Fränkische Alb

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fränkische Alb
(Frankenalb / Fränkischer Jura / Frankenjura)
Fränkische Alb
Fränkische Alb

Fränkische Alb

Höchster Gipfel Dürrenberg (656,4 m ü. NHN)
Lage Bayern
Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes
Einteilung nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands/Bundesamt für Naturschutz
Koordinaten 49° 1′ N, 10° 46′ OKoordinaten: 49° 1′ N, 10° 46′ O
Typ Mittelgebirge, Schichtstufe
Fläche 7.053,8 km²
f1
p5

Die Fränkische Alb, auch Frankenalb, Fränkischer Jura oder Frankenjura genannt, ist ein bis 656,4 m ü. NHN,[1] in auswärtigen Ausläufern (Hesselberg) sogar bis 689,4 m[2] hohes Mittelgebirge, das zum Südwestdeutschen Schichtstufenland in Bayern gehört und die noch deutlich höhere Schwäbische Alb jenseits des Nördlinger Rieses nach Ostnordosten und schließlich nach Nordnordwesten verlängert. Sie ist 7053,8 km²[3] groß.

Am Rand der Frankenalb liegen, jeweils bereits außerhalb, die Orte Ingolstadt (Süden), Regensburg (Südosten), Nürnberg (Westen des Nordostteiles), Bamberg (Nordwesten) und Bayreuth (Nordosten).

Namensursprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man hat die Namensbezeichnung Alb früher von dem lateinischen Ausdruck montes albi (weiße Berge) hergeleitet. Wahrscheinlicher ist es eine alte keltische Bezeichnung und bedeutet Gebirgsweide.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fränkische Alb zieht sich in nördlich-südwestliche Richtung von Lichtenfels am Main vorbei an Bamberg und Nürnberg im Westen und Bayreuth und Regensburg im Osten sowie Ingolstadt an der Donau im Süden bis zum Ostrand des von der Wörnitz durchflossenen Meteoritenkraters Nördlinger Ries, durch den sie von der westlich anschließenden Schwäbischen Alb getrennt ist. Ihre höchste Erhebung ist der 656 m hohe Dürrenberg am Hahnenkamm im äußersten Nordwesten des Südteils.

Naturräumliche Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haupteinheitengruppen (zweistellig) und Großregionen 3. Ordnung (dickere Trennlinien) des südwestdeutschen Stufenlandes

Die Bundesanstalt für Landeskunde hat seit den 1950er Jahren im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und in nachfolgenden Einzelblättern 1:200.000 Deutschland in naturräumliche Teillandschaften gegliedert. Die Fränkische Alb bildet, zusammen mit der sie nach Südwesten fortsetzenden Schwäbischen Alb, hiernach eine Großregion 3. Ordnung des Südwestdeutschen Stufenlandes (Großregion 2. Ordnung). Wie auch bei den Gäuen (Muschelkalk, 12–13) und Keuper-Lias-Ländern (10–11) wurden die Jura- bzw. Dogger-Malm-Landschaften in eine Schwäbische (09) und eine Fränkische (08) Haupteinheitengruppe unterteilt, deren Trennlinie sich eher nach physischen denn nach kulturellen Gesichtspunkten richtet. Speziell bei Schwäbischer und Fränkischer Alb entspricht die Trennlinie südlich des Nördlinger Rieses auch der landläufigen Aufteilung.

Die Fränkische Alb untergliedert sich weiter in die Haupteinheiten Nördliche (080), Mittlere (081) und Südliche (082) Frankenalb. Dabei verlängert die Südliche Frankenalb den in ostnordöstliche Richtung verlaufenden Trauf der Schwäbischen Alb nach Osten, während Mittlere und Nördliche Frankenalb in Richtung Nordnordwesten weisen.[4]

Für feinere Gliederungen siehe

Nördliche Frankenalb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trockental bei Oberleinleiter
Leinleiter

Die 2007 km² große Nördliche Frankenalb ist der nördlichste Teil der Fränkischen Alb. Sie liegt in den bayerischen Regierungsbezirken Oberfranken, Mittelfranken (Südwesten) und Oberpfalz (Südosten), wobei die oberfränkischen Landkreise den Großteil einnehmen.

