Allgemeine Meteorologie: Einführung

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Was ist Meteorologie?[Bearbeiten]

Im allgemeinen ist es bekannt, dass sich die die Meteorologie mit dem Wetter beschäftigt. Bevor wir aber den Begriff der Meteorologie etwas "wissenschaftlicher" definieren, sollten wir uns überlegen, was das Wetter überhaupt ist und wie es entsteht?

Unter Wetter verstehen wir den momentanen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort. Wetter bedeutet für uns, wie warm oder kalt ist es, ob die Sonne vom blauen Himmel scheint, ob Wolken am Himmel vorhanden sind, wie stark der Wind weht oder ob es sogar regnet, schneit oder hagelt. Außerdem gehören eine gewisse Zahl von meteorologischen Parametern dazu, die man messen kann, z.B. Temperatur, Luftdruck, Windrichtung und -geschwindigkeit, Luftfeuchte, Niederschlag usw.

Etwas "wissenschaftlichere" Betrachtung der Meteorologie[Bearbeiten]

Die Meteorologie[1] ist die Lehre von den physikalischen Erscheinungen und Vorgängen in der Atmosphäre der Erde. Sie ist ein Teilgebiet der Physik und steht innerhalb der Geowissenschaften (Wissenschaften der Erde) neben der Geophysik (Physik der festen Erde) und der Ozeanografie (Physik der Meere). Im weitesten Sinne befasst sich die Meteorologie mit den Vorgängen der gesamten Atmosphäre und ihrem Austausch zwischen der Erd- und Wasseroberfläche und des Weltraums. Im engeren Sinne aber beschäftigt sich die Meteorologie hauptsächlich mit der untersten Schicht der Atmosphäre, weil sich dort das eigentliche Wetter abspielt.

Die Meteorologie kann in verschiedene Fachgebiete und Anwendungsbereiche eingeteilt werden. So kann man die Meteorologie in die Gebiete:

  • allgemeine Meteorologie
  • synoptische Meteorologie
  • angewandte Meteorologie
  • theoretische Meteorologie
  • experimentelle Meteorologie
  • (Klimatologie)

unterteilen.

Die allgemeine Meteorologie, die in diesem Wikibook behandelt wird, bildet die grundlegende Basis für die Anwendungsgebiete in der Meteorologie.

Die synoptische Meteorologie befasst sich mit der räumlichen Struktur und den zeitlichen Änderungen von meteorologischen Phänomenen auf der Grundlage von Kartendarstellungen gleichzeitig angestellter Wetterbeobachtungen und numerischer Berechnungen von Wettermodellen. Das Ziel ist es, daraus eine Aussage über zukünftige Entwicklungen (Wettervorhersage) zu treffen.

Unter der angewandten Meteorologie fasst man anwendungsbezogene Spezialgebiete zusammen. Dazu zählen z.B. Agrarmeteorologie und Medizinmeteorologie, aber auch Satelliten- oder Radarmeteorologie.

Die theoretische Meteorologie versucht die Zusammenhänge und Vorgänge in der Atmosphäre aufgrund mathematisch-physikalischer Gleichungen zu erfassen. Ein sehr wichtiges Tätigkeitsfeld der theoretischen Meteorologie ist die numerische Wettervorhersage, die in den letzten Jahrzehnten zu einer geradezu revolutionären Entwicklung auf dem Gebiet der Wettervorhersage geführt hat.

Die experimentelle Meteorologie (oder auch instrumentelle Meteorologie) beschäftigt sich mit der Entwicklung, der Theorie und dem Einsatz von Messgeräten und Messverfahren sowie mit der Durchführung experimenteller Messvorhaben.

Die Klimatologie ist die Lehre vom Klima und dessen Veränderungen. Klima ist die Gesamtheit der Wettererscheinungen, die den mittleren, langjährigen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort bzw. Gebiet beschreiben. Historisch gesehen ist die Klimatologie ein Teilgebiet der Meteorologie, weil die Meteorologie die Basisdaten, wie z.B. langjährige Messreihen von Temperatur, Luftdruck, Niederschlag u.a. für die Klimatologie liefert. Allerdings hat sich die Klimatologie aufgrund der derzeitigen Diskussion um den Klimawandel zu einem eigenständigen interdisziplinären Wissenschaftszweig entwickelt, der versucht, die komplexen Zusammenhänge des Klimas zwischen den verschiedenen "Sphären", z.B. Atmosphäre, Hydroshäre, Lithosphäre, Biosphäre zu erfassen. Insofern kann man mittlerweile von einer eigenen Wissenschaft sprechen und ist daher in der Aufzählung in Klammern gesetzt.



  1. Das Wort Meteorologie stammt aus dem Griechischen und leitet sich aus meteoros = "schwebend, in der Luft" und logos = "Lehre" ab.