Innere Medizin kk: Mitralstenose
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Das Wichtigste
[Bearbeiten]Die Mitralstenose ist eine Verengung der Mitralklappe am Herzen.
- Die Erkrankung ist selten.
- Die beste Diagnostik bietet die Echokardiografie.
- Bei leichten Mitralstenosen reicht eine medikamentöse Therapie.
- Bei höhergradigen Mitralstenosen ist ein Klappenersatz oder eine Klappenrekonstruktion notwendig,
Titel Krankheitsnummer ( ICD )
[Bearbeiten]Klassifikation nach ICD-10
I05.1 Rheumatische Mitralklappenstenose I34.2 Nichtrheumatische Mitralklappenstenose Q23.2 Angeborene Mitralklappenstenose
Definition engl Bezeichnung + Abkürzungen
[Bearbeiten]Einteilungen
[Bearbeiten]- leichtgradig - mittelgradig - hochgradig
- arteriosklerotisch - rheumatisch - angeboren
- Mitruka Klassifikation (2000)
- Supravalvuläre Stenose (Typ I):
- Supramitraler Ring (Vorhofohr oberhalb!)
- Valvuläre Stenose (Typ II):
- Typ IIA: annuläre Hypoplasie
- Typ IIB: Segeldefekte - Cleft, Mittvalvulärer Ring, Double Orifice Klappe
- Subvalvuläre Stenose (Typ III):
- Typ IIIA: abnormale Chordae
- Typ IIIB: abnormale Papillarmuskeln: Parachute Klappe (Fallschirm, Chordae- Zwischenräume obliteriert, Chordae verkürzt oder nicht vorhanden), Hammock Klappe (Hängematte, alle Chordae ziehen zu einzelnem posterioren Papillarmuskel)
- Typ IV: Gemischte Stenose
Ätiologie Ursachen
[Bearbeiten]Epidemiologie Statistik Kosten
[Bearbeiten]Die Mitralklappenstenose ist verglichen mit der Mitralinsuffizienz selten. Die Häufigkeit nimmt in den letzten Jahren weiter ab.
Krankenhausdaten stationäre Fälle Deutschland gesamt
Jahr 2000 2005 2010 2015 ---------------------------------------------------------------------------- ICD 34 10000 11000 14000 ICD 34.2 1000 533 511
ICD 34 erworbene Mitralklappenfehler ICD 34.2 nichtrheumatische Mitralstenose Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes
Pathologie Pathophysiologie
[Bearbeiten]Pathologie
[Bearbeiten]- Verdickte, oft verkalkte Klappensegel mit reduzierter Klappenöffnung
- Oft vergrößerter linker Vorhof
- Zeichen der pulmonalen Hypertonie und Rechtsherzinsuffizienz
- Stauung in der Lunge
Pathophysiologie
[Bearbeiten]- Erschwerter Durchfluß durch die Mitralklappe
- Aufbau eines Druckgradienten zwischen dem linken Vorhof und der linken Kammer
- Dilatation des linken Vorhofs
- Vorhofflimmern
- pulmonale Hypertonie
- Druckbelastung des RV und RA
- Rechtsherzinsuffizienz
- Rechtsherzdilatation
- Trikuspidalinsuffizienz und Leberstauung
- Starke Abhängigkeit der Dauer der Diastole von der Herzfrequenz
Symptome und Klinik
[Bearbeiten]Diagnostik
[Bearbeiten]Übersicht
[Bearbeiten]- Anamnese
- Auskultation
- EKG
- Echokardiografie
- TEE
- Rechts- und Linksherzkatheter
Schweregrad Einteilung
[Bearbeiten]Stenosegrad KlappenÖF cm^2 DPmax mm Hg DPmean mm HG PHT ( Druckhalbwertszeit im CW Doppler ) ----------------------------------------------------------------------------- leichtgradig > 1,5 < 10 < 5 90 - 110 ms mittelgradig 1 - 1,5 10 - 20 5 - 10 110 - 220 ms hochgradig < 1 > 20 > 10 > 220 ms
Echokardiografie
[Bearbeiten]Die Echokardiografie ist die entscheidende nichtinvasive Untersuchungsmethode zur Erkennung und Beurteilung einer Mitralstenose. Meist ist schon im 2 D Bild die reduzierte Öffnung der Mitralklappe zu sehen. Morphologisch ist die Klappe in der Regel vernarbt oder verkalkt. Man erkennt dann auch häufig eine Vorwölbung des vorderen Mitralsegels in der Diastole. Das vordere Segel (AML) möchte sich öffnen , kann aber nicht, weil es von der verklebten Kommissur gehindert wird. Im Englischen nennt man dieses Phänomen Dooming , auf Deutsch Vorwölbung.
