Blender Dokumentation: Keying

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Keying

Compositing bedeutet das tricktechnische Zusammenfügen verschiedener Elemente in ein Bild. Damit ist aber nicht gemeint, die einzelnen Bilder einfach zu überblenden, sondern Bildteile durch Masken freizustellen und diese dann zu einem neuen Bild zusammen zu fügen. Wer schon einmal in einem Bildbearbeitungsprogramm eine Maske von Hand erstellt hat, weiss, wieviel Aufwand damit verbunden sein kann. Filme arbeiten mit 24 Bildern in der Sekunde und es erklärt sich von alleine, dass nach Wegen gesucht wurde, den Vorgang des Maskierens zu automatisieren. Der Schlüssel [engl. Key] zur Lösung dieses Problems liegt nun darin, bestimmte Bildinformationen für die Transparenz zu benutzen.

Eine sehr naheliegende Idee ist es nun, die Helligkeitsinformationen in einem Bild zum Aufspalten in einzelne Bildteile zu verwenden. Besonders gut geeignet sind dafür Bilder mit einem einheitlich dunklen Hintergrund und einem hellen Vordergrundmotic. Dieses Verfahren wird Luma Keying [Lumineszenz-Helligkeit] genannt. Die dunklen Stellen werden transparent und ein darunter gelegtes zweites Bild oder Video wird sichtbar.

Ein anderes Verfahren benutzt Farbinformationen für die Transparenz. In der Regel benutzt man hierfür die Farbe Blau oder Grün (Green- oder Blue-Screen). Es versteht sich von selbst, das man es vermeiden sollte, die Key-Farbe (oder ihre Spiegelung) in dem Teil des Bildes auftauchen zu lassen, die nicht ausgeschnitten werden sollen. Denn dann würde logischerweise das Bild an dieser Stelle genauso durchsichtig wie der Hintergrund. Andererseits kann man sich diesen Effekt natürlich auch gezielt zunutze machen. Manche Videoformate haben durch ihr Kompressionsverfahren eine schlechte Farbauflösung, was zu Schwierigkeiten beim Keying führen kann. Mehr zu diesem manchmal ärgerlichen Aspekt erfahren Sie hier.

Bei den Green- oder Blue-Screen Verfahren kann es passieren, dass der Rand (z.B. durch indirekte Beleuchtung) z.B. bläulich erscheint. Je nachdem, wie man die Key Farbe setzt, bleibt dann ein hässlicher, bläulicher Rand um das Objekt herum bestehen. Dieser „Dreck“ an den Rändern einer Bluescreen Aufnahme wird „Spill“ genannt. Man kann diesem Effekt direkt bei der Aufnahme entgegen arbeiten, indem man das freizustellende Objekt mit der Komplimentärfarbe (blau - orange/gelb; grün-purpur) von der Seite her beleuchtet und damit die unerwünschte Einfärbung eliminiert. Ein Nacharbeiten ist mit dem ...Node möglich.

In manchen Fällen ist aber nicht nötig oder auch nicht möglich, den ganzen Hintergrund in Grün oder Blau aufzunehmen. Dann kommt der sogenannte Garbage Key zum Einsatz. Es handelt sich im Grunde um einen Pfad, den man grosszügig um das freizustellende Objekt anlegt und somit eine Vorauswahl festlegt. Nur auf diesen umgrenzten Bildteil wird dann das Keying Verfahren angewendet.