Erste Hilfe/ Blausäurevergiftung

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Ursachen der Blausäurevergiftung können die direkte Aufnahme des gasförmigen HCN über die Atemwege und die Haut, Verschlucken von Blausäure (HCN), aber auch die Aufnahme von Cyaniden, den Salzen der Blausäure, sein. Das liegt daran, dass Blausäure eine schwächere Säure ist als die, sich in der Magensäure befindliche, Salzsäure (HCl), und deswegen CN mit HCl zu HCN und Cl reagiert. Das entstandene HCN wird dann über die Magenwand und die Darmwand in die Blutbahn aufgenommen.

Symptome[Bearbeiten]

Symptome für eine Vergiftung sind unter anderem:

  • Atemnot
  • Bittermandelgeruch der Ausatemluft
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Krämpfe
  • Ohnmacht
  • hellrote, rosige Hautfarbe

Behandlung[Bearbeiten]

Der Betroffene sollte sofort aus dem Gefahrenbereich gebracht werden und gut mit Frischluft, also giftgasfreie Luft, am besten mit reinem Sauerstoff, versorgt werden. Bei Atemstillstand sollte zudem die Reanimation erfolgen.

Gefahr droht für den Ersthelfer dabei, weil dieser auch kleine Mengen des, aus der Lunge austretenden HCN, einatmen würde und dadurch sich selbst vergiften könnte. Deswegen sollte der Ersthelfer nach seiner Hilfeleistung auch medizinisch behandelt werden können. Der Patient ist unverzüglich in notärztliche Behandlung zu übergeben.

Das körpereigene Enzym Rhodanase wandelt Cyanidionen zu Rhodanid (SCN-Ionen) um, wodurch es inaktiviert wird. Um die Arbeit des Enzyms zu erleichtern, verabreicht man bei Vergiftungen Natriumthiosulfat-Lösungen intravenös, da es viel Schwefel enthält und das chemische Gleichgewicht zugunsten des Enzyms verlagert.

Giftwirkung[Bearbeiten]

Die primäre Giftwirkung besteht in der Blockade der Sauerstoff-Bindungsstelle durch eine irreversible Bindung des Cyanids an das zentrale Eisen(II)-Ion des Häm-a3-Kofaktors in der Cytochrom-c-Oxidase der Atmungskette in den Mitochondrien der Zelle. Durch die Inaktivierung dieses Enzyms kommt die Zellatmung zum Erliegen, die Zelle kann den Sauerstoff nicht mehr zur Energiegewinnung verwerten und es kommt damit zur sogenannten „inneren Erstickung“.

Vorkommen des Giftes[Bearbeiten]

Natürliche Vorkommen[Bearbeiten]

Die Kerne einiger Steinobstfrüchte (Mandel, insbesondere Bittermandel, Aprikose, Pfirsich, Kirsche) und anderer Rosengewächse enthalten geringe Mengen an Blausäure, diese dient vermutlich als Fraßschutz der Samen. Die in den Tropen vielfach als Nahrungsmittel genutzte Knolle des Maniok enthält ebenfalls als cyanogenes Glykosid gebundene Blausäure, die durch die Verarbeitung vor dem Verzehr der Pflanze entfernt wird. Cyanogene Pflanzen sind weit verbreitet unter den höheren Pflanzen und können bei Verletzung des Pflanzengewebes durch Pflanzenfresser HCN aus cyanogenen Glykosiden mittels des Enzyms Hydroxynitrillyase freisetzen. Dabei handelt es sich natürlich um Giftpflanzen. Einer der bekanntesten Stoffe, die Blausäure abspalten und in den Pflanzen vorkommen (Aprikosenkerne), ist Amygdalin.

Weitere Vorkommen[Bearbeiten]

Blausäure wird unter anderem als Pestizid verwendet.

To-Do:

Sofortmaßnahmen der Ersthelfer müssen noch beschrieben werden. Die Notfallmedizin und Behandlung des Notarztes sind nicht Bestandteil der ersten Hilfe! Überprüfe, ob die Gefahr der Selbstvergiftung bei einer künstlichen Beatmung besteht. Wo können Blausäurevergiftungen auftreten?