperrungen zu schützen. Auch Bücher, Papiere etc, was nicht angenagt werden soll, muß über Absperrungen vor den Meerschweinchen geschützt werden.

Meerschweinchen laufen besonders gerne an Begrenzungen lang, sie vermeiden offene Flächen. Wenn also ihr Meerschweinchen Spaß am Freilauf in der Wohnung haben soll, müssen freie Flächen mit Versteckmöglichkeiten, kleinen Wänden etc strukturiert werden. Wird Frischfutter an unterschiedlichen Stellen vesteckt, regt es zur Futtersuche an. Das fördert Intelligenz und motiviert zur Bewegung.

Bedenken Sie, dass Meerschweinchen besonders enge Verstecke bevorzugen. Bevor sich ihr Meerschweinchen hinter der nächsten Wohnzimmerschrankwand oder hinter einem besonders schweren Schreibtisch verkriecht, sollten sie solche Stellen durch Absperrungen sichern. Ist das Meerschweinchen beunruhigt, wird es sich nicht mehr vorlocken lassen - außerdem ist es schon mehrfach passiert, dass sich Meerschweinchen hinter schweren Möbeln so eingeklemmt haben, dass sie alleine nicht mehr herauskamen.

Einrichtung des Käfigs

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Einstreu

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Stroh

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Stroh eignet sich nicht als alleinige Einstreu, da es kaum Flüssigkeit aufnimmt. Es ist aber ein gutes Mittel, um harte, saugfähige Einstreu abzudecken. Zudem hat es den Vorteil, dass es von einigen Meerschweinchen als Raufutter gefressen wird. Stroh ist sehr kieselsäurehaltig und hat lange, zähe Cellulosefasern. Diese animieren zum Kauen und reiben die nachwachsenden Backenzähne ab. Da Stroh nur sehr wenig Eiweiß enthält, macht es nicht dick.

Sägespäne

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Die gebräuchlichste Einstreu sind Sägespäne. Sie sind in jedem Raiffeisen-, Tier- und Onlinetiershop zu bekommen. Billiger jedoch sind Sägespäne direkt vom Sägewerk. Wer seine Sägespäne beim Sägewerk holt, muss sich versichern, dass das Holz, von dem die Sägespäne stammen, vor dem Sägen nicht behandelt wurde. Manchmal sind Sägespäne vom Holzwerk sehr staubig. Man kann sie entstauben, in dem man sich ein größeres Sieb aus engmaschigem Gitter und Dachlatten bastelt. Mit diesem Sieb können die Sägespäne in die Luft geworfen werden. Der Staub, der sehr leicht ist, fliegt dabei vom geringsten Luftzug getrieben weg, größere Partikel fallen durch das Sieb. Übrig bleiben nur Sägespäne in der richtigen Größe. Ein solches Vorgehen erübrigt sich bei gekauften Sägespänen.

Hanfeinstreu

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Hanfeinstreu ist meist recht weich, ungiftig und vertreibt kleine Insekten. Leider ist die Wirkung gegen Insekten nicht sehr stark, verhindert aber meist, dass Fliegen ihre Eier in der Streu ablegen. Bei der Bekämpfung von freilaufenden Milben und Flöhen wirkt Hanfeinstreu unterstützend, da sich die Milben und Flöhe in dieser Streu nicht gerne verstecken. Hanfeinstreu gilt als staubarm und soll von Allergikern besser vertragen werden als Sägespäne.

Leinstreu

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Die bekannteste Leinstreu ist Eurolin. Sie ist sehr weich, neigt aber auch dazu, durch ihre Leichtigkeit durch die Wohnung zu fliegen. Leinstreu gilt als staubarm und gut verträglich für Allergiker.

Baumwolleinstreu

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Baumwolleinstreu ist nicht so leicht wie Leinstreu, ist aber genau so weich wie diese. Sie gilt als staubarm und für Allergiker geeignet.

Hanfpellets

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Hanfpellets sind sehr hart, nehmen aber sehr gut Feuchtigkeit auf, zerfallen dann und werden weich. Sie haben genau wie die Hanfeinstreu eine leichte Wirkung gegen Insekten und sind zudem noch geruchsbindend. Für Meerschweinchen sind sie nur zusammen mit einer dicken Strohschicht, welche die Pellets abdeckt, geeignet, da die Meerschweinchen auf den harten Pellets nicht gerne laufen und sogar wunde Pfoten und Ballenabzesse davon bekommen können.

Holzpellets

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Auch Holzpellets sind sehr saugfähig, zerfallen genau wie die Hanfpellets, wenn sie feucht werden, und sind geruchsbindend. Auch sie können nur mit einer dicken Strohschicht über den Pellets verwendet werden, da sie für die Meerschweinchenfüße zu hart sind.

Zeitungspapier

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Zeitungspapier ist nicht saugfähig und deshalb nicht alleine als Einstreuersatz einsetzbar. Es eignet sich allerdings als billiger Untergrund für die Einstreu, so dass man die Zeitung samt Einstreu nur Einrollen braucht und so alles leichter entsorgen kann.

Handtücher

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Handtücher und Geschirrtücher sollten nach Operationen und bei Verletzungen als Einstreuersatz erwogen werden. Bei Wunden soll verhindert werden, dass Einstreu in die Wunde gelangt, deshalb der Einsatz von Tüchern. Handtücher und Geschirrtücher müssen häufig, möglichst mehrmals am Tag, gewechselt und in der Kochwäsche gesäubert werden.

Katzenstreu

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Mineralische Katzenstreu und Klumpstreu ist nicht für Meerschweinchen geeignet. Wird eine solche Streu von den Meerschweinchen gefressen, fängt es im Magen an zu klumpen und blockiert den Darm. Weiterhin kann diese Streu böse Verletzungen im Darm verursachen, die kaum mehr zu heilen sind. Einige dieser Klumpstreus für Katzen setzen zudem im Magen-Darm-Trakt giftige Stoffe frei.

Etwas anderes ist Katzenstreu aus natürlichen Rohstoffen, wie Holzpellets oder Hanfpellets.

Futter- und Trinkgeschirr

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Nippeltränke für Meerschweinchen und andere Nagetiere

Heuraufe

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Heu kann in einer Heuraufe oder direkt auf dem Boden vom Käfig deponiert werden. Das Heu muss jederzeit für die Meerschweinchen erreichbar sein, damit die Meerschweinchen jederzeit fressen können. Wenn eine Heuraufe benutzt wird, muss darauf geachtet werden, dass die Gitterabstände der Heuraufe nicht zu groß sind. Kommen Meerschweinchen gerade mal so zwischen die Gitter, können sie darin hängenbleiben und sich regelrecht erwürgen.

Es gibt manchmal in einigen großen Möbelhäusern Tellerhalter und ähnliches, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Miniaturheuraufen haben. Diese haben sich für Meerschweinchen sehr gut bewährt, da sie zum Spielen anregen. Die Meerschweinchen hüpfen in das Heu in den Raufen, kippen die Raufen um und können zusätzlich noch an diesen Holzraufen knabbern. Solche Tellerhalter sind weniger gefährlich als die handelsüblichen Metallgitterraufen, müssen jedoch ab und an aus hygienischen Gründen, oder weil sie angeknabbert wurden und damit die Sicherheit gefährdet ist, ausgetauscht werden.

Wenn das Heu als Haufen in einer Ecke des Käfigs untergebracht wird, sollte es regelmäßig wenigstens einmal am Tag ausgetauscht werden, sofern es nicht eh gefressen wurde. Ein lockerer Heuberg ist immer noch die natürlichste Art, Heu anzubieten und für die Meerschweinchen absolut ungefährlich. Da Meerschweinchen von alleine kein stark verschmutztes Heu fressen, besteht auch kein Hygienerisiko, wie oftmals befürchtet. Der Heubedarf allerdings liegt bei dieser Form der Heuanbietung höher, da Meerschweinchen sich gerne im Heuberg verstecken und wenn sie entspannt sind, eben auch hinmachen, so verdreckt ein gewisser Teil des Heues, der dann nicht mehr gefressen wird.

Tränke

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Als Tränke eignet sich entweder eine Wasserschale oder ein Trinkröhrchen. Es empfiehlt sich beides anzuschaffen.

Der Wassernapf hat den Vorteil, dass er sich leicht reinigen lässt und die Meerschweinchen in natürlicher Stellung trinken können. Außerdem können Wassernäpfe nicht auslaufen.

Trinkröhrchen haben den Vorteil, dass genau abgelesen werden kann, wie viel getrunken wurde. Dies kann besonders im Krankheitsfall wichtig sein. Weiterhin kann kein Dreck hineinfallen und die Meerschweinchen können das Wasser nicht verschütten.

Futtergefäße

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Futtergefäße können eingesetzt werden, um nasses Frischfutter wie Gurken oder Melonen aus der Einstreu rauszuhalten. Am besten eignen sich hierzu standfeste Teller oder glasierte Blumenuntersetzer. Futternäpfe selbst sind meist zu klein dafür. Es geht aber auch sehr gut ohne Futtergefäß.

Futtertisch

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Empfehlenswert ist es, eine kleine Etage einzubauen mit glattem und leicht zu reinigendem Untergrund, worauf gefüttert und getränkt wird. Es fällt nicht so viel Dreck in den Trinknapf, als wenn er direkt in der Einstreu stehen würde, und man kann täglich den Futterplatz kurz sauberwischen, bevor es neue Frischkost gibt. Mit einer kleinen Barriere von wenigen Zentimetern Höhe am Rand vom Futtertisch kann verhindert werden, dass die Meerschweinchen das Futter quer durch den Käfig schleppen.

Möbel

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Häuschen

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Wichtig für Meerschweinchen sind Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten. Das Häuschen sollte mindestens zwei Ausgänge haben, da ein Schweinchen, das flüchtet, sonst schnell in die Enge getrieben wird und keine Möglichkeit hat zu entkommen. Und Schweinchen jagen sich gerne. Einige käufliche Häuschen haben ein Kreuz in den Fenstern - es empfiehlt sich, solche Fensterkreuze auszusägen, sie wurden des häufigeren für Meerschweinchen zum Verhängnis, weil sie das Kreuz annagen, versuchen durchzukommen und darin stecken bleiben. Auch zu kleine Fenster sind hier eine nicht zu vernachlässigende Gefahrenquelle, auch hier können Meerschweinchen steckenbleiben. Bei sehr revierbezogenen Meerschweinchen, z. B. bei reiner Böckchenhaltung, sind auf allen Seiten offene Unterstände (ähnlich einem Fußbänkchen) besser geeignet als Häuschen. Als Notversteck und als Spielzeug können auch Kartons mit mehreren hineingeschnittenen Türen angeboten werden. Häuschen sollten nach Möglichkeit ein glattes Dach haben, damit sich die Meerschweinchen auch darauf legen können. Holz ist besser als Plastik, da Plastikhäuschen manchmal eben doch von Meerschweinchen angenagt werden. Werden Plastiksplitter verschluckt, verletzen diese den Darm. Meerschweinchen knabbern gerne an ihren Häuschen. Beim Bau darauf achten, keine Nägel, Schrauben oder giftige Kleber zu verwenden.

