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Wikipedia-Lehrbuch: Seiten bearbeiten

Aus Wikibooks


Was in der Wikipedia stehen darf – und was nicht

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Manchmal passiert es, dass ein Neuling etwas in die Wikipedia schreibt, das dort nicht hingehört. Noch unabhängig von den Erfordernissen einer Enzyklopädie gilt, dass du für das, was du schreibst, verantwortlich bist. Wenn du jemanden beleidigst, Volksverhetzung betreibst, Geheimnisse preisgibst usw., kann das zivilrechtliche, strafrechtliche oder arbeitsrechtliche Folgen für dich haben.

Die Wikipedia ist eine Enzyklopädie, sonst nichts. Sie ist keine Plattform für Werbung, Selbstdarstellung oder politische Propaganda, kein Meinungsforum, keine Gebrauchsanleitung, kein Ort für Schöngeistiges und Poesie, keine Linksammlung und keine Bibliografie. Bei deinen Benutzerseiten kannst du natürlich freier sein, aber auch da sollte alles einen Bezug zur Wikipedia-Arbeit haben. Die Wikipedia ist kein kostenloser Webspace für enzyklopädiefremde Materialien.

Wenn du einen unangemessenen Beitrag in die Wikipedia stellst, wird er fast immer bald gelöscht. Wenn du öfter gegen die Regeln verstößt, wird dein Benutzerkonto gesperrt oder deine IP-Adresse blockiert, sodass du nichts mehr in die Wikipedia schreiben kannst.

Möglicherweise kann ein Text, der für die Wikipedia nicht geeignet ist, in einem anderen Wikimedia-Projekt verwendet werden, zum Beispiel in der Quellensammlung Wikisource oder der Lehrbuchsammlung Wikibooks.

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Relevanz

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Ein häufiger Grund für Löschungen und unerfreuliche Diskussionen waren und sind die Relevanzkriterien. Eine einzelne Information und allgemein ein Artikel müssen enzyklopädische Relevanz (Wichtigkeit) für die Wikipedia aufweisen. Auf „Wikipedia:Relevanzkriterien“ wird recht genau für viele Sachgebiete festgelegt, was relevant ist. Unter „Mobiltelefone“ heißt es dort beispielsweise:

Mobiltelefone sollten nur dann in Einzelartikeln beschrieben werden, wenn sie eine bedeutende technische Innovation einführten, hohe Verkaufszahlen erreichten oder eine bedeutende Marktposition eingenommen haben. Mobiltelefone, welche sich nur in Details (Kameraauflösung, Speichergröße, Farbanzahl oder Größe des Displays etc.) vom jeweiligen Vorgängermodell unterscheiden, sollten in Sammelartikeln zu den jeweiligen Modellserien abgehandelt werden.

Das Regelwerk ist also bereits sehr umfangreich und detailliert, meist wegen einschlägiger Erfahrungen. Natürlich wollte jeder Hersteller von Mobiltelefonen am liebsten einen Artikel für jedes seiner Modelle sehen, was aber dem Charakter einer allgemeinen Enzyklopädie widersprochen hätte.

Sicher lassen sich Ungereimtheiten ausmachen, so sind die normalen öffentlichen Bibliotheken automatisch relevant, nicht aber Regelschulen, letztere müssen historisch oder auf andere Weise „besonders“ sein. Gerade Neulinge aber sind gut beraten, sich nicht auf Diskussionen über die Relevanzkriterien einzulassen.

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Neutralität

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Die Neutralität von Artikeln (in politischer, religiöser und sonstiger Hinsicht) ist naturgemäß eines der umstrittensten Themen in der Wikipedia. Was man für neutral erachtet, das hängt nicht zuletzt vom eigenen Standpunkt ab. Ein weit links stehender Mensch hält die Wikipedia für rechts durchseucht oder gar für eine „Nazipedia“, ein weit rechts stehender Mensch hingegen dürfte der Meinung sein, die Wikipedia habe einen unerträglichen Linksdrall.

