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Operation Overlord: Erste Aufeinandertreffen und D-Day

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Operation Neptune

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Karte der Normandie mit der Operation Neptune

Die Operation Neptune war ein Teil der unter dem Decknamen Operation Overlord durchgeführten Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg. Neptune war hierbei der Sturmangriff auf die Befestigungen in der Normandie und die Etablierung eines Brückenkopfes. Die Operation Neptune begann mit den ersten größeren Übungsmanövern im Januar 1944 und gipfelte in der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944, dem D-Day. Das Ende der Operation kann auf den 30. Juni 1944 datiert werden. Die übergeordnete Operation Overlord endete erst am 19. August 1944, als die alliierten Streitkräfte den Fluss Seine in Frankreich überquerten und die Normandie somit von deutschen Truppen befreit war.

Neben der Aufgabe, in der Normandie Fuß zu fassen, sollte die Operation Neptune unter anderem auch dazu dienen, die Landungsboote vor gegnerischen Angriffen aus der Luft und von See her zu schützen. Außerdem sollte durch die Operation sichergestellt werden, dass kein gegnerisches Schiff im Kanal von der bevorstehenden Invasion erfuhr. Des weiteren sollte die Landung aktiv durch den Beschuss des Atlantikwalls im Bereich der Landungszonen mit schwerer Schiffsartillerie unterstützt werden. Nach der geglückten Landung wurde unter diesem Namen die Versorgung der Brückenköpfe mit Nachschub organisiert.

Die Operation wurde in viele weitere kleine Operationen aufgeteilt, um die deutsche Abwehr zu verwirren. Aus dem gleichen Grund wurden auch viele Phantomverbände 'aufgestellt', die nie wirklich existiert haben. Einen Überblick über die ausgeführten Teiloperationen (ohne Übungsoperationen) gibt die Tabelle bei Übersicht über die Operationen.

Untergeordnete Operationen

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Operationen der 82. US-Luftlandedivision

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US-amerikanisches Flugzeug beim Überfliegen der Normandie, genauer des Strandabschnittes Utah

Am späten Abend des Vortages des D-Day genannten Tages der Invasion, starteten die ersten Flugzeuge des 9. US-Truppentransportkommandos zur Operation Boston. Sie setzten die Fallschirmjägereinheiten der 82. US-Luftlandedivision im Raum um Sainte-Mère-Église und St. Sauveur le Vicomte im Westen des Strandabschnittes Utah kurz nach Mitternacht ab. Fast gleichzeitig trafen unter dem Decknamen Operation Detroit die ersten 52 Gleitergespanne über dem Landegebiet ein und klinkten ihre Halteseile aus. Im Dunkel der Nacht und aufgrund der vielen Steinwälle und Hecken in diesem Gebiet gelang vielen Gleiterbesatzungen nur eine Bruchlandung. Zudem wurden etliche Gleiter von deutschem Flakfeuer getroffen. Eine zweite Gleiterwelle gegen Abend, die unter dem Namen Operation Elmira mit 177 Gleitern einflog, brachte den ersten Nachschub an Soldaten und Ausrüstung. Am Folgetag flogen morgens 98 Gleiter unter dem Kode Operation Galveston und am Abend 101 Gleiter unter dem Namen Operation Hackensack in die Normandie, um der 82. weiteren Nachschub zu bringen. In den Folgenächten flogen von Großbritannien aus zuerst 148 und danach noch einmal 117 Dakotas bei den Operationen Freeport und Memphis insgesamt 432 Tonnen Nachschubgüter in den Absprung- und Landeraum der 82. US-Luftlandedivision, deren Aufgabe es war, die westliche Flanke der Invasion zu schützen.

Sainte-Mère-Église

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James M. Gavin

Am frühen Morgen des D-Day, dem 6. Juni 1944, landeten die alliierten Fallschirmjäger, um 4.00 Uhr (nach anderen Angaben 5.00 Uhr) Amerikaner der 82. US-Luftlandedivision (82th Airborne) in Sainte-Mère-Église. Die Übernahme des Ortes gelang der 82. US-Luftlandedivision, bei der auch viele Springer der 101. US-Luftlandedivision (s. u.) wegen eines Absprungfehlers teilnahmen.

Der Kommandeur eines Fallschirmjägerinfanterieregiments, der Brigadegeneral James M. Gavin, landete am D-Day mit einigen anderen Fallschirmjägern westlich des Merderet auf Sumpfgelände, wobei viele der Fallschirmjäger ertranken. Gavin sammelte dort eine hundert Mann starke Einheit, mit der es ihm gelang, das kleine Dorf La Fière zu halten, das daraufhin der Außenposten von Sainte-Mère-Église wurde.

In Ste-Mère Eglise geschah dem amerikanischen Fallschirmspringer John Steele vom 505. Fallschirmjägerregiment der 82. US-Luftlandedivision ein Missgeschick: Er blieb mit seinem Fallschirm an einem der Ecktürme der Kirche hängen und konnte sich nicht befreien, da der Kirchplatz heftig umkämpft war. Außer ihm blieb noch ein zweiter Soldat, der 17-Jährige Ken Russell, an der Kirche hängen. Von dort oben mussten sie mit ansehen, wie ihre Kameraden erschossen wurden. Russell berichtete später, dass der Sergeant John Ray sie retten wollte, als er bemerkte, dass es ein deutscher Soldat auf sie abgesehen hatte. Der deutsche Soldat schoss Ray in den Bauch, der, als er zu Boden fiel, dem deutschen Soldaten in den Hinterkopf schoss und somit die Leben der beiden Fallschirmjäger Steele und Russell rettete.

