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Erste Hilfe im Gelände

Aus Wikibooks

Dieses Buch steht im Regal Medizin sowie im Regal Sport.

Zusammenfassung des Projekts

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60% fertig „Erste Hilfe im Gelände“ ist nach Einschätzung seiner Autoren zu 60 % fertig

  • Buchpatenschaft / Ansprechperson: Zur Zeit niemand. Buch darf übernommen werden. Früher: Benutzer:Merkel, seit 2012 inaktiv
  • Sind Co-Autoren gegenwärtig erwünscht? Ja, sehr gerne.


Einleitung

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Vorab Hinweise zum Haftungsausschluss: Die hier vorgestellten Webseiten sind kein Ersatz für fachlich korrekt durchgeführte Praxiskurse. Beachten Sie auch den Haftungsausschluss und dort insbesondere den wichtigen wichtigen Hinweis für Beiträge im Bereich Gesundheit.

Gerade im Outdoor- und Kletterbereich kann es zu ungewohnten Bedingungen für Erste-Hilfe-Maßnahmen kommen. Auch professionell ausgebildete Helfer erfahren dabei eine angepasste andere Ausbildung, so dass Organisationen wie etwa die Bergwacht für diese speziellen Rettungsfälle existieren.

Die Wahl eines für Helfer erreichbaren zur Rettung geeigneten Ortes durch den Ersthelfer vor Ort, um etwa eine Direktrettung per Hubschrauber zu ermöglichen, oder der Zeichenkontakt durch Notsignale im Gebirge verändern so die nötigen Kenntnisse für den Helfenden oder die aktiven Sportler dieser Bereiche.

Auch sind etwa beim Höhenbergsteigen oder beim Hochtourengehen andere Risikofaktoren zu beachten und spezielle Kenntnisse für spezielle Erkrankungen wie etwa akute Bergkrankheit, Höhenlungenödem, Höhenhirnödem oder Schneeblindheit von Nutzen, die in anderen Erste-Hilfe-Situationen außerhalb des Bergsportbereichs nicht auftreten.

Einführung und Grundlagen

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Um einen schnellen Überblick über Erste Hilfe im Internet zu bekommen, eignen sich die Webseiten des Deutschen Roten Kreuz.

Des Weiteren sei hier auch auf verwandte Projekte der Wikipedia und der Wikibooks hingewiesen:

Um 'Räder nicht neu zu erfinden' - wie es so schön heißt -, sei hier noch erwähnt, wie die vorliegende Seite die oben genannten sinnvoll ergänzen soll:

Die auf dieser Seite befindlichen Texte beschäftigen sich nicht in aller Ausführlichkeit mit grundlegenden Erste-Hilfe-Themen. Vielmehr ist angedacht, hier schnell zugänglich spezielle Informationen zum Themenkomplex Erste Hilfe anzubieten, die nahe an spezialisierten Themenbereichen wie etwa dem Outdoor-Bereich oder dem Klettersport liegen, wie z. B. Verhalten in Notfällen beim Bergsteigen in Felswänden, etc.

Hinweise für eine Autorenbeteiligung

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Eine Beteiligung zur gezielten Erstellung dieses Lehrbuchs ist natürlich ausdrücklich erwünscht. Eine andere Textform als die eines Lehrbuchs wird im Interesse der Wikibooks und der Erwartungen der Leser nicht angestrebt. Auf der Übersichtsseite der Buchreihe Outdoor-Aktivitäten finden Sie detailliertere Hinweise für eine Autorenbeteiligung, die die bisherige Absprachen der Hauptautoren und konstruktive Vorschläge für ein einheitliches Vorgehen bei Erstellung des Textes erläutern.

Zum anderen Band der Outdoor-Aktivitäten: Übersicht Buchreihe Outdoor-Aktivitäten (Hinweise für eine Autorenbeteiligung)
Zur Wikibookseite oder auch Interwiki-Link: Wikibooks; Was Wikibooks nicht ist...


Telefonischer Notruf

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Die am häufigsten benutzte Notrufart ist der telefonische Notruf. Gerade im Ausbau der Mobilfunknetze ist dies zu begründen.

Notruf über europäische Mobiltelefone

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Solange ein europäisches Mobiltelefon in einem zugehörigen Mobilfunknetz eingebucht ist (sich nicht in einem 'Funkloch' befindet; z. B. schmale Schluchten und Täler, sowie Höhlen, etc.) und der Akku über ausreichend Strom verfügt, kann über jedes europäische Mobiltelefon die Notrufnummer 112 verständigt werden. Es ist ausdrücklich erforderlich, eine zum Mobiltelefon passende PIN (Persönliche-Identifikations-Nummer) der eingelegten Karte zu verfügen. Auch muss eine Sim-Karte im Telefon sein. Bei schlechtem Empfang empfiehlt es sich sogar, in keinem Netz angemeldet zu sein. In einem solchen Fall nutzt das Mobiltelefon automatisch das Netz mit dem besten Empfang.

