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Gitarre: Die Westerngitarre

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Westerngitarre

Die Westerngitarre ist bei Rhythmusgitarristen sehr beliebt und deshalb auch weit verbreitet. Da Westerngitarren mit Stahlsaiten ausgestattet sind, benötigt man für diesen Gitarrentyp mehr Kraft in der Greifhand als für eine Konzertgitarre. Dadurch haben es gerade Anfänger mit einer Westerngitarre schwerer, die Griffe zu erlernen, als mit einer Konzertgitarre. Allerdings ist das Griffbrett schmaler als bei einer Konzertgitarre und für kleinere Hände einfacher zu greifen. Es ist nicht unüblich, mit einer Konzertgitarre anzufangen, und nach ein oder zwei Jahren sich eine Westerngitarre als Zweitinstrument zuzulegen. Die Konzertgitarre wird dann für zu Hause oder zum Begleiten kleiner Gruppen verwendet, sowie der Fingernägel zuliebe für das Zupfen (bevorzugt auch beim Flamenco), die Western für das Spielen im Freien (Lagerfeuer) oder das Begleiten größerer Gruppen (also wo es auf Lautstärke ankommt). Wenn man die härteren Saiten nebst den anfangs mehr schmerzenden Finger in Kauf nimmt, gibt es keinen zwingenden Grund, nicht auch gleich schon mit einer Western anzufangen.

Einsatzgebiet und Klang

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Am besten ist die Westerngitarre zum Spielen von Folk-, Rock-, Blues- und Jazz-Musik geeignet. Des weiteren ist sie ein, bei Rock-Musikern, sehr beliebtes Instrument für den Unplugged-Einsatz, sowohl auf der Bühne als auch im Studio, da sie kerniger klingt, als die klassische mit Nylon bespannte Gitarre. Durch die Verwendung von Stahl-/ Bronzesaiten klingen Westerngitarren sehr brillant und sind aufgrund der hohen Saitenspannung auch sehr dynamisch.

Geschichte

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Als Urvater der Westerngitarre gilt Christian Frederik Martin (1796-1863). Er trieb das sogenannte X-Bracing zur Perfektion, welches der Decke der Gitarre höhere Stabilität und Belastbarkeit gibt. Eine weitere Neuerung war Martins Wechsel von Darm- auf Stahlsaiten, die der Westerngitarre ihren typischen Sound verleihen. Durch diese entscheidenden Modifikationen an der Bauweise wurde die Gitarre lauter und konnte sich als Westerngitarre in der Folkmusik der Vereinigten Staaten etablieren.

Spielweise

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Die Westerngitarre kann mit den Fingern gezupft oder – je nach Musikstil und Anwendung – ebenfalls mit einem Plektrum gespielt werden. Hervorragend eignet sich die Westerngitarre auch zum Slide-Gitarrenspiel. Hierbei stülpt man sich ein so genanntes „Bottleneck“ (Glas-, Messing- oder Stahl-Rohr) über einen Finger der Greifhand und kann so völlig neue Klänge aus der Gitarre holen. Meist wird für das Slide-Spiel eine andere Stimmung der Saiten verwendet.

Typen der Westerngitarre

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Westerngitarre (Dreadnought-Korpus)

Die akustische Gitarre an sich besitzt einen komplett hohlen Korpus aus Holz, mit einem zumeist runden Schallloch zwischen Steg und Griffbrett. Bei der klassischen Bauweise hat der Korpus die Form einer Acht wobei der Hals ab dem 15. Bund fest mit dem Klangkörper verbunden ist. =()

Variierende Bauarten besitzen ein so genanntes „Cutaway“ (engl. für weggeschnitten). Hierbei wird der Korpus an der Unterseite des Instrumentes ab dem 15. Bund direkt am Griffbrett weitergeführt. Um den 17. Bund kehrt der Korpus dann einen viertel Kreis beschreibend in die ursprüngliche Form der Acht zurück. Diese Bauart ermöglicht so das leichtere Bespielen höherer Lagen.

Seit ca. drei Jahren ist eine neue Bauform auf dem Markt. Die Besonderheit: Der Hals hat keine Verbindung zur Gitarrendecke, sondern wird durch die Gitarre durchgeführt bis zur Zarge (Seitenwand des Klangkörpers) auf der gegenüberliegenden Seite zum Hals. Sowohl an den beiden Stirnseiten der Zarge wird der Hals beweglich eingehängt.

Das hat einen riesigen Vorteil. Die Gitarrendecke kann rundum frei schwingen und damit weitere Grundtöne verstärken, was sich im vollen Klang bemerkbar macht.

Ein weiterer Vorteil ist die Einstellbarkeit des Halses. Es kann die Neigung bzw. der Winkel zum Korpus verändert werden, wodurch die Saitenlage schnell korrigiert bzw. angepasst werden kann. Gleichzeitig lässt sich aber auch die Mensur (Abstand zwischen Sattel und Steg) neu einstellen, indem der Hals ein wenig aus dem Korpus herausgezogen oder hineingeschoben wird, so dass trotz veränderter Neigung/Saitenlage die Stimmung, insbesondere die sogenannte „Bundreinheit“ supergenau wird.