Operationen der 101. US-Luftlandedivision

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Lastensegler im Landeanflug vor der Schlacht
Soldaten der 101. hinter einer Deckung in der Normandie

Die Landungen der 101. US-Luftlandedivision in der Normandie bei Vierville verliefen nicht so planmäßig wie gedacht.

Am 5. Juni 1944 bereitete die 101. US-Luftlandedivision ihren ersten Einsatz vor: die Luftlandung in der Normandie. Diese sollte 6.700 Soldaten mittels Fallschirmlandung hinter die deutschen Linien bringen, um die Verteidigung der Strände für die geplante Seelandung zu schwächen.

Die ersten Einheiteten starteten am Spätabend des 5. Juni mit Flugzeugen des 9. US-Truppentransportkommandos unter dem Decknamen Operation Albany in das Hinterland des Utah-Strands. Doch durch das starke Flak-Abwehrfeuer über Frankreich mussten die Piloten aus ihrer Formation ausbrechen, so dass die Soldaten der Division nach dem Absprung über weite Gebiete verteilt waren. Ein großes Problem war, dass die Piloten der Transportmaschinen nur wenig oder keine Kampferfahrung hatten. Das Resultat war, dass viele beim Abwehrfeuer in Panik gerieten und so die Truppen zu früh oder an der falschen Stelle abspringen ließen. Deshalb waren die gelandeten Truppen von ihren Einheiten abgeschnitten oder landeten allein hinter den deutschen Linien. Auch die etwas später folgenden Gleitergespanne, die unter dem Decknamen Operation Chicago flogen, erreichten nur unter hohen Verlusten ihre Landezonen. Am Ende des ersten Tages hatte erst jeder dritte Soldat wieder zu seiner Einheit gefunden.

Während des zweiten Tages gelang es der 101. US-Luftlandedivision, sich neu zu gruppieren. Nachschub kam während der Operation Keokuk mit Lastenseglern, von denen viele jedoch bei der Landung zerbrachen, was zu hohen menschlichen und materiellen Verlusten führte. Der Einsatz wurde nun auf das Hinterland der Utah-Landezone konzentriert. Die Stadt Carentan, die der Schlüssel zur Kontrolle der Halbinsel war, konnte nach zwei Tagen schwerster Kämpfe erobert werden und musste weitere zwei Tage von der Division gegen einen deutschen Gegenangriff verteidigt werden. Danach traf endlich Entsatz ein. Nach einem Monat war der Normandie-Einsatz der 101. US-Luftlandedivision abgeschlossen. Jeder vierte Soldat der Division war entweder tot oder schwer verletzt.

Operationen der britischen Gleiter- und Fallschirmeinheiten

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Die Royal Air Force flog am Vortag des D-Day unter dem Kodenamen Operation Sunflower SAS Truppen zur Aufklärung in sechs Landegebiete der Normandie. Eine zusätzliche Einsatzgruppe landete am D-Day unter dem Namen Operation Coney und weitere SAS-Einheiten in den Operationen Sunflower II und III. An den Folgetagen der Landung brachten Maschinen der RAF Nachschub von Soldaten und Material während der Operationen Robroy I, II, III ... zu den britischen Einheiten.

Operation Tonga

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Karte der Operation Tonga bzw. der Landungen hinter dem Strandabschnitt Sword

Die Operation Tonga war ebenfalls ein Teil der britischen Landungen in der Normandie und der Operation Overlord, bzw. ein Teil der Operation Neptune. Sie fand am 5. Juni 1944 statt. Die britische 6. Luftlandedivision landete im Verlauf der Operation mit Gleitern und Fallschirmen in dem hinter dem Strandabschnitt Sword gelegenen Teil der Normandie, um wichtige Schlüsselbrücken (die durch Verfilmungen usw. bekannt gewordene Pegasusbrücke und die Horsabrücke) zu nehmen, deutsche Panzerverbände vom Strand fernzuhalten und eine Artilleriebatterie bei Merville sowie deutsche Nachschubwege (die Brücken über die Dives und die Divette) zu zerstören.

Die Alliierten konnten die Schlüsselbrücken (Pegasus- und Horsabrücke) erfolgreich erobern und halten, die Artilleriebatterie bei Merville und die Nachschubwege zerstören. Es gelang durch die Operation Overlord bzw. durch den D-Day, an den Stränden Fuß zu fassen und eine feste Basis in Frankreich für die Befreiung Europas zu schaffen.

Der britische Air Chief Marschall (Luftmarschall) Trafford Leigh-Mallory bezeichnete die Landung bei der Pegasusbrücke und der Horsabrücke als "one of the most outstanding flying achievements of the war." (deutsch: "eine der hervorragendsten fliegerischen Leistungen des Krieges.").

Eroberung der Pegasus- und Horsabrücke

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Karte zur Eroberung der Pegasus- und Horsabrücke

In den letzten Stunden des 5. Juni 1944 starteten Howards Einheiten, die D-Kompanie, Teile der B-Kompanie und einige Pioniere in den Landezonen X und Y (LZ-X; LZ-Y). In sechs von Halifax-Bombern geschleppten Horsa-Segelflugzeugen wurden Howards Truppen transportiert. Über der Küste der Normandie, östlich von Merville, wurden die Gleiter in einer Höhe von 1.900 Metern ausgeklinkt. Die Halifax-Bomber flogen weiter in Richtung Caen, um dort zur Ablenkung eine Zementfabrik zu bombardieren. Einer der sechs Gleiter landete 13 Kilometer von der vorgesehenen Landezone entfernt nahe der Dives. Im Verlauf des Tages kämpfte sich dieser Teil der Briten zur Howards Truppen durch, wobei vier Männer umkamen. Gegen 0:16 Uhr landete Howards Gleiter 47 Meter entfernt von der Brücke über den Caen-Kanal, der Pegasusbrücke, wie sie später heißen sollte. Ein weiterer Gleiter landete direkt neben Howards Gleiter, wohingegen ein vierter zwar nahe dieser zwei landete, jedoch in einen Teich schlitterte, woraus sich sechs Männer nicht befreien konnten. Die deutschen Truppen, welche die Brücke bewachten, reagierten jedoch nicht auf diese Landungen, weil sie diese entweder gar nicht bemerkten oder weil sie es für ein abgestürztes Flugzeug hielten.

