Soziologische Klassiker/ Hark, Sabine

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Biographie in Daten[Bearbeiten]

Hark Sabine


AKTUELLE BESCHÄFTIGUNG

  • Seit 01. Oktober 2005 Vertretung der Professur für Interdisziplinäre Frauen und Geschlechterforschung am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin
  • Seit 01. Dezember 2004 Wissenschaftliche Oberassistentin an der Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Frauen- und Geschlechterforschung/Soziologie der Geschlechterverhältnisse (derzeit beurlaubt)


AKADEMISCHE ABSCHLÜSSE

  • 24. 11. 2004 Habilitation an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam; Lehrbefähigung für Soziologie Habilitationsschrift: Dissidente Partizipation. Soziologie einer umstrittenen Wissensformation Habilitationsvortrag: Überflüssig. Paradoxien von Exklusion – Zerreißproben des Sozialen
  • 05. 07. 1995 Promotion in Soziologie an der Freien Universität Berlin. Dissertation: deviante Subjekte. Bewegung – Diskurs – Politik.
  • 25. 01. 1988 Diplom in Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main


AKADEMISCHE AUSBILDUNG

  • 1984-1988 Diplomstudium der Soziologie (Nebenfächer: Politikwissenschaft, Pädagogik) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 1981-1984 Magister-Studium der Politikwissenschaft (HF), Soziologie, Geschichte und Pädagogik (NF) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz


WEITERE BERUFS- UND LEHRERFAHRUNG

  • WS 2006/07 Gastprofessur im Gender Studies-Programm an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Österreich
  • SS 2005 Lehrbeauftragte im Aufbaustudiengang Kulturwissenschaftliche Geschlechterforschung der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg
  • 2001-2006 Leitung des transdisziplinären Lehr- und Forschungsverbundes Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht der Universität Potsdam und der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder
  • 04/00-11/04 Wissenschaftliche Assistentin an der Professur für Frauenforschung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Universität Potsdam
  • 08/98-03/00 Habilitationsstipendium der Universität Potsdam
  • 09/97-07/98 Werkaufträge der Universität Potsdam: Konzeptionelle und organisa¬torische Vorbereitung des interdisziplinären Magister-Nebenfaches „Frauen- und Geschlechterforschung“ an der Universität Potsdam; Erarbeitung der Studien- und Prüfungsordnung
  • 09/97-11/97 Werkauftrag des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des 7. Jugendberichts der Landesregierung NRW: Erstellung einer Expertise zur sozialen und psychischen Situation lesbischer und schwuler Jugendlicher in Nordrhein-Westfalen
  • WS 97/98 Lehrbeauftragte am Fachbereich Sozialwissenschaften der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg
  • WS 97/98 Lehrbeauftragte am Institut für Kulturwissenschaften (Studiengang Geschlechterstudien/Gender Studies) an der Humboldt-Universität zu Berlin
  • SS 1997 Lehrbeauftragte am Institut für Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität Marburg
  • 1995-2000 Lehrbeauftragte in den Bereichen Politische Soziologie, Kultursoziologie und Frauen- und Geschlechterforschung am Institut für Soziologie, Freie Universität Berlin
  • 1990-1995 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Bereichen Politische Soziologie und Frauen- und Geschlechterforschung am Institut für Soziologie, Freie Universität Berlin
  • 1995-1997 Lehrbeauftragte am Fachbereich 8 (Soziologie/Politik/Gemeinschaftskunde) an der Universität Bremen
  • 1993-1996 Lehrbeauftragte im Feministischen Theoriebereich am Institut für Erziehungswissenschaften, Leopold-Franzen-Universität Innsbruck, Österreich
  • WS 1994/95 Lehrbeauftragte am Ludwig Uhland-Institut für empirische Kulturwissenschaften, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
  • WS 1989/90 Lehrbeauftragte im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung am Institut für Soziologie, Freie Universität Berlin
  • Spring 1989 Gastdozentin am Women’s Studies Department, San Francisco State University, San Franscisco, USA
  • 1986-1988 Studentische Tutorin am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 1987-1988 Kursleiterin an der Frankfurter Frauenschule, Frankfurt am Main
  • 1984-1988 Studentische Hilfskraft am Feministischen Interdisziplinären Forschungsinstitut, Frankfurt am Main, inhaltliche Mitarbeit an mehreren Forschungsprojekten, u. a. am Projekt „Frauenwerkstatt Technologie“ (Projektleiterin: Prof. Dr. Ulrike Teubner) sowie unter der Leitung von Dr. Uta Enders-Dragässer in mehreren Projekten zur Schulforschung
  • 1984-1985 Kursleiterin im Frauenbildungshaus „Osteresch“
  • 1982-1984 Referentin im Autonomen Frauenreferat des ASTA der Johannes Gutenberg-Universität Mainz


