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Gitarre: Zusammenfassung der Griffwechsel

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Lektionen: F - E - A-Dur - 6/8-Takt - bisherige Griffwechsel - Dm - Mollparallelen - Mollkadenz - H7 - H7 oder B7 - G7 - D7 -


Lektion 10d
Die bisherigen Griffwechsel im Überblick
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Für dieses Kapitel werden die allgemeine Regeln zum Fingersatz vorausgesetzt.

Akkorde mit gemeinsamer Durterz[Bearbeiten]

Fünf der Akkorde, die man für das Folkdiplom braucht, weisen die gleiche Fingerstellung von Mittel und Ringfinger auf. Der Grundton liegt unter dem Ringfinger, und die Dur-Terz des Akkordes liegt unter dem Mittelfinger. Dass der Grundton unter dem Ringfinger ist, das merkst du dir mal! Das hilft dir, schnell den Basston bei Zupfmuster zu finden.

Die Durterz, die aus dem Akkord einen Durakkord macht, unter dem Mittelfinger ist, kannst du später mal gebrauchen, wenn du dich näher mit den Intervallen beschäftigst. Jetzt reicht es, nur mal was davon gehört zu haben.

Daraus ergeben sich vier Positionen, die man ruhig mal hintereinander üben kann. Also verschiebe Mittel- und Ringfinger immer 'gleichzeitig von oben nach unten.

Diese fünf Akkorde wechselt man untereinander immer auf die gleiche Weise
  1. Zeige- oder kleinen Finger weg (Ausnahme zwischen C und F)
  2. Mittel- und Ringfinger gleichzeitig nach unten oder oben bewegen
  3. fehlenden Zeige- oder kleinen Finger auf seinen Platz setzen.

Wie man sieht, nichts neues.

Akkorde mit Mittel- und Ringfinger untereinander[Bearbeiten]

Vier weitere Akkorde, die man für das Folkdiplom braucht, weisen eine andere typische Fingerstellung von Mittel- und Ringfinger auf. Bei vielen Akkorden ist der Ton unter dem Ringfinger gleichzeitig der Grundton des Akkordes.

Daraus ergeben sich drei Positionen die man ebenso hintereinander üben kann.

Achte bei den Akkorden nur auf die Stellung von Ring- und Mittelfinger.

Untereinander wechselt man diese Akkorde immer in folgender Reihenfolge
  1. Zeigefinger weg
  2. Mittel- und Ringfinger gleichzeitig nach unten oder oben bewegen
  3. fehlenden Zeigefinger auf seinen Platz setzen.
  4. E-Dur und A-Moll werden natürlich gesamt verschoben
Beachte
Beim A-Dur-Akkord gibt es zwei Griffvarianten, die je nach Tonart vorteilhafter sein können.

Griffwechsel zwischen den beiden oberen Gruppen[Bearbeiten]

Wie man sieht, kann man alle bisher gelernten Akkorde in zwei Gruppen zusammenfassen. Wenn man sich auf Mittel- und Ringfinger konzentriert, dann entdeckt man auch beim Akkordwechsel zwischen den beiden Gruppen Gemeinsamkeiten.





Auch hier gibt es einen typischen Bewegungsablauf
  1. Halte Ring- und Mittelfinger möglichst dicht beieinander!
  2. kleinen oder Zeigefinger weg
  3. Ring- und Mittelfinger anheben
  4. Der Ring- geht unter den Mittelfinger oder umgekehrt schräg nach oben
  5. beide Finger nach oben bzw. nach unten verschieben
  6. fehlenden kleinen oder Zeigefinger aufsetzen
  7. Natürlich bleiben gleiche Finger immer auf ihrem Platz liegen




Animation[Bearbeiten]

Abschließend[Bearbeiten]

Drei Akkorde die jetzt noch fehlen, weichen in Ihrer Griffweise etwas von den bisher gelernten Griffen ab, und müssen daher einzeln geübt werden. Sie sind zum Glück nicht schwer zu greifen.

Je nach Lehrer oder Liedern, die du bis jetzt gespielt hast, kann es sein, dass du zu diesem Zeitpunkt E-Dur und G7 sowie die alternative Griffweise von A-Dur noch nicht kennst. Du wirst in den folgenden Lektionen sehen, dass sie leicht zu lernen sind. Trotzdem hoffe ich, dass dir die Gemeinsamkeiten der Griffwechsel einleuchten.

