Religionskritik: Abschied
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Eine Ära neigt sich dem Ende zu, wenn ihre maßgeblichen Illusionen verschwinden. Arthur Miller
Einleitung
[Bearbeiten]Es ist immer interessant, wenn ein Mensch in seinem Leben eine wichtige Entscheidung trifft. Unser Leben ist bestimmt durch Routinen und Alltag. Entscheidungen ragen aus dem Alltagsleben heraus:
- Was sind seine/ihre Gründe für diesen Schritt ?
- Warum trifft er/sie gerade jetzt diese Entscheidung ?
- Gab es Vorzeichen der Entscheidung ?
- Ist die Entscheidung reversibel ?
So ist es auch interessant, warum ein Mensch sich von seiner Religion abwendet. Was sind die wichtigsten Argumente ?
Um das Ganze gleichberechtigt zu halten, kann man natürlich auch ein Kapitel anfügen, warum einzelne Atheisten wieder gläubig werden.
Einzelne Erlebnisberichte über den Abschied von der Religion
[Bearbeiten]Erfahrungen eines ehemaligen Katholiken
[Bearbeiten]siehe http://www.madeasy.de/1/wegvongott.htm
Erfahrungen eines ehemaligen Katholiken und Kommunisten
[Bearbeiten]Siehe http://www.philolex.de/phbuin.htm und
Erfahrungen einer ehemaligen Muslimin
[Bearbeiten]Siehe Mina Ahadi und ihr Buch:
- Mina Ahadi mit Sina Vogt
- Ich habe abgeschworen.
- Heyne-Verlag, München 2008,
- Ich habe abgeschworen.
Erfahrungen eines ehemaligen evangelischen Pfarrers
[Bearbeiten]Ausstieg aus der evangelischen Kirche und Hinwendung zu einem sogenannten Urchristentum.
Kriemhild Klie-Riedel, Journalistin, Austritt aus der Kirche 1939
[Bearbeiten]Nietzsches Abkehr von der Religion
[Bearbeiten]Edith Düsing: Nietzsches Denkweg. Theologie – Darwinismus – Nihilismus. Wilhelm Fink Verlag, München 2007. 601 Seiten, 49,90 Euro.
Meinung von 84.174.223.88
[Bearbeiten]Gott-wer oder was ist Gott?
Gott kann man nicht personifizieren. Gott ist die Unendlichkeit des Alls - die Ewigkeit der Zeit. Gott sind die wunderbaren Naturgesetze, von denen nie auch nur eines dazugekommen oder weggekommen ist. Gott ist die Natur. Die Natur aber kann man nicht anbeten.
Viele Menschen, vor allem diejenigen, die Macht über andere Menschen haben und sich mehr oder weniger legal Reichtum auf Kosten anderer Menschen angeeignet haben, können oder wollen nicht wahrhaben, daß sie letzten Endes ein absolutes Nichts im All darstellen und daß nach ihrem Tode nichts von der ganzen Herrlichkeit bleibt, deshalb möchten sie ein Weiterleben nach dem Tode. Wie einfach haben es dagegen die Armen. Wer nichts besitzt, kann auch nichts verlieren und so wird es auch mit dem Klimawandel sein.
Übrigens ist auch da viel Schwindel dabei denn Grönland, das besagt bereits der Name heißt eigentlich Grünland und zwar deshalb, weil dort zu einer Zeit, wo der Name entstand keine Gletscher vorhanden waren, sondern grüne Wiesen. Es hat im Laufe der Erdgeschichte, wie auch die Eiszeiten belegen, auch ohne das Zutun des Menschen immer Klimawandel gegeben. Die heutige Kampagne ist, wie so Vieles, pure Zweckheuchelei.
Ich glaube nicht an Gott, so wie die Kirche das versteht, oder für ihre Zwecke darstellt, aber ich glaube sehr wohl an Jesus Christus, denn er war ein guter, weiser Mensch, der die Menschheit auf einen besseren Weg bringen wollte. Aber auch einen Menschen, wie Jesus Christus kann man nicht anbeten, sondern nur verehren und versuchen in seinem Sinne mit anderen Menschen umzugehen.