Theoriegeschichtlicher Kontext[Bearbeiten]

FORSCHUNGSPROFIL

''1. Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht''

Ein Schwerpunkt der Forschungstätigkeit in den vergangenen sechs Jahren (2001-2006) war der zusammen mit Prof. Dr. Irene Dölling konzipierte und von Sabine Hark geleitete transdisziplinäre Forschungs- und Lehrverbund im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Potsdam und der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht (Finanzierung: HWP). Zusammen mit Sabine Hark arbeiteten drei weitere Kolleginnen (Kulturwissenschaft, Politikwissenschaft, Medienwissenschaft) sowie ein bundesweit zusammengesetzter Kreis von Wissenschaftler/inn/en aus den Kultur-, Natur- und Sozialwissenschaften an Fragen gegenwärtiger Transformationen im sozialen, ökonomischen und politischen, im technologischen, wissenschaftlichen und kulturellen Gefüge moderner, westlich-kapitalistischer Gesellschaften, die womöglich eine – der Schwelle zur Moderne um 1800 vergleichbare – historisch neue Stufe der Transformation der modernen Bedingung sowie der Wissensformen von Mensch und Geschlecht anzeigen.

Das Hauptaugenmerk galt den Veränderungen im Dreieck ›Natur – Kultur – Geschlecht‹ sowie den spezifisch modernen Ordnungs- und Klassifizierungsmustern – für die ›Zweigeschlechtlichkeit‹ das paradigmatische Ordnungsmuster darstellt – und deren differenzierender Macht, etwa für die Bestimmung von Norm und Abweichung. Als heuristischen Ausgangspunkt wurde eine ‚große‘ Frage gewählt, nämlich ob und wie der zweigeschlechtliche Mensch in gegenwärtigen wissenschaftlichen, technologischen, politischen und medialen Diskursen neu ‚erfunden‘ wird. Denn insofern der Mensch nur in widersprüchlichen Objektivierungen denkbar ist, Menschen also ständig in einen Prozess treten, der sie als Objekte konstituiert und sie dabei gleichzeitig verschiebt, verformt und verwandelt, ist die Frage nach den Verbindungen zwischen Mensch, Wissen und Geschlecht im Feld der diskursiven und sozialen Praktiken, der historischen Machttechnologien und Herrschaftsverhältnisse eine der zentralen, beständig neu zu stellenden Fragen einer (geschlechter-) kritischen Ontologie der Gegenwart.

Dass es möglicherweise um einen solchen Neuentwurf des Menschen beziehungsweise des Humanen geht, schien durch eine Reihe von empirisch beobachtbaren Veränderungen gestützt: Es deutete sich an, dass bisherige moderne Denkmuster, nach denen der kulturfähige Mensch von der Natur unterschieden und abgetrennt wird beziehungsweise nach denen mit der Unterscheidung zwischen zwei Geschlechtern soziale Differenzierungen, In- und Exklusionen gedacht und legitimiert werden, dysfunktional werden. Diese Veränderungen erzeugen einen sozialen Druck, neue oder modifizierte soziale, kulturelle und wissenschaftliche Wahrnehmungs- und Deutungsmuster zu generieren. So gingen die Soziologen beispielsweise davon aus, dass insbesondere die Bio- beziehungsweise Lebenswissenschaften, aber auch Medien- und Informationstechnologien tief in die bisherigen Auffassungen von Wissen, Mensch und Geschlecht eingreifen werden. Was bislang als unverfügbare Natur des Menschen galt oder auch jene für selbstverständlich gehaltenen unabänderlichen Grenzziehungen zwischen Mensch und Tier, zwischen Organismus und Maschine schienen deutlich zu erodieren – die Erzeugung von Chimären oder auch schlicht die Implantation von Organen (einer anderen Spezies) oder von Minicomputern sind dafür bereits alltäglich gewordene Belege. Auch Gen- und Reproduktionstechnologien eröffnen Eingriffe in und Veränderungen von Naturvorgängen, die bisherige moderne Vorstellungen von Menschen¬würde, des Rechts auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung über den ›eigenen Körper‹, auf individuelle Autonomie und Selbstverwirklichung in Frage stellen. Mit der (möglichen) Trennung der Reproduktion vom Frauenkörper, mit dem Wechsel vom „biologischen zum genetischen Code“ (Treusch-Dieter 2002) steht die kulturell-symbolische Ordnung der Moderne zur Disposition, die ihre Hierarchisierungen und Grenzziehungen ganz wesentlich aus der Annahme einer ›natürlichen‹, biologisch ›gegebenen‹ Differenz der Geschlechter ableitet. Vor diesem Hintergrund ist auch die zweigeschlechtliche Natur ›des‹ Menschen verfügbar geworden; noch die Versuche, diese erneut festzuzurren, etwa in sozio-biologischen Diskursen, sind möglicherweise entzifferbar als Symptome der Erosion von Zweigeschlechtlichkeit.