In der Wikipedia spricht man vom neutralen Standpunkt, dem neutral point of view (NPOV), den man anstreben soll. Ein Artikel oder eine Aussage soll „NPOV sein“ und nicht „POV“. Das erreicht man durch:

  • eine sachliche Ausdrucksweise, die auf Wörter verzichtet, die als wertend oder polemisch empfunden werden können: „Der Innenminister versagte bei dieser Reform“ wird verbessert durch „Der Innenminister hatte mit dieser Reform keinen Erfolg“ – das lässt offen, ob tatsächlich der Innenminister wegen eigener Unzulänglichkeit „versagte“ (was extra belegt werden müsste).
  • das Erwähnen abweichender Standpunkte, eventuell auch der Meinung von Minderheiten, sofern diese nicht unangemessen viel Aufmerksamkeit erhalten: „Das neue Medikament wurde von den Patientenvereinigungen gelobt, während der Ärztebund skeptisch war.“
  • Genauigkeit, mit der man Ausdrücke wie viele, oftmals, ungewöhnlich vermeiden kann: „Viele Menschen waren gegen den Präsidenten“ wird verbessert durch „Bei einer Umfrage antworteten 45 Prozent, sie hätten lieber einen anderen Präsidenten.“
  • Nennung desjenigen, der etwas behauptet: „Das Gerät erfüllt alle Sicherheitsnormen“ wird verbessert durch „Laut Hersteller erfüllt das Gerät alle Sicherheitsnormen.“
  • Bezugnahme auf anerkannte Sekundärliteratur, die normalerweise neutraler ist als Quellen: „Das Bündnis für Wirtschaft und Umwelt steht für ökonomisch-ökologische Nachhaltigkeit, sagt das Parteiprogramm“ wird verbessert durch den Zusatz „Das Bündnis debattiert vor allem kulturelle Themen, die mit Wirtschaft und Umwelt wenig zu tun haben, meint Parteienforscher Soundso.“

In vielen Fällen bedeutet der neutrale Standpunkt für einen Wikipedia-Autor, dass er mit seiner eigenen Meinung hinter dem Berg halten muss. Eine völlige Neutralität dürfte unerreichbar sein, das liegt schon in der Natur des Menschen. Habe daher ein offenes Ohr dafür, wenn jemand eine neutralere Ausdrucksweise vorschlägt oder eine Aussage wegstreicht. Vielleicht hilft auch, zumindest zur Vermeidung eines Streits, der Bearbeitungsbaustein {{Neutralität}} (später mehr dazu).

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Aufgabe

Warum sind diese Aussagen nicht neutral, und wie könnte man sie verbessern?

  • „Jesus Christus ist der Sohn Gottes.“
  • „Otto von Bismarck war der größte deutsche Kanzler aller Zeiten.“
  • „Max Otto Bruker (* 16. November 1909 in Reutlingen; † 6. Januar 2001 in Lahnstein) war ein deutscher Arzt, der sich für den Schutz des Lebens, eine gesunde Lebensweise, und insbesondere eine gesunde Ernährung einsetzte. In seiner ärztlichen Praxis legte er vorrangig Wert auf die Beseitigung der Krankheitsursachen. Er verwendete die traditionellen Behandlungsmethoden der Naturheilkunde, insbesondere die Kneipp-Medizin, sowie die Homöopathie.“ (Aus Max Otto Bruker, Version vom 27. Mai 2009.)
  • „Sohn Günter führte das Familienunternehmen von Erfolg zu Erfolg, dennoch entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Familiendrama rund um die Patriarchin Ingeburg Herz, das legendären Seifenopern wie "Denver" oder "Dallas" durchaus Ehre machen würde.“ (Aus Ingeborg Herz, Version vom 16. Mai 2009.)
  • „Er war Feminist, bis ihm klar wurde, dass der Feminismus die Geschlechterverhältnisse sehr einseitig zugunsten der Frauen interpretiert.“ (In Anlehnung an Warren Farrell, Version vom 9. März 2009.)

Zur Lösung.

Plagiate

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Das Urheberrecht kennt viele knifflige Details und unterscheidet sich von Land zu Land. Trotzdem gibt es einige Grundlagen und Grundregeln, die du als Wikipedianer unbedingt kennen solltest. Beim Urheberrecht geht es einerseits um Persönlichkeitsrechte und andererseits um Verwertungsrechte.

Persönlichkeitsrechte werden geschützt, weil ein Urheber in sein Werk Arbeit gesteckt hat und für sein Werk verantwortlich ist. Ein Autor hat für ein Buch lange geforscht und formuliert, das ist eine Arbeit, die als solche anzuerkennen ist. Außerdem hat ein Autor das Recht zu bestimmen, ob sein Buch überhaupt veröffentlicht wird. Es könnte ja sein, dass der Inhalt dem Autor Feindseligkeiten bereitet oder gar zu strafrechtlicher Verfolgung führt. Darum darf in einem Werk auch nichts gegen den Willen eines Autors nachträglich verändert werden.

