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Topographische Anatomie: Retrositus: Becken: Äußeres Genitale

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Das äußere Genitale des Mannes setzt sich aus Hodensack und Penis zusammen

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Die Wände des Hodensacks sind Elemente der Bauchwand, die beim Abstieg des Hodens ausgestülpt worden sind

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Unter der Kutis des Hodensacks befindet sich eine Bindegewebsschicht, die Tunica dartos, bei der es sich um nichts anderes als die Subkutis handelt, die beim Hodenabstieg ausgestülpt worden ist. Allerdings besitzt sie auch glatte Muskelzellen, so dass sich die Haut des Hodensacks zusammenziehen oder erweitern kann, was eine wichtige Funktion für die Wärmeregulierung besitzt (am Hoden ist die Temperatur etwa drei Grad Celsius geringer als die Temperatur des Abdomens). Von Fascia spermatica externa (sie ist eigentlich der fortgesetzte M. obliquus externus abdominis), M. cremaster (die Fortsetzung von M. obliquus internus abdominis und M. transversus abdominis), Fascia spermatica interna (Fascia transversalis) sowie von der Tunica vaginalis testis (Bauchfell) eingehüllt befindet sich der Hoden, der in erster Linie aus zusammengeknäuelten Samenkanälchen besteht.

Auf seinem oberen Pol sitzt der Nebenhoden, Epididymis. Aus dessen Schwanz wird der Ductus deferens, der Samenleiter, der durch den Anulus inguinalis profundus lateral der Plica umbilicalis lateralis als teil des Funiculus spermaticus (Samenstrang) austritt. Außer dem Ductus deferens besteht der Samenstrang erstens aus dem M. cremaster mit seiner Versorgungsarterie, zweitens die Gefäße für den Hoden, wobei der venöse Abfluss aus einem Venengeflecht besteht (Plexus pampiniformis), drittens aus vegetativen Nerven und dem N. genitalis und letztens aus Lymphgefäßen. Die Lymphe fließt dabei entlang der Hodenvenen zu den lumbalen Lymphknoten und nicht wie die Lymphe der äußeren Geschlechtsorgane in die inguinalen und iliakalen Lymphknoten.

Der Penis besteht aus zwei Arten von Schwellkörpern, die von Umhüllungen und Gefäßen umgeben sind

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Der Penis unterteilt sich in Corpus und Glans, also in Schaft und Eichel, die beide von einer Haut bedeckt sind, die sich an der Eichel als zurückstülpbare zweiblättrige Vorhaut (Preputium) fortsetzt. Am Eichelkranz (Corona glandis) schlägt das innere ins äußere Blatt um und ist dort befestigt. Das innere Blatt besitzt übrigens Talgdrüsen, die für die Bildung des weißlichen Smegmas verantwortlich sind. Eichel und Vorhaut sind über das Vorhaut-Frenulum verbunden. Bei einer Phimose kann man die Vorhaut nicht über die Eichel zurückziehen, weil sie verengt ist.

Die Schwellkörper des Penis sind die beiden Corpora cavernosa penis und das Corpus spongiosum penis (Schwammkörper), welches von den Corpora cavernosa bedeckt wird. Dieses Aggregat aus Schwellkörpern ist von den Mm. ischiocavernosi sowie von den Mm. bulbospongiosi umgeben. Die beiden Corpora cavernosa beginnen mit je einem Penisschenkel, welcher am unteren Schambeinast befestigt ist, und sind voneinander durch ein Septum getrennt. Sie enthalten je eine A. profunda penis, die für die massive Blutfüllung bei einer Erektion verantwortlich ist. Das Corpus spongiosum enthält die Harnröhre (Urethra) sowie die dazugehörige A. urethralis und vergrößert sich hinten zum Bulbus und vorne zur Eichel. Es entspringt kaudal des Diaphragma urogenitale, d. h. unterhalb des von Faszien umkleideten M. transversus perinei profundus. Sowohl die beiden Deckkörper als auch der Schwammkörper sind jeweils von einer eigenen Tunica albuginea bedeckt. Alle drei Gebilde werden von der tiefen und von der oberflächlichen Penisfaszie umschlossen, welche mit der Haut in direktem Kontakt steht. Unterhalb der tiefen Faszie liegen zwei Aa. dorsalis penis, die von je einem N. dorsalis penis begleitet werden; zwischen den beiden Arterien liegt die V. dorsalis penis profunda. Unterhalb der oberflächlichen Faszie befindet sich hingegen nur ein Gefäß, und zwar die V. dorsalis penis superficialis. Die Peniswurzel ist über das Lig. suspensorium mit der Symphyse und über das Lig. fundiforme mit der Linea alba verbunden.