Ihr Norden reicht bis dicht an den Roten Main beziehungsweise den Main zwischen Bayreuth im Osten, Lichtenfels im Norden und Bamberg im Westen, ihr südlicherer Westen wird ab Bamberg durch die Regnitz flankiert, die sich jedoch flussaufwärts bis Nürnberg um bis zu 20 km von der Alb entfernt.

Die Südgrenze zur Mittleren Frankenalb folgt zwischen Hersbruck und Sulzbach-Rosenberg den Flusstälern von Pegnitz, Högenbach und Etzelbach, im äußersten Osten dem Tal des Rosenbaches und entspricht in etwa dem Verlauf der Bahnstrecke Nürnberg–Irrenlohe in diesen Tälern.

Östlich wird die Nördliche Frankenalb in etwa acht Kilometer Entfernung von der Vils flankiert.

Landschaften und Orte

Im Zentrum der Nördlichen Frankenalb liegt die nach ihren typischen Felsformationen benannte Fränkische Schweiz. Südlich davon schließt sich die Dolomit-Kuppenalb an, während der zu Mittelfranken gehörende Südwesten als Hersbrucker Schweiz bezeichnet und zur Hersbrucker Alb gerechnet wird, die keine naturräumliche Einheit darstellt und sich auch in den Nordwesten der Mittleren Frankenalb fortsetzt. Im südlichen Osten der Landschaft befindet sich zwischen Pegnitz (N), Auerbach (O) und der A 9 (W) der gemeindefreie und fast völlig mit Nadelwald bedeckte, 107 km² große Veldensteiner Forst.

Der Nordwesten nahe Bamberg gehörte zum tertiären Vulkanfeld der Heldburger Gangschar, die jedoch nicht in Oberflächenformen sichtbar wird.

Die Nördliche Frankenalb ist fast deckungsgleich mit dem 2346 Quadratkilometer großen Naturpark Fränkische Schweiz - Frankenjura, der auf dem Gebiet der Landkreise Bamberg, Bayreuth, Forchheim, Kulmbach, Lichtenfels, Neustadt an der Waldnaab, Amberg-Sulzbach und Nürnberger Land liegt.

Mittlere Frankenalb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fränkische Alb wird zunehmend, wie hier bei Berching, als Standort für Windkraftanlagen genutzt

Die 1778 km² große Mittlere Frankenalb verbindet Nördliche und Südliche Frankenalb. Sie liegt fast vollständig im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz und wird daher auch als Oberpfälzer Alb (oder Oberpfälzer Jura) bezeichnet. Lediglich der äußerste Nordwesten liegt in Mittelfranken.

Ihre Nordgrenze zur Nördlichen Frankenalb verläuft östlich des Einschnittes der Pegnitz zwischen Hersbruck und Sulzbach-Rosenberg (s. o.), westlich wird sie von der Schwarzach bzw. südlich von Neumarkt vom Ludwig-Donau-Main-Kanal flankiert.

Zwischen Parsberg und Regensburg folgt die Südwestgrenze zur Südlichen Frankenalb in etwa der Schwarzen Laber.

Am Ostrand liegen Amberg im Norden und Schwandorf in der Mitte.

Landschaften und Orte

Im Zentrum der Mittleren Frankenalb liegt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz der 149,02 km² große Truppenübungsplatz Hohenfels. Nördlich davon befindet sich im Landkreis Amberg-Sulzbach, der den Nordosten der Landschaft einnimmt, der 277,59 km² große Naturpark Hirschwald, der nach Norden knapp das Gebiet der Frankenalb überschreitet.

Der südliche Osten liegt im Landkreis Schwandorf, der äußerste Südosten im Landkreis Regensburg und der Westen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.

Der noch im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land gelegene Nordwesten wird größtenteils zur Hersbrucker Alb gezählt, die jedoch keine naturräumliche Einheit darstellt und sich nach Norden in die Nördliche Frankenalb fortsetzt. Auch der Begriff Oberpfälzer Jura ist nicht auf die Mittlere Frankenalb beschränkt und wird auch für den Südosten der Nördlichen benutzt. Beide Landschaftsnamen tauchen u. a. in der Benennung von Naturschutzgebieten auf.