Befindet sich dieses Mobiltelefon nicht im Stand-by-Modus, so muss es eingeschaltet werden. Ist das Mobiltelefon eingeschaltet, so kann die Telefonnummer 112 europaweit erreicht werden.

Notrufnummern

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Die folgenden Telefonnummern sind bitte ausschließlich in akuten Notfallsituationen verwenden.

Europaweiter Rettungsnotruf für GSM-Mobiltelefone, sowie Festnetz: 112 (Schweiz: 144, auch 112 möglich)

Unter dieser Telefonnummer ist, europaweit die zuständige Leitstelle erreichbar. Dies kann den Notruf entgegennehmen und entsprechende Einsatzkäfte, wie Feuerwehr und Rettungsdienst alarmieren. Hier runter fallen auch die "Spezialorganisationen" für Berg- und Wasserrettung.

Die zum Teil noch bekannte 19222 ist keine Notrufnummer im engeren Sinn mehr. Dies führt zwar auch zur selben Leitstelle, hat aber im Notfall geringere Priorität. Sie sollte nur noch für Krankentransporte bzw. für den ärztlichen Bereitschaftsdienst genutzt werden.

Notsignale

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In Bergrettungssituationen oder Rettungssituationen in unwegsamen blockiertem Gelände ist es üblich, sich über visuelle Signale oder Audiosignale mittels vereinbarter Notzeichen mit Rettungsmannschaften zu verständigen.

Hierzu gehört der Einsatz von Leuchtsignalen oder Leuchtfeuer, Körpersignale durch international vereinbarte Gestiken, akustische Signalgebung durch Notsignalpfeifen, etc.

Körpernotsignale

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Beide Arme erhoben, Körperhaltung wie Buchstabe Y, englisch: (Y)es: Ja, wir benötigen Hilfe

Ein Arm diagonal erhoben, anderer Arm diagonal nach unten, Eselsbrücke: Schräge der Armhaltung beider Arme entspricht der Schräge des mittleren Striches des Buchstaben N, englisch: (N)o: Nein, wir benötigen keine Hilfe

Benutzung etwa bei Verständigung mit Hubschrauberrettung.

Alpine Notsignal und SOS

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Das Alpine-Notsignal ist im Raum der Alpen das gängigste Notsignal, außerhalb der Alpen wird es jedoch meist nicht verstanden und es macht mehr Sinn, das international bekannte, aus der Seefahrt stammende SOS zu verwenden.

Alpines Notsignal

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  • 6-mal in der Minute ein Zeichen geben (pfeifen, rufen, blinken)
  • nach einer Minute Pause wiederholen
  • bei Antwort: weiter Zeichen geben

Wobei hier die Signallänge etwa fünf Sekunden beträgt. Nach fünf Sekunden Pause folgt das nächste Signal, so kommt man auf 6 Signale pro Minute.

Antwort geben:

  • 3-mal in der Minute ein Zeichen,
  • nach einer Minute Pause wiederholen.

Wobei hier die Signallänge etwa fünf Sekunden beträgt. Nach fünfzehn Sekunden Pause folgt das nächste Signal, so kommt man auf 3 Antwortsignale pro Minute.

Mit einem Blitzlicht vom Fotoapparat oder einem Schreckschussrevolver lassen sich natürlich keine 5-sekündigen Signale erzeugen. Entscheidend ist der Signalrhythmus von 6 bzw. 3 Signalen pro Minute!


Es kann optisch und akustisch gemorst werden. Dafür benötigt man ein Signal, das in seiner Länge verändert werden kann. Das Signal besteht aus drei kurzen, gefolgt von drei langen und dann wiederum drei kurzen Signalen.

Akustische Signale

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Als akustisches Signal haben sich Signalpfeifen für den Rucksackreisenden oder Druckluft-Signalhörner für denjenigen bewährt, der seine Ausrüstung nicht tragen muss. Auch wenn es einige wenige Fälle von z. B. Bergsteigern gibt, die durch Hilfe! rufen auf sich aufmerksam gemacht haben, so sollte man in der Regel jedoch davon ausgehen, dass die Stimme eines Menschen nicht weit genug reicht, um auf sich aufmerksam zu machen - besonders, wenn noch ein wenig Wind dazu kommt. (Hinweis: Die Signalpfeife sollte aus Kunststoff sein, da bei einer Metallpfeife im Winter die Gefahr besteht, dass die Lippen an die Pfeife anfrieren.)

Leucht-, Rauchsignale

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Ein bewährtes Notrufmittel, mit dem jedoch nur das Alpine Notsignal realisiert werden kann, ist der Blitz des Fotoapparates. Das SOS Signal kann mit einer Taschenlampe gegeben werden, die jedoch häufig kaum die Reichweite hat, um wahrgenommen zu werden.

Dann gibt es auch noch Leuchtraketen und Rauchmittel, mit denen man auf sich aufmerksam machen kann. Sie machen jedoch, aufgrund der limitierten Anzahl, die man dabei haben kann, erst dann Sinn, wenn Rettungsmannschaften bereits in der Nähe sind und man auf seinen Standort aufmerksam machen will.