Die Pegasusbrücke einige Zeit nach der Eroberung durch die Alliierten

Die Briten attackierten den am östlichen Flussufer gelegenen Bunker, der eine Maschinengewehrstellung beinhaltete, indem sie Granaten hineinwarfen. Die Männer stürmten danach die Brücke. Auf der anderen Seite warf der Lieutenant Den Brotheridge eine Granate in den dort befindlichen Bunker. Im darauf folgenden Moment wurde Brotheridge durch einem Nackenschuss tödlich verwundet. Er war der erste britische Soldat, der am D-Day durch Feindeshand ums Leben kam. Als der erste Zug die Brücke attackierte, landete gerade der zweite Gleiter mit dem zweiten Zug an Bord und kam daraufhin dem ersten Zug zur Hilfe. Die Besatzung, die sich aus dem in dem Teich geschlitterten Gleiter befreien konnte, stieß unter Lieutenant Smith zur Westseite der Brücke vor. Die Pioniere entfernten daraufhin die Sprengladungen an der Brücke, womit diese gesichert war.

Die Horsabrücke wurde unterdessen von der Besatzung des sechsten Gleiters ohne Verluste und innerhalb von zehn Minuten gestürmt. Sie verteidigten die Brücke erfolgreich und schlugen Gegenangriffe, unter anderem von einem deutschen leichten Panzerfahrzeug, zurück, wobei sie auch den deutschen Brückenkommandanten, Major Hans Schmidt, gefangen nahmen. Gegen 3:00 Uhr wurden sie von eintreffenden Männern des 7. Fallschirmjägerbataillons unterstützt.

Gleiter nahe der Absprungszone N (AZ-N)

Nachkommende Verstärkung hatte die Aufgabe, einen ungeschützten Gegenangriff auf die deutsche 21. Panzerdivision zu starten, um sie am Vormarsch auf die Strände der Normandie zu hindern. Als die Truppentransportgleiter über den Köpfen der deutschen Panzerkommandeure erschienen, meinten sie, völlig abgeschnitten zu sein und zogen ihre Einheiten zurück.

Howards Einheit war eine der ersten, die in der Normandie gelandet war. Zwei britische Soldaten der D-Kompanie kamen bei der Eroberung der Brücken ums Leben, 14 weitere wurden verwundet. Am Mittag des 7. Juni, um etwa 13:30 Uhr, stieß die 1. Kommandobrigade unter Lord Lovat zu Howards Truppen vor.

Obwohl die Landungen erfolgreich geprobt worden waren, wurden viele Einheiten in der Normandie verstreut. Am Ende des 6. Juni wurden die alliierten Truppen von der 1. Special Service Brigade und später von Teilen der britische 3. Infanteriedivision entlastet.

Eroberung und Zerstörung der Merville Batterie

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Karte der Artillerie-Batterie bei Merville

Otways Truppen wurden über das gesamte Gebiet verstreut. Nur etwa 150 der Männer waren um 02:50 Uhr am vereinbarten Treffpunkt zusammengekommen. Außerdem erreichten die für den Angriff eingeplanten Jeeps, panzerbrechenden Waffen, Mörser, Minensuchgeräte, Sanitäter und die Sappeure nicht den Treffpunkt. Sie sammelten sich nahe Gonneville-sur-Merville, wo sie auf Bomberverbände der Royal Air Force warteten, die die Merville-Batterie zerstören oder zumindest beschädigen sollten. Die Bomber verfehlten jedoch ihr Ziel und trafen stattdessen Gonneville, was zu einem Durcheinander bei den britischen Fallschirmjägern führte.

Einer der britischen Gleiter wurde von einer 2-cm-Flak abgeschossen, was allerdings die Deutschen von einer kleinen Truppe um Otway ablenkte. Otway beschloss trotz der Tatsache, dass ihm viel weniger Mittel als geplant zur Verfügung standen, die Batterie mit seinen Männern anzugreifen. Der Soldat Alan Jefferson meinte über Otway: "Ich sah den Blick von Colonel Otway. Er sah aus, wie direkt aus dem Gefrierschrank geholt, völlig starr und weiß und er fühlte sich sichtlich unwohl." Otway sagte später: "Ich hatte die Wahl: Aufgeben oder Angreifen. Aber wie hätte man vor seinen Freunden dagestanden. Ich wollte nicht, das Leute sagen, er hat aufgegeben. Also entschied ich mich, anzugreifen."

Eine Kasematte in der Merville-Batterie

Die Minensucher entschärften die Minen auf den Minenfeldern ohne ihr Spezialwerkzeug, da sie ihre Ausrüstung nicht erhalten hatten, woraufhin Otways Truppe den Stacheldraht durchtrennte, der die Batterie umgab. Nun griffen sie von hinten die Batterie an. Die Fallschirmjäger mussten improvisieren, weil ihnen der Sprengstoff fehlte.

