in Fahrt

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in Fahrt (Deutsch)[Bearbeiten]

Redewendung[Bearbeiten]

Worttrennung:

in Fahrt

Aussprache:

IPA: [ɪn ˈfaːɐ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild in Fahrt (Info)

Bedeutungen:

[1] übertragen, gefühlsmäßig (oder emotional): in Schwung, unter Umständen dabei auch in deutlich guter Stimmung
[2] teilweise übergehend in übertragen, ebenso gefühlsmäßig: in Schwung, in wütend erregter Stimmung

Synonyme:

[1] im Fluss (→ etwa Arbeitsfluss); in Schwung
[2] böse, wütend, zornig

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] erregt
[1] unter Dampf, unter Strom

Beispiele:

[1] „Bei diesem kleinen Halt lässt der Guide der Bewunderung für unsere Gruppe freien Lauf. „Üblicherweise stoppen die Touristen alle zwei Minuten meinen Marsch [..].“ [..] Bis der Dritte in der Gruppe herankomme, hätte das solchermaßen beschriene Tierchen natürlich sofort das Weite gesucht, berichtet er nun voll in Fahrt. Andere Lebewesen zeigten sich bei Gekicher und Geschnatter im Urwald mit seinen sonst so dumpfen, ernsten Klängen erst gar nicht. Er ist voll des Lobes über unser dschungelgerechtes Verhalten.“[1]
[(1), 2] „Franz nun voll in Fahrt: "Ja, du und de andern Illegalen, ös sads dahoam, aba mia solln draußn de Schädln hinhaltn und eng auf moderne Art Sklavn eibringa. Geh selba außi, Luk, und hoi dir deine Leit, aba paß auf, daß di dabei koa preißischa Offizier dawischt, denn dort gehts anders zua wia´s ös glaubs!" Lui, der so vom Sonnenschein in die Traufe geraten war [..]“[2]
[(1), 2] „[..] mit Händen und Füßen, die während seines Satzschwalls still auf und unter dem Tische geruht, aber nun voll in Fahrt, derweil oben der Wald brannte, will sagen sein Mundwerk Karussell fuhr und einen abzog, der sich gewaschen hatte.“[3]
[(1), 2] „Emmanuel hatte sich längst an die cholerischen Wutausbrüche seines Chefs gewöhnt. [..] Doch Gutaro hatte sich nun so richtig in Fahrt geredet und fuhr unbeirrt fort: »Über unsere vier Hotelanlagen in Sharm-el-Sheik können wir zwar problemlos ein halbe Millionen Dollar pro Monat schleusen, vor allem, seit uns dort auch noch die [..] gehören.“[4]
[(1), 2] „Girce, nun so richtig in Fahrt, inszeniert ein wahres Höllenspektakel. „Sie verspritzt schädliche Säfte und giftigen Schleim, ruft die Nacht und die Götter der Nacht aus Erebus und Chaos herauf und beschwört mit langanhaltendem Heulen [..]“[5]
[(1), 2] „[..] und ihre Stimme war alles andere als ein Flüstern. [..] Die Herolder unterbrach sich, und Nelli hörte ein fauchendes Saugen und druckvolles Ausstoßen. So in Fahrt, aber ein Nikotinkick zwischendurch musste einfach sein, vielleicht erst recht. Nelli nutzte die Sekundenpause, um einzuhaken: [..]“[6]
[2] „Wogner redete sich in Fahrt.“[7]
[2] „Der andere Mann konnte kaum noch an sich halten. Seine Augen schienen anzuschwellen, und sein Atem begann ganz merkwürdig zu werden. »Und hören Sie, Ochsenfrosch«, fuhr der Mann mit dem Bürstenhaarschnitt fort, nun voll in Fahrt, »Gnade Ihnen Gott, wenn Sie das vermasseln. Haben wir uns verstanden? Ich schwöre Ihnen beim Grab meines Vaters: Wenn Ihnen diesmal eines Ihrer berühmten ›Missgeschickte‹ passiert, dann begehen Sie lieber still und leise Harakiri, als mir noch einmal unter die Augen zu treten! Alles klar? [..]«“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] gerade so gut in Fahrt sein
[1, 2] in Fahrt geraten/kommen/sein, jemanden in Fahrt bringen

Übersetzungen[Bearbeiten]

Quellen:

  1. Lust auf Indien: Indien für Anfänger; 1. Auflage; 2011; Wiesenburg-Verlag; ISBN 978-3-956320-73-6; [1]
  2. Der rote Strähn: Dokumentation über den antifaschistischen Widerstand im Salzkammergut; 1995; Seite 129; [2]
  3. Requiem für einen Chefredakteur; 2002; Seite 30; [3]
  4. Nur ein Auftrag; 1. Roman in der Jules Lederer Reihe; 2014; [4]
  5. Die Hexe: schön wie der Mond - häßlich wie die Nacht; 1987; Seite 60; [5], [6]
  6. Tiefpunkt; Kriminalroman von Manfred Köhler; 2007; [7]
  7. Homunculus: Der dritte Fall für Kommissar Rünz; 2009; [8]
  8. Kelwitts Stern; Roman von Andreas Eschbach; 2012; ISBN 978-3-8387-1921-4; [9]