Innere Medizin kk: Entzug

Aus Wikibooks

Zurück zur Übersicht

Alkoholdelir

Das Wichtigste[Bearbeiten]

  • Entzugerscheinungen sind ein häufiges internistisches Krankeitsbild.
  • Im Entzug kommt es zu einer übermässigen Aktivierung des sympathischen Nervensystems.

Krankheitsnummer ICD Klassifikation[Bearbeiten]

F10.3 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol : Entzugssyndrom
F10.4 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol : Entzugssyndrom mit Delir

Definition, englische Bezeichnung und Abkürzungen[Bearbeiten]

Einteilungen[Bearbeiten]

Ätiologie Ursachen[Bearbeiten]

Substanzen, die einen Enzug verursachen können[Bearbeiten]

Die wichtigsten Substanzen, bei deren Absetzen Entzugserscheinungen auftreten sind:

  • Alkohol
  • Nikotin
  • Opiate
    • Morphin
    • Codein
    • Heroin
    • Methadon
      • Der Entzug von Codein, eigentlich ein relativ schwaches Opiat bzw. Opioid, zählt mit zu den langwierigsten und schlimmsten Entzügen. Er ruft die gleichen Entzugssymptome wie ein Heroinentzug hervor.
  • Benzodiazepine z. B. Diazepam (Valium®), Oxazepam, Bromazepam: bei kaltem Entzug von diesen können u. a. epileptische Anfälle auftreten und dieser Entzug verläuft deshalb ohne medizinische Überwachung in seltenen Fällen tödlich.
  •  GHB und  GBL erzeugen einen ähnlichen Entzug wie Alkohol oder Benzodiazepine.

Epidemiologie Statistik Kosten[Bearbeiten]

Pathologie Pathophysiologie[Bearbeiten]

Symptome und Klinik[Bearbeiten]

Diagnostik[Bearbeiten]

Therapie[Bearbeiten]

Behandlung des akuten Alkoholentzugs und Entgiftung vor längerer Entzugsbehandlung[Bearbeiten]

Im akuten Entzug ist meist

  • eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus
  • eine Behandlung auf einer Intensivstation notwendig.
  • oft muß der Patient fixiert werden.
  • Er braucht Flüssigkeit und Kalorien.
  • Mit Medikamenten kann man die meisten Entzugserscheinungen recht gut behandeln.

Medikamentöse Therapie von Entzugserscheinungen bei alkoholkranken Patienten[Bearbeiten]

Durch eine gute medikamentöse Behandlung des Entzuges kann man dem Pflegepersonal die Arbeit sehr erleichtern und den Patienten vor Schäden bewahren.

  • Medikament der ersten Wahl, insbesondere am Beginn der Therapie: Benzodiazepine
  • Oft sind deutlich höhere Dosen als bei der Sedierung nicht alkoholkranker Menschen nötig.
    •  Midazolam i.v. oder sublingual (Ampulle in den Mund spritzen),
      • besser venenverträglich als Diazepam, es gibt ein Antidot, nur kurz wirksam.
      • titrieren in 5 mg Schritten
      • auf Intensiv mittels Perfusor dosieren.
    •  Diazepam i.v. oder p.o. alle 6 h, titrieren in Schritten von 5-10 mg
    •  Lorazepam ( Tavor ) i.v. oder p.o. 0,25 –2 mg (bei älteren Patienten zur Nacht)
    •  Clorazepat ( Tranxillium )
  • Alternative Medikamente zu Benzodiazepinen
  • bei vegetativen Symptomen , hohem RR und hoher Herzfrequenz
    •  Clonidin (initial 0,15–0,3 mg)
    •  Bisoprolol 10 mg 1-0-1 oder anderen Betablocker zb Metoprolol iv
  • Bei produktiv-psychotischen Symptomen
    •  Haloperidol (initial 5–10 mg)
      • Vorsicht: macht in höherer Dosis Kammerflimmern und Bradykardie
    •  Levomepromazin Neurocil, weniger atemdepressiv als Benzos,
  • Bei extremer Unruhe und unzureichender Wirksamkeit von Benzos und Neuroleptika.
    •  Propofol
      • Nachteil: es wirkt nur kurz, d.h. oft Perfusor notwendig
      • Intensivüberwachung unabdingbar
  • altehrwürdiger Stoff, kommt wegen pulmonaler Nebenwirkungen langsam aus der Mode.
    •  Clomethiazol ( Distraneurin)
      • Kapsel à 192 mg: 2–4 Kps. initial, nach Wirkung + 2 Kps. nach 30–60 min
      • bis max. 6–8 Kps. in den ersten 2 Stunden.
      • Maximale Dosis auf peripheren Stationen: 8×2 Kps./Tag (beijüngeren Patienten). ***Kontraindikation: Atemwegs- bzw. Lungenerkrankung, pulmonaler Infekt,
  • Ethanol 0,5 g/kgKG/Tag i.v.;
    • plus additiv ein Benzodiazepin (bei jüngeren und älteren Patienten,wenn keine Abstinenz erwünscht).
    • Kontraindikation: Infektion, Herzinsuffizienz, Entzug, Abstinenzwunsch
  • sedierende trizyklische Antidepressiva
    •  Doxepin iv Handelsname Aponal® u.a.
  • TT-Schema
  1. das Neuroleptikum  Tiaprid und
  2. das Antiepileptikum Carbamazepin


Verlauf und Prognose[Bearbeiten]

Komplikationen[Bearbeiten]

  • Aggressive Handlungen gegenüber Schwestern, Pflegern und dem ärztlichen Personal
  • Erbrechen und Aspiration
  • Atemstillstand unter der Sedierung
  • Kammerflimmern unter Haloperidol
  • Weglauftendenz und Uneinsichtigkeit gegenüber notwendigen Behandlungsmaßnahmen

Fälle[Bearbeiten]

Fall 1 Alkohol Entzug mit Komplikationen[Bearbeiten]

Geschichte der Krankheit[Bearbeiten]

Experten und Krankenhäuser[Bearbeiten]

Selbsthilfe[Bearbeiten]

Was kann ich als Betroffener selber tun ?[Bearbeiten]

Selbsthilfegruppen[Bearbeiten]

Fragen[Bearbeiten]

  • Welche Erfahrungen gibt es mit Neurocil( Levomepromazin) in der Behandlung des Entzugsdelirs ?
  • Wann muß ein Entzugspatient auf die ITS oder IMC Station ?

Literatur[Bearbeiten]

Links[Bearbeiten]

Lokales[Bearbeiten]


Projektleitung:

  • Landratsamt Kronach, Kreisjugendamt, Güterstraße 18, 96317 Kronach
    • Rolf Müller, Tel. 09261.678292
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens! Wikibooks und Autoren übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben. Beachten Sie auch den Haftungsausschluss und dort insbesondere den wichtigen Hinweis für Beiträge im Bereich Gesundheit.