Schiffbeschuss der Strandabschnitte (HMS Arethusa und Merville Batterie hervorgehoben)

Der Befehlshaber der deutschen Garnison, Raimund Steiner, ein 22 Jahre alter Telefonist, Funker und Vermessungstechniker, befand sich im etwa zwei Kilometer entfernten Befehlsstand, von wo aus er den Ärmelkanal beobachtete. Die Briten und Kanadier stürmten auf die Kasematten zu und überrumpelten die Deutschen. Nachdem Steiner gegen 04:00 Uhr per Telefon von dem Überfall erfuhr, befahl er den ihm verbliebenen Männern, sich in den Kommandobunker zurückzuziehen und sich dort zu verschanzen. Am Telefon hörte er, wie die ihm unterstellten Soldaten wegen des durch die Briten ins Innere geworfene Phosphors mit dem Tode kämpften. Der Kampf zwischen Otways und Steiners Truppen dauerte etwa eine halbe Stunde.

Otway ließ die Geschütze zerstören und an die HMS Arethusa funken, dass sie ihren Auftrag erfüllt hatten. Die Briten verließen die Batterie nun wieder, woraufhin die überlebenden Deutschen aus ihren Verstecken hervorkamen, um die Batterie zurückzuerobern. Die Briten griffen mit Feuerunterstützung der HMS Arethusa die Batterie erneut an, um sie endgültig einzunehmen, was ihnen auch gelang.

Gegen 05:00 Uhr war die Batterie in britischer Hand. Es kamen 65 britische Fallschirmjäger ums Leben, 30 weitere wurden verwundet und 22 gefangen genommen. 190 weitere gelten bis heute als vermisst. Es stellte sich nach dem Ende der Kampfhandlungen heraus, dass die Kanonen keine 15-cm-, sondern 10-cm-Haubitzen waren und keinerlei Bedrohung für die Landungstruppen dargestellt hätten.

Zerstörung der Brücken über die Dives und die Divette

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Das kanadische 1. Fallschirmjägerbataillon hatte nach der erfolgten Landung mehrere Aufgaben zu erledigen.

Die A-Kompanie war als linker Flankenschutz des 9. Bataillons an der Merville-Batterie bestimmt, doch nach der Landung mussten sie zuerst den Ort Gonneville-sur-Merville durchqueren. Dort angekommen, suchten sie schnellstmöglich Deckung auf, da die Royal Air Force das Dorf bombardierte. Kurz danach wurden sie von einer kleineren Gruppe Deutscher aus einem Château heraus beschossen. Die von der Kompanie daraufhin ausgeführte Attacke auf das Château war erfolgreich, ebenso der Flankenschutz für den Angriff auf die Merville-Batterie. Die A-Kompanie deckte daraufhin den Rückzug des 9. Bataillons und rückte dann auf Le Mesnil vor, wo sich die anderen Kanadier sammelten.

Die B-Kompanie war den Pionieren der 3. Fallschirmschwadron als Begleiter zugeteilt, die die Brücke bei Robehomme zerstören sollte. Drei der vier Züge landeten aber zwei Meilen von ihrer Landezone entfernt in den von den Deutschen gefluteten Gebieten und kämpften zuerst einmal gegen ihr Ertrinken. Der von Lieutenant Toseland geführte 5. Zug landete auf festem Boden und wurden von einer Französin, die sie unterwegs getroffen hatten, zur Brücke geführt. Auf ihrem Weg stießen immer mehr Männer der 3. Fallschirmjägerbrigade zu ihnen, darunter sogar Soldaten des 8. Bataillons, das eigentlich sieben Meilen entfernt hätte landen sollen. An der Brücke wurden sie schon von Major Fuller, dem Kommandanten der B-Kompanie, erwartet. Allerdings war der zur Zerstörung nötige Sprengstoff nicht angekommen. Ein Sergeant sammelte zur Improvisation mehr als 13 Kilogramm explosives Material aus den mitgeführten kleinen Bomben zusammen und versuchte damit die Brücke zu sprengen. Sie wurde dabei zwar erheblich beschädigt, aber nicht zerstört. Gegen 6:00 Uhr erreichten einige Pioniere die Brücke mit zusammengesammeltem Sprengstoff, den sie unterwegs gefunden hatten. Diese mehr als 90 Kilogramm reichten dann zur Zerstörung der Brücke aus.

Die C-Kompanie waren die ersten Kanadier, die französischen Boden erreichten. Sie sollten mit den Pfadfindern etwa eine halbe Stunde vor der Hauptstreitmacht ziemlich genau in der Landezone DZ-V landen. Der Grund des früheren Absprungs lag in der Aufgabe, ein deutsches Hauptquartier nahe der Landezone zu nehmen und dann nach Varaville vorzurücken. Dort sollten die Brücken über die Divette zerstört und der Ort selbst eingenommen werden.

Die sowieso schon weit verstreuten Absprünge erreichten bei Leutenant Madden und der Hälfte seines Zuges jedoch schon direkt zu Beginn der Invasion einen Höhepunkt, da ihr Pilot versehentlich die Flüsse Orne und Dives verwechselte, so dass sich die Soldaten auf der falschen Seite des falschen Flusses wiederfanden. Sie waren mehr als eine Meile vom Strandabschnitt Sword entfernt. Andere Fallschirmjäger wurden genauer abgesetzt, so dass Major McLeod nach einer zehnminütigen Wartezeit immerhin schon 15 Soldaten am Sammelpunkt vereint hatte. Gerade als er seine kleine Einheit auf den Weg nach Varaville schicken wollte, griffen die Bomber der RAF die Merville-Batterie an. Einige der Piloten warfen ihre ungenutzten Bomben rücksichtslos über der Landezone DZ-V ab, was einigen Soldaten einen gehörigen Schock verpasste.

