Adventskalender 2009: Türchen 10

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Symptome der Schweinegrippe Kopfschmerzen, Lethargie, Fieber, Laufende Nase, Heiserkeit, Husten,Auswurf,Muskel und Gelenkschmerzen, Übelkeit und Erbrechen

Wird Ihnen die Vorweihnachtszeit durch eine Grippe, einen grippalen Infekt oder vielleicht auch nur durch einen Schnupfen verleidet ?

Dann probieren Sie einmal folgende Empfehlungen und spätestens bis zum 24. sind Sie die lästigen Viren wieder los.

Nichtmedikamentöse Maßnahmen bei akutem Atemwegsinfekt[Bearbeiten]

Es gibt eine Reihe von nicht medikamentösen Maßnahmen, die ein Patient mit einem Atemwegsinfekt als angenehm empfindet und die wahrscheinlich hilfreich sind.

Kühle, feuchte und frische Luft[Bearbeiten]

Da eine Entzündung der Atemwege vorliegt, wird kühle, feuchte und frische Luft als lindernd empfunden. Meistens schläft der Patient warm eingepackt bei offenem Fenster am besten. Es sei denn, es herrscht sehr kalte trockene Winterluft unter −10 Grad Celsius. Trockene, warme Luft wird als unangenehm betrachtet und gemieden. Zugluft wir als unangenehm empfunden. Die Empfindlichkeit gegenüber Luftschadstoffen wie beispielsweise Zigarettenrauch ist erhöht.

Stichwort
Schlafen bei offenem Fenster - Auf einen Sonnenbrand hält man auch keinen Heißlüfter

Anpassung der Temperaturregulation[Bearbeiten]

Im Rahmen des Infektes herrscht ein Durcheinander der Temperaturregulation im Körper. Man kann gleichzeitig an den Füßen frieren und am Kopf schwitzen. Die Schwitzneigung ist generell verstärkt. Bereits bei geringer Anstrengung kommt man vermehrt ins Schwitzen, um kurz danach wieder zu frieren, da man mit verschwitzter Kleidung schnell friert. So muss man ständig in Sachen Temperaturregulation nachhelfen: Ist der Körper zu warm und verschwitzt, sollte man ihn kalt abwaschen und wieder trockene Kleidung anziehen. Friert man, dann sollte man sich warm anziehen, sich bewegen oder ins Bett legen, um die Körpertemperatur wieder anzuheben.

Stichwort
Immer gegen die Berg-und Talbahn der Körpertemperatur ankämpfen.

Kaltwasseranwendungen (Kneippsche Güsse)[Bearbeiten]

Kurzfristig Kaltwasseranwendungen wie Arm-, Bein- oder Oberkörpergüsse führen zu einer Aktivierung des Leistungsnervs ( Sympathikus ), damit zu einer Abschwellung der Nasenhöhlen und Bronchien und werden meistens als angenehm und krankheitsverkürzend empfunden. Vorsicht ist geboten bei ansteigendem Fieber und bei bereits vorhandenen kalten Füssen oder Händen. Hier sollte man sich vor den kalten Güssen erst wieder komplett aufwärmen.

Stichwort
Ein kurzer Kältereiz ist gut, lange Kälte ist schlecht.

Allzu lange Bettruhe ist zu vermeiden[Bearbeiten]

Da man bei leichter Körperaktivität die Bronchien und Nasenhöhlen erweitert, besser Luft bekommt und besser abhustet, ist ein gemütlicher Spaziergang im Wald 2–3 mal täglich von etwa 30–60 Minuten Dauer wahrscheinlich besser als eine dauernde Bettruhe. Allerdings sollte dazu kein hohes Fieber vorliegen und der Kreislauf sollte nicht instabil sein. Man darf dabei nicht frieren, sondern muß warm angezogen sein.


Ausreichend Trinken[Bearbeiten]

Genügend Flüssigkeit erleichtert es, zähen Schleim abzuhusten. Zudem benötigt man bei erhöhter Temperatur und Fieber mehr Flüssigkeit. Als Faustformel kann man sagen, dass man für jedes Grad über 37°c einen halben bis einen Liter mehr Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen soll. Bei einer Apetittlosigkeit können gesüßte Fruchtsäfte oder Kakao auch den Kalorienbedarf decken. Aber auch Jogurt, Suppen, Pudding u.a.m. erfüllen ihren Zweck.

Empfehlung
- viel Trinken (2 Liter; am besten Wasser mit angenehmer Temperatur)

Nahrungsmittel, die im Rachen nicht reizen[Bearbeiten]

Da bei einem Atemwegsinfekt meistens auch der Rachen mit entzündet ist, werden flüssige Nahrungsmittel wie Wasser und Milch, Apfelbrei und Joghurt als angenehm, hingegen bröselige, trockene oder auch salzige Nahrungsmittel als unangenehm empfunden. Jedes Verschlucken von Nahrungsmitteln in die Luftwege löst einen sehr unangenehmen Hustenanfall aus und sollte vermieden werden.

