Natur und Technik für den Pflichtschulabschluss: Definition und Teile einer Zelle

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Wenn wir Blut spenden, erfahren wir oft, dass das Blut aus weißen und roten Blutkörperchen als auch aus Blutplättchen besteht. Die Blutkörperchen sind sogenannten "Zellen", die Blutplättchen hingegen Zellenteile. Was ist aber eine Zelle und woraus besteht sie?

Eine Zelle ist die kleinste lebende Einheit aller Organismen. Ein Organismus in der Biologie ist alles, was lebendig ist. Das Leben wird durch seine Merkmale definiert: Jedes lebendiges Wesen ist in ständiger Wechselwirkung mit seiner Umwelt (Energie-, Stoff- und Informationsaustausch, ggf. Bewegung), entwickelt sich auch ständig (durch Wachstum und Zerfall, Organisiertheit und Selbstregulation) und reproduziert sich (wobei seine Merkmale vererbt werden).

Ein lebendiges Wesen (Organismus) kann ein- oder mehrzellig sein. Der menschliche Körper besteht aus vielen vielen Zellen, die sich in Verbindung befinden und miteinander Kommunizieren. Er ist mehrzellig. Ein Bakterium hingegen hat nur eine Zelle (Einzeller) und ist daher sehr klein (man kann es nur mit einem Mikroskop sehen).

Das Wort Organismus stammt aus dem griechischen Wort Organ („Werkzeug“). Jeder Organismus (auch ein Bakterium) besteht aus mehreren Teilen. Jeder davon hat eine gewisse Funktion, die für den ganzen Organismus notwendig ist. Die Teile eines Mehrzellers nennt man Organen (sie bestehen aus mehreren Zellen), die Teile einer Zelle Zellorganelle. Eine Zelle kann verschiedene Zellorganelle beinhalten, je nach Funktion und Zugehörigkeit (z.B. ob die Zelle einer Pflanze oder einem Tier gehört).[1]

Tierzelle
1: Zellkern, 2: Endoplasmatisches Retikulum (raues ER), 3: Golgi Apparat, 4: Endoplasmatisches Retikulum (glattes ER), 5: Mitochondrien, 6: Lysosomen und Peroxisomen, 7: Ribosomen (freie), 8: Membran, 9: Cytoskelett, 10: Geißel, 11: Zilien, 12: Ribosomen (im rauen ER)

Eine tierische Zelle (Bild) weist folgende Teile auf:

  • Eine äußere Membran (8) (sie ist die „Haut“ der Zelle und dient der Zellenschutz und dem Austausch von Substanzen).
  • Das Cytoplasma (das Innere der Zelle).
  • Ribosomen (die sich in freiem Zustand (7) oder z.B. an der Wand des endoplasmatischen Retikulums (12) befinden und wo die Proteinen produziert werden, die für die Funktion und Aufbau der Zelle notwendig sind).
  • Das endoplasmatische Retikulum (etwas wie Rohre, die die verschiedenen Teile der Zelle verbinden und als Basis für die Produktion und Transport von Proteinen funktionieren). Es gibt das raue ER (2), mit Ribosomen, und das glatte (4), ohne Ribosomen.
  • Den Golgi Apparat (3) (etwas wie kleine Zysten, die vor allem dem Transport der Proteinen dienen).
  • Einen in einer Doppelmembran eingehüllten Zellkern (1) (wo das DNA ist, also die Information für die Funktion und die Vermehrung der Zelle)
  • Mitochondrien (5) (wo die Energie produziert wird) und
Abbildung eines Chloroplasts

Im Bild sieht man dazu:

  • Lysosomen und Peroxisomen (6), die die Verdauungs- und Entgiftungsorganellen der Zelle darstellen
  • Eine geißelförmige (10) und eine Haarförmige (11) Struktur der Membran, die bei manchen Zellen zur Fortbewegung dienen.
  • Das Cytoskelett (9), eine Art von Gerüst, das der Stabilisierung der Zelle und ihrer Form dient.

Pflanzenzellen haben dazu folgende Teile:

  • eine Zellwand (eine weitere dickere „Haut“ außerhalb der Membran, die dem Schutz der Zelle dient).
  • Chloroplasten (wo die Energie der Sonne aufgefangen und in Molekülen gespeichert wird).
  • Vakuolen (größere Organellen, die dem Gleichgewicht von Substanzen in der Zelle dienen).
  1. Nach einer genaueren Definition sind Zellorganelle nur die Teile einer Zelle, die von einer Membran umgeben werden.