B Bild
[Bearbeiten]- helle vernarbte oder verkalkte, verdickte Segel
- reduzierte Klappenbeweglichkeit und Klappenöffnung
- Dooming, Kommissuren sind verklebt, die noch beweglichen Klappnanteile wölben sich unter dem erhöhten Vorhofdruck vom LA in den LV
- vergrößerter linker Vorhof
Messwerte
[Bearbeiten]- EF Slope im M-Mode abgeflacht
- PHT = Druckhalbwertszeit an der Mitralklappe verlängert
- V Max an der Mitralklappe erhöht ( maximale Flußgeschwindigkeit )
- damit auch Delta P Max an der Mitralklappe erhöht ( maximaler errechneter Druckgradient )
- V Mean an der Mitralklappe erhöht ( mittlere Flußgeschwindigkeit )
- damit auch Delta P Mean an der Mitralklappe erhöht ( mittlerer errechneter Druckgradient )
Errechnete Werte
[Bearbeiten]- Mitralklappenöffnungsfläche MÖF = 220 / PHT cm^2
Therapie
[Bearbeiten]Übersicht
[Bearbeiten]- körperliche Schonung
- Senkung der Herzfrequenz beispielsweise dur h Betablocker
- Senkung der Vorlast durch Diuretika, Nitrate,
- Antikoagulation
- bei Vorhofflimmern
- Rhythmuskontrolle und Vermeidung von Tachyarrhythmien
- Frequenzkontrolle beispielsweise durch Betablocker, Digitalis oder Verapamil.
- Endokarditisprophylaxe
- Beseitigung der Stenose
- Klappensprengung
- Klappenrekonstruktion
- Klappenersatz
Verlauf und Prognose
[Bearbeiten]Fälle
[Bearbeiten]Geschichte der Krankheit
[Bearbeiten]Experten + Krankenhaeuser
[Bearbeiten]Selbsthilfegruppen
[Bearbeiten]Fragen,Anmerkungen
[Bearbeiten]- Was ist der EF Slope und welche Bedeutung hat er bei der Einschätzung einer Mitralstenose ?
- Gibt es höhergradige Mitralstenosen mit nur gering vergrößertem Vorhof ?
- Wie kann man aus der PHT auf den Schwergrad der Mitralstenose schließen ?
Literatur
[Bearbeiten]Links
[Bearbeiten]- http://www.tschwalm.de/ms.pdf
- Fallbericht und gute Übersicht zur Mitralstenose
- http://www.helios-kliniken.de/klinik/erfurt/fachabteilungen/innere-medizin/3-medizinische-klinik/ausgewaehlte-fallbeispiele.html
- Beispiel eine Mitralklappensprengung mit Ballon
- http://www.cardiovascmed.ch/docs/2011/2011-01/2011-01-064.PDF
- Dreidimensionale Echokardiographie zur Beurteilung der Mitralklappe, Review
- Patric Biaggia, Christian Felixb, Matthias Greutmanna, David Hürlimanna, Dominique Bettexb, Felix C. Tannera
- Dreidimensionale Echokardiographie zur Beurteilung der Mitralklappe, Review