Verwertungsrechte werden geschützt, denn ein Urheber soll die Möglichkeit haben, mit den Früchten seiner Arbeit Geld zu verdienen. Oftmals verlegt ein Autor sein Buch nicht selbst, sondern lässt das einen Verlag machen – dazu überträgt er dem Verlag das Verwertungsrecht (idealerweise gegen ein Honorar oder Tantiemen).

Einfach einen Text aus einem Buch nehmen?

Stell dir vor, ein Wikipedianer findet in einem neueren Buch einen Text, der sich hervorragend als Wikipedia-Artikel eignen würde. Er tippt den Text ab, verändert ihn leicht entsprechend der Wikipedia-Richtlinien und stellt ihn in die Wikipedia. Damit hat er im Normalfall eine Urheberrechtsverletzung begangen, denn er hat nicht das Verwertungsrecht und stiehlt dem Autor die Anerkennung (oftmals die einzige Form der Vergütung für einen Autor). Außerdem verletzt er das Persönlichkeitsrecht des Autors, dessen Werk verändert wird.

Nun gibt es Texte, die nicht dem Urheberrecht unterliegen, sei es, weil der Urheber vor über siebzig Jahren gestorben ist, sei es, weil der Urheber auf sein Urheberrecht verzichtet hat (vereinfacht gesagt). Dann würde es immer noch der wissenschaftlichen Ethik widersprechen, diesen Text einfach in die Wikipedia zu stellen. Wer so etwas macht, egal ob es das Urheberrecht verbietet oder nicht, begeht ein Plagiat. Das führt zum Löschen des Inhalts und eventuell zur Sperrung des Benutzers, der das Plagiat begangen hat. Das Stehlen aus fremden Werken ist verboten – das ordnungsgemäße Zitieren aus fremden Werken ist erwünscht (wie man das in der Wikipedia macht: dazu später mehr).

Es kann vorkommen, dass du in der Wikipedia einen Artikel findest, dessen Text große Ähnlichkeiten mit einer Passage in einem Buch hat. Was kannst du dann machen?

  • Vergewissere dich, ob es sich wirklich um ein Plagiat handelt: Vielleicht ist der Autor eines Buches (einer Website, eines Zeitungsartikels usw.) dieselbe Person wie der betreffende Wikipedia-Benutzer.
  • Schreibe auf die Diskussionsseite des betreffenden Artikels (oder auf die des Benutzers) kurz, sachlich und höflich (!), dass du dich über Ähnlichkeiten wunderst. Beschuldige niemanden leichtfertig, ein Plagiat begangen zu haben.
  • Melde den Fall auf Wikipedia:Urheberrechtsfragen.

Links

Aufgabe

Du hast in einem Buch Textstellen gefunden, die Ähnlichkeiten mit unbelegten Textstellen in Wikipedia-Artikeln haben. In welchen der folgenden Fälle (frei erfunden) lohnt es sich nachzuforschen, ob ein Plagiat vorliegt?


Zur Lösung.