"2. Soziologie von Wissensformationen"

Ein zweiter Schwerpunkt der Forschung von Sabine Hark sind wissens- und wissenschaftssoziologische Fragen zur Genese, Entfaltung und Verstetigung wissenschaftlichen Wissens sowie Wissenschaft als intellektueller und institutioneller Ort der Produktion von Wissen. In einer gesellschaftstheoretischen Perspektive und im Rückgriff auf die klassische Wissenssoziologie, die strukturfunktionalistische Wissenschaftssoziologie sowie neuere Strömungen der sozialkonstruktivistischen und institutionalistischen Wissenschaftsforschung, die die Praktiken des „doing science“ bzw. die Prozesse der Institutionalisierung von neuen Wissenschaftsgebieten betonen, stehen hier die akademischen und disziplinären Ökonomien, innerhalb derer wissenschaftliches Wissen produziert, distribuiert und konsumiert wird, im Mittelpunkt. Besonders geht es um das Zusammenspiel unterschiedlicher Kräfte in der Produktion, Etablierung und institutionellen Reproduktion neuer Formen wissenschaftlichen Wissens, das heißt um die Frage, wie Wissensformationen in jenen Ökonomien platziert sind, in diesen agieren und von diesen formiert werden. Mit dem Begriff der „boundary work“ werden dabei empirisch Praktiken und Repertoires der epistemischen und institutionellen Grenzziehung innerhalb der Wissenschaft entschlüsselt, wobei sie Wissenschaft als „Turnierplatz”, als Ort von Kräften und Gegenkräften, von unterschiedlich verteilten Machtressourcen, von Kämpfen um Anerkennung und Geltung konzipiert, der wesentlich über Grenzziehungen reguliert wird.

In ihrer methodisch an der sozialwissenschaftlichen Diskursanalyse orientierten Habilitationsschrift, die 2005 unter dem Titel Dissidente Partizipation. Eine Diskursgeschichte des Feminismus erschienen ist, hat Sabine Hark an der Geschichte des feministischen wissenschaftlichen Wissens diese Fragen zum Thema gemacht. An den Schnittstellen von Wissenschaftssoziologie, Hochschulforschung, wissenssoziologischer Diskursanalyse und feministischer Theorie fragt das Buch ebenso nach dem feminist turn von Wissenschaft wie nach dem academic turn von Feminismus. Analysiert werden die widersprüchlich verlaufenden Prozesse der akademischen Verdichtung und Verstetigung von feministischem Wissen, dessen Produktion als und Transformation in ein akademisch intelligibles Unternehmen im Kontext der mächtigen Mikrostrukturen der Normalwissenschaft sowie der gegenwärtigen Transformationen von Universität und Wissenschaft.


Werke[Bearbeiten]

BÜCHER

Monographien

  • Dissidente Partizipation. Eine Diskursgeschichte des Feminismus. Frankfurt am Main: Suhrkamp (stw) 2005
  • deviante Subjekte. Die paradoxe Politik der Identität. Opladen: Leske + Budrich 1999

2. völlig überarbeitete Neuauflage, Opladen: Leske + Budrich 1999

  • Neue Chancen – alte Zwänge? Zwischen Heteronormativität und posttraditionaler Vergesell¬schaftung. Zur sozialen und psychischen Situation lesbischer Mädchen und schwuler Jungen in Nordrhein-Westfalen. Expertise zum 7. Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung NRW, Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit, Düsseldorf 2000


Herausgeberschaft

  • Dis/Kontinuitäten: Feministische Theorie. Lehrbuchreihe der Sektion Frauenforschung in der DGS, Bd. 3,

Opladen: Leske + Budrich 2001 aktualisierte und erweiterte Neuauflage Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2007

  • Grenzen lesbischer Identitäten. (u. a. mit Beiträgen von Judith Butler, Biddy Martin und Arlene Stein)Berlin: Querverlag 1996
  • Mitherausgeberschaft
  • Transformationen von Wissen – Mensch – Geschlecht. Transdisziplinäre Interventionen.(Hrsg. mit Irene Dölling, Dorothea Dornhof, Karin Esders, Corinna Genschel)Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag 2007
  • Gender kontrovers. Genealogien und Grenzen einer Kategorie.(u. a. mit Beiträgen von Judith Butler, Gayle Rubin, Wendy Brown und Sabine Bröckh)(Hrsg. mit Gabriele Dietze)Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag 2006
  • Queering Demokratie. Sexuelle Politiken.(u. a. mit Beiträgen von Anna Marie Smith, Lisa Duggan, Arlene Stein und David Evans)

