Traktorenlexikon: Stock

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Robert Stock 1888

Robert Stock zählt zu den Pionieren bei der Motorisierung der Landwirtschaft.

Geschichte[Bearbeiten]

vom Fabrikbesitzer zum Gutsbesitzer (1900-1909)[Bearbeiten]

Im Jahre 1900 verkaufte Robert Stock die Anteile an DeTeWe G.m.b.H. und schied aus dem Unternehmen aus. Mit einem Teil des Verkaufserlös erwarb er dann mehrere landwirtschaftliche Güter. Um die schwerfälligen Dampfpflüge zu ersetzen entwickelt er zusammen mit Karl Gleich einen selbst fahrenden Motorpflug.

Stock Motorpflug G.m.b.H. (1909-1916)[Bearbeiten]

Am 30.04.1909 Robert Stock das Reichspatent Nummer 226366, für eine Vorrichtung, welche ein bequeme Tiefeinverstellung für die Anpassung an unterschiedliche Bodenverhältnisse ermöglichte, erteilt. Um solche Motorpflüge zu fertigen wird die Stock Motorpflug GmbH, mit Produktionsstätte in Berlin-Niederschönweide, gegründet. Carl Gleiche wird technischer Leiter. 1919 wurde dann der erste Motorpflug mit 24 PS vorgestellt. Als am 13.7.1912 Robert Stock, im Alter von 54 Jahre, starb waren bereits 360 Motorpflüge verkauft.

Stock-Motorpflug AG (1916-1933)[Bearbeiten]

Aktie über 20 RM der Stock-Motorpflug AG vom Juli 1929

Carl Gleiche wandelte das Unternehmen am 4.7.1916 rückwirkend zum 1.1.1916 in eine Aktiengesellschaft um und blieb noch bis 1918 Direktor der Firma. Im Hauptwerk in Berlin SO 16, Köpenicker Str. 45/49 wurden fast 1.000 Mitarbeiter beschäftigte. Ein zweites Werk in Berlin Niederschöneweide kam hinzu. 1922 wurde noch die Maschinenfabrik Podeus GmbH in Wismar erworben und Heinrich Frese trat in die Unternehmensleitung ein. Auch an der Stock Motorrad AG war das Unternehmen beteiligt. Das Unternehmen von dem Richard Kahn-Konzern übernommen. Unter der Leitung des Chefkonstrukteurs Georg Heidemann wurde die Stock-Raupe entwickelt, welche ab 1925 in Serie gefertigt wurde. Doch durch die starke Absatzkrise, musste Ende 1925 die Fertigung eingestellt werden. Mitte 1926 löste sich die Pflugfabrik mit Hilfe eines Kredites wieder vom Richard Kahn-Konzern und nahm die Produktion wieder auf. Doch durch die Weltwirtschaftskrise geriet das Unternehmen erneut in Schwierigkeiten, was 1929 zum Verlust von mehr als 50% des Aktienkurs führte. 1931 wurde dann die Produktion eingestellt und 1933 ging es dann in Liquidation. Im Jahre 1938 wurde es dann im Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften nicht mehr aufgeführt.

Stock-Motorpflug GmbH (1930-1945)[Bearbeiten]

Nach erneuten Schwierigkeiten im Jahre 1930er wandelte Heinrich Frese, das Unternehmen in eine GmbH um. Gleichzeitig wurde ein Radtraktor, der Stock-Diesel-Schlepper, entwickelt welcher ab 1935 in Serienproduktion ging. 1943 wurde dann auf die Fertigung von Gasschlepper umgestellt. Leider wurde das Werk durch Kriegseinwirkungen im Jahr 1943 vollständig zerstört. Mit der Demontage und dem Verlust der Produktionsstätten in Ost-Berlin, war an eine Traktorenfertigung nicht mehr zu denken.

Stock-Motorpflug Heinrich Frese u. Co. OHG (1945-1971)[Bearbeiten]

Als Handelsunternehmen bestand die Firma unter diesem Namen noch bis ins Jahr 1971.


Typen[Bearbeiten]

Raupenstock (Baujahr 1928)
Stock 22PS (Baujahr 1937)

Literatur[Bearbeiten]

  • Wolfgang H. Gebhardt: Deutsche Traktoren seit 1907. Motorbuch Verlag, 2006, ISBN 978-3-613-02620-9, S. 448-452.
  • Klaus Herrmann: Traktoren in Deutschland 1907 bis heute: Firmen und Fabrikate. DLG-Verlag, Frankfurt (Main) 2000, ISBN 3-7690-0582-1, S. 351-354.
  • Volker Wild: Schlepper im Rückblick: Wendestock und Raupenstock. Landwirtschaftsverlag, Münster-Hiltrup 2006, ISBN 978-3-7843-3398-4, S. 96-98.
  • OLDTIMER TRAKTOR Ausgabe 11/2022, Stock 22 PS, Seite 76 ff.

Weblinks[Bearbeiten]

Wikipedia: Robert Stock – enzyklopädische Informationen
 Commons: Stock – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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