Unterwegs konnte Major McLeod weitere Soldaten seiner und anderer Einheiten aufsammeln und das Dorf ohne Alarm auszulösen erreichen. Als sie sich auf die Attacke vorbereiteten, wurden sie jedoch entdeckt und von einer hoch stehenden 7,5-cm-Kanone beschossen. Ein Treffer ging in eine Munitionskiste und tötete einen der Kandier. Major McLeod wurde dabei schwer verletzt. Der folgende Kampf dauerte bis 10:00 Uhr. Die auf mittlerweile 46 Mann geschrumpfte deutsche Garnison ergab sich daraufhin. Eine Stunde vorher war es Lieutenant Baille und seinen Pionieren gelungen, die Brücke zu zerstören.

Das 8. Bataillon, das sieben Meilen weiter westlich gelandet war, hatte große Schwierigkeiten, sich wieder zusammenzufinden, da sie über einen weiten Bereich verteilt gelandet waren. Dazu kam, dass die Pfadfinder für DZ-K versehentlich bei Ranville, vier Meilen nördlich, abgesprungen waren, so dass 14 der 37 Dakotas ihre Fallschirmjäger über DZ-N abspringen ließen.

Gegen 3:30 Uhr hatten erst 141 Männer den Sammelpunkt erreicht. Mit dieser Streitmacht rückte Lieutenant Colonel Alastair Stevenson Pearson auf Troarn vor. Zur Rückendeckung postierte er zwei Panzerabwehrgeschütze an der Straße, um gegnerische Einheiten von Westen abzufangen. Einige Stunden später zerstörte diese Gruppe sechs Fahrzeuge der deutschen 21. Panzerdivision. Da das 8. Bataillon für einen Angriff auf Troarn noch nicht stark genug war, hielten sie an einer Straßenkreuzung im Bois de Bavent, eine Meile nördlich des Städtchens an. Eine kleine Gruppe der 3. Fallschirmjägerschwadron bekam den Befehl, die zwei Brücken über die Dives bei Bures zu zerstören, den sie gegen 9:15 Uhr erfolgreich ausführten konnten.

Schützen der britischen 6. Luftlandedivision verlassen am Nachmittag des 6. Juni in einem Jeep mit Anhänger die Absprungzone N. Im Hintergrund ein bruchgelandeter Horsa-Gleiter.

Major John Couch Adams Roseveare, der Kommandant der 3. Fallschirmjägerschwadron, der die Situation des 8. Bataillons nicht kannte, befand sich zu diesem Zeitpunkt mit einem Jeep und einigen seiner Männer auf dem Weg nach Troarn. Sie fuhren geradewegs durch das Städtchen und zogen damit das Feuer der deutschen Garnison auf sich, die nun wusste, dass irgendetwas geschehen sein musste. Die Kanadier erwiderten das Feuer aus dem schnell fahrenden Jeep und kamen bis auf einen Mann ungeschoren davon. Der im Anhänger sitzende Sergeant Peachey wurde in einer Kurve aus dem Fahrzeug geschleudert und geriet kurz darauf in deutsche Gefangenschaft. Roseveare erreichte mit seinen Männern die Brücke hinter dem Städtchen. Sie brachten die Sprengladungen an und konnten um 5:00 Uhr ein etwa sechs Meter durchmessendes Loch in die Brücke sprengen.

Das 8. Bataillon hatte von all dem nichts mitbekommen und bereitete sich weiter auf den Angriff gegen Troarn vor. Im Laufe der Zeit traf immer mehr Verstärkung ein, wie etwa die halbe A-Kompanie sowie die meisten Mörser und leichten Maschinengewehre. Als die Gruppe von Bures wieder eintraf, befehligte Pearson sie und eine weitere Gruppe nach Troarn, um selbst mit der Hauptstreitmacht eine defensive Position im Wald zu errichten. Der Wald bildete die südliche Begrenzung der Anhöhe, die die 3. Fallschirmjägerbrigade verteidigen sollte. Die beiden Gruppen wurden auf ihrem Weg zweimal von deutschen Vorposten beschossen, die aber nach kurzen Verhandlungen aufgaben und gefangen genommen wurden. Bei der Brücke angekommen, stellten sie fest, dass diese schon von Roseveare beschädigt worden war. Trotzdem brachten sie auch ihre Ladungen an und verdoppelten damit den Schaden an der Brücke.

Operation Gambit

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Operation Gambit war der Codename für die Platzierung von zwei Mini-U-Booten jeweils auf der linken und rechten Seite mit Navigationslichtern und Navigationsflaggen, um die Landeabschnitte Sword, Gold und Juno zu markieren. Die Boote waren die HMS X20 unter Lieutenant K. Hudspeth und die HMS X23 unter Lieutenant G. Honour. Am 4. Juni nahmen sie ihre Positionen an der Normandieküste ein und wurden kurz darauf von der Verschiebung der Invasion wegen der schlechten Wetterlage unterrichtet.

Am Morgen des 6. Juni tauchten die beiden U-Boote in der rauhen See auf und fuhren die fast 5 m langen Haltestangen mit den Signallichtern aus. Die grünen Lichter waren bis in 8 km Entfernung auf dem Ärmelkanal zu erkennen. Von Land aus waren sie nicht zu sehen.

Mittels Funkfeuer und Echolot gaben die Boote den eintreffenden Minenlegern, welche die Operation Maple ausführen sollten, Signale zur Orientierung. Die Invasionsflotte traf zur angegebenen Zeit ein und durchfuhr die gedachte Linie beider Boote. Bei Sonnenaufgang endete die Operation Gambit. Die Boote fuhren die Signalmasten ein und hissten die D-Day-Flagge.

Operation Maple

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Operation Maple war der Codename für das umfassende Auslegen von Seeminen zur Unterstützung der Operation Neptune. Die Hauptziele waren:

  1. Verhinderung von Feindbewegungen im Ärmelkanal während der Landeoperationen aus Richtung der Nordsee
  2. Verhinderung von Feindbewegungen im Ärmelkanal während der Landeoperationen aus Richtung des Atlantiks
  3. Erzwingung eines seewärts gerichteten Kurses für Feindschiffe, der die alliierte Flotte nicht bei der Beschießung der Küstenbatterien behindert
  4. Verhinderung von feindlichen maritimen Entlastungsvorstößen zur Unterstützung der Küstenverteidigung

Die Minen wurden nicht nur von seegestützten Einheiten wie der HMS Apollo und der HMS Plover ausgelegt, sondern sogar aus der Luft abgeworfen. Dazu stiegen in Großbritannien Halifax-, Sterling- und Lancasterbomber der RAF auf, die aber unter dem Kommando der britischen Marine operierten.

Der Beginn der Operation Maple lag im April 1944, als die Minenleger und Flugzeuge begannen, normale Seeminen in größerer Zahl auszulegen. Bis zum 9. Mai wurden diese Aktionen fortgeführt, wobei spezielle Minen bei IJmuiden, Hoek van Holland, der Scheldemündung, Boulogne-sur-Mer, Fécamp, Le Havre und der Küste der Bretagne sowie bei den friesischen Inseln ausgelegt wurden.

Bis zum 28. Mai dauerte die zusätzliche Verminung der Umgebung von Ushant und Cherbourg. Eine weiträumige Verminungsaktion betraf die Insel Helgoland, das Kattegat und die Biskaya. In der Nacht vom 12. auf den 13. Mai warfen Mosquitos Minen in die Zufahrtsgewässer zur Ostsee bei Kiel ab.

Während des Invasionstages waren weitere Operationen zur Minenlegung bei Point de Barfleur, südwestlich von Le Havre, bei Étretat und vor St. Malo geplant. Nur die Minenlegung bei Etretat wurde aber tatsächlich ausgeführt. Die anderen Aktionen wurden in Anbetracht des hohen eigenen Schiffsaufkommens abgesagt.

Nach dem 6. Juni gingen die Minenlegungen durch Schiffe und Flugzeuge weiter. Vor allem die Aktionen vor Le Havre wurden nachgeholt. Weitere Minenfelder in der Biskaya und dem Ärmelkanal wurden aufgebaut.

In der Operation Maple legten die Briten insgesamt 6.850 Minen aus, davon 42 % von Schiffen und 58% von Flugzeugen in 1.800 Einsätzen. Diese Minen verursachten beträchtliche Schäden an deutschen Schiffen und U-Booten und die deutsche Minensuchflotte kämpfte bis an ihre Grenzen mit den ausgesetzten Minen. Die alliierten Verluste beliefen sich auf nur einen Minenleger und 19 Flugzeuge.

Ausführung der Operation Neptune

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Landung in der Normandie

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Amerikanische Landungsboote werden in einem englischen Hafen beladen
Voll besetzter amerikanischer Truppentransporte in einem englischen Hafen

Am 8. Mai 1944 setzte der alliierte Oberkommandierende des SHAEF (Supreme Headquarters of Allied Expeditionary Forces), General Dwight D. Eisenhower, den D-Day auf den 5. Juni 1944 fest. Nachdem am 4. Juni für den nächsten Tag schlechtes Wetter vorhergesagt wurde, verschob Eisenhower den Termin auf den 6. Juni. Auf der entscheidenden Sitzung um 4:15 Uhr am 5. Juni wurde dem Unternehmen grünes Licht gegeben. Daraufhin setzte sich die riesige Kriegsmaschinerie in Gang, deren Ablauf seit 1943 minutiös geplant worden war.

Etwa 5.300 Schiffe aller Größen und Bauarten liefen am frühen Vormittag des 5. Juni aus und steuerten auf die Calvadosküste zu. Zur Sicherung der Flotte und zur Unterstützung der Bodentruppen stellten die Alliierten etwa 2.000 Jagdflugzeuge und 1.000 Bomber bereit. Der Angriff erfolgte auf einer Breite von 98 km zwischen St. Mere Eglise auf der Halbinsel Cotentin im Westen, und Ouistreham im Osten. In den westlichen Abschnitten der amerikanischen Truppen mit den Codenamen Utah und Omaha) landeten drei Infanteriedivisionen, in den angrenzenden Abschnitten Gold, Juno und Sword zwei britische und eine kanadische Division, insgesamt etwa 170.000 Mann an diesem Tag. Zudem wurden an der westlichen Flanke, an der Basis der Halbinsel Contentin, die 101. US-Luftlandedivision und die 82. US-Luftlandedivision (Operation Detroit und Operation Elmira), sowie zwischen den Flüssen Orne und Dives die 6. Britische Luftlandedivision (Operation Tonga) abgesetzt.

Luftoperationen

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Die 8. Army Air Force flog zur Vorbereitung der Invasion vier Einsätze mit schweren Bombern über der Normandie.