Vorteile
  • Griffwechsel werden einheitlicher, einfacher und dadurch schneller, somit kommst du als Anfänger wesentlich schneller in den nächsten Lektionen voran.
  • Ohne nennenswerte Mühe lernst du mit wenigen Kniffen viele Töne der C-Dur Tonleiter.

noten = { 
  g, a, b, | c d e | f g a | 
  a g f | e d c | b, a, g,
}
\score {
  <<
    {\tempo 4 = 140 \time 3/4 \clef "G_8" \noten \bar "|."}
    \addlyrics { 
      g, a, b, c d e  f g a 
      a g f e d c b, a, g, 
    } 
   \new TabStaff {
     \tabFullNotation
     \stemUp
     \noten 
    }
  >>
\layout {}
\midi {}
}

\paper {
  indent=0\mm
  %% DinA4 = 210mm - 10mm Rand - 20mm Lochrand = 180mm
  line-width=180\mm
  oddFooterMarkup=##f
  oddHeaderMarkup=##f
  % bookTitleMarkup=##f
  scoreTitleMarkup=##f
}
    • Der Grundton ist fast immer da, wo der Ringfinger des gleichnamigen Akkordes ist
    • weitere Intervalle (Abstände von Tönen) wie die Durterz oder die Quinte abwärts lernst du später viel schneller, da du sie schon "in den Fingern hast"
  • Hast du erst mal einen Basslauf oder eine Hammering oder Pull-Off-Figur bei einem Akkord gelernt, dann kannst du diesen ohne langes Überlegen auf die andere ähnlichen Akkorde übertragen.
  • Viele erweiterte Akkorde lassen sich leichter von dem Standardfingersatz ableiten. (vgl. G und G7)
  • Du weißt noch nicht, wo ich mit dir noch hin möchte. Ich bereite dich jetzt schon darauf vor, später mal einfache Klassikstücke spielen zu können oder Stücke für Fingerstyle zu spielen. Ich weiß zwar nicht, ob das jemals dein Ziel sein wird, doch ich will dir nicht den Weg dahin verbauen oder unnötig erschweren.
Lieblingspositionen

Bei den ersten einfachen Gitarrenstücken in den ersten drei Bünden haben die Finger Lieblingspositionen. Wenn sie nicht gebraucht werden, liegen sie darüber auf der Lauer, weil sie höchstwahrscheinlich demnächst hier gebraucht werden.


\version "2.14.2"

\markup
  \override #'(fret-diagram-details . ( (number-type . roman-upper)
  (finger-code . in-dot) (orientation . landscape))) {
%% s:3 = 3x so groß
%% f:1 zeigt Finger als Kreise 
%% f:2 zeigt Finger neben den Saiten 
%% 6-3-2 Saite-Bund-Finger
%% oder
%% 6-3-2 Saite-Bund-Intervall
%% 4-o zeigt 4. Saite offen

\fret-diagram #"s:3;f:1; 
1-1-1;      1-3-4;
2-1-1;      2-3-4;
3-1-1;3-2-2;3-3-4;
      4-2-2;4-3-3;
      5-2-2;5-3-3;
            6-3-3;"
}
\paper{
     indent=0\mm
     line-width=180\mm
     oddFooterMarkup=##f
     oddHeaderMarkup=##f
     bookTitleMarkup = ##f
     scoreTitleMarkup = ##f}
  • 1 = Zeigefinger
  • 2 = Mittelfinger
  • 3 = Ringfinger
  • 4 = kleiner Finger
Alternativen kommen später dran

Ich werde dir später (Balladendiplom) noch alternative Griffweisen beibringen, die bei einzelnen Effekten ihre Vorteile haben. Aber zu diesem Zeitpunkt empfehle ich dir, dich auf die "Standard-Akkordwechsel" zu konzentrieren. Zuerst sollte man das lernen, was man am häufigsten im Gitarrenalltag braucht, was am ehesten in ein Lernkonzept hinein passt und was dir in Zukunft wahrscheinlich die meisten Lernvorteile bringt. Ausnahmen hebt man sich dann einfach für später auf.

Solltest du jetzt schon einen Griff mit einem anderen Fingersatz gewohnt sein, weil du diesen schon aus einem anderen Buch gelernt hast, oder weil du dir diesen bei einem Youtube-Video abgeschaut hast, dann lerne doch die Standard-Griffweisen einfach als einen "neuen" Griff dazu. Die anderen Fingersätze mögen zwar auch funktionieren, aber wenn ich mich für den einen oder den anderen entscheiden müsste, würde ich den bevorzugen, der mir langfristig gesehen die meisten Vorteile bietet.

Natürlich möchte ich als Gitarrenlehrer nicht nur dir das Lernen erleichtern, sondern mir auch das Unterrichten. Denn es ist viel einfacher, wenn man immer auf etwas schon bekanntes aufbauen kann. Andernfalls ist man gezwungen, sich für jede Variante etwas neues einfallen zu lassen.

Also du kannst dir ruhig einmal ein paar Varianten und Spielereien als Bonus anschauen, aber das vordringliche Lernziel sollten die Standardsachen sein.