(Hrsg. mit Nico Beger, Antke Engel, Corinna Genschel, Eva Schäfer)Berlin: Querverlag 2000

  • Freundschaft unter Vorbehalt. Chancen und Grenzen lesbisch-schwuler Bündnisse.(Hrsg. mit Stefan Etgeton)Berlin: Querverlag 1997


AUFSÄTZE

Zeitschriften

  • „Vom Gebrauch der Reflexivität. Für eine ‚klinische Soziologie’ der Frauen- und Geschlechterforschung.“

Querelles. Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung, Band 12, 2007, 39-62 (Prekäre Transformationen. Pierre Bourdieus Soziologie der Praxis und ihre Herausforderungen für die Frauen- und Geschlechterforschung)

  • „Überflüssig. Deutungsbegriff für neue gesellschaftliche Gefährdungen?“

Transit – Europäische Revue Nr. 29, 2005, 125-141

  • „Material Conditions. Begrenzte Möglichkeiten transdiziplinärer Frauen- und Geschlechterforschung.“

Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien 21/2+3, 2003, 76-89

  • „Junge Lesben und Schwule: Zwischen Heteronormativität und posttraditionaler Vergesellschaftung.“

DISKURS. Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft 1/2002, 50-58

  • „Diszipliniertes Geschlecht. Konturen von Disziplinarität in der Frauen- und Geschlechterforschung.“Die Philosophin 23/12, 2001, 93-116
  • „Disputed Territory. Feminist Studies in Germany and its Queer Discontents.“

Amerika Studien/American Studies 46/1, 2001, 87-103

  • „Women’s Studies in Germany and its Queer Discontents.“

Critical Psychology. The International Journal of Critical Psychology Issue 3: Special Issue „Sex and Sexualities“ 2001, 165-172

  • „She Who Speaks Shadows Speaks Truth: Transdisciplinarity in Women’s and Gender Studies.“ (zusammen mit Irene Dölling)

SIGNS. Journal of Women in Culture and Society 25/4 (Summer 2000), 1195-1198 [Wiederabdruck in: Feminisms at a Millenium. (Hrsg.) Judith A. Howard/Carolyn Allen, Chicago/London: UP Chicago Press 2000, 193-196]

  • „‚Vor dem Gesetz‘: Kämpfe um die Homo-Ehe. BRD und USA.“

Freiburger Frauenstudien 6/1, 2000, 81-98

  • „Disziplinäre Quergänge. (Un)Möglichkeiten transdisziplinärer Frauen- und Geschlechterforschung.“

Feministische Studien 17/1, 1999, 78-85

  • „Normale Wissenschaft? Frauen- und Geschlechterforschung im Kanon des wissenschaft¬lichen Wissens.“

Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung 3/1, 1999, 5-16 (Neuauflage 2001)

  • „Ohne Geländer handeln. Paradoxien einer Politik der Rechte.“ STREIT. Zeitschrift für feministische Rechtskritik. 17/2, 1999, 59-68
  • „Vor dem Gesetz: Die ‚Homoehe‘.“femina politica – Zeitschrift für feministische Politikwissen¬schaft 1/1999, 81-83
  • „Technologien – Subjektivierung – Disziplinierung. Politik der KörperBilder.“

kea, Sonderheft „KörperBilder – KörperPolitiken“, 1998, 99-112

  • „Disziplinäre Quergänge – (Un)Möglichkeiten transdisziplinärer Frauen- und Geschlechterforschung.“

Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung 2/2, 1998, 9-25 (Neuauflage 2001)

  • „Zur Institutionalisierung neuer Wissensfelder – Reflexivität als Programm.“

Neue Impulse 1998/1, 6-8

  • „Institutionalisierung eines Magister-Nebenfachstudiengangs ‚Frauen- und Geschlechterstudien an der Universität Potsdam‘“.

