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Soziologische Klassiker/ Das soziologische Dorf/ Kritische Theorie

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Kritische Theorie

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Frankfurter Schule

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Die kritische Theorie ist aus der Frankfurter Schule heraus entstanden – ihre Hauptvertreter sind Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Die Frankfurter Schule ist der Arbeitszusammenhang, welcher am Frankfurter Institut für Sozialforschung entstand, nachdem Horkheimer 1930 dessen Leitung übernommen hatte und das Projekt einer aus dem Marxismus entsprungenen Theorie des fortgeschrittenen Kapitalismus entworfen hatte. Jedoch schrieben Horkheimer sowie Adorno der Kultur eine Schlüsselrolle zu – im Marxismus selber wird sie nur als der Überbau bzw. Widerspiegelung ökonomischer Verhältnisse betrachtet.

Leitfrage

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In der kritischen Theorie wird übereinstimmend mit Marx davon ausgegangen, dass der Modernisierungsprozess vor allem als zunehmende Naturbeherrschung zu verstehen ist.
In der Frankfurter Schule wird dieser Prozess im Gegensatz zu Marx jedoch nicht als Fortschritts-, sondern als Verfallsgeschichte gesehen. In ihrem Hauptwerk „Dialektik der Aufklärung“, welches im Jahre 1944 erschienen ist, bekunden Horkheimer und Adorno ihr Forschungsinteresse mit der Frage „warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.“ [1].
Die Frage ist also, warum es, vereinfacht gesagt, zu keiner Revolution unter den Unterdrückten und Ausgebeuteten innerhalb der Gesellschaft kommt.
Laut Marx'scher Theorie sollte es im Zuge der fortschreitenden Industrialisierung zwangsweise zu einem Aufstand der ArbeiterInnen kommen. Die kritische Theorie hingegen nimmt an, dass das Falsche der kapitalistischen Tauschverhältnisse im Bewusstsein der Menschen immer unsichtbarer wird.
Rosa et al konkretisieren die Leitfrage der Kritischen Theorie folgendermaßen: „Wie ist es möglich, dass die Menschen nicht erkennen, dass ihr Leid angesichts des Entwicklungsstands der Gesellschaft überflüssig ist?“
Horkheimer/Adorno meinen, dass die Menschen der entwickelten Moderne auch mit ihrem Bewusstsein so sehr in den gesellschaftlichen Reproduktionsprozess integriert sind, dass sie in dem Glauben leben, die Gesellschaft sei so wie sie sein muss – diese Manipulation würde durch die Erzeugnisse der Kulturindustrie unterstützt.

Literatur

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  • Rosa, Hartmut/Strecker, David/Kottmann, Andrea (2007):
    "Soziologische Theorien. Kapitel 3: Die entwickelte Moderne"
    Konstanz; S 109 - S 218

Einzelnachweise

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  1. Horkheimer/Adorno 1944, 16