Generell kann man durch jede sichtbare Veränderung auf sich aufmerksam machen, wie z. B. ein Lagerfeuer, in dem man Laub verbrennt. Wichtig hierbei ist, sicher zu stellen, dass das Lagerfeuer nicht außer Kontrolle gerät oder durch Funkenflug ein Waldbrand ausgelöst wird.

Hubschrauberrettung

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Über die Abwägung der Notwendigkeit eines Hubschraubereinsatzes hinaus ist zu berücksichtigen, ob eine Landemöglichkeit oder Rettungsmöglichkeit prinzipiell besteht und ob die aktuelle Witterung eine Hubschrauberrettung überhaupt zulässt (hier besonders Windgeschwindigkeit). Zudem können Luftrettungseinsätze prinzipiell nur auf "Sicht" (also am Tag) durchgeführt werden.

Damit der Hubschrauber landen kann braucht er eine ebene Aufsetzfläche von 20 m × 20 m. Der Untergrund darf nicht matschig sein und es dürfen keine Steine oder Felsen herausragen. Zudem müssen im Abstand von 70m x 70m alle herumliegenden Gegenstände (Jacken, Rettungsdecken, Äste etc.) entfernt werden, damit diese nicht durch aufwirbeln in den Rotor des Hubschraubers gesaugt werden können.

Hat man Sichtkontakt zu dem Hubschrauber, so signalisiert man durch zum "Y" ausstrecke Arme für yes, dass man Hilfe benötigt. Ein Taschentuch, das man in der Hand hält, kann dem Piloten die Windrichtung anzeigen - der Hubschrauber landet gegen den Wind. Der Einweiser muß daher mit dem Rücken gegen den Wind stehen. Setzt der Hubschrauber zur Landung an, geht er langsam in die Knie, die Arme werden dabei nach vorne genommen. Es ist wichtig, dass man sich solange nicht bewegt, bis man Sichtzeichen des Piloten oder eines Besatzungsmitgliedes erhält. Der Hubschrauber benutzt den Einweiser als Referenzpunkt. Bei schlechter Sicht kann der Pilot meist nur den Einweiser erkennen; sollte sich dieser in eine Richtung bewegen, so bewegt sich auch der Hubschrauber in diese.

Eine Annäherung an den Hubschrauber darf nur von Vorne, in gebückter Haltung erfolgen (Gefahrenbereich des Heckrotors). Ein Annähern von einem abschüssigen Hang bringt einen in den Gefahrenbereich des Rotors. Gegenstände wie z. B. Ski dürfen nicht geschultert , sondern müssen mit den Händen getragen werden.

Versicherungssituationen

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Der Deutsche Alpenverein bietet seinen aktiven Mitgliedern eine Versicherung, die im Mitgliedsbeitrag enthalten ist und die eine Reihe von Rettungskosten abdeckt, die durch normale Krankenversicherungen nicht abgedeckt werden oder diese zumindest ergänzt. Genauere Informationen hierzu können beim Deutschen Alpenverein direkt erfragt werden. Rettungssituationen, die nicht durch die Versicherung abgedeckt sind, sowie maximal abgedeckte Schadenshöhen kann man in Referenz 6. nachlesen. Insbesondere bei Auslandsaufenthalten sollte die Versicherungssituation vorher klargestellt werden und geeignete Vorbereitungen getroffen werden ( mitgeführter Auslandskrankenschein, Zusatzversicherungen, angepasste Aufklärung bei den jeweiligen Versicherungen ).

Der Gedanke 'Mir kann nichts passieren... ich bin ja versichert!' ist natürlich nach wie vor unsinnig, unabhängig davon, ob man Mitglied im Alpenverein ist oder nicht.

Spezielle Erste-Hilfe-Notfälle und medizinische Probleme im Gelände

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Allgemeine Erste-Hilfe-Notfälle kann man im Wikipedia-Projekt Erste-Hilfe finden.

Ziel dieses Kapitels soll es sein, spezielle Erste-Hilfe-Probleme aufzugreifen, die man in der klassischen Ersten-Hilfe vermisst und die bei Outdoor-Aktivitäten bevorzugt entstehen.

In einigen der hier beschriebenen Notfälle kommen auch Empfehlungen zur Medikamentengabe vor. Auch wenn die Stellen an denen hier von Medikamenten die Rede ist und die Angaben auf Empfehlungen von medizinischen Fachverbänden beruhen, ist zu beachten, dass nur derjenige ein Medikament einnimmt, der es vorher mit seinem Arzt besprochen hat. Dieser Punkt ist sehr wichtig, denn jeder Mensch ist anders und kann auf ein Medikament anders als die meisten anderen Menschen reagieren. Dies ist übrigens unabhängig davon, ob es sich dabei um ein apotheken- oder rezeptpflichtiges Medikament handelt.

Wer möchte schon irgendwo in Lappland oder im Gebirge mit einer heftigen Nebenwirkung, weit weg von der nächsten medizinischen Einrichtung dastehen? Aus diesem Grund bitte immer die Reiseapotheke mit dem Hausarzt vor der Reise besprechen, idealerweise unbekannte Medikamente vermeiden und nur solche verwenden, von denen man weiß, dass man sie verträgt.