Plagiat? Buch Wikipedia
Fall 1 Mit einer umfassenden Verwaltungsreform will die CSU die Staatsverwaltung verschlanken und effizienter gestalten. Damit soll der Haushalt langfristig jährlich um etwa 300 Millionen Euro entlastet und der dadurch entstehende finanzielle Spielraum für Zukunftsinvestitionen eingesetzt werden. Von der Verwaltungsreform sind praktisch alle Teile der Staatsverwaltung betroffen und werden teilweise neu organisiert. Durch einen Abbau von Regulierungen soll der Staat entbürokratisiert und dadurch auch langfristig Personal eingespart werden. Der CSU zufolge ist die Verwaltung Bayerns zu groß und nicht effizient genug. Sie will, dass der Freistaat auf lange Sicht etwa dreihundert Millionen Euro weniger ausgeben muss. Von diesem Geld sollen Projekte für die Zukunft des Landes bezahlt werden. Die Reform soll die Verwaltung teilweise neu organisieren, Regeln abschaffen und letztlich dafür sorgen, dass der Staat mit weniger Personal auskommt.
Fall 2 Der Erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918 und hinterließ ein verarmtes und ausgeblutetes Europa. Nach dem Ersten Weltkrieg, der von 1914 bis 1918 dauerte, ging es den europäischen Ländern sehr schlecht.
Fall 3 Der Erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918 und hinterließ ein verarmtes und ausgeblutetes Europa. Der Erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918 und hinterließ ein verarmtes und ausgeblutetes Europa.
Fall 4 Zu Beginn war die Wikipedia ein Spaßprojekt, ein Experiment, eine kleine Ecke im World Wide Web, die in den Medien kaum Beachtung fand. Nachdem aber nach und nach vorzeigbare Artikel entstanden, interessierten sich Onlinezeitschriften dafür. Anfangs war Wikipedia ein Spaßprojekt, das in den Medien kaum Beachtung fand. Nachdem aber vorzeigbare Artikel entstanden, interessierten sich Computerzeitschriften für die Internet-Enzyklopädie.
Fall 5 (Buch 1:) Wenn es je einen Vollender des klassischen Wild-West-Films gab, dann war es John Wayne. (Buch 2:) Der erste Western-Held war Broncho Billy Anderson. Auch wenn Broncho Billy Anderson der erste Western-Held war, so kommt die Ehre, Vollender des klassischen Westerns gewesen zu sein, John Wayne zu.
Fall 6 Das Esperanto erblickte im Sommer 1887 das Licht der Welt. Sein Gründer Zamenhof veröffentlichte damals eine vierzigseitige Broschüre, zuerst auf Russisch, dann in anderen Sprachen. Er verfasste Artikel, schaltete Anzeigen und beantwortete Anfragen, zusammen mit seiner Frau. Die Mitgift ihres Schwiegervaters hatte ihnen dies zwei Jahre lang ermöglicht. Danach musste Zamenhof wieder als Arzt tätig werden. Mit dem Esperanto legte Ludwik Zamenhof den Grundstein zu einer Sprachgemeinschaft, die heute noch existiert. Man kann sagen, dass das Esperanto die einzige Sprache ist, deren Geburtstag man kennt: der 26. Juli 1887. Der Erfolg des Esperanto hängt damit zusammen, dass der Erfinder und seine Frau, die aus vermögendem Hause stammte, zwei Jahre lang sich ganz der Werbearbeit widmen konnten.

Das Löschen von Artikeln

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Jeder kann beantragen, dass ein bestimmter Artikel gelöscht wird. Dazu setzt er in den Artikel eine bestimmte Vorlage (mehr dazu später), die „Löschantrag“ heißt und zur entsprechenden Seite mit Löschdiskussionen führt (es gibt pro Tag eine eigene Seite). Wenn der Antragsteller meint, der Artikel könne oder müsse sofort gelöscht werden (zum Beispiel bei einem reinen Plagiat), dann stellt er gleich einen Schnelllöschantrag.

Auf der Löschdiskussionsseite erklärt der Antragsteller, warum seiner Meinung nach der Artikel Wikipedia-Regeln dermaßen widerspricht, dass der Artikel auch nach einer Verbesserung keinen Bestand haben könnte. Maximal sieben Tage lang kann jeder auf der Seite darüber mitdiskutieren. Am Ende überblickt ein Administrator die Diskussion und entscheidet, ob er den Artikel löscht. (Nur Administratoren können Artikel löschen.)

Löschdiskussionen sind besonders heiße Pflaster in der Wikipedia. Manche Wikipedianer sind sehr tolerant und möchten möglichst viel in die Wikipedia miteinbeziehen – die sogenannten Inklusionisten. Andere Wikipedianer legen die Relevanz- und andere Kriterien strenger aus und sind eher zum Löschen bereit; man spricht von Deletionisten oder Exklusionisten. Wie immer man dazu steht: Ein Löschantrag ist ein nützliches Mittel, um einen Autor dazu zu zwingen, seinen neu angelegten Artikel auf ein akzeptables Mindestniveau zu bringen.

