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Psychologie: Einführung: Alltagstheorie und wissenschaftliche Theorie

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Alltagstheorie und wissenschaftliche Theorie

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Psychologie ist, wie bereits erwähnt wurde, eine Wissenschaft. Das bedeutet, dass sie auch wissenschaftliche Methoden anwendet, sie sollte also immer eine wissenschaftliche Theorie sein. Es gibt viele gute wissenschaftliche Theorien, aber es gibt auch sogenannte Alltagstheorien. Diese werden von einzelnen Menschen aufgestellt und zum Beispiel am Stammtisch eingehend diskutiert. Man muss dazu ganz klar sagen, dass diese nicht wissenschaftlich sind. Das soll nicht heissen, dass sie schlecht sind, aber soll heissen, dass sie meistens falsch sind, oder sie stimmen nur für ganz spezielle Fälle. Sie haben bestimmte Funktionen (siehe unten), aber in der Psychologie haben sie nichts verloren.

Unterschied zwischen Alltagstheorie und wissenschaftlicher Theorie

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  • Wissenschaftliche Theorien gründen auf Erfahrung, auch auf Experimente. Diese Experimente kann man wiederholen und somit auf ihre Richtigkeit hin überprüfen. Alltagstheorien sind oft aus einem Erlebnis heraus entstanden und werden nicht auf ihre Richtigkeit hin überprüft.
  • Überprüfbare Tatsachen sind, wie es in der Wissenschaft sein sollte, objektiv. Die Alltagstheorien jedoch sind subjektive Einschätzungen der jeweiligen Erfahrungen.
  • Alltagstheorien sind oft unzulässige Verallgemeinerungen. Wenn Frau Müller zum Beispiel schlechte Erfahrungen mit einem Ausländer, zum Beispiel einem Italiener gemacht hat, kann es sein, dass sie fortan ein schlechtes Bild von allen Italienern hat und sich dementsprechend verhält. Wissenschaftliche Theorien aber machen nur allgemeingültige Aussagen, die objektiv und überprüfbar sind.
  • Abschließend muss man auch noch erwähnen, dass Objektivität, Überprüfbarkeit und Allgemeingültigkeit nur gewährleistet sind, wenn Erkenntnisse in der Psychologie und auch in anderen Wissenschaften systematisch gewonnen werden. Alltagstheorien haben in ihrer Entstehung kein System, sondern werden willkürlich gebildet.
Wissenschaftliche Theorie Alltagstheorie
Überprüfbar/wiederholbar Nicht überprüfbar/wiederholbar
objektiv subjektiv
allgemein gültig Unzulässige Verallgemeinerungen
systematisch gewonnen Nicht systematisch gewonnen

Funktion der Alltagstheorie

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Warum gibt es Alltagstheorien? Allein dieses Thema würde wahrscheinlich eine ganze Facharbeit füllen, aber hier ein paar Ansätze, die Anhaltspunkte liefern können:

  • Eine Alltagstheorie gibt den Menschen das Gefühl, etwas im Griff zu haben. Sie haben ein klares Schwarz-Weiss-Bild von einer bestimmten Sache, und damit kommen sie bestens zurecht. Sie kommen dann seltener in ein Gefühl der Unsicherheit.
  • Alltagstheorien können auch helfen, sich in einer bestimmten Gruppe oder Partei zu integrieren.
  • Durch bestimmte Meinungen kann man sich auch von einer Gruppe abheben oder auf sich aufmerksam machen.

Wichtig im Zusammenhang mit Alltagstheorien sind auch die Begriffe Voreingenommenheit und Vorurteil.

  • Voreingenommen ist man, wenn man etwas annimmt, ohne es zu überprüfen.
  • Man hat ein Vorurteil, wenn man von dem Voreingenommenen einen "Gegenbeweis" selbst erlebt hat, den aber nicht annerkennt, verdrängt oder anderweitig weiter voreingenommen gegenüber dieser bestimmten Sache bleibt.

Alltagstheorien sind immer voreingenommen, aber nicht immer Vorurteile. Das bedeutet auch, dass voreingenommene Alltagstheorien durchaus stimmen können, aber trotzdem wissenschaftlich nicht relevant sind.


 

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