In diesem Artikel sind Informationen über Notfälle durch Unterkühlung und Erfrierungen zu finden.

Den Themenbereich Notfälle durch Kälte vertiefen...


In diesem Artikel dreht es sich um Probleme, die typischerweise ab 2.500 Meter auftreten können. Sie finden in diesem Artikel Informationen über das höhenbedingte Hirnödem (HACE), höhenbedingte Lungenödem (HAPE) und Vorboten dieser lebensbedrohlichen Notfälle.

Den Themenbereich Höhenkrankheiten vertiefen...


Ein Hängetrauma wird verursacht durch langes Hängen im Klettergurt. Wie schnell das Hängen im Gurt zum lebensbedrohlichen Notfall führt, hängt vom Zustand des Patienten ab. Genaue Informationen zu diesem Notfall finden sie in diesem Artikel.

Den Themenbereich Notfälle durch langes hängen am Seil vertiefen...


Die Wundversorgung in der klassischen Ersten Hilfe beschränkt sich auf Verband anlegen und zum Arzt gehen oder sich bringen lassen. Was aber zu beachten ist, wenn der Arzt weit entfernt ist oder ein Arztbesuch den Abbruch der Tour bedeuten würde, beziehungsweise ich eine kleine Wunde lieber selber versorgen möchte oder muss, wird in diesem Artikel beleuchtet.

Den Themenbereich Wundversorgung vertiefen...


Versorgung von Marschblasen

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Die Empfehlungen dieses Abschnittes beruhen derzeit großteils auf [ Ost03 ].

Vorbeugung

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Insgesamt kann man sich bei der Vorbeugung von Blasen den Themenbereichen Schuhwerk, Wahl der Socken und Pflege und behutsamen Umgang mit den Füßen widmen.

Schuhe

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  • Neue oder über längere Zeit nicht genutzte Schuhe über mehrere Etappen verteilt mit angepasster Kilometerzahl gut einlaufen und nicht erst auf großer anspruchsvoller Tour. Eine weitere Behandlung der Schuhe selbst, ist höchstens bei reinen Lederschuhen sinnvoll. Neuere Materialien wie z. B. Goretex oder ähnliche Materialien können bei ungeeigneter Behandlung sogar dauerhaft die gewollten Materialeigenschaften verlieren und damit nach solcher Fehlbehandlung des Materials zu Blasenbildung beitragen. Reine Lederschuhe sind unbenutzt und neu recht steif. Hausmittel und Tipps hier zielen darauf ab, das Leder vor der Nutzung, dem Einlaufen, bereits weich zu bekommen. Dies geht hingegen nur begrenzt und daher sind solche vorbereitenden Maßnahmen eher strittig. Fest steht, dass Leder eine Feuchtigkeitsregulierung durchführen kann. Der Lederschuh stellt sich während des Einlaufens auf ein bestimmtes Feuchtigkeitsklima des Trägers ein. Ist dies ausreichend geschehen und damit auch das Leder nicht mehr steif, so verringert sich die Wahrscheinlichkeit der Blasenbildung positiv.
  • Sind die Schuhe innen nass geworden, so kann man sie gut mit Zeitungspapier oder warmen Steinen trocknen, die man reinlegt. Ist beides auf Tour nicht verfügbar, so sind die Schuhe offen und gut belüftet aufzubewahren. Nicht die Socken in den Schuhen belassen.
  • Die Schuhe sollte man über die gesamte Dauer der Tagestour anbehalten. Füße, Socken und Schuhe trocknen unterschiedlich schnell, so dass beim erneuten Anziehen eventuell höhere Reibungskräfte verglichen zu dem ausgeglichenen Fuß-Socke-Schuhe-Klima entstehen.

Socken

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  • Grob gewebte, rutschige und defekte Socken taugen nur zur Entstehung von Blasen
  • Waschmittelrückstände in den Socken weichen die Haut auf und führen auch zu Blasen
  • Unterschiedliche Erfahrungen liegen zum Thema "Zwei Paar Socken übereinander anziehen" vor. Die Socken – insbesondere die Innensocken – sollten so am Fuß liegen, dass sie nicht rutschen! Ein entsprechender Materialmix der inneren und äußeren Socke kann genutzt werden, um einen verbesserten Feuchtigkeitsabtransport oder ein Halten der Feuchtigkeit am Fuß, je nach Situation zu erreichen, bzw. dies zu regulieren. Eine Reibung Socke auf Socke ist nur solange "hilfreich" bis eine der Socken nachgibt. Spätestens dann – etwa bei einer längeren Tagestour – reiben die Socken eventuell dann so am Fuß, dass Blasen unausweichlich sind.
  • Socken, gegebenenfalls auch Schuhe, bei feuchtem Wetter nachts mit in den Schlafsack nehmen, wenn biwakiert wird. Ein Trocknen, indem man diese offen und gut belüftet hinstellt, ist dann aufgrund der Umstände nicht möglich. Selbst bei abends nicht feuchtem Wetter kann im Nachtverlauf eine Taubildung problematisch werden.