Das äußere Genitale der Frau besteht aus Schamlippen, Klitoris und Scheidenvorhof

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Große und kleine Schamlippen begrenzen den Scheidenvorhof

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Während die beiden großen Schamlippen Hautfalten sind, die auf einem Fettpolster sitzen, und sich vorn und hinten vereinigen (wobei bei der hinteren Vereinigung ein Frenulum existiert), sind die kleinen Schamlippen Hautfalten, in die Bindegewebe, aber kein Fett eingelagert ist. Die kleinen Schamlippen besitzen Talgdrüsen (Smegma!) haben ventral zwei Falten, wobei die äußere Falte als Preputium die Klitoris umgreift, die innere als Frenulum eine Verbindung zwischen Glans clitoridis (kein embryologisches Äquivalent zur Glans penis, sondern zum Penisschaft!) und kleinen Schamlippen herstellt.

Die Klitoris ist nur zum Teil ein Penis-Äquivalent

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Die Klitoris entspricht entwicklungsgeschichtlich den Corpora cavernosa des Penis. Ein Schwammkörper ist hier nicht eingelagert und auch die Harnröhre fehlt. Jedoch unterscheidet man auch hier einen Korpus und eine Glans. Wie beim Penis gibt es hier zwei Schenkel, die allerdings in zwei Schwellkörpern enden. Die Corpora cavernosa entspringen vom unteren Ramus pubicus jeder Seite (Crura clitoridis). Über das Lig. suspensorium ist die Klitoris an der Symphysis pubica befestigt, wie es auch beim Penis der Fall ist.

In den Scheidenvorhof münden die Harnröhre sowie kleine und große Vorhofdrüsen

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Im Scheidenvorhof (vestibulum vaginae) findet man kaudal der Klitoris die Urethra-Öffnung, in deren Nähe sich die kleinen Vorhofdrüsen befinden; dahinter liegt sich die Öffnung der Vagina, neben der auf jeder Seite jeweils eine große Vorhofdrüse (Bartholini-Drüse) auf der kleinen Schamlippe mündet. Bei Frauen, die schon einmal Geschlechtsverkehr hatten, sind nur noch Reste des Hymens vorhanden (Carunculae hymenales). Sogar die Schamlippen haben eigene Schwellkörper. Sie befinden sich als Bulbus vestibuli unter dem M. bulbospongiosus und sind embryologische Äquivalente zum Corpus spongiosus des Mannes. Wie beim Mann umkleiden auch bei der Frau mehrere Muskeln die Schwellkörper. Die Mm. ischicavernosi umgeben die Schwellkörper (Crura clitoridis), die Mm. bulbospongiosi die Bulbi vestibuli.

Nerven- und Blutversorgung der äußeren Genitale ähneln sich bei beiden Geschlechtern

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Die Innervation des äußeren Genitales ist Aufgabe von Nerven aus unterschiedlichen Plexus

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Der N. pudendus stammt aus dem Plexus sacralis

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Die Innervation des äußeren Genitales ist bei beiden Geschlechtern im Prinzip gleich. Einen großen Teil versorgt der N. pudendus, der aus dem Plexus sacralis stammt und einen charakteristischen Weg durch beide Foramina ischiadica nimmt. Und zwar innerviert er den Analbereich mit Nn. rectales inferiores, das Perineum mit Nn. perineales und den Hodensack bzw. die großen Schamlippen mit ebenso benannten hinteren (!) Nerven, also mit Nn. scrotales posteriores bzw. labiales posteriores (denn die vorderen Bereiche innerviert ja der N. genitofemoralis mit Hilfe seines Ramus genitalis); zuletzt versorgt er den Penisrücken bzw. die Klitoris, indem er einen N. dorsalis penis bzw. clitoridis unterhalb der Symphyse pubica zur jeweiligen Eichel schickt. Bei einer Anästhesie versucht man übrigens, den N. pudendus im Foramen ischiadicum minus zu treffen, der an der inneren Seite des Tuber ischiadicum verläuft.