Zeitschrift für Frauenforschung 15/4, 1997, 27-37 (zusammen mit Sabine Schott)

  • Stakes in the Field of Power. On the political limitations of lesbian identity discourses.“

Mitteilungen aus der kulturwissenschaftlichen Forschung 18/36, 1995, 246-256

  • „Einsätze im Feld der Macht. Lesbische Identitäten in der Matrix der

Heterosexualität.“ L’Homme. Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft 4/1, 1993, 9-17

  • „Queer Interventionen.“

Feministische Studien 11/2, 1993, 104-110

  • „Vom Subjekt zur Subjektivität. Feminismus und die Zerstreuung des Subjekts.“ Mitteilungen aus der kulturwissenschaftlichen Forschung 15/31, 1992, 16-39
  • „‚Welches Interesse hat die Frauenbewegung an der Lösung des homosexuellen Problems?‘ – Zur Sexualpolitik der bürgerlichen Frauenbewegung im Deutschland des Kaiserreichs.“

beiträge zur feministischen theorie und praxis Nr. 25-26, 1989, 19-28

  • „Eine Lesbe ist eine Lesbe, ist eine Lesbe … oder? Notizen zu Identität und Differenz.“

beiträge zur feministischen theorie und praxis Nr. 25-26, 1989, 59-70

  • „Eine Frau ist eine Frau, ist eine Frau … Lesbische Fragen und Perspektiven für eine feministische Gesellschaftsanalyse und -theorie.“

beiträge zur femini¬stischen theorie und praxis Nr. 20, 1987, 85-94


Sammelbände/Handbücher

  • „Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht. Geschlechterforschung als kritische Ontologie der Gegenwart.“

Transformationen von Wissen – Mensch Geschlecht. (Hrsg.) Irene Dölling/Dorothea Dornhof/Karin Esders/Corinna Genschel/Sabine Hark, Königstein/Taunus: Helmer Verlag, 2007, 9-24

  • „›Überflüssig‹. Negative Klassifikationen – Elemente symbolischer Delegitimierung im soziologischen Diskurs?“

Ungleichheit als Gegenstand von Ungleichheitsforschung und als Thema der Gesellschaftstheorie. (Hrsg.) Gudrun-Axeli Knapp/Cornelia Klinger/Birgit Sauer, 2007 (i. E.)

  • „Frauen, Männer, Geschlechter, Fantasien. Die Politik der Erzählungen.“

Gender kontrovers. Genealogien und Grenzen einer Kategorie. (Hrsg.) Gabriele Dietze/Sabine Hark, Königstein: Ulrike Helmer Verlag, 2006, 19-45

  • „Inter/Disziplinarität. Gender Studies Revisited.“

Quer denken – Strukturen verändern. Gender Studies zwischen Disziplinen. (Hrsg.) Heike Kahlert/Barbara Thiessen/Ines Weller, Wiesbaden: VS Verlag, 2005, 61-89

  • „Queer Studies.“Gender@Wissen. (Hrsg.) Christina von Braun/Inge Stephan, Köln: Böhlau Verlag 2005, 285-303
  • „Lesbenforschung und Queer Theorie: Theoretische Konzepte, Entwicklungen und Korrespondenzen.“

Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. (Hrsg.) Ruth Becker/Beate Kortendiek, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004, 104-111

  • „Queering oder Passing: Queer Theory eine normale Disziplin?“

Gender Studies. Wissenschaftstheorien und Gesellschaftskritik. (Hrsg.) Therese Frey Steffen/Caroline Rosenthal/Anke Väth, Würzburg: Königshausen & Neumann 2004, 67-82

  • „We’re here, we’re queer, and we’re not going shopping! Queering Space: Interventionen im Raum.“

Räume der Emanzipation. (Hrsg.) Christine Bauhardt, Wiesbaden: VS Verlag 2004, 221-234

  • „Die ‚zweite Schicht‘. Begrenzte Möglichkeiten inter- und transdisziplinärer Frauen- und Geschlechterforschung.“

Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum. Studiengänge, Erfahrungen, Herausforderungen. (Hrsg.) Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin: trafo 2004, 95-98

  • „Das Maskenspiel der Fächer. Transdisziplinarität als geschlechterpolitische Intervention?“

Gleichstellung in der Forschung. Organisationspraktiken und politische Strategie. (Hrsg.) Ellen Kuhlmann/Hildegard Matthies/Maria Oppen/Dagmar Simon, Berlin: edition sigma 2003, 205-220

  • „Die ambivalente Politik von Citizenship und ihre sexualpolitische Herausforderung.“ Achsen der Differenz. Gesellschaftstheorie und feministische Kritik II. (Hrsg.) Gudrun-Axeli Knapp/Angelika Wetterer, Münster: Westfälisches Dampfboot 2003, 134-169 (zusammen mit Corinna Genschel)
  • „Normalisierte Wissenschaft? Zum herrschaftskritischen Potential von Frauen- und Geschlechterforschung.“

Zwischen Emanzipationsvision und Gesellschafts¬kritik. (Re)Konstruktionen der Geschlechterordnung. (Hrsg.) Ursula Hornung/Sedef Gümen/Sabine Weilandt, Münster: Westfälisches Dampfboot 2001, 58-62