Hängematten

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Hängematten lassen sich leicht selbst mit einem Leinengeschirrtuch oder Baumwollgeschirrtuch herstellen. Man befestigt an den Ecken kleine Karabinerhaken und kann so die Hängematte aufhängen. Es ist darauf zu achten, dass Hängematten sehr niedrig gehängt werden müssen, damit keine Verletzungen beim Verlassen der Hängematte auftreten.

Einige Meerschweinchen lieben solche Hängematten.

Reinigung

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Tränken sollten täglich gereinigt werden, auch Nippeltränken. Im Wasser wachsen sehr schnell schon bei der geringsten Verschmutzung jede Menge Kleinstlebewesen, von denen ein Teil Krankheiten auslösen kann. Es empfiehlt sich, Tonnäpfe und Glasnippeltränken zu benutzen, da die mit regelmäßigem Auskochen desinfiziert werden können.

Futterteller sollten nach Gebrauch wenigstens gut abgespült werden. Auch sie lassen sich gut auskochen, wenn sie auch aus Steingut, Porzellan oder gebranntem Ton sind.

Futtertische sollten täglich abgewischt werden.

Die Einstreu sollte so selten wie möglich, aber so häufig wie nötig gewechselt werden, denn Meerschweinchen markieren ihre Umgebung. Die Geruchsmarken helfen den Meerschweinchen, sich zu orientieren und den Allgemeinzustand der Gruppe zu überprüfen. Werden diese Geruchsmarken zu häufig entfernt, kann es zu vermehrten Rangkämpfen, als auch Unwohlsein und Stress der Einzeltiere führen. Allerdings werden über den Kot die meisten Parasiten und Krankheiten übertragen, außerdem bildet sich der Harn in der Einstreu zu Ammoniak um, welcher die Schleimhäute und Atemwege verätzt.

Um einen guten Kompromiss zu finden, hat sich bewährt, die Pinkelecken täglich auszumisten und die übrige Einstreu dann auszuwechseln, wenn sie anfängt zu riechen. Hat jedes Tier viel Platz, wird das nicht häufig sein, aber bei nur einem halben Quadratmeter wird man alle zwei bis vier Tage die gesamte Einstreu wechseln müssen.

Die Laufflächen des Käfigs sollten regelmäßig mit einem Gemisch aus Wasser und Essig gereinigt werden. Auch die Wände, Plexiglasscheiben und Glasscheiben lassen sich so reinigen. Da das Essigwasser die Geruchsmarken zuverlässig entfernt, sollten mehrstöckige Ställe nicht auf einmal gereinigt werden, sondern lieber eine Etage nach der anderen an verschiedenen Tagen, so bleiben wenigstens die Geruchsmarken auf den noch nicht gereinigten Etagen bestehen, bis auf den gereinigten Etagen neue Geruchsmarken gesetzt werden. Bei kleinen Käfigen ist dies jedoch nicht möglich.

Man sollte auch oft neues Wasser und frisches Futter geben und vorallem in das Häusschen auch teilweise Heu füllen

Meerschweinchen im Freien halten

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Das folgende Kapitel behandelt die Außenhaltung, denn gerade hier wird viel falsch gemacht, was zum Tod der Meerschweinchen führen kann.

versetzbarer Auslauf

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Offenes Freigehege für Meerscheinchen und Kaninchen. Zum Schutz vor Raubvögeln wurde über das Gehege ein Netz gespannt. Noch fehlen Häuschen, ein Sonnenschutz und eine Heustelle.

Die einfachste Methode ist es, einen versetzbaren Auslauf auf den Rasen zu stellen, und den Auslauf, sobald die Meerschweinchen ein Rasenstück abgegrast haben, weiterzusetzen. Allerdings ist genau bei dieser Art der Unterbringung sehr viel mehr zu beachten, als nur ein paar Zäune im Garten aufzustellen oder gar das Käfigoberteil samt Meerschweinchen rauszusetzen.

Als erstes ist der Platzbedarf von Meerschweinchen zu berücksichtigen. Pro Meerschweinchen sollten Sie einen halben Quadratmeter mindestens einberechnen. Je mehr Platz Sie für ihre Meerschweinchen bieten können, umso besser. Für zwei Meerschweinchen brauchen sie also einen versetzbaren Auslauf von mindestens einem Quadratmeter Grundfläche.

Meist werden Wohnungsmeerschweinchen in einen solch versetzbaren Auslauf gesetzt. Wohnungsmeerschweinchen sind aber die Witterungsverhältnisse draußen nicht gewöhnt, deshalb dürfen sie weder bei Regen noch bei extremer Hitze oder bei Temperaturen, die um mehr als 10°C von der Wohnungstemperatur abweichen, rausgesetzt werden. Für Draußenmeerschweinchen gilt dies nicht, sie wissen, daß sie sich bei Regen in die Schutzhäuschen zurückziehen müssen und kommen gut mit der Witterung zurecht. Aber auch hier gilt, es muss zumindest eine wetterfeste, trockene und mit Heu gefüllte Unterkunft genügender Größe als Rückzugsmöglichkeit bei extremen, vor allem nasskalten, Witterungsverhältnissen vorhanden sein. Für den Winter sind versetzbare Ausläufe in aller Regel nicht geeignet.

Meerschweinchen brauchen auch in einem solchen Auslauf Versteckmöglichkeiten. Der Auslauf muss also mit Häuschen ausgestattet werden.

Wichtig ist zudem, die Meerschweinchen vor zu viel Sonne zu schützen. Sie brauchen kühle, schattige Plätze. Wenn das Wetter nicht zu heiß ist, reicht meist eine Decke oder ein Brett, welches die Hälfte des Auslaufes abdeckt. Zusätzliche Kühlung bringt so erzeugter Schatten, wenn man die Decke oder das Brett vorher nass macht. Schattige Bäume und Sträucher bieten mindestens ebenso zuverlässig kühlen Schatten wie eine Abdeckung. Holzhäuschen dagegen reichen nicht aus, denn gerade die handelsüblichen Holzhäuschen heizen sich schnell in der Sonne auf und werden so zu tödlichen Meerschweinchenfallen. Die Häuschen sollten deshalb auch im Schattenbereich untergebracht werden.

Auch in einem versetzbaren Auslauf sollte an einer Stelle Heu angeboten werden, da Rasen für die Ernährung von Meerschweinchen nicht ausreicht. Rasen sind Monokulturen aus nur wenigen Grasarten, die zudem nicht an die Ernährung von Weidetieren, sondern vielmehr an Robustheit beim Betreten des Rasens angepasst sind. Sie enthalten für Meerschweinchen zu wenig Nährstoffe. Etwas anderes sind Wiesen mit unterschiedlichen Grasarten, hier ist Heu nicht ganz so wichtig, aber besser, wenn es zusätzlich angeboten wird. Heu darf nicht durch plötzliche Regenschauer oder Morgentau nass werden. Sollte es doch feucht geworden sein, muss es durch trockenes Heu ersetzt werden, denn auf feuchtem Heu wachsen sehr schnell Schimmelpilze und unterschiedliche Mikroben, die zu Gärungen auf dem Heu führen. Feuchtes Heu führt bei Meerschweinchen relativ schnell zu tödlichen Koliken oder Vergiftung durch Aflatoxin, einem Schimmelpilzgift.

Weiterhin muss selbstverständlich Wasser für die Meerschweinchen erreichbar sein. Trinkröhrchen sind für den Außenbereich nicht praktikabel, die meist aus Metall bestehenden Röhrchen heizen sich in der Sonne schnell auf, so dass die Meerschweinchen, selbst wenn sie Durst haben, keine Möglichkeit haben, zu trinken, ohne sich ihr Schnäuzchen zu verbrühen. Schwere Steingutnäpfe sind weitaus besser geeignet. Werden diese auf Steine gestellt, verdreckt das Wasser auch nicht so schnell.

Wenn Sie sich nicht die gesamte Zeit, in der die Meerschweinchen draußen sind, neben dem Auslauf aufhalten wollen, muss der Auslauf vor Beutegreifern geschützt werden. Selbst wenn Ihre Meerschweinchen schlau genug sind, vor Beutegreifern zu fliehen, haben sie dennoch in den engen versetzbaren Ausläufen keine Chance, bei Eindringen von Beutegreifern zu entkommen. Deshalb muss der gesamte Auslauf nach oben hin mit einem Netz oder Deckel abgedeckt sein. Der Auslauf muss stabil aufgebaut sein, so dass der Zaun weder umgekippt werden kann noch der Auslauf umgeschmissen werden kann. Außerdem muss absolut sichergestellt sein, dass sich im oder in der Nähe des Auslaufes keine Wespennester o.ä. befinden. Manche Wespenarten nisten, wie Ameisen, im Boden.

Viele Pflanzenschutzmittel und einige Düngemittel wirken tödlich auf Meerschweinchen. Sollten sie ihren Rasen frisch gedüngt oder mit Pflanzenschutzmitteln behandelt haben, verzichten sie lieber darauf, ihre Meerschweinchen als Rasenmäher einzusetzen.

festes Freigehege mit Schutzhaus

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Schoko und Tina beim Auslauf im Gartengehege

Freigehege mit Schutzhaus eignen sich als Sommerresidenz ebenso wie zur ganzjährigen Unterbringung. Sie haben den Vorteil, dass Sie die Tiere über Nacht sicher vor Beutegreifern verwahren können, die Meerschweinchen aber tagsüber mehr Auslauf bekommen. Damit brauchen die Ausläufe nicht nach unten hin gesichert werden. Da das Schutzhaus in der Nacht sowie auch im Urlaub als Dauerunterkunft benutzt wird, muß es eine Mindestfläche von einem Quadratmeter für zwei Meerschweinchen und für jedes weitere Meerschweinchen einen weiteren halben Quadratmeter aufweisen. Besser ist jedoch mehr Platz pro Meerschweinchen. Die Schutzhütte sollte in etwa so eingerichtet sein, wie für die Innenhaltung beschrieben. Wichtig ist ein separierter Freß- und Trinkplatz, der sich gut reinigen lässt. Denkbar ist hier ein Futtertisch oder aber ein gekachelter oder mit PVC ausgelegter separater Raum, der von Außen gut zu erreichen und zu reinigen ist und von Innen durch ein Schlupfloch erreicht werden kann. Das Schutzhaus muss zudem trocken und luftig sein, ohne dass es an irgendeiner Ecke zieht. Es darf keinesfalls zu dicht gebaut werden, da sich sonst Schwitzwasser an den Wänden und der Decke bildet, die im Winter und bei nasskaltem Wetter für eine hohe und schädliche Luftfeuchtigkeit sorgt. Erkältungskrankheiten werden somit begünstigt. Es ist also wichtig, das Schutzhaus nicht übertrieben stark zu isolieren.

Wichtig sind im Schutzhaus unterschiedlich große feste und leicht zu reinigende Häuschen, die von den Meerschweinchenkörpern schnell auf die bevorzugte Temperatur aufgeheizt werden können. Alle Häuschen sollten mindestens zwei Eingänge, jedoch keine Fenster haben. Durch die Fenster würde zuviel Eigenwärme der Meerschweinchen verloren gehen. Diese Häuschen sollten auf keinen Fall isoliert werden, da sich sonst innerhalb der Häuschen Schwitzwasser sammelt - es sei denn, es werden Luftschlitze nach oben hin eingebaut, die eine gute Durchlüftung und damit einen guten Abtransport von Atmungsfeuchte garantieren.