Wenn auf deinem soeben erstellten Artikel plötzlich ein Löschantrag prangt, dann erschrick nicht. Schließlich kann jeder einen solchen hineinsetzen. Möglicherweise handelt es sich um einen radikalen Deletionisten, dem von anderen Diskutanten sogleich Paroli geboten wird. Oder aber der Antragsteller hat völlig recht, und dann sei froh, dass der Artikel gelöscht wird. Manchmal ist es übrigens besser, dass ein schlechter Artikel gelöscht wird, um den Artikelnamen für einen neuen Anlauf freizumachen. Natürlich sollte der neue Anlauf tatsächlich ein neuer Artikel sein. Stelle also einen gelöschten Artikel nicht unverändert wieder ein, das wäre ein sogenannter Wiedergänger

Übrigens: Wenn du möchtest, dass eine Seite gelöscht wird, beispielsweise eine alte Benutzerunterseite von dir, kannst du einen Administrator darum bitten. Füge einfach in die betreffende Seite oben die Vorlage {{Löschen|Begründung --~~~~}} ein. Schreibe auch in die Zusammenfassungszeile kurz, warum gelöscht werden soll.

Versionsgeschichte

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Versionsgeschichte eines Artikels. Die Einträge wirken zunächst sehr wirr und überladen. Man orientiere sich an dem blauen Link, der mit dem Datum einer Version gekennzeichnet ist; klickt man auf ihn, kommt man auf diese Version.

Eine Seite in der Wikipedia ist eine Art Gehäuse. Darin steckt der Quelltext als die eigentliche Substanz des Seiteninhalts. Aus diesem Quelltext erstellt die Wikipedia-Software dann automatisch den Seiteninhalt, so, wie man ihn als Leser zu sehen bekommt. Das ist so ähnlich wie bei einem Kochrezept, aus dem später das Gericht entsteht.

Außerdem befinden sich in diesem Gehäuse alle Versionen des Seiteninhalts. Jedesmal, wenn eine Seite bearbeitet worden ist, entsteht eine neue Version. Angezeigt wird normalerweise die jeweils aktuellste, also zuletzt entstandene Version. Mit dem Reiter „Versionen“ kommt man zur Auflistung der Versionen, wobei die älteste ganz unten steht und die neueste ganz oben. Bei jeder Version steht, wann sie von wem gemacht wurde. Man kann auf eine beliebige Version klicken (genauer gesagt, auf das Datum) und dann sehen, wie der Seiteninhalt zu jenem Zeitpunkt ausgesehen hat. Nach dem Datum steht der Name des Benutzers, auf den die Version zurückgeht. Im Falle eines unangemeldeten Bearbeiters erscheint stattdessen die IP-Adresse.

Die Gesamtheit der Versionen nennt man Versionsgeschichte. Sie wird nicht nachträglich verändert, das heißt, dass alte Versionen nicht gelöscht werden. Eine Ausnahme ist es, wenn in einer Version etwas Illegales steht wie eine Urheberrechtsverletzung, dann kann ein Administrator sie löschen.

Links

Eine Seite bearbeiten

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Checkliste „Eine Seite bearbeiten“:

  • Stammt ein Text, den du einfügen willst, von dir, bzw. befolgst du das Zitatrecht?
  • Ist dieser Text einer Enzyklopädie angemessen?
  • Steht auf der dazugehörigen Diskussionsseite bereits etwas darüber, was du verändern willst?
  • Größere Bearbeitungen, vor allem eine solche, die Auswirkungen auf den Gesamtartikel hat oder gar darüber hinaus, solltest du vielleicht erst auf der Diskussionsseite ankündigen.
  • Schreibe in die Zusammenfassungszeile, was du gemacht hast.

Stell dir vor, du siehst den Artikel „Weißig (Struppen)“, hier der erste Satz:

Weißig ist eine kleine Ortschaft und Teil der Gemiende Struppen.

Du hast vielleicht den Tippfehler bemerkt, den Buchstabenverdreher im Wort „Gemeinde“. Um ihn zu verbessern, musst du das Bearbeitungsfenster der Seite öffnen, denn dort kommst du an den Quelltext des Artikels. Das Bearbeitungsfenster öffnest du über den Reiter „Quelltext bearbeiten“ oben am Artikelrand. Es erscheint die fettgedruckte Überschrift „Bearbeiten von Weißig (Struppen)“ mit einem großen Kasten, dem Bearbeitungsfenster.

In diesem Fenster steht der Quelltext der aktuellen Version des Artikels. Der Quelltext besteht im Wesentlichen aus genau dem Text, den man auch im Artikeltext sieht. Hinzu kommen viele technische Befehle. Man spricht von „Wikisyntax“ (später dazu mehr). Für den Anfänger kann das verwirrend sein, aber wichtig ist zunächst nur der eigentliche Text in normaler deutscher Sprache. Im Quelltext von „Weißig (Struppen)“ erkennt man schnell folgenden Satz:

'''Weißig''' ist eine kleine Ortschaft und Teil der Gemiende [[Struppen]].