Auf der ersten Mission flogen 1.361 Bomber, von denen 1.015 die deutschen Küstenstellungen angriffen. 47 Maschinen bombardierten Warenumschlagplätze in Caen und 21 Bomber andere Ziele. Durch schlechte Sicht und das teilweise Fehlen von Pfadfindern kam es öfters zu Fehlabwürfen der Bomben.

Die zweite Welle bombardierte weitere wichtige Transportpunkte im vorgesehenen Invasionsgebiet. Allerdings mussten die meisten der 528 Bomber durch die nun geschlossene Wolkendecke mit ihrer Bombenlast wieder umkehren. 37 Maschinen griffen aber ihre Ziele bei Argentan an.

Das wichtige deutsche Kommunikationszentrum in Caen war das Ziel der dritten Welle. 56 B-24-Bomber warfen ihre Bomben durch die Wolkendecke.

Die vierte Welle griff mit 553 Bombern Ziele in Vire, Saint-Lo, Coutances, Falaise, Lisieux, Thury-Harcourt, Pont-l'Eveque, Argentan und Conde-sur-Noireau an.

Bombardierung von Pointe du Hoc durch Bomber der 9. Army Air Force

Insgesamt warfen die Bomber der 8. Army Air Force 3.596 t Bomben auf die Normandie. Dabei verloren sie nur drei Maschinen durch deutsches Flak-Feuer und eine Kollision.

Die Begleitjäger sollten nicht nur die Bomber begleiten, sondern auch auf jedes sich bewegende Ziel im Kampfgebiet schießen und die alliierten Schiffe beschützen. Die Jäger flogen insgesamt 1.880 Einsätze. Dabei attackierten sie 17 Brücken, 10 Rangierbahnhöfe und etliche andere Ziele, darunter Konvois, Güterwagen, Straßen- und Schienenkreuzungen, Gleisanlagen, Tunnel und einen Damm. Auf deutschen Widerstand trafen sie dabei kaum. Die Jäger konnten 28 deutsche Maschinen auf dem Boden zerstören und 14 schwer beschädigen. Weiterhin wurde eine Anzahl von Lokomotiven, LKWs, Tankwagen, Panzerwagen, Lastkähne und Schlepper beschädigt. Die 8. Army Air Force verlor bei den Einsätzen 25 Jäger.

Die 9. Army Air Force (Lt. Gen. Lewis H. Brereton) griff mit mehr als 800 A-20- und B-26-Bombern die deutschen Küstenbatterien, Straßen- und Schienenkreuzungen sowie Brücken an. Mehr als 2.000 Jäger begleiteten Tiefflieger auf ihren Angriffsmissionen an der französischen Normandieküste. Etwa 30 Maschinen gingen dabei verloren.

Luftlandeoperationen

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Zwischen 22:00 Uhr und 24:00 Uhr starteten etwa 1.300 Transportmaschinen und Lastensegler der alliierten Luftlandedivisionen die Operationen Detroit, Chicago und Tonga. Die ersten Markierungstrupps für die Landezonen der nachfolgenden Fallschirmjäger und Lastensegler sprangen zwischen 0:00 Uhr und 0:20 Uhr über der Normandie ab. Eine Stunde später landete der Großteil der Luftlandedivisionen. Aufgrund der immer noch dichten Bewölkung über der Normandie und des stark einsetzenden Flak-Feuers der Deutschen hatten vor allem die amerikanischen Piloten der Transportmaschinen Probleme, die Flugverbände zusammenzuhalten. Die Fallschirmjäger verstreuten sich über ein sehr großes Gebiet.

In der Dunkelheit irrten die Soldaten herum; versuchten ihre Einheiten zu finden und ihre Ziele, wie Brücken, Kreuzungen und kleine Städte, die erobert werden sollten. Viele der schwer bepackten Fallschirmjäger ertranken in den überschwemmten Feldern. Die allgemeine Verwirrung war bei den Deutschen und bei den Alliierten groß. In diesen Nachtstunden gab es noch keine großen Gefechte. Nur hier und da wurde um kleinere Ortschaften gekämpft und kleinere Stoßtrupps der beiden Seiten beschossen sich gegenseitig.

Die eigentliche Landung beginnt

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Karte der Bombardierungen von See
D-Day, Amerikaner landen bei Omaha Beach
Rettungsaktion am Omaha Beach

Etwa um 4:30 Uhr, 45 Minuten vor der Morgendämmerung, waren die ersten Landungsboote auf dem Weg zu den Stränden. Zwischen 5:00 Uhr und 6:30 Uhr begannen die Schlachtschiffe und Kreuzer mit ihrem Beschuss. Noch in der Nacht hatten hunderte von Bombern der Royal Air Force und der US Army Air Forces (heute: US Air Force) wichtige Geschützstellungen und Bunkeranlagen der Deutschen bombardiert. Um 6:30 Uhr, 30 Minuten nach Sonnenaufgang, begannen die Landungen von See her.

Im Verlauf des Tages gelangen an allen Stränden die Landungen und der Vormarsch über die Strände hinweg ins Landesinnere. Am Omaha-Strand allerdings war bis zum frühen Nachmittag die Lage so kritisch, dass sogar eine Evakuierung der Truppen in Erwägung gezogen wurde. Schwere Verluste hatten auch die Kanadier am Juno-Strand. Die hohen Verlustzahlen entstanden unter anderem deshalb, weil sich die deutschen Schützen in den Ruinen der Häuser, die sich auf dem Strand befanden, verschanzten und aus diesen auf die angreifenden Truppen schossen. Die Schützen konnten nur schwer ausgemacht werden und große Luft- bzw. Seeangriffe konnten nicht erfolgen, da die eigenen Truppen bereits gelandet waren.