Das Schutzhaus muss leicht zu reinigen sein und muss einen eigenen Boden haben, Naturboden ist ungeeignet, da sich sonst Beutegreifer durchbuddeln könnten. Vor allem Ratten, aber auch Marder sind hierbei ein ernstes Problem. Ein weiteres Problem von Naturboden ist in den Boden eindringender Urin, der durch die Feuchtigkeit einen guten Nährboden für Krankheitskeime bietet. Der Boden muss deshalb urinfest sein und sich gut wischen lassen.

Der Ausgang zum Auslauf muss mit einer Tür beutegreifersicher verriegelt werden können.

Der Auslauf sollte von stabilen Zäunen umgeben sein, nach oben hin empfiehlt sich eine katzensichere Abdeckung, die notfalls auch das Gewicht von Katze oder Greifvogel aushalten können muss. Ein Netz reicht also nicht. Dafür kann der Boden ruhig Naturboden sein, auf dem Büsche, Bäume, Gras und Kräuter wachsen können. Bedenken Sie dabei, dass Meerschweinchen alle freßbaren Pflanzen bis auf die Wurzeln abnagen - die wenigsten Pflanzen überleben eine solche Behandlung und ein vordem schön bewachsener Auslauf sieht schnell wie eine leere Geröllhalde aus. Es empfiehlt sich also, einen mit Steinboden gepflasterten Verteilergang zu mehreren Ausläufen zu bauen, so dass sich der Pflanzenwuchs innerhalb der Ausläufe regenerieren kann.

Möglich sind auch Ausläufe, die voll gepflastert oder betoniert sind und dann mit wetterfesten Häuschen, Unterschlüpfen etc versehen werden. Solche Ausläufe haben den Vorteil, dass sie raubzeugsicher und zudem leicht zu reinigen sind. Sie können daher auch Nachts von den Meerschweinchen benutzt werden. Es sollte daran gedacht werden, möglichst unterschiedliche Bodengründe für die Meerschweinchen anzubieten, damit sie nicht immer nur auf Beton die Füße wundlaufen müssen. Denkbar sind hier mit Leinöl gestrichene Holzplatten, die leicht für die Reinigung zu entfernen sind, überdachte Sandkästen mit trockenem weichen Sand, flache Kisten mit Rollrasen, den man leicht austauschen kann etc.

bepflanzte Freigehege

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Um Freigehege optisch schöner gestalten zu können, können eine Menge ungenießbarer Pflanzen für die Ausläufe benutzt werden. Bewährt haben sich Farn, Efeu, Hollunder und auch schnell wachsende Futterpflanzen wie Haselnuß, Giersch, Getreide, Topinambur, Gras. Sollen die Freigehege Tag und Nacht genutzt werden können, müssen sie auch nach unten hin abgesichert werden. Bewährt hat sich hier ein Volierengitter, welches fest mit den Seitenbegrenzungen verbunden wird und das gesamte Freigehege nach unten hin sichert.

Sie können jedoch auch einen mit Fliesen oder Betonboden gesicherten Auslauf begrünen. Hierzu können Schalen, Bodenwannen und feststehende, kippsichere Blumentöpfe mit unterschiedlichen Pflanzen bestückt werden.

In keinem Fall dürfen tödlich giftige Pflanzen in solche Ausläufe ragen oder in den Ausläufen gepflanzt werden. Beispiele für tödlich giftige Pflanzen sind Pfaffenhütchen und Eibe. Aber auch solch giftige Pflanzen wie Thuja sollten weder in Freigehege ragen noch in Freigehegen gepflanzt werden.

Weide

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Damit eine Weide ganzjährig für Meerschweinchen genutzt werden kann, muß pro Meerschweinchen eine Weidefläche von mind. 5 qm eingerechnet werden. Außerdem sollte sie frei von chemischen und anderen schädlichen Subtanzen sein. Am besten ist eine naturbelassene Kräuterwiese mit vielen Versteckmöglichkeiten.

Freilauf im Garten

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Es ist prinzipiell möglich, Meerschweinchen Freilauf im meerschweinchensicher umzäunten Garten zu gewähren. Dabei sind jedoch eine Menge Dinge zu berücksichtigen, da die Gefahren für die Meerschweinchen ungleich höher sind als in Freiläufen. Wichtig ist, daß die Meerschweinchen mit Einbruch der Dunkelheit mit Frischfutter in ein Schutzhaus für die Nacht gelockt werden. Für das Schutzhaus gilt das Gleiche, wie für Schutzhäuser in Freigehegen. Die Gefahren bei Nacht durch Beutegreifer sind für Meerschweinchen derartig hoch, daß absehbar ist, wann die ersten Verluste auftreten. Wer seine Meerschweinchen über Nacht in einem nicht geschützten Auslauf oder freilaufend im Garten hält, handelt fahrlässig.

Meerschweinchen müssen erst langsam an solche Freiheit gewöhnt werden, feste Ausläufe bieten hier eine gute Ausgangsbasis. Außerdem dürfen Meerschweinchen nur bis zu einer Temperatur von 10°C draußen bleiben – sonst verbrauchen sie mehr Energie als sie mit ihrer Nahrung aufnehmen können. Das könnte zu einer Unterkühlung und damit zum Tod führen.


Alles über Futter und Fütterung der Meerschweinchen

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In diesem Kapitel geht es um die Ernährung der Meerschweinchen.

Umstellung auf Frischkost

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Häufig werden Meerschweinchen falsch gefüttert, z. B. gibt es immer noch sehr viele Menschen, die ihren Meerschweinchen keine oder nur ungenügend Frischkost anbieten. Das birgt besondere Gefahren, denn für die Verdauung von Frischkost sind bestimmte Blinddarmbakterien notwendig, die ohne Frischkost verhungern. Gibt man einem Meerschweinchen, was noch nie Frischkost bekommen hat, auch nur eine Gurke, wird es diese gierig verschlingen. Die Gurke kann aber ohne die entsprechenden Blinddarmbakterien nicht mehr verdaut werden, so fängt die Gurke an zu faulen und zu gären und setzt Gase frei. Diese können zu tödlichen Koliken führen.

Aus diesem Grund müssen Meerschweinchen erst ganz langsam und vorsichtig an Frischkost gewöhnt werden. Das Beste ist, man bietet ihnen am ersten Tag nur ein achtel Scheibchen Möhre pro Meerschweinchen an, am nächsten Tag ein viertel Scheibchen Möhre, am dritten Tag ein halbes Scheibchen Möhre, bis die Meerschweinchen eine Möhre am Tag vertragen. Nun können so viele Möhren verfüttert werden, wie die Meerschweinchen mögen.

Da aber nur Möhren zu einseitig wär, fängt man nun mit einem kleinen Stückchen Fenchel an (Möhren werden weitergefüttert, Trockenfutter kann weggelassen werden), gibt am nächsten Tag ein Stückchen mehr und verfährt wie am Beispiel der Mohrrüben. Wird auch hier so viel Fenchel vertragen, wie die Meerschweinchen freiwillig fressen, kann das nächste Gemüse vorsichtig angefüttert werden - oder aber auch frische Kräuter, Gras, Äste und Zweige mit frischen Blättern und so weiter und so fort. Je mehr an unterschiedlichen Frischkostsorten Ihre Meerschweinchen kennen und je größer die Menge ist, die sie fressen, desto unbesorgter können sie auch unbekannte Frischkostsorten anbieten, es braucht dann nicht mehr vorsichtig angefüttert werden.

Junge Meerschweinchen können von Anfang an Frischkost bekommen, es sollte nur bei Jungtieren vorsichtig angefüttert werden, deren Eltern zuwenig Frischkost bekommen haben. Normalerweise nehmen die Jungtiere über den Blinddarmkot der Eltern die Bakterien auf, die sie zur Verdauung brauchen. Wenn die Eltern allerdings zuwenig Bakterien zur Frischkostverdauung haben, können die Jungtiere nicht genügend dieser wichtigen Bakterien aufnehmen und müssen daher genauso vorsichtig angefüttert werden, wie ausgewachsene Meerschweinchen, die noch nie Frischfutter bekommen haben.

Rauhfutter

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Die Grundlage des Ernährungsplans für Meerschweinchen ist Heu, einige Meerschweinchen fressen auch zusätzlich Stroh. Wer an frisches Gras von artenreichen Wiesen kommt, kann auch Gras verfüttern. Sehr gut ist Gras von Pferde- und Schafweiden geeignet. Meerschweinchen sind ohne Probleme nur mit Heu und Gras gesund zu erhalten, anderes Futter brauchen sie eigentlich nicht. Eine Nur-Heu-Ernährung geht dagegen nicht, da in Heu durch den Trocknungsvorgang zuviele Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe verloren gehen, die das Meerschweinchen zum Leben braucht.

Trockenfutter/Meerschweinchenfutter

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Trockenfutter ist für Meerschweinchen nicht unbedingt notwendig

Jegliches Futter, was Sie im Laden sehen und wo Meerschweinchenfutter drauf steht, ist nur bedingt für Meerschweinchen geeignet. Es besteht aus stärkehaltigen Bestandteilen, meist Getreide oder Kartoffeln und melassehaltigen Pellets. Melasse ist ein Abfallprodukt der Zuckerindustrie und wird als Bindemittel in Pellets benutzt. Die Hälfte der Melasse besteht aus Saccharose, einem Zucker, der die Darmfauna der Meerschweinchen durcheinanderbringt. Er fördert Escherichia choli, eine Darmbakterienart, die im Meerschweinchendarm nicht überhand nehmen darf, weil sie die lebensnotwendigen celluloseabbauenden Blinddarmbakterien verdrängen. Die Folge sind Schäden, die erst nach Jahren ersichtlich werden. Auch weicher Kot kann oft genug auf Trockenfutter zurückgeführt werden. Weitere Folgeerkrankungen sind Skelettveränderungen durch ein falsches Calcium:Phosphor:Magnesium-Verhältnis, Darmschäden, Nierenschäden, bei entsprechend veranlagten Meerschweinchen Blasen- und Nierensteine und eine erhöhte Anfälligkeit für jegliche Darmerkrankungen und Hauterkrankungen. Trotzdem enthält Trockenfutter einige Nährstoffe und ist neben Frischfutterb und Heu ein bestandteil des Futterplans. Es sollte darauf geachtet werden das weitestgehend getreidefreies Trockenfutter verwendet wird. Die Menge an Trockenfutter sollte pro Tier und Tag 15 bis 16 gramm nicht überschreiten (ca. 1 Esslöffel). Auf fertige Mischungen mit hohem Getreideanteil sollte man unbedingt verzichten. Getreide ist sehr energiereich und wird nur bei Aussenhaltung, säugenden Meeris oder auch für Meerschweinchen nach einer Erkrankung mit hohen Gewichtsverlust notwendig. Dann kann man es z.B. in Form von Hafer- oder Dinkelflocken selbst dem Futter beimischen.

Pellets

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Meerschweinchen brauchen keine Pellets, das Geld können Sie sich also sparen.