Füße

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  • Feuchte Füße vermeiden. Gegebenenfalls über Fußpuder nachdenken
  • Gereizte Stellen schon vor dem Entstehen von Blasen mit Tape abkleben. Beim Abkleben im Zehenbereich daran denken, dass bei längeren Touren auch Tape auf Haut zu einer ungewünschten Reibung führen kann. Hier sollte die Nachbarzehe ebenfalls mindestens auf der dem Tape zugewandten Seite auch abgeklebt werden.
  • Starke Verhornung und Schwielen an den Füßen regelmäßig eincremen, damit die Fußhaut elastisch bleibt

Maßnahmen

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Wenn es bereits zu Blasen kam, dann ist im Regelfall an den Schuhen nichts mehr zu machen. Somit verbleiben höchstens Maßnahmen an Socken oder Füßen.

Bei den Blasen gilt es, die mit klarer Flüssigkeit gefüllten Blasen von dunkel gefärbten Blutblasen zu unterscheiden. Blutblasen sollte man unabhängig der Größe im offenen Zustand wie eine offene Wunde behandeln.

Socken

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  • Sind Blasen bereits geplatzt, so sollten die jetzt stark feuchten Socken nach der Blasenversorung getauscht werden.

Füße

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  • Kleine Blasen, die bald wieder verschwinden sollten, mit einem Blasenpflaster wie zum Beispiel Compeed versorgen
  • Mittlere, prall gefüllte Blasen, die bei weiterer Belastung bald aufplatzen, sollten aufgestochen werden. Hierzu die betreffende Stelle mit einem Alkoholtupfer desinfizieren und am besten eine sterile Kanüle verwenden. Bewährt hat sich, das Verfahren abends und am nächsten Tag noch einmal morgens zu wiederholen. Bevor es wieder los geht, wird das ganze mittels Tape abgeklebt. Die Alternative einen Bindfaden durch die Blase zu ziehen und außen verknoten wird in der neuren Literatur (z. B. Armin Wirth, Erste Hilfe unterwegs) nicht empfohlen. Der Fremdkörper stellt ein zu hohes Risiko dar und reibt zusätzlich in der Blase.
  • Große Blasen platzen bei weiterer Belastung mit hoher Wahrscheinlichkeit auf. Da die größeren Hautpartien jedoch auch weitere Reibung hervorrufen können, ist abzuwägen, ob wie bei mittleren Blasen verfahren wird, oder ob die Blase aufgeschnitten wird und wie bei einer aufgeplatzen Blase versorgt wird.
  • Wenn die Blase bereits aufgeplatzt ist, werden Hautfetzen nahe entlang der Blasenränder weggeschnitten (nicht abreißen!) und die Blase wie eine Wunde versorgt. Gegebenenfalls ein Wunddesinfektionsmittel benutzen. Lose hängende Hautfetzen können zur erneuten Blasenbildung bei tieferen Hautschichten führen.
  • Was auf die Blase drauf geklebt wurde, sei es Tape oder ein spezielles Blasenpflaster, bleibt so lange drauf, bis es von selber abgeht oder die Blase sich entzündet. Im letzteren Fall sollte das Klebematerial möglichst mit Alkohol durchtränkt werden. Beachtet man dies nicht, so wird man mit dem klebenden Material auch die Blasenhaut mit abreißen und hat es dann mit einer richtigen Wunde zu tun, die das volle Programm der Wundversorgung benötigt.
  • Findet die Versorgung einer offenen Blase nach der Tour statt, so kann es sinnvoll sein, die Blase offen an der Luft trocknen zu lassen. Die getrockneten Hautpartien sind weniger schmerzempfindlich. Im Fersenbereich muss die Haut eher elastisch sein, so dass ein Austrocknen der Blase eher gegenteiligen Effekt hervorruft: Die eingetrocknete Haut schmerzt, wenn sie belastet / gestreckt wird. Hier sollte man regelmäßig mit einer geeigneten Wundcreme eincremen, damit die Fußhaut im Fersenbereich elastisch bleibt.

Beim Sportklettern werden während des Kletterns besonders die Gelenke und Bänder der Finger, teils auch die Halswirbelsäule (HWS) besonders beim sichernden Seilpartner belastet. Hierdurch entstehen bei der Ausübung des Klettersports spezifische Sportverletzungen, die in diesem Artikel besprochen werden.

In der klassischen Ersten Hilfe überlassen wir die Schienung von Beinen und Armen dem Rettungsdienst. Lesen sie in diesem Artikel, was zu beachten ist, wenn Sie mit einer Schienung nicht auf den Rettungsdienst warten können.

Giftbisse durch die Tierwelt bedürfen einer besonderen Versorgung. Sie finden in diesem Artikel Informationen über die Versorgung von Giftbissen durch Schlangen und Co.

Den Themenbereich Gifttiere & Schlangen vertiefen...


