Allgemeine und Anorganische Chemie/ Chemische Bindungen/ Ionenbindung

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Das Modell der Ionenbindung basiert auf dem Idealbild einer rein elektrostatischen Wechselwirkung zwischen entgegen gesetzt geladenen Ionen: Das eine Element gibt seine Valenzelektronen vollständig an das andere ab. Es entstehen Anionen und Kationen, die sich gegenseitig anziehen. Tatsächlich definiert man das Vorliegen einer Ionenbindung bei einer Elektronegativitätsdifferenz (ΔEN) von mehr als 1,8 zwischen den beteiligten Elementen, wohl wissend, dass diese Grenze relativ willkürlich und der Übergang von der homopolaren Atombindung (siehe Atombindung) zur heteropolaren Ionenbindung fließend ist.

Grob gesagt, beim Blick auf das Periodensystem, können wir uns merken, dass Elemente, die dort links zu finden sind (Alkali- und Erdalkalimetalle), sehr niedrige Elektronegativitäten aufweisen, während Elemente rechts im Periodensystem (Chalkogene und Halogene) sehr hohe Elektronegativitätswerte besitzen, folglich Verbindungen von Elementen dieser Gruppen ionische Verbindungen sein müssen. Doch Vorsicht: Selbst bei Natriumchlorid, dem vielfach angeführten Paradebeispiel einer durch Ionenbindung zu Stande gekommenen Verbindung, liegt deren Anteil an den bindenen Wechselwirkungen bei 73 %.

Gibt es denn die 100 %ige, rein auf elektrostatischen Wechselwirkungen beruhende Verbindung? Nein. Selbst bei extremsten Elektronegativitätsunterschieden ist ein kovalenter Bindungsanteil bestimmbar.

Das Coulombsche Gesetz[Bearbeiten]