Selbst gute Pellets enthalten Melasse, die schädlich für Meerschweinchen ist. Giftig für Meerschweinchen ist Menadion (fälschlicherweise von der Industrie auch Vitamin K3 genannt, es ist aber kein Vitamin sondern ein billiger Ersatz für Vitamin K1/K2), was leider immer noch einigen Pellets beigemischt wird, hier müssen sie aufpassen wie ein Luchs, um nicht solche Pellets zu erwischen.

Ein weiterer Nachteil von Pellets ist, dass sie im Magen stark quellen, und somit für ein lange anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Dies ist insofern schlecht, da die Tiere somit weniger Heu fressen und ein guter Zahnabrieb nicht gewährleistet ist.

Es gibt tatsächlich Pellets, die nicht stark aufquellen und keine Melasse haben, um solche zu finden muss man zwar länger suchen, aber so etwas gibt es! Pelletfütterung kann im Winter bei Außenhaltung sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass genug Energie aufgenommen wird. Meerschweinchen, die krankheitsbedingt stark abgenommen haben und mit der normalen Fütterung nicht zunehmen, brauchen ebenfalls Pellets/selbstgemischtes Trockenfutter (dann kann man selber steuern, was reinkommt, davor aber bitte GENAU recherchieren) um wieder in den Normalbereich zu kommen. Natürlich sollten diese Supplemente den Tieren nicht ausschließlich, sondern zusätzlich angeboten werden, und zwar nur dem/den betroffenen Tier/en.

Leckereien

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Jegliche Joghurtdrops, Knabberstangen und ähnliche Süßigkeiten für Meerschweinchen sind für diese nicht geeignet. Oft sind tierische Eiweiße (Milch, Quark) oder zusätzliche Zucker außer Melasse (Honig) enthalten. Außerdem enthalten sie oft fetthaltige Körner wie Sonnenblumenkerne oder sehr stärkereiche Körner wie Getreide. Meerschweinchen sind jedoch an eine energiearme und bestenfalls eiweißreiche Grasnahrung angepaßt, sie werden nur deshalb nicht sofort krank, weil sie über Hunderte von Jahren domestiziert sind und energiereichere Pflanzen als Gras bekommen haben, z. B. das Grün von Mais oder Gemüseabfälle.

Supplemente

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Salzlecksteine, Mineraliensteine und zusätzliche Vitamine sind bei artgerechter Ernährung nicht nur unnötig, sondern können auch schädlich sein. Werden Salzlecksteine und Mineraliensteine aus Langeweile angenagt, führt dies oft zu einem Mineralienüberschuss, der gesundheitliche Folgen wie Harngries, Blasensteine usw. zur Folge haben kann.

Salzlecksteine bestehen größtenteils aus Natriumchlorid. Natriumchlorid ist in genügender Menge in Heu, Gras, Gemüse und Kräutern enthalten. Wird zuviel Natriumchlorid aufgenommen, z. B. weil die Meerschweinchen den Salzleckstein aus Langeweile auf einmal auffressen, führt dies unweigerlich zum Tod der Tiere durch Austrocknung.

Mineraliensteine bestehen größtenteils aus Calcium. Wird zuviel Calcium bei zuwenig Phosphor und zuwenig Mangan aufgenommen, wird das Calcium vermehrt in Knochen und sogar in Knorpelgewebe eingebaut. Die Folge ist Arthritis. Durch das Überangebot von Calcium werden zusätzlich bei entsprechend veranlagten Meerschweinchen Blasenschlamm, Blasensteine und Nierensteine gefördert.

Multivitamintropfen brauchen gesunde Meerschweine nicht. Vitamine wirken nur dann gesundheitsfördernd, wenn ein Mangel vorliegt. Ansonsten sind sie wirkungslos. Artgerecht ernährte Meerschweinchen brauchen also keine Vitamintropfen. Sie decken ihren Bedarf aus dem Frischfutter. Die natürlichen Vitamine aus hochwertigem Gemüse können vom Körper wesentlich besser verwertet werden, als synthetische Vitamine aus Tropfen oder sonstigen Ergänzungspräparaten.

Anders sieht es allerdings mit dem Vitamin C aus ! Meerschweine können (wie der Mensch auch ) in ihrem Stoffwechsel nicht das lebensnotwendige Vitamin C (Ascorbinsäure) selbst herstellen, sondern sind auf täglich Zufuhr mit dem Frischfutter angewiesen. Die Hypovitaminose C (Vitaminmangelkrankheit) ist der --> Skorbut.

Leider enthält das Gemüse (aus dem Gewächshaus !) im Winter oft nicht genug Vitamine, weswegen aus tierärztliche Sicht eine Substitution mit Vitamin C (nicht Multivitamin!) im Winterhalbjahr notwendig zur Verhinderung von Mangelerscheinungen ist.

Zu berücksichtigen ist folgendes: Supplementierung von Vitamin C mag zwar sinnvoll sein, jedoch gibt es dabei zwei Probleme: a) Zu viel Vitamin C fördert die Bildung von Blasenschlamm/-steinen, b) Wie bekommt man das Vitamin C überhaupt in die Meerschweinchen hinein? Zum einen gibt es in Zooläden oft Tropfen zu kaufen, die man in das Trinkwasser geben soll. Nun trinken Meerschweinchen bei Frischfutterfütterung eben kaum Wasser und je länger das angemischte Wasser herumsteht, desto mehr Vitamin C geht darin verloren (Merke: Vitamin C ist nicht tageslichtresistent). Außerdem wurde vielfach von Haltern berichtet, dass das Wasser so schneller schlecht wurde. Die Vitamin C- Tropfen geben dem Wasser außerdem einen Geschmack, den die Meerschweinchen nicht unbedingt mögen müssen, folglich würden sie noch weniger trinken. Andere Leute handhaben die Vitamin C-Supplementierung so, dass sie eine Messerspitze Vitamin C-PULVER (in jedem Drogeriemarkt erhältlich) über das Frischfutter geben. Bitte genau mit dem Tierarzt absprechen. Eine alternative Möglichkeit ist die Fütterung mit Vitamin-C-reichem Gemüse, auch wenn dieses wie oben genannt im Winter weniger Vitamine enthält. Man kann auch einmal in der Woche ein kleines(!) Stückchen Mandarine/Orange geben. Dabei sollte man aber unbedingt beachten, dass diese Obstsorten sehr sauer sind. Also aufpassen bei Lippengrind etc..

Außerdem kann durch Vitamin C-Mangel nicht nur Skorbut auftreten, sondern auch Lippengrind kann stark begünstigt werden.

Gemüse

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Frisches Gemüse kann soviel gegeben werden, wie die Meerschweinchen futtern. Da Gemüse eine Ersatzkost für Gras ist, sollte so abwechslungsreich wie irgend möglich gefüttert werden. In Frage kommen Mohrrüben, Pastinaken, Petersilienwurzeln, Gurken, Zucchini, in geringen Mengen Gemüsepaprika, Fenchel, Tomate, Kürbis, Melone, Sellerie, Stielmus, Radieschen(ohne Kn Topinamburkraut.

Die Topinamburknolle sowie auch Süßkartoffel sind zwar eine willkommene und gut verträgliche Abwechslung, aber sie sind auch Kraftfutter und machen Meerschweinchen dick, deshalb sollten sie, wenn überhaupt, nur selten verfüttert werden.

Nur in kleinen Mengen gehen auch frische rote Beete, Spinat, Mangold, Magentaspreen, das Kraut von Quinoa und Amaranth und Gartenmelde. Rote Beete führt in großen Mengen bei einigen Meerschweinchen zu weichem Kot, der Grund ist unbekannt. Trächtige Weibchen dürfen keine rote Beete fressen, denn dieses Gemüse ist wehentreibend. Die anderen Gemüse sind oxalsäurehaltig. Oxalsäure steht im Verdacht, mit überschüssigem Kalzium in größeren Mengen zu Blasen- und Nierensteinen zu führen. Meerschweinchen, die schon mal Blasensteine, Nierensteine oder Blasenschlamm hatten, sollten vorsichtshalber diese Gemüse gar nicht bekommen.

Besonders vorsichtig muß Kohl, Klee, Chicoree und Kohlrabi angefüttert werden. Selbst wenn Ihr Meerschweinchen schon viele unterschiedliche Frischfuttersorten kennt, muß mit extrem kleinen Mengen begonnen werden. Weniger gefährlich sind Blumenkohl und Brokkoli, besonders gefährlich ist Grünkohl, Weißkohl und Luzerne.

Am besten aber sollte man die Fütterung von Kohl komplett vermeiden, es gibt genügend andere Gemüsesorten, die ohne Probleme vertragen werden.

Geben Sie Gemüse stets frisch, es gibt keinen Grund, Gemüse getrocknet zu verfüttern, denn es enthält nichts, was wichtig für Meerschweinchen wäre und nicht auch im Heu enthalten wäre - nur ist Heu durch seinen hohen Kieselsäuregehalt viel gesünder als getrocknetes Gemüse.

Auf die Fütterung von Kohl muss aber nicht verzichtet werden. Wie oben angedeutet, werden Kohlrabi und Brokkoli bei langsamer Anfütterung gut vertragen und stellen vor allem im grünfutterarmen Teil des Jahres eine gute Vitamin- und Mineralstoffquelle da. Langsame Anfütterung heißt: Ein wirklich kleines Kohlrabiblatt/Brokkolistück am Tag, dann ein paar Tage Pause, Abstände kleiner machen, dann etwas mehr geben (in kleinen Schritten natürlich). Und dabei stets die Meerschweine beobachten, sobald man Veränderungen im Kot oder Anzeichen einer Blähung bemerkt, sollte man erst einmal aufhören (bei richtiger Anfütterung passiert dies nicht). Natürlich nicht IMMER Kohl geben, sondern später wie anderes Gemüse abwechseln. Tatsächlich unverträglich sind wie oben genannt Weißkohl, Rotkohl und Rosenkohl. (Grünkohl wird zum Teil verfüttert, da er extrem vitamin- und mineralstoffreich ist; eine Empfehlung dazu kann aufgrund fehlender Erfahrung dazu hier nicht ausgesprochen werden.)

Frisches Obst kann ab und an als Abwechslung gefüttert werden, zu häufig ist jedoch aufgrund des hohen Zuckergehaltes nicht gesund. Sie können die Schale mitverfüttern, konventionelles Obst muss allerdings vorher gründlich unter fließendem Wasser abgebürstet werden, weil es oft mit Wachsen haltbarer gemacht wurde. Bio-Obst hingegen kann auch ungewaschen gereicht werden.

Geeignet sind Äpfel, Erdbeeren, Himbeeren, Bananen, Kiwi, Weintrauben.

Getrocknetes Obst ist schädlich für Meerschweinchen, da der Fruchtzucker im getrockneten Obst besonders gut aufgenommen werden kann. Fruchtzucker belastet die Leber und die Bauchspeicheldrüse, weil er möglichst schnell abgebaut werden muss. Zucker werden oft zu Fetten umgebaut und in speziellen Fettzellen gespeichert, was zu einer Verfettung des Meerschweinchens führt. Weiterhin fördert auch Fruchtzucker die Vermehrung der falschen Darmbakterien. Fruchtzucker aus getrocknetem Obst kann bei entsprechend veranlagten Meerschweinchen Diabetes fördern. Da durch den Trocknungsvorgang nicht nur das Wasser dem Obst entzogen wird, sondern auch viele Vitamine, insbesondere Vitamin C, zerstört werden, gibt es nichts im getrockneten Obst, was das Meerschweinchen brauchen würde.