  • „Feministische Theorie – Diskurs – Dekonstruktion. Produktive Verknüpfungen.“ Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse Band 1. Theorien und Methoden. (Hrsg.) Reiner Keller/Andreas Hirseland/Werner Schneider/Willy Viehöver, Opladen: Leske + Budrich 2001, 353-372
  • „Was wir zeigen, sind wir, nicht umgekehrt. Hannah Arendt und die Dekonstruktion von Identitätspolitik.“

Die Neubestimmung des Politischen. Denkbewegungen im Dialog mit Hannah Arendt. (Hrsg.) Heike Kahlert/Claudia Lenz, Königstein: Ulrike Helmer Verlag 2001, 77-105

  • „Que(e)re Besetzungen öffentlicher Räume: Lesbisch-schwule Subkulturen.“

Raum und Sicherheit. Dortmunder Beiträge zur Raumplanung 106, (Hrsg.) Sabine Thabe, Dortmund: Institut für Raumplanung, Universität Dortmund 2001, 92-100

  • „Der ‚männliche‘ Wissenschaftskörper und die Frauenförderung – Paradoxien eines un/aufhaltsamen Aufstiegs.“

Geschlechterpolitik an Hochschulen: Perspektivenwechsel. (Hrsg.) Claudia Batisweiler/ Elisabeth Lembeck/Mechthild Jansen, Opladen: Leske + Budrich 2001, 57-66

  • „Durchquerung des Rechts. Paradoxien einer Politik der Rechte.“

Queering Demokratie. Sexuelle Politiken. (Hrsg.) dies./Nico Beger/Antke Engel/Corinna Genschel/Eva Schäfer, Berlin: Querverlag 2000, 28-44

  • „Sexuelle Politiken. Politische Rechte und gesellschaftliche Teilhabe.“

Queering Demokratie. Sexuelle Politiken. (Hrsg.) Sabine Hark/Nico Beger/Antke Engel/Corinna Genschel/Eva Schäfer, Berlin: Querverlag 2000, 9-27 (zusammen mit Nico Beger, Antke Engel, Corinna Genschel, Eva Schäfer)

  • „Utopische Höhenflüge mit bleiernen Gewichten – Paradoxien der Institutio¬nalisierung feministischer Wissenschaft in der BRD.“

Subjekt und Erkenntnis. Einsichten in feministische Theoriebildungen. (Hrsg.) Projekt feministische Theorien im Nordverbund, Opladen: Leske + Budrich 2000, 141-152

  • „Vor dem Gesetz.“

Unser Stück vom Kuchen? Zehn Positionen gegen die Homo-Ehe. (Hrsg.) Ilona Bubeck, Berlin: Querverlag 2000, 57-62

  • „deviante Subjekte. Normalisierung und Subjektformierung.“

Normalität und Abweichung. Studien zur Theorie und Geschichte der Normalisie¬rungsgesellschaft. (Hrsg.) Werner Sohn/Herbert Mehrtens, Opladen/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 1999, 65-84

  • „Parodistischer Ernst und politisches Spiel. Zur Politik in der GeschlechterParodie.“ Kritische Differenzen – geteilte Perspektiven. Zum Verhältnis von Postmoderne und Feminismus. (Hrsg.) Antje Hornscheidt/Gabi Jähnert/Annette Schlichter, Opladen/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 1998, 115-139
  • „Umstrittene Wissensterritorien. Feminismus und Queer Theory – Reflexivität als Programm.“

Verqueere Wissenschaft? Zum Verhältnis von Sexualwissenschaft und Sexualreformbewegung in Geschichte und Gegenwart. (Hrsg.) Ursula Ferdinand/Andreas Pretzel/Andreas Seeck, Münster: Lit Verlag 1998, 13-24

  • „Ach wie gut, daß niemand weiß …“

Freundschaft unter Vorbehalt. (Hrsg.) dies./Stefan Etgeton, Berlin: Querverlag 1997, 59-68

  • „Magisches Zeichen. Die Rekonstruktion der symbolischen Ordnung im Feminismus.“ Grenzen lesbischer Identitäten. (Hrsg.) Sabine Hark, Berlin: Querverlag 1996, 96-133
  • „Am Explosionspunkt. Einleitung.“

Grenzen lesbischer Identitäten. (Hrsg.) Sabine Hark, Berlin: Querverlag 1996, 9-14