Die Kirche mißbraucht den Glauben ihrer Mitglieder für ihre eigenen Machtansprüche und das gute Leben ihrer Machtausübenden, wie Päpste, Kardinäle, Bischöfe eca. auf Kosten der Gläubigen. Was oft wohl bewußt vergessen wird,Christus geißelte die Reichen, zu denen in besonderem Maße auch diese Leute gehören, mit dem Ausspruch: "Es geht eher ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher in den Himmel kommt". Die ganze Heuchelei wird schon darin deutlich, daß ständig auf der Erde Menschen verhungern, die Kirche aber im Reichtum fast ertrinkt.
Christus hätte sein letztes Stück Brot - sein letztes Hemd mit diesen Menschen geteilt. Es gibt und gab Menschen die man als wahrhaft christlich bezeichnen kann, wie zum Beispiel: Albert Schweitzer, Mutter Theresa und viele Andere. Natürlich waren das auch Menschen mit Ihren kleinen Schwächen, aber der Grundtenor war zumindest zutiefst christlich-human. Wenn es viel mehr dieser Menschen auf der Erde gäbe, könnte viel Leid gemindert oder gar vermieden werden.
Ein Theologe wird Informatiker
[Bearbeiten]- siehe http://www.xing.com/profile/Gerd_DoebenHenisch
- siehe http://www.heise.de/tr/artikel/Der-Grenzgaenger-1498981.html
Gerd Doeben-Henisch. Ich habe in Gebeten und Meditationen sehr intensive spirituelle Erlebnisse gehabt. Aber Erlebniszustände können in die Irre führen. Die Frage ist also: Hat das einen Wahrheitsgehalt? Oder woran erkenne ich meinen Irrtum? Spiritualität und Mystik, die persönliche Erfahrung des Einzelnen, war immer etwas, das alle Kirchen unter Kontrolle bringen möchten, weil es ihren Machtansprüchen widerspricht. Damit konnte ich irgendwann nicht mehr leben.
Ein Scientologe steigt aus
[Bearbeiten]Markus Stuckenbrock kam schon als Kind zu Scientology und schaffte den Absprung.
- Siehe http://www.sueddeutsche.de/bayern/scientology-aussteiger-im-gespraech-ich-habe-als-kind-gelernt-menschen-zu-kontrollieren-1.1419664
- Siehe auch http://www.3sat.de/page/?source=/ard/sendung/152959/index.html
- SWR-Dokumentation "Die Seelenfänger", 2010
Kurt Flasch, Deutschlands bedeutendster Experte für die Philosophie des Mittelalters, ist kein Christ mehr
[Bearbeiten]Siehe Warum ich kein Christ bin: Bericht und Argumentation, Kurt Flasch, Gebundene Ausgabe: 280 Seiten Verlag: C.H.Beck; Auflage: 2 (23. September 2013) Wenn ich sage, daß ich kein Christ bin, werde ich oft gefragt, ob ich etwa Buddhist geworden bin. Ich antworte: Nein, ich brauche keinen Ersatz. Ich lasse die Stelle leer. Ich leide nicht an Phantomschmerzen. Ich habe kalt und ersatzlos abgeschlossen. Die Geschichte des Christentums, seine Kunst und Literatur interessieren mich wie zuvor, aber alles Dogmatische geht mich nur historisch etwas an. Argumentativ interessiert mich, was heute behauptet wird.
Edwin Kagin
[Bearbeiten]Er ist Mitglied der Free Inquiry Group of Greater Cincinnati and Northern Kentucky (FIG). Er hat das erste atheistische Ferienlager in USA gegründet und lange Jahre zusammen mit seiner Frau geleitet. Siehe Camp Quest.
Uwe Lehnert
[Bearbeiten]Er hat ein sehr lesenswertes Buch mit folgendem Titel geschrieben:
Warum ich kein Christ sein will - Mein Weg vom christlichen Glauben zu einer naturalistisch-humanistischen Weltanschauung
Ein Reiseschriftsteller, der den Buddhismus mag, ihn und andere Religionen aber auch kritisch betrachtet.
Zitat aus seinem Buch Triffst du Buddha, töte ihn.
