wennschon, dennschon

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wennschon, dennschon (Deutsch)[Bearbeiten]

Redewendung[Bearbeiten]

Alternative Schreibweisen:

wenn schon, denn schon

Worttrennung:

wenn·schon, denn·schon

Aussprache:

IPA: [ˈvɛnˌʃoːn ˈdɛnˌʃoːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wennschon, dennschon (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: wenn schon etwas überhaupt getan wird, dann soll es aber auch ausgiebig, vollumfänglich und gründlich, ordentlich, richtig oder dergleichen getan werden

Gegenwörter:

[1] na, dann (eben) nicht; wer nicht will, der hat schon
[1] berlinisch: wenn nicht, denn nicht[1]

Beispiele:

[1] „‚Natürlich‘, sagte Haus-Mayer, ‚wennschon, dennschon‘, griff nach dem Netz und begann die Bücher auf dem Tisch zu stapeln.“[2]
[1] „Vielleicht war er ein hartgesottener Söldner, der ‚wennschon, dennschon‘ denkt und schießt.“[3]
[1] „Fast trotzig hatte sie hinzugefügt: ‚Wennschon, dennschon!‘[4]
[1] „Wird nämlich im ersten Teil des Buches geklärt, warum die Linke niemals an die Macht gelangen kann, erklärt der antisoziologische Soziologe im mittleren Teil, warum sie doch an die Macht kommen mußte, um im letzten Teil zu behaupten, daß sie nun, wennschon – dennschon, auf unabsehbare Zeit an der Macht bleiben wird.“[5]
[1] „Ein Liedermacher aus Berlin macht mir eine größere Rechnung auf, wonach wennschon dennschon doch von vier Familien zu sprechen sei, er listet Frauennamen auf und die Namen all der Kinder; ich erfahre, daß Eva-Maria Hagen und Biermann keine Kinder zusammen haben, und ich schreibe mir die Namen Tina auf und Pamela, und daß Letztere hochschwanger sei.“[6]
[1] „Ein erstes Defilee in Genf wurde zum Erfolg, eine zweite Show im ‚Cesar’s Palace‘ in Las Vegas - ‚wennschon, dennschon!‘ - fiel aufgrund der doch etwas hohen Saalmiete (eine Million Dollar für drei Stunden) ins Wasser.“[7]
[1] „‚Na, wennschon, dennschon‘, sagte Christine, ging noch einmal um den Tisch herum und verteilte die Servietten.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] also wennschon, dennschon; na wennschon, dennschon

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Stichwort »wennschon«, Seite 1918.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-71802-3, Stichwort »Wennschon, dennschon«, Seite 829.
[1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »wennschon«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5, Stichwort »wennschon«, Seite 838.
[1] Duden online „wennschon
[1] The Free Dictionary „wennschon
[1] Redensarten-Index „wennschon, dennschon

Quellen:

  1. Hans Meyer, Siegfried Mauermann; bearbeitet und ergänzt von Walther Kiaulehn: Der richtige Berliner in Wörtern und Redensarten. 13. Auflage (nach der Neuausgabe 1985), Beck, München 2000 (Beck’sche Reihe; 1162), ISBN 3-406-45988-9, Stichpunkt »wenn«, Seite 185.
  2. Irmtraud Morgner: Ein Haus am Rand der Stadt. Roman. 2. Auflage. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1964, Seite 230 (Zitiert nach Google Books).
  3. Anna Seghers; bearbeitet und eingeleitet von Sigrid Bock: Über Kunstwerk und Wirklichkeit. Ⅲ Für den Frieden der Welt. Akademie-Verlag, Berlin 1971, Seite 269 (Zitiert nach Google Books).
  4. Heinz Heydecke: Schatten eines Unfalls. Roman. 3. Auflage. Verlag Neues Leben, Berlin 1986, ISBN 3-355-00221-6, Seite 116 (Zitiert nach Google Books).
  5. Thomas Meinecke: Vom Absturz der Metaphern in die Realität: Die göttliche Linke. In: DIE ZEIT. Nummer 11, 6. März 1987, ISSN 0044-2070 (Archiv-URL, abgerufen am 23. Mai 2014).
    Im Originalsatz sind einzig die Wörter »Teil«, »niemals« und »doch« kursiv gesetzt.
  6. Detlef Opitz: Der Charme des Dilettantismus. In: Rheinischer Merkur. Nummer 49, 8. Dezember 1989, ISSN 0173-3028, Seite 17.
  7. Mit Mut und Eleganz gegen den Griesgram. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 40, 20. Oktober 1998, Seite 73.
  8. Arlington Park. In: Hannoversche Allgemeine. 31. August 2007, Seite 9.
  9. Hebräischer Wikipedia-Artikel „גרמנית“ (Stabilversion)
  10. Friedhelm Hinze: Tendenzen beim Ausbau des kaschubischen Wortschatzes. In: Gunter Spieß (Herausgeber): Modernisierung des Wortschatzes europäischer Regional- und Minderheitensprachen. Gunter Narr Verlag, Tübingen 1999 (Zweigstelle für Niedersorbische Forschungen des Sorbischen Instituts), ISBN 3-8233-5189-3, Seite 69 (Zitiert nach Google Books).