Zeckenbisse

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FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose

  • Gefahrenpotential der Aufenthaltsregion
  • Prävention durch angepasste Kleidung
    • Helle Kleidung, da man Zecken darauf krabbeln sehen kann
  • Prävention durch Impfung
    • Impfrisiken
    • Impfmodalitäten (Wie oft und welche Abstände, Auffrischung der Impfung)

Weitere durch Zecken übertragbare Krankheiten:

  • Babesiose
  • Ehrlichiose
  • Rickettsiosen
  • Rocky Mountain Spotted Fever
  • Zeckenlähmung

Aktivität von Zecken

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Ca. März bis November (Nicht der Monatsname, sondern die Wetter-, also Klimabedingungen sind ausschlaggebend)

Populäre Irrtümer bezüglich Zeckenschutz und Zeckenbissen

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Die Begründungen kommen demnächst noch.

  • Zecken fallen nicht von Bäumen und stürzen sich dabei auf ihre Opfer herab! Sie sitzen häufig auf Gräsern.
  • Zecken nicht mit Öl entfernen, da sie so ihren Mageninhalt in die Blutbahn des Opfers injizieren!
  • Zecken nicht mittels Zigarette ausbrennen.
  • Zecken nicht herausdrehen, wenn sie sich festgebissen haben. Anordnung der Mandiblen
  • Auch wenn Zecken sofort entfernt werden, besteht eine Gefahr der Infektion.
  • Auch wenn nach einem Zeckenbiss die Bissstelle unverändert bleibt, besteht die Gefahr einer Infektion
  • Zecken sind nicht nur in Baden-Württemberg und Bayern gefährlich.
  • Prävention durch angepasste Kleidung ist kein ausreichender Schutz!
  • FSME tritt nicht nur im Frühsommer auf, sondern kann grundsätzlich durch Zeckenbisse übertragen werden.

Korrektes Verhalten

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Entfernen einer Zecke

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Zecken sollten unmittelbar nach ihrer Entdeckung entfernt werden. Idealerweise sollte sich jeder Outdoor-Aktive nach Aufenthalt in Feld, Wald und Wiesen nach Zecken absuchen.

Häufig finden sich Zeckenbisse an Stellen mit dünner Haut, vor allem hinter den Ohren, in den Achseln und Kniekehlen oder im Schambereich.

Zur Entfernung der Zecke können verschiedene Hilfsmittel genutzt werden: Zeckenzangen, -Haken, - Schlingen und -Karten (ersatzweise eine eingekerbte Plastikkarte) sind am gängigsten.

Wichtig ist, dass die Zecke beim entfernen nicht gequetscht wird, da sie im Todeskampf vermehrt Kot und Speichel in die Bissstelle abgibt und somit auch das Infektionsrisiko steigt, sollte die Zecke Überträger sein.

Die Bissstelle selbst sollte, wie jede andere Wunde auch, keimarm abgedeckt werden (z.B. mittels Wundschnellverband). Die Wunde selbst sollte in den nächsten Tagen beobachtet werden. Treten Schwellungen und Rötungen auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden und auf den Zeckenbiss hingewiesen werden. Flächige Rötungen (ähnlich großen Flecken) können ein Hinweis auf eine Wanderröte sein und sind ebenfalls von einem Arzt begutachten zu lassen.

Eine Asservation der Zecke kann sinnvoll sein, wenn man diese auf Erreger untersuchen lassen möchte. Hierzu klebt man die Zecke am Besten mittels Klebefilm auf ein Stück Papier. In Hochrisikogebieten, wie Bayern und Baden-Württemberg, wird hierauf jedoch meist verzichtet, da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass die Zecke Borrelien und Viren in sich trägt. Sollte man auf eine Laboruntersuchung der Zecke verzichten, sollte diese idealerweise vernichtet werden.

Man findet viele verschiedene Erste-Hilfe-Kits beim Surfen durchs Internet. Offizielle Empfehlungen zu diesem Thema gibt es jedoch wenige. Sie finden in diesem Artikel die Beschreibung einer modularen Erste-Hilfe-Ausrüstung für Alpinisten, Bergführer und Mediziner nach den Empfehlungen der [IKAR] und der [UIAA].

Den Themenbereich Erste-Hilfe-Ausrüstung im Gelände vertiefen...


Rechtliches

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Bitte beachten Sie den Hinweis zu Rechtsthemen der Wikipedia, der auch für Wikibooks gilt!

Unterlassene Hilfeleistung

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Eine unterlassene Hilfeleistung ist nach § 323c StGB strafbar. Der Gesetzestext lautet:

Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Grundsätzliches

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Die unterlassene Hilfeleistung gemäß § 323c StGB ist ein sogenanntes echtes Unterlassungsdelikt. Neben den echten Unterlassungsdelikten gibt es auch noch unechte Unterlassungsdelikte, zu denen später etwas gesagt werden soll.

