Gitarre: allgemeine Regeln zum Fingersatz

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II. Lektionen:     1) Greifen  | 4/4-Schlag  | D-A  2) D-G  | Durkadenz  | Westernschlag  | 3/4-Schlag  3) G-C-D  | Fingersatz  | Lagerfeuerschlag  4) G-Em-C-D  5) schn. Wechsel  6) C-Am  7) Sprünge Em-D / G-Am  8) Abschluss


Die allgemeinen Regeln zum Fingersatz[Bearbeiten]

Die Fingersätze, die hier für die einzelnen Akkorde vermittelt werden, sind nicht durch Zufall entstanden. Sie orientieren sich an den klassischen  Gitarrenschulen von Dionisio Aguado, Matteo Carcassi, Ferdinando Carulli, Fernando Sor und wie sie alle heißen sowie moderne Gitarrenschulen, die auf diese Grundlagen aufbauen. Mit dem klassischen Fingersatz wirst du schon jetzt darauf vorbereiten, später mal anspruchsvollere Intros, Solos und Fingerstyle (z.B. beim Melodiepicknick-Kurs) spielen zu können. Daher soll ein Akkord immer so gegriffen werden, dass sich die Finger beim Griffwechsel so wenig wie möglich bewegen müssen.

Wo es möglich ist
  1. Zeigefinger erster Bund
  2. Mittelfinger zweiter Bund
  3. Ringfinger dritter Bund
  4. Kleiner Finger vierter Bund
Müssen zwei oder mehrere Finger in einen Bund
  • Zeigefinger kommt über den Mittelfinger
  • Mittelfinger kommt über den Ringfinger
  • Ringfinger kommt über den kleinen Finger

Vorteile des Standard-Fingersatz[Bearbeiten]

  1. Bei dem Wechseln der 9 Akkorde C-, F-, G-, G7-, D-, E- und A-Dur sowie E- und A-Moll hat man immer die ähnliche Fingersätze. Die Griffwechsel werden daher alle nach demselben Schema ablaufen.
  2. Der Grundton ist fast immer da, wo der Ringfinger ist. Später beim Folkdiplom, wenn man die ersten Zupfmuster lernt, weiß man immer, wo der Basston ist.
  3. Lernen wir im Folkediplom einen Basslauf oder eine Picking-Figur gelernt, so werfen wir dies ohne Mühe auf andere ähnlich gegriffene Akkorde übertragen.
  4. Griffwechsel werden erfahrungsgemäß einfacher und schneller.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen vom Standard-Gingersatz, doch die können getrost warten, bis man alle Akkorde mit den Standard-Fingersätzen kann und alle Lernvorteile der Standard-Griffweise mitgenommen hat.

Auch wenn du es jetzt noch nicht glauben magst: mit nur wenigen Eselsbrücken findet man alle Töne der C-Dur Tonleiter in den ersten Bünden. Und du wirst nicht länger als eine viertel Stunde brauchen, um das zu lernen.

Bevorzugte Positionen[Bearbeiten]

Mit dem Standard-Fingersatz kannst du dir "Lieblingsposition" der Finger ableiten. Sollte ein Finger für einen bestimmten Akkord nicht gebraucht werden, so kann er schon einmal über seiner Lieblingsposition schweben. Wahrscheinlich wird er dort schon bald wieder gebraucht.

Lieblingspositionen der Finger

Zeigefinger
||-Z-|---|---|-
||<Z>|---|---|-
||-Z-|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-
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Mittelfinger
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||---|---|---|-
||---|-M-|---|-
||---|<M>|---|-
||---|-M-|---|-
||---|---|---|-

Ringfinger
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|-R-|-
||---|---|<R>|-
||---|---|-R-|-

Kleiner Finger
||---|---|-K-|-
||---|---|<K>|-
||---|---|-K-|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-
||---|---|---|-

Halte Ring- und Mittelfinger immer dicht beieinander, da sie höchstwahrscheinlich in einer dieser beiden Positionen gegriffen werden:

-

Tipp[Bearbeiten]

Wenn du einen Griff anders gelernt hast, dann lerne den Standard-Fingersatz einfach wie einen neuen Akkord und setze diesen für neue Lieder ein. Sobald du merkst, welche Vorteile die Standard-Fingersätze mit sich bringen, wirst du den "neuen" Griff auch bei den alten Liedern einsetzen.


Für diejenigen, die den G-Dur-Akkord vielleicht anders gelernt haben

G ohne kleinen Finger?