Avocado sollten Sie niemals verfüttern – oft wird sie vertragen, aber manchmal wirkt sie tödlich giftig! Da bisher niemand weiß, woran das liegt, sollten sie hier keine Experimente machen. Man sieht den Avocados nicht an, ob es nun eine giftige ist oder nicht – man schmeckt es auch nicht. Wenn sie Ihren Tieren eine für Nager giftige Avocado verfüttern, können Ihre Tiere nicht mehr gerettet werden und sterben.

Auch ist auf folgendes zu achten: Kiwis sind oft sauer, Weintrauben und Banane enthalten sehr viel Zucker. Eine Traube oder eine dünne Scheibe Banane wären genug Zucker für eine Woche. Exotische Obstsorten sollte man nicht geben (werden meist sehr schlecht vertragen), ebenso keine Steinfrüchte (Pfirsich,...). Bei Äpfeln darauf achten, dass keine Kerne drin sind, da diese Blausäure enthalten. Meerschweinchen dürfen auch Erdbeergrün essen.

Kräuter

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Kräuter sind sehr gesund, sie können frische Küchenkräuter und Wildkräuter anbieten - es sollte allerdings niemals die Hauptportion sein, sondern nur eine Abwechslung. An Wildkräutern gehen z. B. Löwenzahn, Schafgarbe, Vogelmiere, Breitwegerich, Spitzwegerich, Giersch. Auch getrocknete Kräuter können angeboten werden.

[EDIT:] Bzgl. Küchenkräuter: Schnittlauch ist ein Zwiebelgewächs und sollte nicht verfüttert werden. Petersilie soll wehentreibend sein, also Vorsicht bei trächtigen Weibchen.

Beim Sammeln von Wildkräutern, vor allem bei Anfängern, sollte ein Buch zur Pflanzenbestimmung mitgenommen werden, um ähnlich aussehende, aber giftige Pflanzen von den verfütterbaren Kräutern zu unterscheiden.

Getrocknete Kräuter sollten maximal eine Hand pro Schwein und Woche gegeben werden. Schließlich sind dort alle Inhaltsstoffe extrem konzentriert, so auch im Falle des Löwenzahns zum Beispiel Calcium, was wiederum zu Blasenschlamm/-steinen führen könnte. Außerdem bleibt es so etwas besonderes und kann auch zur Beschäftigung genutzt werden (im Gehege verteilt brauchen die Meerschweine eine Weile, um alles zu finden).

Äste und Zweige von Bäumen und Sträuchern

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Es gibt eine Vielzahl von Bäumen, deren Äste und Zweige samt Blättern verfüttert werden können und von vielen Meerschweinchen geliebt werden. Sie beschäftigen die Meerschweinchen und sorgen für einen guten Backenzahnabrieb.

Geeignet sind alle Obstbäume, es muss jedoch darauf geachtet werden, dass keine Früchte von Steinobst mehr an den Zweigen sind. Die Früchte selbst sind meist blähend, die Kerne enthalten größere Mengen von Stoffen, die in dem Augenblick, wo die Steine aufgenagt werden, Blausäure in großen Mengen freisetzen. Blausäure ist in den großen Mengen giftig. In den Ästen und Zweigen selbst jedoch sind keine dieser Stoffe enthalten.

Weiterhin geeignet sind Himbeeräste, Linde, Pappel, Ahorn, Hainbuche, Weide, Kiefer, Tanne (keine Weihnachtsbäume, denn die sind gespritzt und deshalb tödlich giftig!), Fichte.

Rosen und Brombeeren sind auch sehr gut geeignet, aber sehr stachelig. Entweder entfernen Sie die Stacheln oder verfüttern nur die Teile, die noch jung sind und deshalb noch ganz weiche Stacheln haben. Es können auch ohne Probleme die Blüten und Früchte verfüttert werden. Rosen und Brombeeren sind sehr gesund.

Nadelbäume werden nicht immer gut vertragen, außerdem besteht dort die Gefahr, dass ein erschrecktes Schwein die Nadeln ins Auge bekommt und erblindet. Weide aufgrund der Gerbsäure nur zeitweise anbieten (auch auf die Weidenröhren in Zooläden achten!).

Auf keinen Fall

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Auf keinen Fall sollten Kartoffeln, rote und grüne Bohnen, gezuckerte Speisen, Mineraliensteine und Zwiebelpflanzen (Zwiebeln, Knoblauch) auf den Speiseplan.

Auch auf keinen Fall trockenes Brot verfüttern, was früher (und auch heute noch selten) zum Zahnabrieb empfohlen wurde/wird (wozu es absolut nicht geeignet wird, da es im Mund weich wird).

Giftige Pflanzen für Meerschweinchen

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Folgende Pflanzen sind erwiesener Maßen auch für Meerschweinchen absolut ungenießbar:

Agave, Alpenveilchen, Aronstab, Bärenklau, Buchsbaum, Buschwindröschen, Christrose, Efeu, Eibengewächse, Eisenhut, Farne.Fingerhut, Geranien, Ginster, Goldregen, Hahnenfuß, Heckenkirsche, Herbstzeitlose, Holunder, Ilex, Lebensbaum, Lilien, Lupine, Maiglöckchen, Narzissen, Oleander, Osterglocken, Primel, Schneeglöckchen, Sommerflieder, Stechapfel, Tollkirsche, Wacholder


Meerschweinchen verstehen lernen

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Mißverstandene Meerschweinchen

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Meerschwein

Es ist wohl das Los so vieler Haustiere, nicht nur vermenschlicht, sondern zudem auch noch grundlegend falsch verstanden zu werden. Meerschweinchen bilden da keine Ausnahme. Vieles, was der Mensch als Liebesbezeugungen auslegt, sind schlichtweg Angst- oder Drohgesten. Auch wenn der Mensch glaubt, Meerschweinchen würden sich gerne streicheln lassen oder bräuchten das sogar - sie tun es nicht. Sie lassen es zu, weil sie immerhin so intelligent sind zu begreifen, dass ihr Futtergeber ihnen kein Futter mehr vorbeibringt, wenn sie sich nicht anfassen lassen. Es gibt jedoch sehr wenige Meerschweinchen, die tatsächlich freiwillig aus dem Stall genommen wollen werden, um zu kuscheln. Es ist auch ein richtiges Glück, wenn einzelne Meerschweinchen sich am Kopf, Kinn oder sogar am Rücken kraulen lassen.

In diesem Kapitel soll aufgezeigt werden, wo die meisten Missverständnisse zwischen Meerschweinchen und Mensch liegen und wo der Mensch das Meerschweinchen richtig versteht.

Futterquieken/Begrüßungsquieken

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Fast jeder Halter kann beobachten, dass wenn er heim kommt, mit der Futtertüte raschelt oder das Meerschweinchenzimmer betritt, er mit einem lauten Quiekkonzert begrüßt wird. Für viele Menschen sieht es tatsächlich aus wie Begrüßung, einige Menschen legen dieses Quieken als Bettellaute aus.

Die Laute selbst sind angeboren, werden aber normalerweise nicht gegenüber dem Menschen angewendet. Es gibt zwei Bedeutungen, die dieses Quieken innerhalb einer Meerschweinchengruppe haben kann.

Die eine Bedeutung ist ein Verlassenheitslaut, den Meerschweinchen normalerweise ausstoßen, wenn sie von ihrer Gruppe getrennt werden. Er wird mit Quieken von der Gruppe beantwortet, was wiederum von einem Quieken des verlassenen Meerschweinchens beantwortet wird. Es wird solange gequiekt, bis entweder das abgetrennte Meerschweinchen nicht mehr antwortet (das würde heißen, dass es als Snack im Magen eines Beutegreifers gelandet ist) oder aber das abgetrennte Meerschweinchen wieder zur Gruppe zurückfindet.

Auf Deutsch übersetzt heißt er also etwa: "Hilfe! Ich seh euch nicht mehr - wo seid ihr?". Die Antwort würde dann in etwa lauten: "Wir sind hier, wir sind hier", während das abgetrennte Meerschweinchen wieder antwortet: "Noch mal Peillaut, wo seid ihr?" usw usf.

Die zweite Bedeutung ist ein Warnlaut. Als Warnlaut wird das Quiecken allerdings nicht im Wechsel vorgetragen, sondern es wird nur ein bis zweimal gequiekt, oft von mehreren Tieren gleichzeitig. Einige Meerschweinchen unterscheiden sogar durch ein leicht unterschiedliches Quieken zwischen Bodenfeinden und Luftfeinden. Dieses Quieken führt meist zum fluchtartigen Rückziehen der Gruppe. Es heißt dann soviel wie: "Vorsicht Feind! Alles in Deckung!"

Das Futterquieken ist wahrscheinlich eine Mischung aus beiden Funktionskreisen. Sind die Meerschweinchen neu, warnen sie sich, wenn Mensch kommt. Normalerweise kommt Mensch stets mit Nahrung. Bleibt also mal die Nahrung aus oder kommt nicht schnell genug, wird nun aus dem Warnlaut und wahrscheinlich auch dem Verlassenheitslaut ein "Wo bleibt Fressi!"

Es ist also so eine Art Meerschweinchen-Mensch-Pidgin-Sprache entstanden. Also so groß ist dieses Missverständnis nicht, die Menschen, die in diesem Quiekkonzert einen Bettellaut sehen, haben sogar richtig verstanden.

Putzbewegungen

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Naseputzen

Manchmal amüsiert sich Mensch über besonders drolliges Nasestreichen mit einer oder sogar beiden Pfoten. Es gibt sogar Menschen, die dies als Bettelgeste interpretieren. Schauen wir uns das einmal etwas genauer an ...

Putzen ist für Säugetiere ein wichtiger Funktionskreis. Nur ein sauberes Fell kann genügend wärmen und schützen. Dreck zieht zudem Parasiten an, die mit häufigem Putzen gleich mit weggeputzt werden. Naseputzen entfernt Schmutzpartikel an der Nase, welche jucken würden. Weil es ein so wichtiges Verhalten ist, wird es nun auch auf andere Lebenssituationen ausgedehnt. Zum Beispiel putzen sich die meisten Nagetiere, einschließlich Meerschweinchen, immer dann, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Es ist also eine ähnliche Verlegenheitsgeste, wie das Kopfkratzen beim Menschen.

In Gefangenschaft gehaltene Meerschweinchen sind oft der Situation ausgesetzt, dass sie zwei Dinge wollen - hinlaufen, um sich zum Beispiel Gurke abzuholen, aber auch wegrennen. Beides geht nicht, das Meerschweinchen muß sich entscheiden - und putzt sich.

Findet der Mensch das nun auch noch niedlich und gibt dem Meerschweinchen immer dann etwas Leckeres, wenn es sich putzt, wird es sich tatsächlich irgendwann immer dann putzen, wenn es Leckereien erwartet. Das nennt sich auch Konditionierung.

