Traktorenlexikon: Fendt F 12 GT

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Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht Kapitel „Fendt“
Fendt F 12 GT
Fendt F12GT (Baujahr 1958)
Fendt F12GT (Baujahr 1958)
Basisdaten
Hersteller/Marke: Fendt
Modellreihe: GT
Modell: F 12 GT
Produktionszeitraum: 1957–1958
Stückzahl: 1052
Maße
Eigengewicht: 1200 kg
Länge: 3100 mm
Breite: 1517-1685 mm
Höhe: 1583 mm
Radstand: 1990 mm
Bodenfreiheit: 380 mm
Spurweite: vorne: 1250-1500 mm
hinten: 1250-1500 mm
Wenderadius mit Lenkbremse: 2700 mm
Wenderadius ohne Lenkbremse: 3300 mm
Standardbereifung: vorne: 5.00-16; 5.50-16
hinten: 7-30
Motor
Nennleistung: 8,8 kW, 12 PS
Nenndrehzahl: 2000/min
Zylinderanzahl: 1
Hubraum: 905 cm³
Kraftstoff: Diesel
Kühlsystem: Luft
Antrieb
Antriebstyp: Hinterradantrieb
Getriebe: 6/2-Schaltgetriebe
Höchstgeschwindigkeit: 19,9 km/h

Der Fendt-Geräteträger F 12 GT kam 1957 als erstes Modell der GT-Reihe auf den Markt.

Öffentlich vorgestellt wurde er 1953 bei der DLG-Ausstellung. Der Prototyp hatte zuerst einen Doppelholm. Um Patentstreitigkeiten aus dem Wege zu gehen, entschloss sich Fendt, den Geräteträger mit nur einem Holm auszustatten. Das Feedback der Kunden war durchaus positiv, aber Fendt glaubte noch nicht wirklich an den Erfolg des Geräteträgers, da bei einigen Wettbewerbern der Durchbruch ausblieb. Um einen Misserfolg auszuschließen, testete Fendt bis zum Serienstart 18 Vorserienmodelle auf kleinen Betrieben im ganzen Bundesgebiet. Fendt erkannte die Schwächen der Wettbewerber und berücksichtigte dies bereits bei der Konstruktion des Geräteträgers. Das Wesentliche daran war die kurze Umrüstzeit von verschiedenen Geräten. Alle Geräte sollten sich innerhalb weniger Minuten wechseln lassen. Die Vorserienmodelle hatten im Unterschied zum Serienmodell eine eckige Motorhaube, daher musste die Pritsche für den Geräteträger relativ großflächig ausgespart werden. Außerdem wurde die Sicht auf die Anbaugeräte leicht eingeschränkt.

Bis zum Serienstart 1957 löste Fendt das Problem, indem die Motorhaube abgeflacht zum Mittelholm gestaltet wurde. Die Heckhydraulik, Armaturenbrett und andere Details wurden bis dahin weiter verbessert und benutzerfreundlicher gestaltet. Bis 1958 wurde er mit 12 PS Leistung 1052 mal gebaut und wurde dann durch den leistungsstärkeren und weiter verbesserten F220 GT abgelöst.

Motor[Bearbeiten]

  • MWM, Typ: AKD 112 E (luftgekühler Einzylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Direkteinspritzung) des F 12 GT leistet 12 PS aus 905 cm³ Hubraum.
  • Bohrung = 98 mm, Hub = 120 mm
  • Verdichtung = 19,5:1
  • Geregelter Drehzahlbereich = 650-2160 U/min.
  • Bosch-Einspritzpumpe mit 125 atü-Arbeitsdruck
  • Bosch-Einspritzdüse, Typ: DNO SD 126
  • Öldruck bei max. Drehzahl = 2,0 atü
  • Bosch-Kraftstofffilter, Typ: FJ/EF 2/1

Kupplung[Bearbeiten]

  • Einscheiben-Trockenkupplung von Fichtel & Sachs, Typ: K 10

Getriebe[Bearbeiten]

  • Fendt, 6-Gang-Gruppengetriebe (kombiniertes Zahnrad- und Klauenschaltgetriebe)
  • Schaltgetriebe mit 6 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgängen
  • 5-Klauen-Differentialsperre

Geschwindigkeiten vor- und rückwärts[Bearbeiten]

Die sechs Vorwärtsgänge laufen 1,81 bis 19,9 km/h schnell.
Die zwei Rückwärtsgänge laufen 2,63 bis 10,73 km/h schnell

  • 1.Gang = 0,9-1,8 km/h; 2.Gang = 3,0 km/h; 3.Gang = 5,0 km/h; 4.Gang = 7,0 km/h; 5.Gang = 12,5 km/h; 6.Gang = 20,0 km/h.
  • 1.Rückwärtsgang = 2,5 km/h; 2.Rückwärtsgang = 10,5 km/h.