Auch wenn du die Wikisyntax noch nicht kennst, so stellst du sofort den Tippfehler fest, den du beseitigen möchtest. Du kannst einfach, wie bei einem Textverarbeitungsprogramm, das Wort „Gemiende“ durch „Gemeinde“ ersetzen. Zum Beispiel so: Setze mit der Maus den Cursor an die richtige Stelle, lösche einen falschen Buchstaben mit der Entfernen-Taste und schreibe es richtig hin:

'''Weißig''' ist eine kleine Ortschaft und Teil der Gemeinde [[Struppen]].

Das ist aber vorerst nur eine Änderung im Bearbeitungsfenster. Damit die Bearbeitung Wirklichkeit wird, muss sie gespeichert werden. Schaue zum unteren Rand beim Bearbeitungsfenster, wo du drei breite Schaltflächen findest: „Seite speichern“, „Vorschau zeigen“ und „Änderungen anzeigen“. Wichtig sind vor allem die ersten beiden. Mit „Seite speichern“ würdest du der Wikipedia befehlen, den angezeigten Quelltext (den du bearbeitet hast) zu speichern. Dieser Quelltext macht dann die aktuelle Version des Artikels aus.

Eine Seite bearbeitet man einfach mit Maus und Tastatur.

Doch halt – es ist besser, sich vor dem Speichern erst die Vorschau zeigen zu lassen. Dabei lädt das Internetprogramm wieder kurz und zeigt dir erst den Artikel so an, wie er aussehen würde, wenn er gespeichert worden wäre, darunter ist dann das Bearbeitungsfenster. Oberhalb des Artikels befindet sich des Weiteren die Warnung:

Dies ist nur eine Vorschau, der Artikel wurde noch nicht gespeichert!

Schau dir die Vorschau deiner Artikelversion noch einmal gründlich an, ob du nicht einen Fehler gemacht hast. Wenn du etwas findest, dann kannst du wieder in das Bearbeitungsfenster schreiben und nochmals auf „Vorschau zeigen“ drücken. Das kannst du so oft wiederholen, wie du willst. Erst wenn du dir sicher bist, drückst du auf „Seite speichern“. Damit hast du eine neue Version des Artikels erschaffen, die in der Versionsgeschichte jetzt ganz oben steht. Sie beginnt mit dem Satz:

Weißig ist eine kleine Ortschaft und Teil der Gemeinde Struppen.

Eine Kleinigkeit fehlt in diesem Beispiel noch: die Zusammenfassungszeile. Bevor du die Seite speicherst, solltest du in der Zeile „Zusammenfassung und Quellen“ (über jenem Knopf) kurz beschreiben, was du gemacht hast. Damit wird es leichter, die Versionsgeschichte nachzuverfolgen, denn der Inhalt der Zeile ist auch dort angegeben. Überhaupt sehen andere Benutzer schnell, was du gemacht hast, oder du erklärst, warum du etwas gemacht hast. Es ist aber auch kein Verbrechen, die Zeile leer zu lassen, wenn du nur etwas Kleines und Offensichtliches geändert hast. (Die Zeile heißt aus historischen Gründen „Zusammenfassung und Quellen“, aber für Herkunftsnachweise ist diese Stelle nicht wirklich geeignet.)

Man sieht manchmal in der Versionsgeschichte eines Artikels, wie jemand (wahrscheinlich ein Anfänger) nacheinander sehr viele Versionen mit nur kleinen Bearbeitungen erstellt hat. Er hat also mehrmals abgespeichert, so wie er es von seinem Textverarbeitungsprogramm gewohnt ist. Leider gibt es bei der Wikipedia noch keine Möglichkeit, eine Bearbeitung zu speichern, ohne dass sie gleich eine neue, veröffentlichte Version wird. Stattdessen jedoch kann man den Quelltext in ein Textverarbeitungsprogramm kopieren und dort abspeichern. Dann ist der Text nicht verloren, wenn man beispielsweise aus Versehen das Fenster des Internetprogramms schließt.