Schmerz- und Schreckquieken

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Was nur selten falsch interpretiert wird, ist das Schmerz- oder Schreckquieken. Es ist offensichtlich dem menschlichen Schreckquieken so ähnlich, dass es kaum zu Mißverständnissen kommen kann. Auch das beim Schreckquieken häufige Beiseitespringen hat sehr viel Ähnlichkeit mit dem Beiseitespringen vor Schreck beim Menschen.

Aber selbst für den Menschen derartig eindeutige Signale werden manchmal vom Menschen falsch interpretiert: es wird geglaubt, das Meerschweinchen sei kitzlig! Wahrscheinlich hat ein solches Mißverständnis damit zu tun, dass der Mensch, wird er gekitzelt, quiekenderweise und kreischenderweise dem Kitzeln versucht auszuweichen - zum Beispiel durch Beiseitespringen.

Austreten

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Auch das Hochhüpfen mit den Hinterbeinen oder Austreten mit einem Hinterbein wird vom Mensch oftmals als kitzlig interpretiert. Dabei ist genau ein solches Verhalten eine ernstgemeinte Drohung: "Bleib mir ja vom Leibe weg!" oder auch: "Weg von meinem Hinterteil!", "Mach Platz!", "Nicht so dicht an mich ran!"

Kitzlige Meerschweinchen dagegen zucken mit der Haut an der Stelle, wo es kitzelt.

Hilfe beim Hochnehmen

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Sind Meerschweinchen daran gewöhnt, hochgenommen zu werden, in dem man sie am Bauch faßt und hochnimmt, kann man beobachten, dass sie ihre Beine durchdrücken. Es gibt tatsächlich Menschen, die Glauben, dass das Meerschweinchen den Menschen beim Hochnehmen unterstützt - auch das ist eine fatale Fehlinterpretation, denn das Meerschweinchen wird starr vor Angst und Unwillen, weil es aus Erfahrung weiß, dass Flucht nutzlos ist.

Gurren/Plappern

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Zame Meerschweinchen lassen eine Art Glucksen, Gurren oder quiekendes Plappern hören, wenn sie gestreichelt werden. Oftmals ist dies verbunden mit einem Einkuscheln des Kopfes in die Armbeuge oder Hinlegen des Kopfes, manchmal sogar mit einem möglichst flachen Hinlegen des gesamten Körpers. Für den Menschen ist klar: Das kann nur bedeuten, das Meerschweinchen fühlt sich wohl! Das Hinlegen wird als entspanntes Hinlegen gedeutet.

Denkste Puppe! Dies ist eines der schlimmsten Missverständnisse zwischen Meerschweinchen und Mensch, denn Meerschweinchen lassen solche Geräusche in einer Meerschweinchengruppe nur dann hören, wenn ein ranghöheres Meerschweinchen, gegen das sie sich nicht zur Wehr setzen können, sie besteigen will oder sonst wie bedrängt. Es bedeutet dann soviel wie: "Bitte, bitte, tu mir nichts, ich bin auch ganz lieb ..." Das Ganze kann dann noch verstärkt werden, indem das Meerschweinchen den Kopf senkt und auf den Boden legt, es macht sich möglichst klein.

Auch das "entspannte" Hinlegen lässt sich in dem Zusammenhang ganz anders interpretieren - genau so liegen nämlich Meerschweinchen auch in ihren Verstecken, wenn sie Angst haben oder schlichtweg nicht mehr weiter wissen. Sie haben sich vor Angst aufgegeben.

Streicheln, insbesondere, wenn die Meerschweinchen dazu auf den Schoß oder in den Arm genommen werden und daher nicht mehr fliehen können, bedeutet für die Tiere einen enormen Stress. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb sich viele Meerschweinchen "streicheln lassen", aber sich nicht einfangen lassen - sie versuchen zu fliehen, solange sie noch können. Aus Erfahrung aber wissen sie, wenn sie erstmal eingefangen sind, hilft nichts mehr, sie werden zwangsgeknuddelt. Sie erdulden es halt solange, bis sie wieder runter gesetzt werden.

Neugieriges Verhalten beim Beutegreifer

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Viele Menschen wundern sich, wenn sie mit der Hand in den Meerschweinchenkäfig fassen, dass die Meerschweinchen fliehen - wenn aber der Hund seine Schnauze neugierig zu den Meerschweinchen streckt, kommen sie neugierig an. Der Mensch wundert sich, schließlich ist doch der Hund der Beutegreifer ...

... ist er dies wirklich?

Wie oft greift sich ein Hund ein Meerschweinchen und wie oft greift sich der Mensch ein Meerschweinchen? Es sagt doch schon das Wort - der Mensch ist der Beutegreifer, nicht der Hund, denn der Mensch ist es, der sich das Meerschweinchen zum Wiegen und knuddeln greift, nicht der Hund.

Brommseln

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Relativ oft zeigen Meerschweinchen ein für den Menschen recht befremdliches Verhalten - unter deutlich wahrnehmbaren Knattern läuft das Meerschweinchen mit durchgedrückten Beinen, nach unten gedrückter Kehle und vorgestreckter Nase langsam voran, wobei es extrem mit seinem Hinterteil hin und her schaukelt. Viele Menschen, die dieses Verhalten das erste Mal sehen, denken erst mal an irgendeine Nervenerkrankung oder ähnlich Schlimmes. Dabei drückt das Meerschweinchen einfach nur aus, was für ein toller Hecht es ist und wie maßlos schön es ist. Meist sind es die Böcke, die brommseln gegenüber Weibchen oder anderen Böcken zeigen. Gegenüber Weibchen könnte man es in etwa so übersetzen: "Schau mich an, bin ich nicht ein gestandenes Mannsbild?", gegenüber anderen Böcken hat es eher die Bedeutung: "Hey, schieb ab! Gegenüber meiner Schönheit, Kraft und Eleganz hast du eh keine Chance!"

Manchmal kann man auch Weibchen brommseln sehen. Hier hat es dann meist die Bedeutung: "Ich bin so schön und stark, dass ja wohl klar ist, wer hier den höheren Rang hat!"

Zähneklappern

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Beim Zähneklappern machen sich Meerschweinchen möglichst groß und umkreisen sich laut und deutlich klappernd. Auch im Stehen wird machmal geklappert. Die nachfolgenden häufigen Prügeleien machen ein Mißverständnis unmöglich, Zähneklappern ist auch für Menschen deutlich erkennbar als Drohung von Meerschweinchen gegen Meerschweinchen zu erkennen.

Dieses "Klappern" oder "Knattern" der Meerschweinchen kann auch ein Ausdruck des Unmutes gegenüber den Menschen und dessen Gewohnheiten sein. Viele Meerschweinchen fangen an zu knattern wenn es ihnen mit dem Futter zu lange dauert, d.h. wenn die Tüte schon raschelt aber weit und breit kein Futter in Sicht ist. Zuerst wird freudig gequiekt und wenn es dann nichts gibt wird geknattert.

Gegenüber Artgenossen wird es oft als eine Art Drohgebärde verwendet.

Zähneknarzen

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Wer seine Meerschweinchen sehr viel und genau beobachtet, wird sie manchmal vor sich hinknarzen hören. Oft liegen die Meerschweinchen dabei. Für viele Menschen bleibt dieses Verhalten rätselhaft, andere Menschen wiederum denken gleich an irgendwelche Krankheiten ...

Dabei ist das Zähneknarzen nichts weiter, wie eine spezielle Art von Körperpflege, die man bei Nagern und Kaninchen beobachten kann. Die Nagezähne werden gegeneinander gerieben, um sich so gegenseitig zu schleifen. So ist gewährleistet, dass die Schneidekante der Zähne immer gerade und scharf ist und die Schneidezähne nicht zu lang werden.

Kuscheln beim Nasestreicheln

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Die meisten Meerschweinchen, die die Möglichkeit dazu haben, werden sich einem Nasestreicheln durch Ausweichen oder Flucht entziehen. Das können sie aber nicht, wenn sie auf den Arm genommen werden. Hier kuscheln sie sich manchmal regelrecht ihren Kopf in den Arm, was auch gleich vom Menschen als Wohlbefinden ausgelegt wird.

Das ist ein genauso fatales Missverständnis wie alle anderen ähnlichen Interpretationen. Die Meerschweinchen geben auf, weil sie nicht weg können und legen deshalb fatalistisch ihren Kopf auf den Untergrund. Sie machen sich so klein, wie es geht, um keine weitere Fläche für Angriffe zu bieten und warten darauf, dass die Knuddeleinheit bald vorbeigehen möge.

Noch deutlicher werden die Meerschweinchen, wenn sie durch Hochschlagen mit dem Kopf mit der Nase Ihre Hand wegzudrücken versuchen. Dies ist eine eindeutige Drohgeste, bei der unter Meerschweinchen kurz darauf bei Nichtbeachtung ein strafendes Zwicken folgt. Meerschweinchen sind sehr intelligent und wissen, dass es alles andere wie ratsam ist, etwas so großes wie einen Menschen strafend zu zwicken, und unterdrücken diesen Impuls. Sie können sich denken, dass sie im besten Falle tief fallen, weil sie losgelassen werden und im schlechtesten denkbaren Falle bestraft werden.

[EDIT:] (12 Jahre Meerschweinhalter)

  • Wenn ein Meerschweinchen sich beschwert, wenn man es streichelt, sollte man sofort damit aufhören. Sonst hört es irgendwann damit auf, sich zu beschweren, obwohl es die Tortur nicht genießt.
  • Obwohl der Körper der Tiere im Vergleich zum Menschen sehr klein ist, haben sie eine vergleichbare Anzahl an Knochen und Muskeln. Es erfordert viel Fingerspitzengefühl, anatomisches Wissen und Einfühlsamkeitsvermögen dem Tier gerecht zu werden. Den meisten Tieren und auch Menschen ist es sehr unangenehm, auf der Wirbelsäule gestreichelt zu werden. Gerade Kinder streicheln jedoch oft glatt über den Rücken. Die gleichen Regeln wie bei der Massage eines Menschens sollten bei dem Streicheln eines Meerschweinchens eingehalten werden. So kann es wirklich genießen lernen, bedankt sich mit „glücklichem Murmeln“ und schläft sogar oft dabei ein.
  • Meerschweinchen sind individuell - sowohl dessen Erfahrung, Haltung und Rang innerhalb der Gruppe haben Einfluss darauf, ob es sich das Streicheln gefallen lässt. Manche Meerschweinchen werden das Streicheln niemals genießen.
  • Wenn man das Verhalten der Tiere genau beobachtet, erkennt man Verhaltensmuster, die aufzeigen, dass das Tier keine Lust mehr hat, gestreichelt zu werden (z.B. das Drehen um die eigene Achse). Berücksichtige diese Zeichen und das Meerschwein wird sich viel wohler fühlen, da es lernt, dass es eine Wahl hat.