Zapfwelle[Bearbeiten]

  • Hintenliegende Getriebezapfwelle mit Normprofil, DIN 9611
  • Drehzahl = 570 U/min. bei Nenndrehzahl ( Zapfwellenleistung = 11,5 PS )
  • Vorne mit Weg-oder Getriebezapfwelle ( Zapfwellenleistung = 8,75 PS )
  • Drehzahl = 256 U/min.
  • Optional mit Riemenscheibe, 170 mm Durchmesser und 95 mm Breite
  • Drehzahl = 1905 U/min. bei Nenndrehzahl ( Riemenscheibenleistung = 11 PS )
  • Riemengeschwindigkeit = 16,98 m/sec.

Bremsen[Bearbeiten]

  • Betriebsbremse als Zweibackenbremse auf die Hinterräder wirkend ( Trommeln 300x50 Z )
  • Feststellbremse als Duplex-Bremse, aufs Getriebe wirkend ( 180x30 D )

Achsen[Bearbeiten]

  • Fendt-Starrachse mit Zentralrohr, pendelnd aufgehängt
  • Achslast vorne = 900 kg, hinten = 1600 kg

Lenkung[Bearbeiten]

  • Schneckenlenkung (Fingerlenkung) von ZF, Lizenz Ross L 202 062 LR

Hydrauliksystem und Kraftheber[Bearbeiten]

  • Optional, Fendt-Vollhydraulik mit automatischer Endausschaltung
  • Hinten mit Dreipunktaufhängung / Mitte mit Zwischenachs-Geräterahmen
  • Hubzylinder der Heckhydraulik mit 35 mm Kolbendurchmesser und 300 mm Kolbenhub
  • Hubzylinder vorne mit 35 mm Kolbendurchmesser und 415 mm Kolbenhub
  • Hydraulikpumpe: Bosch 14 Liter/min; 100 Bar Betriebsdruck
  • Arbeitsvermögen der Heckhydraulik = 289 mkp
  • Hubkraft Heckhydraulik: ca. 750 kg
  • Arbeitsvermögen der Fronthydraulik = 798 mkp

Steuergeräte[Bearbeiten]

Elektrische Ausrüstung[Bearbeiten]

  • Bosch-Batterie 12V-56 Ah; Bosch-Lichtmaschine 12V-75 W; Bosch-Anlasser 12V-1,3 PS

Maße und Abmessungen[Bearbeiten]

Das 3100 mm lange Gefährt wiegt 1200 kg. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 2500 kg. Die optional erhältliche Pritsche wiegt etwa 100 kg und hat die Maße 1600 x 1350 x 300 mm.

Bereifung[Bearbeiten]

Vorderreifen 5.00-16; 5.50-16
Hinterreifen 7-30

Füllmengen[Bearbeiten]

  • Tankinhalt 20 Liter
  • Motoröl ca. 3,5 Liter
  • Getriebeöl mit Achsantrieb = 16 Liter
  • Hydrauliköl ca. 5 Liter
  • Luftfilter = 0,25 l
  • Lenkung = 0,25 l

Verbrauch[Bearbeiten]

185 g/PSh bei Vollast

Sonstiges[Bearbeiten]

Telefonnummer Info 05261 189191

  • Listenpreis 1957 = 6295 DM

Sonderausrüstung[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Die Fendt Geräteträger Chronik, Verlag: PODSZUN, ISBN: 978-3-86133-418-7

  • Fendt-Das Typenbuch ( A. Mößmer ), Seite 37
  • Fendt, Typen und Daten ( G. Kremer ), Seite 726

Weblinks[Bearbeiten]

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