Dieses Delikt soll den Betroffenen eines Unglücksfalls oder einer gemeinen Gefahr oder einer gemeinen Not vor einer Schädigung seiner Individualsrechtsgüter bewahren. Individualrechtsgüter sind etwa Leben, Gesundheit, Eigentum, Freiheit. Dazu wird derjenige verpflichtet, dem die Hilfeleistung zuzumuten ist. Diese Hilfspflicht ist ihm insbesondere dann zuzumuten, wenn er sie ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten erbringen kann. Diese Begriffe sind recht schwammig. Deshalb soll im Folgenden versucht werden, eine Vorstellung von diesen Begriffen zu bekommen.

Begriffsbestimmungen

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Ein Unglücksfall ist ein plötzlich eintretendes Ereignis mit erheblicher Gefahr für Personen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert. Dabei kann dieses Ereignis auch vorsätzlich oder fahrlässig herbeigeführt worden sein. Das bedeutet, dass der Unglücksfall nicht allein bloßer Zufall sein muss. Ob ein Unglücksfall vorlag, wird erst im Nachhinein festgestellt. Dazu begibt man sich in die Position eines objektiven, vernünftigen Beobachters. Deshalb ist es gleichgültig, ob es vorher erkennbar ein Unglücksfall war oder nicht.

Die gemeine Gefahr oder die gemeine Not werden ebenfalls aus der Sicht eines vernünftigen Beobachters im Nachhinein beurteilt. Das Wort gemein ist dabei nicht im Sinne von gehässig oä. zu verstehen, sondern im Sinne von „die Allgemeinheit betreffend“, eine große, unüberschaubare Zahl von Menschen oder bedeutende Sachwerte. Dies auf die Begriffe Gefahr und Not angewandt ergibt sich, dass die gemeine Gefahr ein schädigendes Ereignis für eine große, unüberschaubare Anzahl von Menschen und/oder bedeutenden Sachwerten ist und die gemeine Not eine die Allgemeinheit betreffende Notlage. Eine solche Notlage liegt etwa bei einem Brand, einer Überschwemmung oder anderen Naturkatastrophen vor.

Sodann muss dem Hilfebedürftigen geholfen werden. Die Hilfe muss erforderlich und zumutbar sein.

Erforderlich ist die Hilfe, die mindestens geleistet werden muss, um die Notsituation wirksam zu beheben.[1] Das kann von eigener Tätigkeit über das Zurverfügungstellen von eigenen Mitteln bis zum Ermutigen des Hilfebedürftigen reichen.[2] Im Gegensatz zum Unglücksfall und gemeinen Gefahr/Not bestimmt sich die Erforderlichkeit der Hilfeleistung ex-ante, das heißt zu Beginn nur mit den zu diesem Zeitpunkt bereits bekannten Tatsachen und Gegebenheiten. Glaubt der Täter also, eine Hilfeleistung sei nicht erforderlich, weil nach seiner Beurteilung ausgehend von den ihm zu Beginn der Situation (ex-ante) bekannten das Tatsachen das Opfer nur leichte Verletzungen erlitten habe, obwohl sich durch eine Nachträgliche, umfassende Betrachtung (ex-post) herausgestellt hat, dass eine hilfsbedürftige Situation vorgelegen hat, so scheidet eine Strafbarkeit aus.

Im Rahmen der Zumutbarkeit findet schließlich ein Korrektiv statt. Die Jedermann-Hilfspflicht endet dort, wo sie unzumutbar wird. Beispielhaft zählt der Gesetzgeber die erhebliche eigene Gefahr und die Verletzung anderer wichtiger Pflichten auf. Die Gefahr muss sich nicht nur auf Leib, Leben und Freiheit, also wichtige Rechtsgüter beziehen, sondern kann auch jedes andere Rechtsgut umfassen. An eine Unzumutbarkeit sind jedoch hohe Anforderungen zu stellen. Die eigene strafrechtliche Verfolgung z.B. begründet keine Unzumutbarkeit.[3]

Das Unterlassen der Hilfeleistung muss vorsätzlich geschehen. Dafür ist es ausreichend, wenn man es billigend in Kauf nimmt, dass einem anderen in Folge eines Unglücksfalls oder gemeiner Gefahr oder Not etwas zustößt, obwohl man weiß, dass man helfen kann.

Der Strafrahmen ist Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr.

Andere Unterlassungsdelikte

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Es gibt jedoch nicht nur die unterlassenen Hilfeleistung, nach der man sich strafbar machen kann. Viele andere Straftatbestände des Strafgesetzbuches (zumindest alle Erfolgsdelikte) sind auch durch Unterlassen möglich. Eine Strafbarkeit ergibt sich dann gemäß § 13 StGB in Verbindung mit dem entsprichenden Delikt, so z.B. Körperverletzung durch Unterlassen (§§ 223, 13 StGB).

§ 13 StGB lautet:

(1) Wer es unterläßt, einen Erfolg abzuwenden, der zum Tatbestand eines Strafgesetzes gehört, ist nach diesem Gesetz nur dann strafbar, wenn er rechtlich dafür einzustehen hat, daß der Erfolg nicht eintritt, und wenn das Unterlassen der Verwirklichung des gesetzlichen Tatbestandes durch ein Tun entspricht.