Bei der Bombardierung der Strandabschnitte sollen einige alliierte Verbände die Bomben verzögert abgeworfen haben, um die eigenen Truppen am Strand nicht zu gefährden. Nachweisbar ist, dass im Hinterland einige französische Dörfer schwer getroffen wurden, aber nicht alle Bunkeranlagen am Strand. Daneben gingen während der Landung viele der provisorisch zu Schwimmpanzern umgebauten Shermanpanzer verloren, ohne den Strand zu erreichen. Der teilweise schwere Seegang ließ die Fahrzeuge volllaufen und kentern.

Die deutschen Stellungen, die zu einigen Teilen sogar mit Soldaten aus eroberten oder befreundeten Ländern besetzt waren, wurden nach und nach erobert. Die Kämpfe wurden auf beiden Seiten mit großer Härte geführt. Viele Fallschirmjäger sind an den falschen Landezonen abgesprungen. Sie wurden verstreut und boten ein leichtes Ziel für die deutschen Truppen.

Am Ende des Tages

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Verwundete am Abschnitt Omaha

Am Abend des D-Day waren die Briten und Kanadier auf einer Frontbreite von 32 km durchschnittlich 9 km tief vorgestoßen. Das war gerade halb so weit, als die Planungen vorsahen. Die schwachen deutschen Kräfte hatten aber keine Möglichkeit mehr, die Alliierten ins Meer zurückzuwerfen. Die für die Deutschen so wichtigen Panzerdivisionen waren von Hitler zu spät freigegeben worden, weil dieser auf seinem Urlaubssitz in Salzburg noch geschlafen hatte. Man traute sich nicht, ihn aufzuwecken und die Botschaft vom Einfall der Alliierten in der Normandie zu überbringen. So gingen auf dem Marsch während des Tages zum Invasionsgebiet durch die alliierte Luftwaffe viele Panzer verloren, die bei einem Nachtmarsch und früherer Alarmierung noch zum Einsatz gebracht hätten werden können.

Im amerikanischen Abschnitt Omaha war aufgrund des starken deutschen Widerstandes eine Breite des Landekopfes von etwa 6 km erreicht worden, der allerdings nur 2,5 km Tiefe hatte. Im Abschnitt Utah hatte der Landekopf eine Breite von 4 km und eine Tiefe von 6 km. Dort war die Verbindung mit einer Luftlandedivision bereits hergestellt, die andere war noch westlich des Flusses Merderet abgeschnitten. Die Brückenköpfe der Amerikaner und Briten hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine Verbindung.

Nach der Landung

Die gemeldeten Ausfälle (Verwundete, Vermisste und Tote) der Einheiten können aufgrund des Chaos dieses Tages nur ungefähr wiedergegeben werden:

  • US-Luftlandedivisionen: ca. 6.400 Ausfälle
  • US-Infanteriedivisionen: ca. 4.600 Ausfälle
  • Britische Luftlandedivision: ca. 850 Ausfälle
  • Drei britische und kanadische Divisionen: ca. 4.000 Ausfälle

Auf deutscher Seite wurde eine Division fast vollständig vernichtet und eine Panzerdivision hatte schwere Verluste erlitten. Die nun beginnende Schlacht um die Normandie sollte bis weit in den August dauern und wesentlich mehr Opfer erfordern als dieser erste Tag.

Der US-Soldatenfriedhof bei Colleville-sur-Mer in der Normandie erinnert heute noch an diesen Tag.

Beteiligte Schiffe

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Alliierte Soldaten in einem Landungsboot kurz vor dem Strand am D-Day

79 % der eingesetzten Schiffe waren britisch und kanadisch; 16,5 % amerikanisch und 4,5 % gehörten anderen alliierten Staaten an.

Schiff Anzahl
Kampfschiffe 1.213
Landungsschiffe- und Boote 4.126
Unterstützungsschiffe- und Boote 736
Handelsschiffe 864
Insgesamt 6.939

Übersicht über die Operationen

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Teiloperation Einheit(en) Aufgabe
Operation Boston 9. US-Truppentransportkommando Einfliegen der 82. US-Luftlandedivision zur Eroberung von deutschen Stellungen hinter dem Utah-Strand
Operation Detroit 9. US-Truppentransportkommando Gleitertransport der 82. US-Luftlandedivision
Operation Elmira
Operation Galveston
Operation Hackensack
Operation Freeport
Operation Memphis
9. US-Truppentransportkommando Nachschubflüge für die 82.
Operation Albany 9. US-Truppentransportkommando Einfliegen der 101. US-Luftlandedivision zur Eroberung von deutschen Stellungen hinter dem Utah-Strand
Operation Chicago 9. US-Truppentransportkommando Gleitertransport der 101. US-Luftlandedivision
Operation Keokuk 9. US-Truppentransportkommando Nachschubflüge für die 101.
Operation Sunflower I - III
Operation Coney
Operation Robroy I, II, III ...
Britisches Truppentransportkommando Luftlandungsflüge mit SAS-Einheiten
Nachschubflüge für die britischen Einheiten hinter den Stränden Sword, Gold und Juno
Operation Tonga 6. Britische Luftlandedivision Eroberung von deutschen Stellungen hinter dem Sword-Strand
Operation Gambit Royal Navy U-Boote zur Einweisung der Invasionseinheiten
Operation Maple Royal Navy & Royal Air Force See- und luftgestütze Aktionen zur Auslegung von Minenfeldern
Operationen Utah, Omaha, Sword, Gold und Juno Alliierte Einheiten Strandlandung an der Normandieküste und Aufbau eines Brückenkopfes