Empfehlung
- Rachen mit Sahne ölen

Unspezifische medikamentöse Maßnahmen[Bearbeiten]

  • Schmerzmittel gegen Rachen-, Thorax-, Glieder oder Kopfschmerzen
    • Novalgin 3 * 500 g oder 3 * 20 Tropfen
    •  Ibuprofen
    • Perfalgan iv
  • Temperatursenkung bei Fieber > 39
    • Kühlung des Körpers
    • Metamizol
    • Paracetamol
  • leichte Sedierung am Abend
    • ein Likör am Abend
    • Oxazepam 5 - 10 mg abends

Wann muß ich ins Krankenhaus[Bearbeiten]

  • Temp > 39 , anhaltender Schüttelfrost
  • Benommenheit, Eintrübung
  • Schwere Luftnot, Bluthusten
  • sonstige stark beängstigende, bedrohliche Umstände

Was bringt nichts ?[Bearbeiten]

(Meinung eines alten Bronchitikers)

Schleimlöser[Bearbeiten]

Für Schleimlöser wie  Acetylcystein (Fluimucil),  Ambroxol etc. wird viel Reklame gemacht, der Wirksamkeitsnachweis ist nicht überzeugend. Ätherische Öle wie Myrtol (Gelomyrtol) sind wahrscheinlich wirkungsvoller. Am besten bekommt man den Schleim los, wenn man sich etwas an der frischen Luft bewegt.

Hustensaft[Bearbeiten]

Hustenreizstillende Mittel sollten nur bei einem tockenen unproduktiven Reizhusten angewandt werden, nicht jedoch, wenn zäher Schleim in den Bronchen festsitzt. Jedoch Zubereitungen aus Schleimstoffhaltigen Heilpflanzen wie Eibischwurzel, Lindenblüten, Malvenblüten, Thymian, Spitzwegerichkraut, Wollblumen und Isländisches Moos können sich lindernd auf den Hustenreiz auswirken, ohne den Hustenreflex ganz zu unterdrücken. Es gibt diese Heilkräuter oft als Teemischungen für Bronchalerkrankungen. Ebenfalls sind isländische Moos-Pastillen wirkungsvolle Hustenbonbons, die auch von Sängern gerne bei einem gereizten Hals eingesetzt werden. Wenn man einen länger anhaltenden trockenen Reizhusten hat, sollte man den Arzt konsultieren.

Europäische Zistrose[Bearbeiten]

Das Medikament Cystus 052 Infektblocker wird in der Werbung als Durchbruch gegen Erkältungen und grippale Infekte gefeiert. Der Produzent ist ein gewißer Herr Dr Pandalis und seine Gmbh für Urheimsche Medizin . siehe www.urheimsche-medizin.de

Wie üblich bei solchen angeblich bronchialwirksamen Stoffen fehlt ein überzeugender Wirkungsnachweis.

Enzympräparate[Bearbeiten]

Bei Atemwegsinfekten werden gerne antientzündliche Enzympräparate wie Antiflazym oder Wobenzym verabreicht. Für diese Medikamente gibt es keinen Wirkungsnachweis.

UMCKALOABO[Bearbeiten]

Zuviel Werbung, bisher kein Wirknachweis siehe  Pelargonium sidoides-Wurzel-Auszug

Sinupret[Bearbeiten]

Soll vor allem den Nebenhöhlen helfen. Bewiesen ist nichts. Inhaltsstoffe:

  • Eisenkraut, gepulvert 36 mg;
  • Enzianwurzel, gepulvert 12 mg;
  • Gartensauerampferkraut, gepulvert 36 mg;
  • Holunderblüten, gepulvert 36 mg;
  • Schlüsselblumenblüten mit Kelch, gepulvert 36 mg.

Ein Enzianlikör ist wahrscheinlich wirksamer

Wirkungsnachweis bei Erkältung[Bearbeiten]

Erstaunlich ist, daß es kein anerkanntes Verfahren gibt, um die Wirkung von Erkältungsmitteln zu testen. Dabei sind Erkältungen sehr häufig und es wäre schon schön, wirksame Substanzen oder Methoden gegen eine Erkältung in der Hand zu haben.

Wie kann ein Wirknachweis aussehen ?

Man läßt Patienten, die eine Erkältung haben, jeden Erkrankungstag mit einer Ziffer für ihren Erkrankungsgrad bewerten.

  • 0 = keine Erkältung
  • 1 = kaum Beschwerden
  • 2 - 8 zunehmende Beschwerden
  • 9 = sehr starke Beschwerden, hohes Fieber, starke Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen etc

Die Tageswerte summiert man für eine Erkältung auf, bis die Erkältung wieder vorbei ist.

Dann vergleicht man 100 Patienten mit Therapie doppelblind mit 100 Patienten ohne Therapie.

Eine wirksame Therapie sollte die durchschnittliche Summe der Krankheitspunkte um mindestens 20 - 30 % senken, dann kann man von einer wirksamen Behandlung sprechen. Bisher ist mit so einem einfachen Ansatz noch kein Medikament geprüft worden.

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