den Fehdehandschuh hinwerfen

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den Fehdehandschuh hinwerfen (Deutsch)[Bearbeiten]

Redewendung[Bearbeiten]

Worttrennung:

den Feh·de·hand·schuh hin·wer·fen

Aussprache:

IPA: [deːn ˈfeːdəˌhantʃuː ˈhɪnˌvɛʁfn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild den Fehdehandschuh hinwerfen (Info)

Bedeutungen:

[1] jemanden herausfordern, mit jemandem Streit anfangen

Herkunft:

Die Wendung geht zurück auf die Sitte, den Handschuh hinzuwerfen, wenn eine noch gewaltlose Konfrontation unter Rittern in eine bewaffnete Fehde umschlug.[1] Das Hinwerfen symbolisierte die ehrenhafte Herausforderung und ersetzte den Schlag ins Gesicht des anderen, den ein Ritter niemals hätte ausführen dürfen, da er sonst die Ehre seines Gegenübers gröblich verletzt hätte.[1] Das Wort Fehdehandschuh indessen war in jener Zeit nicht bekannt, sondern entstand erst im 18. Jahrhundert in der Lyrik.[1]

Gegenwörter:

[1] den Fehdehandschuh aufnehmen

Beispiele:

[1] Wenn ein guter Bekannter nicht deine Meinung teilt, musst du ihm nicht gleich den Fehdehandschuh hinwerfen.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 32: Zitate und Redewendungen, F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig/Mannheim 1999, ISBN 3-7653-1172-3, DNB 957393091, „den Fehdehandschuh hinwerfen; den Fehdehandschuh aufnehmen“, Seite 223.
[1] Gerhard Wagner: Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters. 13. Auflage. Regionalia Verlag GmbH, Rheinbach 2012, ISBN 978-3-939722-31-1, „den Fehdehandschuh hinwerfen“, Seite 23.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Gerhard Wagner: Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters. 13. Auflage. Regionalia Verlag GmbH, Rheinbach 2012, ISBN 978-3-939722-31-1, „den Fehdehandschuh hinwerfen“, Seite 23.