Eine Seite anlegen

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Um eine neue Seite in der Wikipedia anzulegen, brauchst du einen roten Link. Ein roter Link zeigt an, dass es das Verlinkte noch nicht gibt, während ein blauer Link auf eine bereits existierende Seite verweist. Du könntest in einem Artikel den Namen einer Schriftstellerin aus dem 18. Jahrhundert sehen:

Weitere Werke dieser Art liegen von Johanna Elisabeth Stumpenstift vor.

(Die Dame hat es nie gegeben, der Name dient hier nur als Beispiel.) Wenn du den Artikel über Frau Stumpenstift schreiben willst, dann klickst du auf den roten Link und kommst auf eine Seite mit einem Bearbeitungsfenster. Du kannst jetzt den ersten Seiteninhalt hineinschreiben und speichern. Damit existiert die Seite, sie ist „angelegt“.

Natürlich bist du nicht immer in der glücklichen Lage, dass es bereits einen roten Link zu dem Artikel gibt, den du schreiben willst. Aber du kannst auch selbst so einen Link anlegen. Überlege dir, welche Seite sinnvoll auf die anzulegende Seite verweisen könnte, und schreibe dort etwas Entsprechendes hin, mit (noch rotem) Link. Dann ist die neue Seite auch gleich verlinkt, steht also nicht allein da. (Seiten, auf die keine andere Seite verlinkt, nennt man Waisenkinder.)

Einfacher kannst du den gewünschten Seitennamen in die Suchmaschine tippen und auf „Volltext“ klicken. Das ist sowieso gut, denn dann siehst du gleich, ob es den Seitennamen oder einen ähnlichen schon gibt. Die Spezialseite sagt dir dann im Normalfall, dass die Seite nicht gefunden wurde, und: „Wenn du dich mit dem Thema auskennst, kannst du selbst den Artikel „Johanna Elisabeth Stumpenstift“ verfassen (Tutorial für Erstautoren).“ Auf den roten Link kannst du dann klicken.

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Beobachtungsliste

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Die Beobachtungsliste ist eine Alarmanlage, allerdings sieht man meistens, dass man über die Bearbeitung durch andere Wikipedianer nicht alarmiert zu sein braucht.

Dein vielleicht wichtigstes Arbeitsinstrument in der Wikipedia ist die „Beobachtungsliste“. Jeder Benutzer hat bei seiner persönlichen Reihe von Funktionen (ganz oben) einen Link zu seiner eigenen Beobachtungsliste. Die Beobachtungsliste wird von der Wikipedia-Software automatisch erstellt und zeigt an, wenn auf einer Seite, die man „beobachtet“ (auf die Liste gesetzt hat), etwas verändert wurde.

Ob du eine Seite beobachten (auf jener Liste haben) willst, das bestimmst du am einfachsten auf der betreffenden Seite selbst. Dort gibt es am oberen Artikelrand einen Stern. Wenn du auf ihn klickt, wird die Seite beobachtet und der Stern färbt sich blau. Dadurch erscheinen folgende Änderungen auf deiner Beobachtungsliste.

In der Praxis willst du eine Seite vor allem dann beobachten, wenn du selbst dort eine Bearbeitung vorgenommen hast. Vor dem Speichern der Seite kannst du unten ein Kästchen anklicken, das ebenfalls dafür sorgt, dass die Seite auf die Liste kommt. Später kannst du dann immer über die Liste sehen, ob jemand eine neue Version der Seite erstellt hat; du kannst dort auf der Liste auf „Unterschied“ (am Anfang eines Listeneintrags) drücken und sofort sehen, was genau an der Seite verändert wurde. Auf der Liste erscheint jeweils die letzte Änderung, wenn also nach dir Benutzer A und dann Benutzer B eine neue Version erstellt haben, wirst du nur auf die Version von Benutzer B aufmerksam gemacht.

Übrigens: Man kann nicht nur mittels seiner Beobachtungsseite kontrollieren, was in der Wikipedia passiert. Links am Rand gibt es einen Link, der zur Spezialseite (also automatisch „generiert“) „Letzte Änderungen“ führt. Dort stehen alle Bearbeitungen, die an irgendeiner Seite in der Wikipedia überhaupt getätigt wurden. Pro Minute können das Dutzende sein. Manche Wikipedianer passen dort auf, was gemacht wird, und beseitigen Vandalismus mehr oder weniger unverzüglich. Man spricht von Eingangskontrolle, geleistet von den „RC-lern“ (von der englischen Bezeichnung recent changes).

Links