[EDIT:] (17 Jahre Meerschweinhalter) Nicht alles ist schlecht. Meerschweinchen sind in der Tat empfindlich wenn es um Körperkontakt geht. Darin liegt der Hund begraben. Setzt man das Meerschweinchen beispielsweise auf seinen Schoß, ohne es unnötig zu streicheln, wird es sich daran mit wohlwollen gewöhnen und nach einigen Minuten des erkundens gemütlich hinlegen. Es droht ihm keine Gefahr. Es kann tatsächlich auch dazu kommen, dass es einschläft. Hier bei ist aber zu beachten das es behutsam geweckt wird bzw. wenn es selbst erwacht, passiert es schonmal das es aus einem Trieb der kurzen Orientierungslosigkeit los rennt. Wie in jedem Fall, wenn das Meerschweinchen aus dem Käfig genommen wird, muss der Besitzer stetig aufpassen das es nicht herunter fällt oder sich irgendwo verletzen kann. Denn dann ist auch schnell wieder Schluss mit Ausruhen bei dem Besitzer. Wichtig ist sein Tier kennenzulernen und geduldig zu sein. Wie auch bei dem Menschen ist eben jedes Meerschweinchen ein Individuum.

[EDIT 2:] (6 Jahre Meerschweinhalterin) Nicht jedes Meerschwein hasst es, angefasst zu werden (Wenn auch tatsächlich die Mehrheit). Mir ist ein Meerschweinchen bekannt, das an den Gehegerand kommt und den Halter anguckt, und gekrault werden will. Im Gehege gefällt ihr das, wenn sie genug hat kann sie ja einfach gehen. Auf dem Schoß signalisiert sie ebenfalls, wenn sie gehen will, und dazu zieht sie entweder am Handtuch/an der Kleidung oder knabbert den Finger an. Dann ist klar, was sie will, und sie darf zurück. So viel zu "[sie] unterdrücken diesen Impuls". Meerschweinchen 2 signalisiert auf dem Schoß (dort schläft sie ohne gestreichelt zu werden), wenn sie genug hat und pinkeln muss durch exzessives Fingerlecken und Unruhe. Pauschal lässt sich also nicht sagen, dass Meerschweinchen sich alles gefallen lassen, weil sie sozusagen 'aufgeben', sie wissen durchaus, wie sie sich verteidigen können, auch gegen den 'übermächtigen' Menschen. Allerdings meine ich beobachtet zu haben, dass Meerschweinchen sich bei kleinen Kindern anders verhalten, d.h. sich mehr gefallen lassen und nicht gleich zwicken. Das ist aber nur eine Theorie ohne ausreichende Verifikation meinerseits. Die Meerschweinchen NIEMALS aus dem Gehege zu holen erachte ich als nicht sinnvoll. Sie sollten daran zumindest gewöhnt sein (einmal in der Woche sollte man ohnehin einen Gesundheitscheck machen), damit man im Krankheitsfall auch diverse Behandlungen (Fütterung per Spritze, Wärmflasche, Tee einflößen etc. ) auch mit weniger Stress durchführen kann. Last but not least lässt sich sagen: Ein Meerschweinchen erfreut sich definitiv mehr daran, wenn es leckere Äste oder einen großen Freilauf oder leckeres Heu bekommt, als wenn es dauernd gestreichelt wird. Aber man kann eben nicht verallgemeinern, was DAS Meerschweinchen will, denn DAS Meerschweinchen ist kein Kollektiv, sondern ein einzigartiges Individuum, wie auch der Schreiber des Kommentars oberhalb schon feststellte.

Und woran erkenne ich nun, dass mein Meerschweinchen mich mag?

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Mimi kam aus ihrem Häuschen und setzt sich nun zum Kraulen bequem vor den Fotografen mit leicht erhobenen Kopf.

Wenn ihre Meerschweinchen beim Putzen des Käfigs bei ihnen bleiben, auf die Schippe springen und die ganze Zeit um sie herumwuseln, zeigen sie, dass sie Vertrauen zu Ihnen aufgebaut haben.

Folgen die Meerschweinchen Ihnen auf Schritt und Tritt und schauen neugierig, wie Mensch so lebt, zeigen sie Ihnen damit ihr enormes Interesse an Ihrer Person. Viel falsch im Umgang mit ihren Meerschweinchen können sie nicht gemacht haben ... ganz im Gegenteil, sie sind zu einer echten Bereicherung im Meerschweinchenalltag geworden.

Wenn eines Ihrer Meerschweinchen, ohne dass es Hunger hat und ohne, dass sie was Freßbares mitgebracht haben, zu ihnen kommt und sich vor Ihnen aufstellt, den Kopf erhebt und so stehen bleibt, gibt es Ihnen die Erlaubnis, ganz vorsichtig das Kinn zu kraulen, über den Kopf zu streicheln oder, ganz selten, über den Rücken zu streicheln. Das ist dann wahres Vertrauen und Freundschaft zwischen zwei so unterschiedlichen Arten wie Mensch und Meerschweinchen! Und dieses Vertrauen bringen Meerschweinchen auch ohne Zwangszähmung, wenn sie bereit dazu sind.


 Commons: Cavia porcellus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Umgang mit dem Meerschweinchen

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In diesem Kapitel geht es darum, wie Sie mit dem Meerschweinchen umgehen sollten, worauf Sie regelmäßig achten sollten und was mögliche Probleme sind.

tägliche Pflege

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Zur täglichen Pflege gehört ein kurzes Überprüfen aller Meerschweinchen mit den Augen, füttern und tränken. Es sollte überprüft werden, ob auch wirklich jedes Meerschweinchen frisst. Weiterhin muss nachgeprüft werden, ob noch genügend Heu verfügbar ist, Frischfutter sollte täglich möglichst mehrmals gereicht und altes, übrig gebliebenes Frischfutter entfernt werden, bevor es anfängt zu schimmeln. Die Einstreu muss auf starke Verschmutzungen hin überprüft werden, bei Außenhaltungssystemen müssen Zäune, Absperrgitter, Häuschen und Schutzhaus auf Schadhaftigkeit überprüft werden.

wöchentliche Pflege

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Wenigstens einmal in der Woche sollten Sie eine vollständige Handkontrolle machen. Dazu können sie die Meerschweinchen entweder mit der Hand rausfangen, oder schonender, in eine Kiste locken und berührungsfrei die Meerschweinchen untersuchen. Die Meerschweinchen werden gewogen, das Gewicht aufgeschrieben. Es lohnt sich sowieso, auch wenn man sich nur zwei Liebhabermeerschweinchen hält, ein sog. Bestandsbuch zu führen. In einem Bestandsbuch steht jedes Meerschweinchen drin. Es wird eingetragen, welche Meerschweinchen wann hinzukommen, wie alt sie sind, wieviel sie wiegen, welche Krankheiten sie haben und wann eines stirbt. So hat man einen guten Überblick über besondere Vorkommnisse und kann im Krankheitsfall besser recherchieren, wann die Krankheit angefangen haben könnte.

Einmal wöchentlich sollte kontrolliert werden:

  • Nach dem Wiegen werden die Augen angeschaut, sie sollten klar und glänzend ohne Schleim sein.
  • Die Nase muss frei und trocken sein.
  • Ohren müssen auf schlecht heilende Wunden untersucht werden. Kleinere Risse, wenn sie gut zuheilen, sind nicht schlimm - aber eitrige, große oder schlecht heilende Wunden müssen vom Tierarzt behandelt werden.
  • Die Krallen müssen, wenn das Meerschweinchen sitzt, mit den Krallen waagerecht auf dem Tisch stehen. Die Krallen dürfen weder nach links noch nach rechts sich wegbiegen oder sich gar einrollen. Tun sie das, müssen sie geschnitten werden. Das Schneiden der Krallen geht am Besten mit einem handelsüblichen Nagelknipser für den Menschen.
  • Das Hinterteil muss genau überprüft werden. Ist das Fell mit einer zähen, öligen Masse verdreckt, sind die Kaudaldrüsen verstopft oder die Perinealtaschen verdreckt. Sie müssen dann ausgedrückt und das Hinterteil gereinigt werden. Zum Reinigen kann warmes Wasser und Babyshampoo oder Lavaerde benutzt werden. Das Meerschweinchen braucht dazu nicht gebadet zu werden, es reicht aus, wirklich nur die verschmierte Poregion einzunässen und gründlich einzuseifen. Nach dem Einseifen muss die Seife gut ausgespült und mit einem Handtuch trockengerubbelt oder aber mit einem Fön trockengefönt werden, damit sich das Meerschweinchen nicht verkühlt.
  • Klebt Kot im Fell, hat das Meerschweinchen zu weichen Kot. Dies kann entweder von Trockenfutter kommen, oder das Meerschweinchen hat zuviel einer ungewohnten Frischkostsorte bekommen. Wichtig ist jedoch in so einem Fall, dass eine Kotprobe zum Tierarzt gebracht wird und auf Kokzidien und Salmonellen untersucht wird. Je schneller Darmerkrankungen behandelt werden, umso besser. Wenn erst mal Kokzidiose mit richtigem Durchfall ausbricht, ist es oftmals fast zu spät. Viele Meerschweinchen sterben dann.

Wird täglich überprüft, ob wirklich alle Meerschweinchen problemlos fressen, brauchen die Zähne nicht überprüft zu werden. Es lassen sich eh nur die Schneidezähne überprüfen, Brückenbildung und Spitzenbildung im Backenzahnbereich können nur mit einer speziellen Lampe mit Lupe dran und Maulklemmen erkannt werden. Die wenigsten Halter haben das dafür notwendige Werkzeug.

halbjährliche Pflege

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Jedes halbe Jahr sollten sie eine Kotprobe zur Untersuchung auf Kokzidien zum Tierarzt bringen und untersuchen lassen.

Baden

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Es gibt keinen vernünftigen Grund, ein Meerschweinchen zu baden.

Die Vorfahren der Meerschweinchen kommen aus Gebirgs- und Steppengegenden. Sie schützen sich vor extremen täglichen Temperaturschwankungen durch ein Fell, welches gut Luft zur Isolation einlagern kann sowie durch einige nackte Stellen am Körper (nackte Stellen hinter dem Ohr, nackte Ohren, nackte Fußsohlen). Die Regionen, in der die Wildform vorkommt, ist recht trocken. Auch in der regenreichen Zeit bilden sich keine größeren Pfützen oder gar Bäche, die durchschwommen werden müßten - sie sind also nicht an das vollständige Durchnässen des Haarkleides durch vollständiges Eintauchen des Körpers in Wasser angepasst, wie es beim Baden der Fall ist, sondern nur an ein oberflächliches Benässen des Haarkleides, wenn sie im Regen spazieren gehen. Dementsprechend dünn ist auch ihr Unterhautfett ausgebildet - es reicht gerade aus, den Körper mit trockenem oder oberflächlich nassem Fell warm zu halten.

Auch die domestizierten Vorfahren der Meerschweinchen wurden nie gebadet. Zudem wurden sie auch noch meist so untergebracht, dass sie vor Regen geschützt waren.

Die Folge davon: Meerschweinchen, die wie beim Baden vollständig bis auf die Haut durchnässt werden, holen sich schneller eine Erkältung oder Blasenentzündung als andere Tierarten, die schon von Natur aus häufig freiwillig das Wasser aufsuchen. Zudem erleiden Meerschweinchen normalerweise beim Baden erheblichen Stress. Dies sind also vermeidbare Leiden (der Stress) und Schäden (in dem Augenblick, wenn das Meerschweinchen aufgrund der Badeaktion erkrankt). Das verstößt gegen das TierSchG §1: "Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen." Dementsprechend ist Baden von Meerschweinchen ohne einen vernünftigen Grund also als Tierquälerei zu betrachten.