Den Osten der Landschaft nehmen die Vilsplatten ein, die die Vils südlich von Amberg durchschneidet.

Südliche Frankenalb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 3126 km² große Südliche Frankenalb ist der südlichste Teil der Fränkischen Alb. Sie setzt die Schwäbische Alb östlich des Nördlinger Rieses in deren ostnordöstlichen Richtung bis etwa Regensburg fort. Mit der Oberpfalz (Nordosten), Niederbayern (Südosten), Oberbayern (zentraler Süden), Schwaben (Südwesten) und Mittelfranken (westlicher und zentraler Norden) haben an der Südlichen Frankenalb fünf der sieben bayerischen Regierungsbezirke Anteil.

Landschaften und Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Südliche Frankenalb ist im Wesentlichen identisch mit dem 2962,4 Quadratkilometer großen Naturpark Altmühltal, der auf dem Gebiet der Landkreise Donau-Ries, Eichstätt, Kelheim, Neuburg-Schrobenhausen, Neumarkt in der Oberpfalz, Regensburg, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen liegt. Allerdings überschreitet der Naturpark im Nordwesten die Grenzen der Alb, während er in östlichen Richtungen nicht ganz bis an deren Rand heranreicht.

Die Landschaft wird in West-Ost-Richtung durch das Altmühltal zwischen Treuchtlingen und Kelheim durchschnitten, welches zu den Tälern der Urdonau zählt.

Die beiden westlichsten Sporne des Trauf im Norden der Landschaft werden Hahnenkamm (zwischen Wörnitz und Altmühl) und Weißenburger Alb (zwischen Altmühl und Schwarzach)[5] genannt.

Landschaftsnamen, Schutzgebiete und Naturparks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die geläufigen Landschaftsnamen der Frankenalb bezeichnen nur zum Teil naturräumliche Teileinheiten; viele sind eher an historische und touristische Namen angelehnt.

Zu den namentlich bekannteren Landschaften der Fränkischen Alb gehören von Norden nach Südwesten (größere Schutzgebiete gegebenenfalls als Unterpunkte aufgeführt):[1]

