Kdenlive/ Kompressionsverfahren und Dateiformate
Im Prinzip ist es möglich, Videodaten unkomprimiert abzuspeichern -- aber Sie brauchen dafür sehr viel (und das heißt wirklich: sehr viel) Platz! Digitales Video wird deshalb meistens in der einen oder anderen Form komprimiert.
In welcher Form die Komprimierung stattfindet, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Speicherkapazität, Verwendungszweck (Internet, DVD...), Erwartungen bezüglich Bildqualität, Lizenzfragen, ideologische Erwägungen (Open-Source oder nicht). Wegen der besonderen Art der enthaltenen Daten und auch wegen der Notwendigkeit, die Daten in Echtzeit beim Abspielen zu dekomprimieren, macht es aber kaum Sinn, unkomprimierte Videos einfach mit einem gewöhnlichen Kompressions- oder Archivprogramm (zip oder gzip) zu verkleinern. Vielmehr werden komprimierte Videodaten von einem bestimmten Codec (kurz für Codierer-Decodierer) erzeugt und in einem bestimmten Dateiformat abgespeichert.
Videoformate und Videocodecs
[Bearbeiten]Der Unterschied zwischen Dateiformat und Codec
[Bearbeiten]Das Wort Codec ist ein Kunstwort aus encoder/decoder. Es bezeichnet eine Software, die Videodaten für Speicherzwecke mittels eines bestimmten Rechenverfahrens komprimiert und bei Bedarf auch wieder dekomprimiert und abspielt.
Häufig werden Codec und Dateiformat verwechselt. Beides ist aber nicht dasselbe. Es gibt zwar einige Dateiformate, die an einen ganz bestimmten -- meist proprietären -- Codec gekoppelt sind (z.B. rm). Normalerweise sind Dateiformate aber über einen bestimmten Kompressionsalgorithmus definiert, z.B. mpeg1. Damit ist jedoch nichts darüber ausgesagt, welche Software zum Kodieren und Dekodieren verwendet wird. So gibt es z.B. zahlreiche verschiedene Codecs für mpeg-1-Videos. Also: mit dem Namen eines Codec sollte nur die Software, die das Kodieren und Dekodieren erledigt, bezeichnet werden, nicht aber die damit erzeugte Datei. Es ist z.B. nicht ganz korrekt, zu sagen, "Das ist ein DivX-Video". Es handelt sich vielmehr um ein MPEG4-Video, das (zufällig) mit einem DivX -Codec erzeugt wurde; es hätte aber genau so gut mit einem anderen Codec, z.B. XviD oder ffmpeg erzeugt werden können, und sollte sich auch mit all diesen Codecs abspielen lassen.
Doch auch diese Dateiformat-Kompressionsalgorithmus-Gleichung stimmt nicht immer. Nicht wenige moderne Dateiformate für Video (und auch für Audio) sind nämlich sogenannte Containerformate. D.h., das Dateiformat dient nur als Kuvert oder Schachtel für Audio- bzw. Videodaten, deren Kompressionsalgorithmus aus einer mehr oder weniger großen Liste frei gewählt werden kann. In QuickTime -Dateien z.B. können mp3- oder wav/aiff-Audio, mpeg4-Video oder DV-Daten oder auch h.264 -kodiertes Video enthalten sein -- an der Dateiendung .mov selbst ist nicht erkennbar, welche es jeweils tatsächlich sind.
Gebräuchliche Videokompressionsverfahren und -codecs
[Bearbeiten]Gebräuchliche Videodateiformate
[Bearbeiten]- MPEG-PS bzw. VOB
- MPEG-TS
- Quicktime (mov) (Containerformat)
- WMV
- AVI und ASF (Containerformate)
- Ogg (Open-Source-Containerformat)
- Matroska
Audioformate und Audiocodecs
[Bearbeiten]Dateiformat vs. Codec
[Bearbeiten]Gebräuchliche Audiokompressionsverfahren und Codecs
[Bearbeiten]- MP3 (verlustbehaftet)
- AAC
- ogg-vorbis (Open-Source, verlustbehaftet)
- flac (Open-Source, verlustfrei)