N. ilioinguinalis und N. genitofemoralis entstammen dem Plexus lumbosacralis

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Wie man schon vermuten könnte, fehlen noch die Nerven, die den vorderen Hodensack- bzw. Schamlippenbereich innervieren. Diese Nn. scrotales anteriores bzw. labiales anteriores stammen aus dem N. ilioinguinalis, der ja im Leistenkanal verläuft, allerdings nicht innerhalb des Samenstrangs liegt – im Gegensatz zum N. genitofemoralis, dessen R. genitalis im Funiculus spermaticus verläuft und die äußeren Genitale innerviert (beim Mann zusätzlich noch den M. cremaster). Sowohl N. ilioinguinalis als auch N. genitofemoralis stammen aus dem Plexus lumbosacralis, wobei der N. genitofemoralis den M. psoas major durchsticht und einen ziemlich geraden Verlauf nach ventral kaudal nimmt.

Nerven aus dem Plexus coccygeus innervieren das Gebiet um das Steißbein herum

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Allerdings gibt es da noch den Plexus coccygeus. Die Nerven, die von ihm abstammen, innervieren die Region rund um das Steißbein.

Die erektilen Elemente werden von autonomen Nerven angesteuert

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Auch autonom werden die äußeren Genitale innerviert. Die autonomen Nerven verflechten sich bei der Prostata bzw. an Uterus und Vagina zu entsprechenden Plexus und entlassen dann zu den erektionsfähigen Geschlechtsteilen Nn. cavernosi penis bzw. Nn. cavernosi clitoridis.

Zahlreiche Arterien versorgen die äußeren Genitale

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Die vorderen Bereiche der Genitalhaut werden von der äußeren A. pudenda versorgt, die hinteren Bereiche von der inneren A. pudenda

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Die arterielle Versorgung läuft zumindest in gewissen Grenzen wie die Nervenversorgung. Es gibt eine A. pudenda interna, die aus der A. iliaca interna stammt, und von der Arterien auch zum Damm (A. perinealis) und Äste zur hinteren Hodensack- bzw. Schamlippenhaut wegziehen (Rr. scrotales posteriores bzw. Rr. labiales posteriores). Die Äste, die die vorderen Anteile der eben genannten Bereiche versorgen, kommen aus der A. pudenda externa und heißen Rr. scrotales bzw. labiales anteriores.

Die Versorgung der Schwellkörper ist kompliziert

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Die Versorgung der Schwellkörper ist wiederum fast gleich, nur hat der Penis eine Arterie mehr. Der Reihe nach gibt es die A. dorsalis penis, die unter der tiefen Penisfaszie liegt, und eine A. profunda penis/clitoridis, die im Corpus cavernosum verläuft; außerdem eine Arterie für die Peniswurzel bzw. den Scheidenvorhof. Die Arterie, die der Penis mehr hat, ist die A. urethralis, die im Corpus spongiosum (fehlt ja bei der Klitoris) verläuft. Das Blut des oberflächlichen Penisrückens fließt in die Vv. dorsales penis superficiales, hierauf in die Vv. pudendae externae und schließlich in die V. saphena magna, genauso verlaufen die Venen, die das Blut des vorderen Sack- bzw. Schamlippenbereichs transportieren. Das Blut der übrigen Bereiche kommt in die V. pudenda interna.

Die Lymphe wird über ein oberflächliches und ein tiefes Netz drainiert

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Die Lymphe fließt am Penis und an der Klitoris über zwei Netze ab, nämlich erstens über das oberflächliche Netz, das die Lymphe in die Nll. inguinales superficiales abführt, und zweitens über das tiefe Netz, welches die Lymphe letztlich in die Nll. inguinales profundi schickt.