Weitere Spezialausführungen von Westerngitarren sind die als Dobro- oder Slide-Gitarren bekannten Unterarten. Bei diesen Gitarren ist der Korpus meist aus Blech gefertigt. Die Klangerzeugung erfolgt über einen oder mehrere (meist drei - „Tricone“) durch die Saiten zum Schwingen angeregten lautsprecherähnlichen Metallkonus. Sie sind oft speziell auf das Spiel mit dem „Bottleneck“ (engl. für Flaschenhals) ausgelegt und haben daher meist auch eine höhere Saitenlage. Mit ihrem sehr speziellen Klangcharakter und ihrer Bauart bedingt hohen Lautstärke findet man diese Gitarren häufig im Blues.

Eine andere Sonderausführung sind 12-saitige Westerngitarren. Hier sind alle 6 Saiten verdoppelt. Jeweils die hohe E- und H-Saiten werden verdoppelt und klingen gleich, die übrigen vier Saiten werden je um eine dünnere Saite ergänzt, die jeweils um eine Oktave höher klingt. Um einen besonders rollenden Klang zu erzeugen, kann man die Oktavsaiten sowie die obere E- und H-Saite geringfügig nach oben verstimmen. [1]. Rein grifftechnisch gesehen wird eine 12-saitige Gitarre jedoch wie eine 6-saitige gegriffen. Der Klang ist wesentlich voller als bei der 6-saitigen Ausführung; das gleichzeitige Greifen von 2 Saiten setzt allerdings einiges an Übung voraus.

Neben den klassischen „Dreadnought“ Westerngitarren gibt es zudem auch noch sogenannte „Jumbo“-Gitarren, die mit einem wesentlich tieferen Korpus einen entsprechend voluminöseren Gesamtsound erzielen. Spezielle Ausführungen für die Verwendung auf der Bühne sind durch entsprechende Einarbeitung von „Sustainblöcken“ in den Korpus und einem hochwertigen Tonabnehmersystem (Piezo) unempfindlich gegenüber Rückkopplungen. Bauartbedingt neigt eine Westerngitarre (akustische Gitarren im allgemeinen) eher zu Rückkopplungen, da der Korpus wesentlich schneller die Umgebungsschwingungen aufnimmt als bspw. eine E-Gitarre mit massivem Korpus.

Der Korpus

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Der Korpus (deutsch: Körper) der Westerngitarre ist meist aus Holz. Er besteht aus dem 'Body' mit Zargen (Seiten), dem Boden sowie der Decke. Verschiedene Holzarten, vor allem die verwendeten Holzarten der Decke, bestimmen das Klangbild des Instrumentes.

Der Korpus stellt sozusagen den Verstärker der Gitarre dar. Die Decke wird durch die Schwingungen der Saiten über den Steg selbst zum Schwingen angeregt und sorgt zusammen mit dem Volumen des Korpus erst für den richtigen Klang der Gitarre. Um diesen Effekt noch zu verbessern verfügen die meisten Westerngitarren auch über ein Schallloch, welches mittig auf der Korpusvorderseite unter den Saiten angebracht ist.

Man darf nicht vergessen, dass der Korpus auch noch die nicht zu unterschätzende Aufgabe hat, die Saitenbefestigung aufzunehmen. Damit das dünne Holz überhaupt die Saitenspannung aushält, ist es notwendig, dass der Korpus stabil genug gefertigt ist. Gerade bei Westerngitarren ist nämlich die Saitenspannung besonders hoch, da sie Bronzesaiten verwendet. So sind Zugbelastungen von mehr als 50 kg keine Seltenheit!

Während bei der klassischen Gitarre die Saiten in der Regel längs durch den Steg gesteckt und dann um ihn herum verknotet werden, weist der Steg der Westerngitarre in der Regel Bohrungen auf, in welche die mit einem Endstück versehenen Saiten eingesteckt und durch sog. Pins festgehalten werden. Pins können aus Kunststoff, Horn, verschiedenen Holzarten oder auch aus Metall bestehen. Der Steg ist meist aus hartem Holz gefertigt, die Saiten laufen über eine im Steg eingelassene Stegeinlage, welche letztenendes im Wesentlichen für die Tonübertragung auf die Decke verantwortlich ist.

Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass auch sogenannte Resonator-Gitarren, nach ihrem ursprünglich slowakischen Erfinder (Ende der 1920er Jahre) auch „Dobro-Gitarren“ genannte Instrumente, existieren. Die Klangerzeugung erfolgt bei diesen Instrumenten über einen lautsprecherähnlichen metallenen Konus, gelegentlich auch über drei derartige Trichter ('Tricones'), der/die über den Steg durch die Saiten in Vibration versetzt wird/werden. Bei den meisten dieser Instrumente ist der Korpus vollständig aus Metall gefertigt. Diese Gitarren haben aufgrund ihrer Klangerzeugung und des besonderen Korpusmaterials auch einen sehr eigenständigen Sound. Sie werden häufig von Slide-Gitarristen und von diesen in der Bluesmusik eingesetzt, weil ihre Klangeigenschaften sich dafür besonders gut eignen.

Der Hals

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Der Hals von Westerngitarren ist in der Regel ebenfalls aus Holz gefertigt. Da im Innern des Halses ein „Halsstab“ aus Stahl eingearbeitet ist, der der hohen Zugkraft der Saiten entgegen wirkt, ist das Griffbrett auf den Hals aufgeleimt. Es besteht aus einer anderen Holzsorte als der eigentliche Hals. Damit man die verschiedenen Töne und Akkorde spielen kann, sind auf dem Griffbrett Bundstäbchen eingesetzt, welche aus speziellem Bunddraht gefertigt sind. Durch Niederdrücken der Saiten an einem der Bundstäbe, verkürzt oder verlängert sich die Länge der Saite, wodurch die verschiedenen Tonhöhen entstehen.

Auf Standard-Griffbrettern sind in der Regel die Bünde 3, 5, 7, 9, 12, 15, 17 und 19 mit eingearbeiteten Markierungen gekennzeichnet. Dies hat den Zweck, die Bünde leichter visualisieren zu können. Aufwändigere Gitarrenhälse weisen oft auch kunstvolle Einlegearbeiten auf, die den selben Zweck verfolgen. Diese Markierungen können auch seitlich am Hals, in Richtung des Spielers zu finden sein.

Am „Head“ (also Kopf) des Halses befinden sich zwei sehr wichtige Komponenten einer Gitarre, die Stimmwirbel (Mechaniken) und der Saiten-Sattel. Die Standard-Ausführung ist ein 3+3 Stimmwirbelsystem, ähnlich dem der Konzertgitarren. Allerdings gibt es auch hier verschiedene Ausführungen und Variationen. Der Steg besteht bei billigen Gitarren meist aus einfachem Kunststoff, bei hochwertigen Instrumenten häufig z. B. aus Knochen und hat die Aufgabe, zusammen mit der Brücke und der Vorspannung des Halses, den richtigen Abstand zwischen den Saiten und dem Griffbrett zu gewährleisten. Neuerdings gibt es verschiedene Versuche, die klanglichen und mechanischen Eigenschaften von Knochen über hochwertige Kunststoffe nachzubilden, so dass auch bei höherwertigen Instrumenten häufig Kunststoffe als Sattelmaterial eingesetzt werden (z. B. 'Ivorex II' bei Ibanez).

Es gibt auch Gitarren mit einem sogenannten Null-Bund. Hierbei handelt es sich um einen zusätzlichen ersten Bundstab, unmittelbar nach dem Sattel. Dadurch klingen alle Töne gleich (auch die „leer“ gegriffenen) – es ist ja generell ein Bundstab mit „im Spiel“.

Der Kopf

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Der Kopf ist bei der Westerngitarre meist flach gebaut und weist eine Neigung nach hinten auf. Die Wirbel stehen dabei meist zur Seite. Die Achsen der Mechaniken, an denen die Saiten befestigt werden, ragen aus dem Kopf heraus. Häufig ist der Kopf in Höhe etwa des zweiten Bundes an den Hals angesetzt, oft auch aus anderen Holz gefertigt.

Gelegentlich gibt es auch bei Westerngitarren die von der klassische Gitarre her bekannte 'Fenster-Kopfform'.

Tonabnehmer

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Ein Tonabnehmer für den Anschluss an einen Verstärker sowie ein integriertes Stimmgerät sind bei immer mehr Akustikgitarren schon als Grundausstattung vorhanden.

Tipp
Wenn du noch nicht weißt, wozu du einen Verstärker brauchst, dann brauchst du ihn noch nicht.

Tonabnehmer sind für das Spielen in einer Band, für Soloauftritte oder für Aufnahmen gedacht. Solange du noch zu Hause übst oder nur in kleiner Runde spielst, lohnt es sich nicht, über einen Verstärker nachzudenken.

Anders ist es bei E-Gitarren. Da merkst du schnell: "Man hört ja nichts" und du weist, wozu du den Verstärker brauchst.

Siehe auch

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Fußnote
  1. Es gibt auch die Möglichkeit die G-Saite nicht zu oktavieren. Der Nachteil einer oktavierte G-Saite ist, dass der hohe Klang sich negativ auf Zupfen und Melodie-Picking auswirken kann. Zudem reißt die oktavierte G-Saite sehr gern. Anstelle der hohen oktavierten G-Saite kann eine gleich klingende nicht umsponnene G-Saite verwendet werden.