Liederbuch/ Das Bürgerlied
Das Bürgerlied
[Bearbeiten]studentisches Volkslied Text: Adalbert Harnisch (*1815 – †1889) Melodie: nach "Prinz Eugen, der edle Ritter" (vor 1719) bearbeitet von Mjchael
- 1.)
- [']Ob wir[G]rote, gelbe Kragen,[']Helme[G]oder Hüte tragen,
- [']Stiefel[Am]tragen oder[D7]Schuh;[']
- [']Oder[G]ob wir[C]Röcke nähen
- [']ob zu[Am]Schuhen[D7]Drähte drehen,
- [']Das tut,[G]das tut[D']nichts da-[G]zu.
- 2.)
- [']Ob wir[G]können präsidieren,[']oder[G]müssen Akten schmieren
- [']ohne[Am]Rast und ohne[D7]Ruh;[']
- [']Ob wir[G]just Col-[C]legia lesen,
- [']oder[Am]aber[D7]binden Besen,
- [']Das tut,[G]das tut[D']nichts da-[G]zu.
- 3.)
- [']Ob wir[G]hoch zu Rosse reiten,[']oder[G]ob zu Fuß wir schreiten
- [']fürbaß[Am]unserm Ziele[D7]zu;[']
- [']Ob uns[G]Kreuze[C]vorne schmücken,
- [']oder[Am]Kreuze[D7]hinten drücken,
- [']Das tut,[G]das tut[D']nichts da-[G]zu.
- 4.)
- [']Aber[G]ob wir Neues bauen,[']oder[G]Altes nur verdauen,
- [']Wie das[Am]Gras verdaut die[D]Kuh;[']
- [']Ob wir[G]in der[C]Welt was schaffen,
- [']oder[Am]nur die[D7]Welt begaffen,
- [']Das tut,[G]das tut[D']was da-[G]zu.[']
- 5.)
- [']Ob wir[G]rüstig und geschäftig,[']wo es[G]gilt zu wirken kräftig,
- [']Immer[Am]tapfer greifen[D7]zu;[']
- [']Oder[G]ob wir[C]schläfrig denken
- [']"Gott wird's[Am]schon im[D7]Schlafe schenken",
- [']Das tut,[G]das tut[D']was da-[G]zu.[']
- 6.)
- [']Ob im[G]Kopfe etwas Grütze und im Herzen Licht und Hitze,
- [']dass es[Am]brennt in einem[D7]Nu;[']
- [']Oder[G]ob wir[C]hinter Mauern
- [']stet's im[Am]Dunkeln[D7] träge kauern:
- [']Das tut,[G]das tut[D']was da-[G]zu.[']
- 7.)
- [']Drum, ihr[G]Bürger, drum, ihr Brüder, alle eines Bundes Glieder,
- [']was ein[Am]jeder von euch[D7]tu![']
- [']Alle,[G]die dies[C]Lied gesungen,
- [']so die[Am]Alten,[D7]wie die jungen,
- [']Tun wir,[G]tun wir[D7']was da-[G]zu![']
Hinweise zum Üben
[Bearbeiten]Der Takt dieses Liedes stellt eine richtige Herausforderung dar. Er hält sich nämlich nicht wirklich an ein durchgehendes Taktmuster. Es wechselt zwischen einem 2/4-Takt und einem 4/4-Takt. Ursprünglich war er wohl im 3/4-Takt notiert[1]. Spätere Autoren notieren den Takt als einen „krummen“ 5/4-Takt, der zwischen Achtelnoten, Viertelnoten und punktierten Viertelnoten wechselt[2]. Modernere Interpreten verwenden einen sehr freien Umgang mit dem Takt, wobei sie gerne zwischen 4/4 und 2/4 Schlag- und Zupfmuster wechseln. Dieses gibt den jeweiligen Interpreten eine gewisse Freiheit, aber auch eine Herausforderung jeweils den Taktschwerpunkt zu finden.
Weblinks
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- ↑ Quelle für 3/4-Takt: Prinz Eugen, der edle Ritter(Erstdruck 1818) aus "Deutsche Lieder für Jung und Alt". Berlin: Realschulbuchhandlung 1818, S. 78f. (Nr. 78). DVA: V 3/2725
- ↑ Quelle für den 5/4-Takt: D. Prinz Eugen der edle Ritter (Melodie im 5/4-Takt 1840) "Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen" erster Theil. Berlin: Vereinsbuchhandlung 1840, S. 119–121 (Nr. 66). DVA: V 1/10700-1