Auch die Gottlosesten verlangen nach etwas, das sie rüstet, aufrüstet gegen die Anwürfe des Lebens. Und ohne Menschenliebe, bescheidener, ohne Menschenfreundlichkeit kommt keiner durch. Bert Brecht hat für alle eine ewige Wahrheit aufgeschrieben, die an ewige Wahrheiten nicht glauben: »Das Schicksal des Menschen ist der Mensch.« Mich wundert, wie viele einen derart eklatanten Tatbestand so hartnäckig übersehen. Und den Himmel absuchen nach Beistand. Und nie aufhören wollen, ins Leere zu starren.
Er ist 2016 an Krebs gestorben. In seinem letzten Interview vor seinem Tod mit einer katholischen Nachrichtenagentur KNAsagt er folgendes: Ich bin dann aber so weit Rationalist geworden, dass ich mit meiner Vernunft den Glauben nicht mehr in Einklang bringen konnte. Ich würde gerne glauben, aber ich kann nicht. Aber ich respektiere jeden Gläubigen.
"KNA: Das sagen Sie als Protestant?
Willemsen: Als nicht gläubiger Protestant. Es gab diesen Kindheitsgott. Es gibt eine inständige Beziehung des kleinen Jungen, der irgendwo in der Nähe von Bonn in der Eifel sitzt und sich Gott vorstellt. Der dazu eine ganz innige Beziehung hat. Die dörfliche Kultur, in der ich großgeworden bin, war durch und durch katholisch. Alle hatten das Aschekreuz über der Nasenwurzel zu Aschermittwoch. Und Fronleichnam wurde gefeiert. Und Allerseelen wurde gefeiert, man brachte Grableuchten auf die Friedhöfe. Ganz viele der noch intakten katholischen Glaubensrituale habe ich dort erlebt. Ich bin dann aber so weit Rationalist geworden, dass ich mit meiner Vernunft den Glauben nicht mehr in Einklang bringen konnte. Ich würde gerne glauben, aber ich kann nicht. Aber ich respektiere jeden Gläubigen. Und vor allem die christliche Ethik, der so viel Humanität innewohnt.
KNA: Wie sehen Sie den respektlosen Umgang mit dem Glauben? Was ist mit Witzen über Religion?
Willemsen: Ich habe mit der Zeit immer weniger gespottet über den Glauben. Und mir immer mehr versagt, Witze über Glaubenswahrheiten zu machen. Im Hinblick auf jede Religion. Deswegen bin ich kein Freund von Mohammed-Karikaturen und ich sehe da auch keine Befreiung drin. Ich finde auch Jesus-Karikaturen läppisch. Sie sind so banal. Ich erkenne da den Gegenstand der Kritik nicht. Was soll eigentlich kritisiert werden?
KNA: Wenn Sie nicht gläubig sind, worin besteht für Sie der Sinn des Lebens?
Willemsen: Der Sinn besteht darin, die gegebene Frist sinnvoll zu nutzen. Nicht nur Spaß zu haben.
KNA: Und wenn die Frist dann um ist - was ist mit einem Leben nach dem Tod?
Willemsen: Darüber kann ich nichts wissen, und das betrübt mich nicht.
Literatur
[Bearbeiten]Tilmann Moser
[Bearbeiten]- Tilmann Moser Gottesvergiftung
- suhrkamp taschenbuch 533
- Ein persönlicher Erfahrungsbericht über den großen Bruder Gott
- 1980
- suhrkamp taschenbuch 533
vom selben Autor
- Von der Gottesvergiftung zu einem erträglichen Gott - Psychoanalytische Überlegungen zur Religion.
- 2003. 176 Seiten
Shalom Auslander
[Bearbeiten]- Eine Vorhaut klagt an
- Vorsicht, bissiger Gott
- Shalom Auslander
- Erfahrungen eines orthodoxen Juden im Sündenpfuhl New York
- Shalom Auslander
Deborah Feldman
[Bearbeiten]- Unorthodox
- ein Roman über den Ausstieg einer jungen Frau aus einer ultraorthodoxen jüdischen Sekte
Wozu brauche ich einen Gott? Gespräche mit Abtrünnigen und Ungläubigen
[Bearbeiten]Ein Buch von Fiona Lorenz mit Illustrationen von Ralf König
- rororo Verlag
- lesenswert und leicht zu lesen
- Die Humanistin und gbs-Beirätin Fiona Lorenz starb mit 51 Jahren in Potsdam an Brustkrebs.
- lesenswert und leicht zu lesen