Leider wird von einigen Tierärzten bei Grabmilben- oder Milbenbefall ein Vollbad verschrieben, um die Parasiten loszuwerden. Dies nutzt gar nichts, da Grabmilben sich normalerweise nicht auf Meerschweinchen vermehren, sondern erst dann, wenn sich die Haut durch Stress oder falsches Futter verändert und anfälliger wird. Außerdem befinden sich Grabmilben in der Haut des Meerschweinchens und lassen sich nicht einfach abspülen.

Wird das Meerschweinchen gebadet, ist es extrem gestresst, dadurch wird die Haut noch anfälliger für Grabmilben und sie bleiben. Es gibt gerade gegen Grabmilben inzwischen sehr gut wirkende Mittel, die entweder gespritzt werden oder als Spot on zwischen die Schulterblätter auf die Haut aufgetropft werden. Beides ist sehr viel verträglicher wie die Badezusätze, die man früher benutzt hat und stressen das Meerschweinchen weit weniger.

Andere Milben, wie z. B. die rote Vogelmilbe, leben nicht permanent auf dem Meerschweinchen, sondern verstecken sich in Einstreu und jeglichen Ritzen, die sie im Stall und Umgebung finden können. Sie stürzen sich hauptsächlich dann auf das Meerschweinchen, wenn dieses schläft und verlassen es wieder, wenn es wieder munter wird. Auch hier nutzt ein Bad rein gar nichts, da die Milben das Meerschweinchen größtenteils vor dem Baden verlassen und die Mittel, die zur Milbenbekämpfung durch ein Bad eingesetzt werden, nicht lange wirken. Gegen solche Milben helfen entweder Präparate aus gemahlener Diatomeenerde oder aber die gleichen Mittel wie gegen Grabmilben.

Sollte Ihnen also der Tierarzt etwas zum Baden des Meerschweinchens mitgeben, suchen sie lieber einen meerschweinchenerfahrenen Tierarzt auf, der Ihnen wirksameres verschreibt. Das Baden von Meerschweinchen kann zusätzlich noch zu schlimmen Erkältungen führen, die tödlich enden können.



Krankheiten

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In diesem Kapitel geht darum, welche Krankheiten und Verletzungen für Meerschweinchen typisch sind und was man dagegen machen kann.

Viruserkrankungen

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Meerschweinchenlähme

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Allgemeines
Eine der schlimmsten Krankheiten überhaupt, die beim Meerschweinchen bekannt geworden sind, ist die Meerschweinchenlähme. Der einzige Schutz vor dieser Krankheit ist eine konsequente Einhaltung der Quarantänezeiten für jedes neue Meerschweinchen, welches in den Bestand aufgenommen werden soll.

Erreger
Der Erreger für die Meerschweinchenlähme ist bis heute noch nicht eindeutig nachgewiesen, es handelt sich aber aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Virus. Ursprünglich nahm man an, es handele sich hierbei um einen Retrovirus, aber auch Polioviren sind inzwischen in der Diskussion (mündl. Mitt. von Th. Göbel an Dr. Wenzel [1]).

Übertragungswege
Übertragen wird die Krankheit über Tröpfcheninfektion, Kot und direktem Kontakt zu kranken Meerschweinchen. Sind die Schleimhäute verletzt, soll auch eine Übertragung über das Maul möglich sein.

Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beträgt 9 - 23 Tage.

Symptome
Es gibt zwei Verlaufsformen der Meerschweinchenlähme. Das eine ist die sog. Schlucklähme, die andere Verlaufsform ist die klassische Verlaufsform. Bei beiden Verlaufsformen wird das Nervensystem zerstört.

Zur Schlucklähme kommt es wahrscheinlich, wenn durch Verletzungen der Mundschleimhaut Erreger über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Die Nerven zu den Kaumuskeln werden als erstes Befallen, eine Reizweiterleitung ist demzufolge nur noch eingeschränkt möglich. Das Meerschweinchen kann nicht mehr richtig kauen und Schlucken. Es sabbert, weil es das Maul nicht mehr richtig schließen kann. Futter fällt zur Seite aus dem Maul wieder raus, das Meerschweinchen versucht also zu fressen, kann aber nicht mehr richtig fressen. Schließlich stellt es das Fressen endgültig ein und verhungert.

Bei der klassischen Form sind die Hinterbeine als erstes betroffen, weil der Erreger Hirn und Rückenmarksnerven schädigt. Das Laufen wird schmerzhaft, die Hinterbeine werden immer mehr nachgezogen, bis sie schließlich vollständig gelähmt sind. Im Endstadium sind zusätzlich noch Mastdarm und Blase gelähmt. Auch bei der klassischen Verlaufsform wird oft das Fressen eingestellt.

Bei beiden Verlaufsformen tritt zusätzlich Fieber und offensichtliches Unwohlsein auf. Die Tiere kauern sich im Anfangsstadium in einer Ecke zusammen. Weiterhin treten Atembeschwerden auf, Zittern und krampfartige Zuckungen der Rücken-, Hals und Schultermuskulatur sind nach und nach zu beobachten.

Wird das Tier nicht eingeschläfert, tritt der Tod nach spätestens vier Wochen ein, bei der aktuten Verlaufsform zum Teil aber schon nach 2 - 10 Tagen.

Nachweis

Behandlung
Eine Behandlung ist nicht möglich, alle betroffenen Tiere sterben ohne Ausnahme. Wird Meerschweinchenlähme festgestellt, sollten die betroffenen Tiere eingeschläfert werden, um weitere Qualen zu verhindern.

Differentialdiagnose
Da es bei der Meerschweinchenlähme einfacher ist, ähnliche Krankheiten auszuschließen, sollte insbesondere bei Verdacht auf Meerschweinchenlähme sorgfältig alles, was zu ähnlicher Symptomatik führen kann, ausgeschlossen werden.

Folgende Krankheitsbilder können ähnliche Symptome wie die Meerschweinchenlähme aufweisen:

Vorbeugung
Nur über das Einhalten einer Quarantäne von drei Wochen bei neuen Tieren kann eine Einschleppung in den Bestand vermieden werden. Da eine Übertragung über Kleidung und Händen möglich ist, sollte nach Anfassen fremder Meerschweinchen und bevor man zu seinen eigenen Meerschweinchen geht, die Hände gründlich gewaschen werden und die Kleidung gewechselt werden. Nur wenn 100% eine Einschleppung in den Fremdbestand ausgeschlossen werden kann, brauchen diese enormen Sicherheitsmaßnahmen nicht stattfinden.

Ein besonderes Risiko sind Ausstellungen. Normalerweise wird jeder, der Rassemeerschweinchen ausstellt, ein eigenes Interesse daran haben, Quarantänezeiten und ähnliches exakt einzuhalten, damit eben keine Krankheiten eingeschleppt und über Ausstellungen verbreitet werden. Leider gibt es aber immer noch einige Aussteller, die die Gefährlichkeit der Seuchenverbreitung über Ausstellungen unterschätzen und so kranke Meerschweinchen mit auf die Ausstellung bringen. Die Ausstellungsleitung kann hier nur die Tiere von der Ausstellung ausschließen, welche sichtliche Krankheitsanzeichen aufweisen, ein mit Meerschweinchenlähme infiziertes Tier könnten sie innerhalb der Inkubationszeit nicht erkennen.

Unter den Ausstellungsbedingungen kann dies leicht zu einer einzigen Katastrophe führen, wenn die übrigen Ausstellungstiere durch ein infiziertes Tier angesteckt werden. Deshalb sollte auf Ausstellungen auf Abstand zu fremden Meerschweinchen geachtet werden. Es sind Ausstellungen zu bevorzugen, wo entweder der Aussteller selbst sein Tier zur Begutachtung tragen darf, oder wo Zuträger und Richter auf besondere Hygiene achten.

Quellen im Internet
Frau Meier.org

Literatur


Kurzer Steckbrief der Meerschweinchen

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In diese Kapitel geht es darum, die Daten und Fakten eines Meerschweinchens zu sammeln.

Käfiggröße mind. 0,5 m² pro Meerschweinchen, für Bockgruppen mind. 1 m² pro Bock
Meerschweinchen
Darmlänge ca. 2 m
Geschlechtsreife Weibchen ca. 3 - 6 Wochen
Böcke ca. 2 - 8 Wochen
Zuchtreife mit 6 Monaten
Gewicht 500 g - 1.600 g, Riesenmeerschweinchen bis 4.000 g
Größe 20 - 25 cm
Herkunft Anden
Hörfrequenz bis 33 kHz
Lebenserwartung ca. 4 - 8 Jahre
Paarungsbereitschaft (Hitze) beim Weibchen alle ca. 2 - 3 Wochen
der Bock ständig
Tragzeit 67 - 69 Tage
Meerschweinchen in anderen Sprachen
Englisch Guinea Pig
Französisch Cochon d'Inde
Spanisch Cuy (in den Anden), Cobaya oder Conejillo de indias (in Spanien)
Polnisch świnka morska
Niederlaendisch Cavia

Quellen und weiterführende Literatur

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Literatur

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Allgemeine Literatur

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  • Katrin Behrend: Meerschweinchen richtig pflegen und verstehen, Gräfe und Unzer, 1992, ISBN 3-7742-1255-4 - allgemeine Informationen zur Haltung und Pflege von Meerschweinchen
  • Gabriele Prust: Meerschweinchen, Bede-Verlag, 1996, ISBN 3-997 997-51-X - Behandelt Zucht, Rassen, Ausstellungen

Systematik und Phylogenetik

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  • Brands, S.J. (comp.) 1989-present. Systema Naturae 2000. The Taxonomicon. Universal Taxonomic Services, Amsterdam, The Netherlands
  • Huchon, D.; Douzery, E. J. P. (2000): From the Old World to the New World: A Molecular Chronicle of the Phylogeny and Biogeography of Hystricognath Rodents. Université Montpellier II, Montpellier Cedex, Frankreich
    Online-Quelle

Archäologie

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  • Wood, A. E. 1949: American Museum Novitates. A new olicocene rodent genus from Patagonia. American Museum of Natural History, New York City. Online-Quelle

Krankheiten

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  • Karl Gabrisch, Peernel Zwart: Krankheiten der Heimtiere, 2005, ISBN 3-89993-010-X - Auf dieses Werk sowie auch älteren Auflagen dieses Werkes gehen offenbar fast alle deutschen Abhandlungen der Krankheiten der Meerschweinchen zurück, es sind aber auch andere Haustiere mit ihren Krankheiten erschöpfend behandelt.
  • Anja Ewringmann: Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu. Diagnostischer Leitfaden und Therapie, 2005, ISBN 3830410557
  • Thomas Göbel, Anja Ewringmann: Heimtierkrankheiten, 2005, ISBN 3825282678
  • Ilse Hamel: Das Meerschweinchen als Patient, 2002, ISBN 3830410026

Webseiten

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