von etwas Wind bekommen

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von etwas Wind bekommen (Deutsch)[Bearbeiten]

Redewendung[Bearbeiten]

Nebenformen:

von etwas Wind kriegen, von etwas Wind haben

Worttrennung:

von et·was Wind be·kom·men

Aussprache:

IPA: [fɔn ˌʔɛtvas ˈvɪnt bəˌkɔmən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild von etwas Wind bekommen (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: von etwas, was im Geheimen bleiben sollte, irgendwie doch Kenntnis bekommen

Herkunft:

Die aus der Jägersprache stammende Wendung bezieht sich auf die Witterung, die das Wild bekommt, wenn der Wind ihm den Geruch des Jägers zuträgt.[1]

Beispiele:

[1] Ich habe davon Wind bekommen, dass mich meine Frau betrügt!
[1] „Die eigentlichen Schwierigkeiten gingen jedoch von meiner Familie aus, als sie von der Sache Wind bekam.[2]
[1] „Alles ging gut, bis zu dem Abend, als Zygmunt bedrückt nach Hause kam und sagte, er müsse Malka wegbringen, die Leute in Lawoczne hätten Wind davon bekommen, dass sie hier bei ihnen sei, und das wäre zu gefährlich für seine Familie.“[3]
[1] „Als er von dem Skandal Wind bekommen habe, sei ihm körperlich übel geworden, er schwanke zwischen Zorn, Bedauern und Enttäuschung.“[4]
[1] „Anschließend beschwerte sich nämlich die Fluglinie beim BND, das Kanzleramt bekam davon Wind und setzte einen Ermittler auf die Angelegenheit an.“[5]
[1] „Schließlich hatten auch die Inder Wind von der Sache bekommen und verstanden, dass er über Manbai zu reisen gedachte.“[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wind
[1] The Free Dictionary „Wind
[1] Duden online „Wind
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Wind“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Wind
[1] Redensarten-Index „von etwas Wind bekommen
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »Wind: von etw. Wind bekommen«, Seite 865.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »Wind: von etw. Wind bekommen«, Seite 865.
  2. Maria Gräfin von Maltzan: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. Erinnerungen. 13. Auflage. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 978-3-548-24536-2, Seite 70 (Erstausgabe 1986).
  3. Mirjam Pressler: Malka Mai. Roman. Beltz & Gelberg, Weinheim/Basel 2001, ISBN 978-3-407-80879-0, Seite 153.
  4. Reiner Luyken: Ex-Bank-Chef Diamond gibt den Unschuldigen. Barclays-Skandal. In: Zeit Online. 4. Juli 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. November 2012).
  5. Martin Knobbe, Jörg Schindler, Fidelius Schmid: Geld und Geltung. In: DER SPIEGEL. Nummer 43, 22. Oktober 2016, ISSN 0038-7452, Seite 39 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 6. Februar 2021).
  6. Christine Wunnicke: Die Dame mit der bemalten Hand. Roman. 7. Auflage. Berenberg Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-946334-76-7, Seite 11.