  • Nördliche Frankenalb
    • Nördlicher Frankenjura, äußerster Norden der Nördlichen Frankenalb, Landkreise Lichtenfels, Bamberg und Kulmbach
      • FFH-Gebiet Trockenrasen, Wiesen und Wälder um Weismain (19,90 km², Landkreis Lichtenfels)
      • mehrteiliges Vogelschutzgebiet Felsen- und Hangwälder im nördlichen Frankenjura (52,67 km²)
    • Albtrauf (Westen, Landkreise Lichtenfels, Bamberg und Forchheim)
      • mehrteiliges FFH-Gebiet Albtrauf im Landkreis Lichtenfels (18,53 km²)
      • mehrteiliges FFH-Gebiet Albtrauf von Dörnwasserlos bis Zeegendorf (30,63 km², Landkreis Bamberg)
      • mehrteiliges FFH-Gebiet Albtrauf von der Friesener Warte zur Langen Meile (18,86 km², Landkreise Bamberg und Forchheim)
      • zweiteiliges FFH-Gebiet Ehrenbürg und Katzenköpfe (9,06 km², Landkreis Forchheim)
      • mehrteiliges FFH-Gebiet Streuobst, Kopfeichen und Quellen am Hetzleser Berg (14,38 km², Landkreis Forchheim)
    • Fränkische Schweiz, zentraler Hauptteil der Nördlichen Frankenalb, Landkreise Bamberg, Bayreuth und Forchheim
      • mehrteiliges FFH-Gebiet Wiesenttal mit Seitentälern (69,34 km²)
      • mehrteiliges Vogelschutzgebiet Felsen- und Hangwälder in der Fränkischen Schweiz (69,30 km², Landkreise Forchheim, Bayreuth und Bamberg)
      • Vogelschutzgebiet Regnitz- und Unteres Wiesenttal (16,34 km², Landkreis Forchheim)
    • Dolomitkuppenalb, südlich der Fränkischen Schweiz; Landkreise Forchheim, Nürnberger Land und Bayreuth
      • dreiteiliges FFH-Gebiet Dolomitkuppenalb (21,95 km², Landkreis Nürnberger Land)
    • Ostrand
      • FFH-Gebiet US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr (192,79 km², jedoch nur zu geringen Teilen des Nordwestens in der Frankenalb; Landkreis Neustadt)
      • FFH-Gebiet Wellucker Wald nördlich Königstein (8,99 km², Landkreise Amberg-Sulzbach und Nürnberger Land)
  • Übergangsgebiet zwischen Nördlicher und Mittlerer Frankenalb
    • Hersbrucker Alb (Hersbrucker Schweiz), Westen des Übergangsbereiches zwischen Nördlicher und Mittlerer Frankenalb – Begriff wird nur im Landkreis Nürnberger Land verwendet
      • mehrteiliges FFH-Gebiet Traufhänge der Hersbrucker Alb (14,72 km²)
      • mehrteiliges FFH-Gebiet Bachtäler der Hersbrucker Alb (6,98 km²)
    • Oberpfälzer Jura, Osten der Nördlichen und Mittleren Frankenalb im Landkreis Amberg-Sulzbach
      • FFH-Gebiet Wälder im Oberpfälzer Jura (8,04 km²)
  • Mittlere Frankenalb
  • Übergangsgebiet zwischen Mittlerer und Südlicher Frankenalb
    • FFH-Gebiet Weiße, Wissinger, Breitenbrunner Laaber und Kreuzberg bei Dietfurt (23,23 km², Landkreis Neumarkt)
    • mehrteiliges FFH-Gebiet Trauf der mittleren Frankenalb im Sulztal (12,24 km², Landkreis Neumarkt – naturräumlich trotz des Namens ganz in der Südlichen Frankenalb)
  • Südliche Frankenalb
Naturparks

Naturparks der Fränkischen Alb sind:

Berge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Bergen der Fränkischen Alb und deren wichtigsten Zeugenbergen gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über NHN:[1]

In der Tabelle verwendete Abkürzungen sind unten erläutert.

