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Sex im Tierreich: Python

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Das Elterntier...
...stärkt sich während der Tragzeit intensiv...
...um nach langem Brüten die Jungen ohne Fürsorge aufwachsen zu lassen,...
...damit diese sich einst umfärben und selbst Junge kriegen.
Auch die jungen Rautenpythons (Morelia spilota) haben keinen Elternteil, der für sie sorgt.

Pythons (Pythoninae) sind eine Gruppe innerhalb der Riesenschlangen, die nicht nur durch ihre außergewöhnliche Größe, sondern vor allem durch ihr für Reptilien außergewöhnliches Brutverhalten auffallen.

Stärke macht attraktiv

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Schlangen haben meist weniger ausgeprägte Kämpfe um das Recht der Paarung als andere Tiere, doch trotzdem rivalisieren die Männchen um die Paarung, ein Prozess natürlicher Auslese. Allerdings nur, wenn zwei Männchen auf ein Weibchen kommen. Diese Rivalitäten finden in den sogenannten Kommentkämpfen Ausdruck, bei denen sich beide Männchen aufrichten, umschlingen und versuchen, den Kontrahenten auf den Boden zu drücken. Meist tragen die Verlierer keine großen Wunden nach dem Kampf, doch bei einigen Arten, etwa den Baumpythons, sind die Kämpfe schon gefährlicher. Nach der Paarung, bei der die Schwanzenden der Partner umschlungen sind, entwickeln sich die Eier im Mutterleib, wobei die Tragzeit von Art zu Art variiert. Danach werden die Eier gelegt. Auch die Anzahl der Eier schwankt stark, beim Netzpython können es etwa über 100 sein, während bei grünen Baumpythons meist unter 30 Eier die Regel sind.

Fürsorgliche Brüter...

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Dann beginnt der eigentliche Teil der Mühen des Weibchens: Nachdem es die Eier gelegt hat, windet es sich um das Gelege und beginnt zu brüten. Reptilien kümmern sich fast nicht um ihren Nachwuchs, nur Krokodile, Pythons und ein paar andere Reptilien sorgen sich um ihren Nachwuchs. Da Reptilien wechselwarm sind, könnte man meinen, dass sie nicht brüten können, doch die Pythons kennen einen Trick: Sie zucken mit den Muskeln. Dadurch können kleinere Arten ihr Gelege um 2°C und auch noch etwas mehr erwärmen, die großen Tigerpythons und andere Arten schaffen 7°C und mehr. Die Tiere suchen sich auch einen Platz mit optimalen Bedingungen, so sind in Kombination mit den brütenden Eltern die besten Zeitigungsbedingungen im Reich der Schlangen gegeben. So wird das Gelege auch vor etwaigen Bruträubern geschützt, da sich nur wenige Bruträuber ein Gefecht mit einer meterlangen Riesenschlange liefern können. Brütende Pythons sind überdies besonders aggressiv und beenden die Wachsamkeit über ihr Gelege in der ganzen Brutzeit nur, um kurz zu trinken. Nach dieser für das Weibchen äußerst energiezehrenden Zeit schlüpfen die Jungen.

...und doch nur "Teilzeiteltern"

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Doch wie jedes Reptil (außer den Krokodilen) beenden auch Pythons nach dem Schlupf der Jungen jegliche Fürsorge für ihren Spross, für manche Arten sind die Jungtiere ihrer eigenen Art sogar ein willkommenes Futter.