Zunächst muss der potentielle Täter etwas unterlassen habe. Unterlassen ist das Gegenteil vom Handeln, also ein Nichts-tun, Nicht-tätig-werden. In Einzelfällen kann die Unterscheidung aber recht schwierig sein. Es müsste unterlassen worden sein, einen Erfolg abzuwenden.[4] Es wird jedoch nur derjenige bestraft, der rechtlich dafür einzustehen hat, dass der Erfolg nicht eintritt. Dies wird durch das Gesetz nicht weiter konkretisiert. Jedoch haben Rechtsprechung und Rechtslehre dies näher ausgeformt. Demnach kann sich eine solche Garantenpflicht unter anderem ergeben aus:

  • Gesetz oder Vertrag,
  • Lebens- oder Gefahrengemeinschaften, die durch die Art der Entstehung und des dadurch bestehenden Vertrauensverhältnisses eine Gewähr für die gegenseitige Hilfe und Fürsorge in sozialtypischen Gefahrensituationen einschließen,
  • freiwilliger Übernahme von Schutz- und Beistandspflichten und der Pflicht zur Beaufsichtigung Dritter,
  • Verkehrssicherungspflichten und
  • pflichtwidrigem gefährdenden Vorverhalten, Ingerenz genannt.

Diese Gruppen können insbesondere auch beim Bergsteigen, Klettern, Tauchen und anderen Outdoor- und Indoor-Aktivitäten einschlägig sein. Beispiele: Der Bergführer oder Tauchlehrer übernimmt die Pflicht, die Teilnehmer wieder heil ins Tal oder ans Land zu bringen. In einer in eine Gefahr geratenen Kletter- oder Wandergruppe stehen die Mitglieder füreinander ein. Eltern haben die gesetzliche Pflicht ihre Kinder zu beschützen; Kinder haben für ihre Eltern einzustehen. Wer schwierig zu benutzende, gefährliche Geräte benutzt, muss dafür sorgen, dass sie sicher verwahrt werden oder andere richtig eingewiesen sind.

Im Gegensatz zur unterlassenen Hilfeleistung entsteht hier also eine Pflicht nur, wenn ein besonderes Verhältnis besteht. Hierbei kommt es aber regelmäßig zu Konkurrenzen, da sowohl die unterlassene Hilfeleistung als auch ein unechtes Unterlassungsdelikt einschlägig sind. Dabei tritt dann das echte Unterlassungsdelikt, also die unterlassene Hilfeleistung zurück. Das bedeutet, dass jemand, der es unterlässt sowohl Hilfe gemäß § 323c StGB zu leisten als auch etwa eine Körperverletzung abzuwenden, „nur“ wegen der Körperverletzung durch Unterlassen strafbar ist.


Quellennachweise

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  1. BGHSt 14, 213, 216; 21, 50, 54.
  2. NomosKommentar/Wohlers (Hrsg. Kindhäuser/Neumann/Paeffgen), „Strafgesetzbuch“ 2. Band, § 323c Rn. 9, 2. Auflage, Baden-Baden 2005.
  3. Schönke/Schröder/Cramer/Sternberg-Lieben, „Strafgesetzbuch – Kommentar“, § 323c Rn. 23, 27. Auflage, München 2006.
  4. Dies lässt nicht notwendig auf ein Erfolgsdelikt schließen. Es sind auch Gefährdungs- und Unternehmensdelikte möglich (str.).

In den Referenzen findet man Hinweise zu Literatur und themenbezogene Webangebote sowie Organisationen rund um das Thema gelistet.

Weiter zu den Referenzen

www.bergwacht-muenchen.de

Autorenlistung und Anmerkungen

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Autorenlistung

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Die Autorennamen können selbstverständlich der Dokumentenhistorie dieser Seite und der entsprechenden verschobenen Seite des internationalen Wikibook-Projektes entnommen werden.

Die nachfolgende Autorenliste dient demnach der verbesserten Kontaktaufnahmemöglichkeit zu Autoren, die den vorliegenden Text verstärkt pflegen möchten und dies auch tun.

Oliver Merkel

Eine ergänzende Autorenliste aus Zeiten des Hostings dieser Seite im internationalen Wikibooks-Projekt befindet sich auf der Seite Outdoor-Aktivitäten.

Anmerkungen

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Sind Modifikationen am Dokument unangemeldet geschehen, so ist in der Dokumentenhistorie jeweils eine – teils dynamisch zugewiesene – IP-Adresse vermerkt.

Sollten Sie sich als Autor beteiligt haben und gerne hier mit Kontaktdaten gelistet werden wollen, so tragen Sie sich bitte ein. Die Reihenfolge der Autorennennung sollte widerspiegeln, wie aktiv Sie sich im Projekt beteiligt haben und sich beteiligen. Gerne darf auch genannt werden, in welcher Funktion Sie sich sehen, z. B. Korrektor, Hauptautor, Nebenautor, Fotoillustrator, etc.

Auch im Zuge des Seitentransfers von deutschen Texten vom internationalen Wikibook-Projektes zur deutschen Subdomain de.wikibooks.org scheint eine solche Listung sinnvoll zu sein.


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