Berg Höhe
(m)
Landschaft Haupteinheit Lage Land-
kreis
(Hesselberg[2]) 689,4 Zeugenberg nordwestl. der SFA Vorland der SFA Ehingen/Gerolfingen AN
Dürrenberg 656,4 Hahnenkamm Südliche FA Heidenheim WUG
Poppberg 652,6 Oberpfälzer Jura Mittlere FA Birgland AS
Ossinger 651,1 Oberpfälzer Jura Nördliche FA Königstein AS
Kappersberg 650,7 Oberpfälzer Jura Mittlere FA Birgland-Frechetsfeld AS
Kütschenrainberg[6] 6470 nordöstliche NFA Nördliche FA Kirchenthumbach/Heinersreuther Forst NEW
Zantberg 646,8 Oberpfälzer Jura Nördliche FA Hirschbach/Neukirchen AS
Limpelberg 640,9 südliche MFA Mittlere FA Parsberg-Holzheim/Velburg-Freudenricht NM
Hohe Reut 6350 Dolomitkuppenalb Nördliche FA Betzenstein-Riegelstein BT
Gelber Berg 628,4 Hahnenkamm Südliche FA Dittenheim-Sammenheim WUG
Kleiner Kulm 6270 Fränkische Schweiz Nördliche FA Körbeldorf BT
Hohenstein 6240 Hersbrucker Schweiz Nördliche FA Kirchensittenbach-Hohenstein LAU
Göschberg 620,6 nordöstliche SFA Südliche FA Seubersdorf/Deining NM
Wülzburger Berg 6200[7] Weißenburger Alb Südliche FA Weißenburg WUG
(Schloßberg) 606,7 Zeugenberg nördl. der SFA Vorland der SFA Heideck RH
(Moritzberg) 603,5 Zeugenberg westl. der Hersbrucker Alb Vorland der NFA Röthenbach-Moritzberg/Leinburg/Lauf-Weigenhofen LAU
Großer Hansgörgl 601 Trauf der Hersbrucker Alb Mittlere FA Reichenschwand LAU
(Dillberg) 5950 Zeugenberg westl. der MFA Vorland der MFA Postbauer-Heng-Dillberg NM
(Buchberg) 5910 Zeugenberg westl. der MFA Vorland der MFA Neumarkt/Berngau/Sengenthal-Buchberg NM
Ottenberg 588,0 Albtrauf der MFA Mittlere FA Pilsach/Berg NM
Neubürg 586,8 Ostrand der NFA Nördliche FA Mistelgau-Wohnsgehaig BT
Geisberg 5850 Trauf der NFA Nördliche FA Geisberger Forst BA
Kemitzenstein 580,6 Nördlicher Frankenjura Nördliche FA Bad Staffelstein-Kümmersreuth LIF
Glatzenstein 5720 Hersbrucker Schweiz Nördliche FA Neunkirchen-Weißenbach LAU
Friesener Warte 561,7 Trauf der NFA Nördliche FA Hirschaid-Friesen/Buttenheim-Kälberberg BA
Reisberg 553,9 Nördlicher Frankenjura Nördliche FA Schlappenreuth BA
Kleiner Hansgörgl 553 Trauf der Hersbrucker Alb Mittlere FA Reichenschwand LAU
Lindelberg 5450 Trauf der NFA Nördliche FA Neunkirchen-Ermreuth/Oberlindelbach FO
Schloßberg 5430 Fränkische Schweiz Nördliche FA Pegnitz BT
(Flüglinger Berg) 541,3 Zeugenberg nördl. der SFA Vorland der SFA Weißenburg-Weimersheim WUG
Staffelberg 5400 Nördlicher Frankenjura Nördliche FA Bad Staffelstein LIF
Kordigast 538,1 Nördlicher Frankenjura Nördliche FA Altenkunstadt LIF
Rodenstein (Ehrenbürg)[8] 531,7 Trauf/Zeugenberg der NFA Nördliche FA Wiesenthau/Leutenbach FO
Arzberg 507,1 Eichstätter Alb am Altmühltal Südliche FA Beilngries EI
Schellenberg 494,5 Eichstätter Alb am Altmühltal Südliche FA Enkering EI

Abkürzungen in der Tabelle stehen für:

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Touristisch von besonderem Interesse ist die Nördliche Fränkische Alb, die Fränkische Schweiz, die zahlreiche Felsformationen aufweist. Touristische Bedeutung erlangte auch das Altmühltal in der Südlichen Frankenalb mit Seitentälern mit von der Urdonau ausgewaschenen Felsen als „Kletterparadies“ und mit durchgehenden Radwegen. So zählen das Altmühltal und der Nördliche Frankenjura zu den bedeutenderen Klettergebieten in Deutschland und sind unter Sportkletterern international bekannt.

Sehenswert sind zahlreiche Burgen und kleine Ortschaften. Die Wanderwege werden ehrenamtlich von Vereinen wie dem Fränkischen Albverein und dem Fränkische-Schweiz-Verein markiert und gepflegt.

Die Landkreise Amberg-Sulzbach, Neumarkt in der Oberpfalz, Regensburg (westlicher Teil) und Kelheim werden von der Tourismusmarketing Ostbayern GmbH unter dem Kunstbegriff Bayerischer Jura vermarktet.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fränkische Alb ist die geologische Fortsetzung des Schweizer Juras und der Schwäbischen Alb nach Osten hin.

In der Zeit des gesamten Juras lag vor etwa 161 bis 150 Millionen Jahren ganz Süddeutschland im Bereich eines Flachmeeres, als wegen ständiger Absenkung der Erdkruste mächtige Gesteinsfolgen am Meeresgrund abgelagert wurden. Die Jura-Sedimente bilden noch den größten Anteil der Gesteine, im Wesentlichen Kalkstein, und sind Grundmaterial der Fränkischen Alb.

