OpenOffice.org/ Writer/ Tabulator
Tabulatoren sind eigentlich Relikte aus der guten alten Schreibmaschinenzeit und dienten dort - nomen est omen - der leichteren Erstellung von Tabellen. Ein Druck auf die Tab(ulator)-Taste links neben dem Q auf der Tastatur beförderte den Wagen zum nächsten Tabstopp, ohne mühsam die Leertastenanschläge abzählen zu müssen.
In ihrem legitimen Nachfolger, dem Textverarbeitungssystem, gibt es dafür die Tabellenfunktion, dennoch ist der Tabulator hochlebendig:
Tabulatoren im Absatzformat
[Bearbeiten]Während die mechanische Schreibmaschine nur einfache (links-)Tabstopps kannte, unterscheidet die Textverarbeitung vier verschiedene Tabulatortypen, links, rechts, zentriert und dezimal, die sich darin unterscheiden, wie der Text sich um die Tabstopps "herumwickelt". Besonders praktisch bei Rechnungen o. ä. ist dabei der Dezimal-Tabulator, der Zahlen so anordnet, dass die Kommas jeweils untereinander stehen.
Tabulatoreinstellungen gelten für den gesamten Absatz und werden daher am besten für alle Absätze gleichen Typs in der Absatzformatvorlage festgelegt. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich festlegen, ob und welche Füllzeichen verwendet werden sollen, etwa wenn bei Inhaltsverzeichnissen Titel und Seitenzahl so weit auseinanderstehen, dass eine punktierte Linie als Lesehilfe sinnvoll erscheint.
Für einmalige Aktionen kann man auch direkt in die Linealleiste klicken, Tabs verschieben, den Typ ändern (zweite Maustaste) und durch "herausziehen" auch wieder löschen.
Anschließend schlägt man nur noch die Tab-Taste so oft an, bis der gewünschte Tabstopp erreicht ist und beginnt zu schreiben. Wenn die Steuerzeichen aktiviert sind (Strg+F10 oder das "verkehrte P" in der Symbolleiste), erscheint jeder Tab-Anschlag als kleiner Pfeil, was das Löschen evtl. erleichtert.
Tabellen
[Bearbeiten]Tabellen dienen der Darstellung von Daten in Zeilen und Spalten (man sagt wohl zweidimensional dazu), also z. B. Stundenpläne, Mobiltelefontarife oder Kalorientabellen, und nicht der Gestaltung von mehrspaltigen Seiten, wie es z. Z. bei Webseiten, aber auch in der Textverarbeitung große Mode ist. Dafür gibt es das deutlich flexiblere und einfacher zu handhabende Werkzeug des Spaltensatzes, das entweder über die Seitenvorlage oder, falls es nur wenige Zeilen betrifft, das Einfügen eines begrenzten Bereichs (Einfügen.Bereich.Spalten) erreicht wird.
Wenn Sie aber einen guten Grund haben, eine Tabelle in den Text einzubauen, klicken Sie entweder auf das entsprechende Symbol (nicht zu verwechseln mit dem recht ähnlichen für Datenquellen, die "Blasenhilfe" gibt im Zweifel Auskunft) und ziehen die gewünschte Tabellengröße mit der Maus auf. Alterntiv gibt es das Menü Tabelle.Einfügen... (Strg+F12), wo Sie auch gleich die wichtigsten Einstellmöglichkeiten finden. Geben Sie der Tabelle einen sinnvollen Namen, das hilft später beim Suchen; versuchen Sie mal den Navigator unter F5.
Unter Optionen wird die äußere Form der Tabelle festgelegt: Grundsätzlich erhält jede Zelle das vordefinierte Absatzformat Tabellen Inhalt, das Sie wieder zentral im Formatvorlagen-Fenster (F3) ändern können. Mit einem Häkchen bei Überschrift wird in der ersten Zeile das Format Tabellen Überschrift eingefügt. Beide sind übrigens "Kinder" des Formats Tabelle, d. h. wenn Sie etwa die Schriftart für alles, was in Tabellen steht, ändern wollen, tun Sie es hier!
Sollte die Tabelle mehr als eine Seite umfassen, wäre es schön, wenn die Überschrift(en) auf der neuen Seite automatisch noch einmal wiederholt würden. Andererseits kann man verhindern, dass eine Tabelle am Seitenende in zwei Teile zerlegt wird, sie rutscht dann komplett auf die neue Seite. Aber Vorsicht: der Versuch, eine Tabelle von mehr als einer Seite nicht trennen zu wollen, kann schwierig werden...
Der letzte Punkt, die Umrandung, evtl. mit den praktischen Autoformaten, fällt eigentlich schon ins nächste Kapitel.
Tabellen formatieren
[Bearbeiten]Neben dem bereits erwähnten Tabelle.Autoformat, das sich weitgehend selbst erklärt, findet man die Knöpfe für die Feineinstellungen unter Tabelle.Tabelleneigenschaften.... Natürlich kann man die Spaltenbreiten auch durch Ziehen mit der Maus ändern, doch unter den Reitern Spalten, Umrandung und Hintergrund kann sich der Kontrollfreak austoben und alles millimetergenau einstellen.
Besonders hinweisen möchte ich auf den Punkt Umrandung.Abstand zum Inhalt, mit dessen Hilfe man verhindert, dass der Text an den Gitterlinien klebt - ein bisschen Weißraum macht sich immer gut. Synchronisieren bedeutet übrigens, dass alle vier Seitenränder gemeinsam verändert werden. Das gleiche in Bezug auf den Text um die Tabelle herum leistet Tabelle.Abstände.
Unter Textfluss.Umbruch kann man den Writer zwingen, vor (oder auch nach) der Tabelle eine neue Seite (oder Spalte) zu beginnen, evtl. sogar in einer Kombination mit einer besonderen Seitenvorlage z. B. im Querformat, was bei Anhängen zu Referaten oder Berichten häufig vorkommt.
Die Trennung der Tabelle kennen wir schon, das Häkchen bei Zeilenumbruch bestimmt da noch zusätzlich, ob eine Zelle in sich noch einmal getrennt werden darf - macht eigentlich nur Sinn, wenn es sich um eine sehr große Zelle handelt.
Wem das alles zu lästig ist, der lässt die künstliche Intelligenz unter Tabelle.Automatisch anpassen für sich arbeiten.
Berechnungen in Tabellen
[Bearbeiten]Tabellen und Texte umwandeln
[Bearbeiten]Wer schon einmal mit reinem, unformatierten Texten zu tun hat, etwa aus E-Mails, der weiß sicher die Möglichkeit zu schätzen, solche mit Tabulatoren, Kommas oder Semikolon getrennten Tabellen in eine richtige OpenOffice-Tabelle zu verwandeln - oder umgekehrt, denn das simple Kopieren einer Tabelle in eine E-Mail kann sich leicht als Reinfall erweisen: Im Fenster Tabelle.Umwandeln legt man lediglich die gewünschten Trennzeichen fest.