  • „Queer Interventionen.“

Querfeldein. Beiträge zur Lesbenforschung. Zweites Symposium deutschsprachiger Lesbenforschung. (Hrsg.) Madeleine Marti/Angelika Schneider/Irena Sgier/Anita Wymann, Bern/Zürich/Dortmund: efef-Verlag 1994, 210-220 „‚Jenseits‘ der Lesben Nation? Die Dezentrierung lesbisch-feministischer Identität.“ Zur Krise der Kategorien. Frau – Lesbe – Geschlecht. (Hrsg.) Frankfurter Frauen¬schule, Materialien¬band Nr. 14, Frankfurt/Main 1994, 89-112


Dokumentationen/Zeitungen (Auswahl)

  • „‚What’s a Nice Girl Like You Doing in a Place Like This?‘ The Male Body of Academia and the Ambivalences of Academic Feminism: Challenges and Obstacles for Feminism in the Process of Corporate Transformations of the University.“

Dokumentation ifu-excursion to Oldenburg. (Hrsg.) Gleichstellungsbeauftragte der Universität Oldenburg 2000, 24-34

  • „Ich ist kein Flüchtling. Das psychische Leben der Macht. Judith Butler über das Paradox der Subjektivierung.“

Junge Welt, Nr. 236, 10. Oktober 2001, 11

  • „Aura moralischer Grandiosität. Zur Geschichte und Konstruktion lesbischer Identität.“ WoZ Nr. 3, 17. Januar 1992


REZENSIONEN (Auswahl)

  • „Sexy Bodies. Eine soziologische Reise durch den Geschlechtskörper.“ Paula-Irene Villa (Opladen: Leske + Budrich 1999).

Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung 5/1+2, 2001, 152-154

  • „Gender Studien. Eine Einführung.“ Christina von Braun/Inge Stephan (Hrsg.) (Stuttgart/Weimar: Metzler Verlag 2000).

ZiF-Bulletin Nr. 20, 2000

  • Bereichsrezension „Soziologie der Sexualität.“

Soziologische Revue Heft 3/Juli 2001, 379-384

  • „Gender-Paradoxien.“ Judith Lorber (Opladen: Leske + Budrich 1999).

Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung, 3/2, 1999, 78-80

  • „Worlds of Women. The Making of an International Women’s Movement.“ Leila J. Rupp (Princeton: Princeton UP 1997).

Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, 12/4, 1999, 110-112

  • „Biographische Operationen. Diskurse der Transsexualität.“ Annette Runte (München: Fink 1996).

Querelles Jahrbuch für Frauenforschung 1999, Bd. 4, 242-245

  • „Lebensformen und Sexualität: Herrschaftskritische Analysen und pädagogische Perspektiven.“ (Hrsg.) Jutta Hartmann, Christine Holzkamp, Lela Lähnemann, Klaus Meißner, Detlef Mücke (Bielefeld: Kleine Verlag 1998).

Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechter¬forschung 3/1, 1999, 89-92

  • „On the Fringe: Gays and Lesbians in Politics.“ David Rayside (Ithaca: Cornell UP 1998). Contemporary Sociology. A Journal of Reviews 28/5, 1999, 600-601
  • „Creating a Place for Ourselves. Lesbian, Gay, and Bisexual Community Histories.“ (Hrsg.) Brett Beemyn (New York/London: Routledge 1997).

Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, 11/2, 1998, 107-109

  • „Immer Ärger mit dem Subjekt. Theoretische und politische Implikationen eines juridischen Machtmodells: Judith Butler.“ Isabell Lorey (Tübingen: edition diskord 1996). Die Philosophin 8/15, 1997, 114-116
  • „Tod, Unsterblichkeit und andere Lebensstrategien.“ Zygmunt Bauman (Frankfurt/M.: Fischer 1994).

metis. Zeitschrift für historische Frauenforschung und feministische Praxis 5/10, 1996, 99-100


Das Werk in Themen und Thesen[Bearbeiten]

LEHRPROFIL

1. Themen/Disziplinen/Orte/Formen

Themen der Lehre sind zum einen eng mit den jeweiligen Forschungsthemen verknüpft und orientieren sich zum anderen an den Studienordnungen der Universitäten, an denen Sabine Hark lehrt und gelehrt hat. Ihre selbstständige Lehrpraxis an Hochschulen im In- und Ausland im Grund- wie im Hauptstudium schließt die Soziologie, Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung sowie Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaften und Kulturwissenschaft ein. Neben der regulären Prüfungstätigkeit (schriftliche und mündliche Diplom- und Magister-Abschlussprüfungen) betreut sie selbstständig auch Abschlussarbeiten (Diplom und Magister) sowie Dissertationen

Im Rahmen des transdisziplinären Forschungs- und Lehrverbundes Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht der Universitäten Potsdam und Frankfurt/Oder hat die Soziolgoin mit ihren Kolleg/inn/en intensiv unterschiedliche Formen transdisziplinärer Lehre in Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung praktisch erprobt und theoretisch reflektiert.


