Mikrografie (Kalligrafie)

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Andreas Reinhard, Darstellung von Friedrich III. von Dänemark (1709)

Als Schriftmalerei oder Schreibmalerei bezeichnet man die Malerei mit der Feder. Sie verdankt ihren Ursprung den Schönschreibern (auch: Kalligrafen, Literalmaler, Schreibmeister oder Modisten), die bald nach der Erfindung der Buchdruckerkunst besonders in Nürnberg tätig waren.

Zuerst erfanden sie die Mikrografie (Kleinschreiberei), deren Erzeugnisse auf kleinstem Raum geschrieben und in Ringe gefasst wurden. Bei den zugrundeliegenden Texten handelt es sich oft um das Vaterunser oder einzelne Psalmen.

Später suchte man durch die klein geschriebenen Wörter und Zeilen die Striche des Stifts und Pinsels nachzuahmen und bildete so Figuren und ganze Bildnisse, genannt kalligrafische Bilder, Literalbilder oder Schriftbilder. Die Schrift enthielt dann gewöhnlich die Geschichte der abgebildeten Person, eine Lobschrift derselben oder biblische Stellen.

Kalligrafische Bilder sind unter anderem von Hans Wechter, Bernard de Paris, Etienne de Blégny und Jean Midolle überliefert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Wattenbach: Das Schriftwesen im Mittelalter. 2. Auflage. S. Hirzel, Leipzig 1875.
  • Eugen von Philippovich: Kuriositäten, Antiquitäten. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1966.