Durch Hebungen der europäischen Kontinentalplatte gegen Ende des Oberen Jura zog sich das Meer zurück und größere Flächen wurden zu Beginn der folgenden Kreidezeit zunächst Festland. Während dieser Zeit herrschte tropisches Klima und es kam zu einer intensiven Verwitterung der vorher entstandenen Kalk- und Dolomitgesteine.

In der Zeit der Oberkreide stieß erneut ein Meer in den Bereich der Fränkischen Alb vor.

Im Tertiär erfolgte durch regionale Hebung abermals ein Meeresrückgang sowie eine teilweise Freilegung der Juralandschaft.

Die Fränkische Alb ist reich an schönen Felsen, Höhlen, Dolinen, Karstquellen und Steinernen Rinnen. Sie wird von einigen tief eingeschnittenen Flüssen und Bächen und von Trockentälern durchzogen. Eine biologische Besonderheit sind die Trockenrasen-Hänge der südlichen Alb.

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b Der nordwestlich die Linie des Hahnenkammes verlängernde Hesselberg (689,4 m) liegt außerhalb der Fränkischen Alb, verlängert aber die Richtung des Hahnenkammes nach Westnordwesten. Er wird zuweilen als höchste Erhebung der Frankenalb aufgeführt, liegt aber deutlich außerhalb derselben im Vorland der Südlichen Frankenalb (Fränkisches Keuper-Lias-Land). Seine Berghöhe ist ohne Angabe des Höhenbezugs laut 2005 fotografierter Informationstafel am Hesselbergpfad genannt.
  3. Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  4. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
    • Kartendienst Landschaften zeigt Grenzen einzelner Teillandschaften und macht Landschaftssteckbriefe mit Flächenangaben (80xxx=Nördliche, 81xxx=Mittlere, 82xxx=Südliche Frankenalb) anklickbar
    • Kartendienst Schutzgebiete zeigt Berghöhen bis herab zu TK 25;
      Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete, Naturparks (je mit Flächenangabe), Haupteinheiten sowie kommunale Grenzen sind einblendbar
  5. Definition des Hahnenkammes und vor allem der Weißenburger Alb nach:
    Emil Meynen und Josef Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (zweite Lieferung) – Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1955
  6. Der fast gleich hohe Ostsüdosten vom Grat des Kütschenrainberges heißt Kalvarienberg
  7. Die Höhe über Normalhöhennull (NHN) vom Wülzburger Berg (620 m) ist nicht zu verwechseln mit der Plattformhöhe der Bastion Roßmühle (643,8 m), die Teil der dortigen Festung Wülzburg ist (beide Höhen laut Einzelnachweis Kartendienste des BfN).
  8. Die Ehrenbürg ist im Grunde ein Zeugenberg der Nördlichen Frankenalb und durch das Tal des Ehrenbaches von der eigentlichen Alb getrennt; gleichwohl zählt ihn die Grenzziehung im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands noch zur Frankenalb und nicht zu deren Vorland.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Sperber: Geologisch-botanische Streifzüge durch Nordostbayern. Oberfränkische Verlagsanstalt und Druckerei, Hof 1979, ISBN 3-921615-27-5.
  • Irene Reif: „Albträume“. Die Frankenalb. In: Franken – meine Liebe. Oberfränkische Verlagsanstalt, Hof 1989, ISBN 3-921615-91-7, S. 127f.
  • Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Zukunft der Mittelgebirgslandschaften: Szenarien zur Entwicklung des ländlichen Raums am Beispiel der Fränkischen Alb. Landwirtschaftsverlag, Münster 2002, ISBN 3-7843-3820-8.
  • Max Schäfer: Wandern mit Kindern im Frankenjura. Ein Buch für Jungeltern und Großeltern 3., aktualisierte, neugestaltete und stark erw. Auflage. Tümmel, Nürnberg 1999, ISBN 3-921590-71-X.
  • Hanns Zischler: Die schönste Mondlandschaft, die man sich denken kann: die Fränkische Alb. In: Deutsche Landschaften. S. Fischer Verlag 2003, ISBN 3-10-070404-5, S. 293–303.

Karten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikivoyage: Fränkische Alb – Reiseführer