2. Erfahrung in der Entwicklung von Studienangeboten für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung

Für die Universität Potsdam hat Sabine Hark 1997/1998 in Zusammenarbeit mit einer vom Akademischen Senat bestellten Kommission eine Studien- und Prüfungsordnung für ein interdisziplinäres Magister-Nebenfach „Frauen- und Geschlechterforschung“ entwickelt. Seit Wintersemester 2005/2006 bietet die Universität Potsdam ein Zusatzzertifikat „Interdisziplinäre Geschlechterstudien“ an, zunächst konzipiert für Magister-Studiengänge. An der Konzeption und Weiterentwicklung (Kompatibilität mit BA-Studiengängen) arbeitet Sabine Hark seitdem kontinierlich mit. Im Rahmen des Netzwerkes Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Potsdam hat sie darüber hinaus an der Entwicklung von Gender-Modulen für den Bereich der fachübergreifenden Schlüsselqualifikationen mitgearbeitet. Des Weiteren war sie an der Entwicklung der BA- und MA-Studiengänge für Soziologie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam beteiligt.


3. Didaktik

Eine besondere Herausforderung in der Lehre besteht aus ihrer Sicht darin, die Studierenden in exemplarischem Lernen anzuregen zu eigenständigen Denk- und Reflexionsprozessen gegenüber den jeweiligen im- und expliziten Wissenskanones, mit denen sie konfrontiert werden. Den Studierenden zu vermitteln, dass Wissen nicht vom „Standpunkt der Sieger“ (Hubert Laitko), betrachtet werden kann, es also auf die Um-, Irr- und Seitenwege ankommt, auf das Spiel der Ein- und Ausschlüsse, stellt sich ihr gegenwärtig als eine der wesentlichen Aufgaben universitärer Lehr-Lernprozesse dar. Denn es scheint das zu sein, was die Studierenden am Besten darauf vorbereitet, dass sie in einer Welt leben, die einerseits von Kontingenz bestimmt ist – und das heißt vor allem, dass nicht nur menschliches Handeln, sondern auch der Handlungsraum selbst so oder anders sein könnte –, dass dies andererseits aber eine Welt ist, die durch möglichkeitsreduzierende Normalisierung gekennzeichnet ist, Denken in Alternativen also eher verunmöglicht als ermöglicht wird. Die Vermittlung von Wissen, von Theorien und Methoden sollte daher immer zugleich eine Einübung in eine kritische Praxis der Historisierung von Problemen, Objekten und Denkwerkzeugen sein. Insbesondere für die Vermittlung dieser Kompetenz bieten sich transdisziplinär konzipierte Lehrveranstaltungen an, da hier im reflexiven Rekurs auf und im Umgang mit je unterschiedlichen disziplinär geprägten Theorie- und Methodenarsenalen gelernt werden kann, dass Probleme nicht unabhängig von ihrer Konzeptualisierung existieren, folglich die Beobachtung der Beobachtung und die Auslotung der Bedingtheit wissenschaftlicher Aussagen unabdingbarer Bestandteil von Wissensproduktion heute sein muss. Universitäre Lehre muss darüber hinaus mit intellektuellen und emotionalen Widerständen seitens der Studierenden rechnen, die Lernen aktiv verhindern. Denn hier geht es nicht allein um Wissensaufnahme, im Gegenteil: Lernen verlangt etwas von den Studierenden. Es verlangt von ihnen, den Bruch mit ihrem routinisierten Alltagswissen zu riskieren, sich und ihre Sicht von der Welt verändern zu lassen durch die Auseinandersetzung mit anderen (DozentInnen und KommilitonInnen) und mit einem Wissen, dass eben dieses Alltagswissen fundamental in Zweifel zieht. Psychoanalytisch gesehen geht es um den Konflikt zwischen der Anforderung, sich zu verändern einerseits, und dem Wunsch, unverändert zu bleiben, andererseits. Wie Anna Freud bemerkte, zielt Lernen exakt auf das Gegenteil dessen, was die/der Lernende wünscht: der Asich zu verändern, steht das Begehren entgegen, die/derselbe zu bleiben. Für die Lehre heute bedeutet das aus Sabine Harks Sicht, dass wir intensiv und besser als bisher über die Rolle nachdenken müssen, die diese psychischen Dynamiken in Lehr-Lernprozessen spielen. Hierin sieht sie zukünftig eine der wesentlichen Aufgaben im Bereich der Qualifizierung der Lehre.


Literatur[Bearbeiten]

Alle veröffentlichten Daten und Informationen wurden von PD Dr. Phil. Sabine Hark zur Verfügung gestellt.