Gitarre: Improvisation - mit Am G F E

Aus Wikibooks


Improvisation - mit Am G F E[Bearbeiten]

Die Begleitung über die Akkorde Am und G haben wir ja schon kennen gelernt. Diese ergänzen wir noch durch den F-Dur-Akkord. Also spiele ein paarmal folgende Akkordfolge

Am G F G

Die Improvisation der ersten Hälfte haben wir ja schon.

Weiter geht es mit F-Dur

Intervalle Notennamen Fingersatz
 3 ||<4>|---|-5-|
 7 ||(1)|---|-2-|
 5 ||---|(6)|---|
   ||---|---|---|
   ||---|---|---|
   ||<4>|---|---|
 E ||<F>|---|-G-|
 H ||(C)|---|-D-|
 G ||---|(A)|---|
   ||---|---|---|
   ||---|---|---|
   ||<F>|---|---|
 0 ||-M-|---|-K-|
 0 ||-M-|---|-K-|
 0 ||---|-R-|---|
   ||---|---|---|
   ||---|---|---|
   ||-Z-|---|---|
 (…) = Akkordtöne vom F-Dur-Akkord
 <…> = Grundton vom F-Dur-Akkord

Der Fingersatz ist hier ein wenig schwerer:

  • Zeigefinger bleibt den ganzen F-Dur Akkord über auf dem Basston <F> = <4>, also im ersten Bund der tiefen E-Saite.
  • also muss jetzt der Mittelfinger die Töne im ersten Bund übernehmen.
  • Dafür muss der Ringfinger das (A) = (6) im zweiten Bund übernehmen.
  • Der kleine Finger sollte sich durch den G-Dur-Akkord, schon langsam an seine Position im dritten Bund gewöhnt haben.
  • für die Improvisation selbst gilt ansonsten das gleiche wie in der vorhergehenden Lektion.

Improvisation über die andalusische Akkordprogression[Bearbeiten]

Für die andalusische (spanische) Akkordprogression fügen wir unserer Akkordfolge noch ein E hinzu.

Am G F E

E-Dur bereitet leichtes Kopfzerbrechen. Warum?

Theorie

Bei Stücken, die mit den Tönen der C-Dur Tonleiter begleitet werden, erwartet man die Akkorde

  • F- C- G-Dur und D- A- E-Moll
  • aber kein E-Dur.

In der C-Dur-Tonleiter übernimmt der G-Dur-Akkord meist die Aufgabe wieder zurück zum Grundakkord (der Tonika) C-Dur zu leiten. G-Dur ist in der C-Dur-Tonleiter die Dominante. Mitunter spielt man ihn auch als G7.

Merke
Die Dominante drängt meist zur Tonika


Nun ist unsere kleine Improvisation aber nicht in C-Dur sondern in A-Moll. Wie wir schon gelernt haben sollten eigentlich die gleichen Töne vorkommen, was ja auch bis jetzt der Fall war.

Wenn wir nun unsere Akkordfolge mit E-Moll abschließen würden, dann klingt das nicht unbedingt verkehrt aber irgendwie lasch. Um eine Akkordfolge nach A-Moll aufzulösen ist E-Moll ein wenig zu schwach auf der Brust.

Spiele mal die Akkordfolge Am Dm Em Am nach.

Also plustert sich Em etwas auf und tut so, als wäre es für einen kurzen Moment in der A-Dur-Tonleiter (und nicht in A-Moll). Als E-Dur bzw. E7 kann der Akkord mehr Spannung aufbauen, um nach A-Moll weiterzuleiten.

Spiele mal die Akkordfolge Am Dm E Am nach

Vergleiche noch einmal selbst die beiden zuletzt genannten Akkordfolgen, und du hörst selbst, wovon hier die Rede ist.

E-Dur klaut sich ein paar Töne aus der A-Dur-Tonleiter. (E7 drängt meist nach A-Dur!) Für einen Takt lang (also solange E-Dur erklingt) wird also kein einfaches (natürliches) Moll gespielt, bei der man nur das Tonmaterial der C-Dur-Tonleiter verwendet. Die Am-Tonleiter wird mit ein paar Tönen der A-Dur-Tonleiter angereichert. Man nennt die so neu entstandene A-Moll-Tonleiter dann nicht mehr "reines Moll", sondern "harmonisches Moll" (wenn nur das G# aus der A-Dur-Tonleiter ausgeliehen wird) oder "melodisches Moll" (wenn auch noch das F# aus der A-Dur-Tonleiter ausgeliehen wird).

Wie improvisiert man jetzt hier über den E-Dur- bzw. E7-Akkord?[Bearbeiten]

Intervalle Notennamen Fingersatz
(3)||----|-4#|---|(5#)| 
(7)||-1--|---|(2)|----|
   ||(5#)|-6-|---|----|
   ||----|---|---|----|
   ||----|---|---|----|
<E>||----|---|---|----|
<E>||----|-F#|---|(G#)|
 H ||-C--|---|-D-|----|
   ||(G#)|-A-|---|----|
   ||----|---|---|----|
   ||----|---|---|----|
<E>||----|---|---|----|
 0 ||---|-M-|---|-K-|
 0 ||-Z-|---|-R-|---|
 0 ||-Z-|-M-|---|---|
   ||---|---|---|---|
   ||---|---|---|---|
 0 ||---|---|---|---|
 (…) = Akkordtöne vom E-Dur-Akkord
 <…> = Grundton vom E-Dur-Akkord
 
  • Diesmal ist der Basston einfach nur die leere E-Saite.
  • Statt dem G wird das G# gespielt. Das erste G# auf der G-Saite findet man recht leicht, denn es ist der Ton, den man auch beim E-Dur-Akkord mit greift.
  • Bei den unteren beiden Saiten hilft vielleicht die Erweiterung unserer Eselsbrücke mit dem "Haus". Der Boden, des "Hauses" ist beim E-Dur-Akkord einfach um einen Bund nach rechts verrutscht.

Es bleibt dir überlassen, ob du beim Fingersatz den Standardfingersatz verwendest:

Z = 1, M = 2, R = 3, K = 4

oder ob du mit dem Fingersatz unten bei der E-Saite um einen Bund weiter nach rechts rückst, um zusätzlich noch das hohe A zu erreichen. Wenn du magst, kannst du auch für die untere E-Saite auch mit dem Fingersatz noch weiter rücken, um noch das hohe A zu erwischen.

Fingersatz
 0 ||---|-Z-|---|-R-|-K-|
 0 ||-Z-|---|-M-|---|---|
 0 ||-G#|-M-|---|---|---|
   ||---|---|---|---|---|
   ||---|---|---|---|---|
 0 ||---|---|---|---|---|
Z = 2, R = 4, K = 5 (Ton = A; Intervall = 6 )

Wundere dich nicht, wenn dir das Übungsstück ein wenig Spanisch vorkommt.

Wende die Improvisation doch mal bei folgenden Liedern an: