Anorganische Chemie für Schüler/ Redoxreaktionen als Elektronenübergänge
Einleitung
In Kapitel Metalle und Redoxreaktionen & Energiediagramm hast du Redoxreaktionen als Sauerstoffaustauschreaktion kennen gelernt. Das ist ein gutes Konzept, um viele chemische Reaktionen zu verstehen. Allerdings benötigen wir für einige komplexere Reaktionen ein erweitertes Konzept.
Als gutes Hilfsmittel haben sich dabei die Oxidationszahlen erwiesen. Sie sind den Wertigkeiten ähnlich und helfen chemische Vorgänge besser zu erkennen. Oft wird erst durch die Bestimmung der Oxidationszahlen einzelner Atome klar, welche chemische Reaktion abläuft. Regeln findest Du im Folgenden.
Zusatzinformationen:
Die Oxidationszahl- eine nützliche Hilfszahl
- Oxidationszahlen werden über den Elementsymbolen als römische Ziffer notiert.
- Elemente haben stets die Oxidationszahl 0, z.B.:
- Sauerstoff besitzt in Verbindungen die Oxidationszahl -II, z.B.:
- Wasserstoff besitzt in Verbindungen die Oxidationszahl +I, z.B.:
- Atome, die Wasserstoff ersetzen erhalten positive Vorzeichen, z.B.:
- Atome, die Wasserstoff binden erhalten negative Vorzeichen, z.B.:
- Der Betrag der Oxidationszahl ergibt sich aus der Zahl der ersetzten bzw. gebundenen Wasserstoffatome.
- Die Summen der Oxidationszahl in Molekülen bzw. Verbindungen ergibt immer 0.
- Die Oxidationszahl der Elemente der ersten 3 Hauptgruppen in Verbindungen (!) ist immer positiv und entspricht der Hauptgruppennummer, z.B.:
- Bei Ionen entspricht die Oxidationszahl der Ionenladung. Somit haben auch Säurereste die der Ladung entsprechende Oxidationszahl, z.B.:
Aufgaben:
- Bestimme alle Oxidationszahlen:
- H2O, MgO, Al2O3, NaCl, N2, NaOH, NH3, SO2, CaO, H2S, SO3, K2O, Na2CO3 , N2O3 , BaO2 , Cl2O4, K2SnO3, H2N2O2, CaB2O4, Cr2O42-, Cr2O72-, AsO43-, MnO4-, HOBr, HBrO2, HBrO3, HBrO4, SCl2, PCl3, BCl3, SnH4, SbCl5, SeF6
Säurereste und Oxidationszahlen
- Die Säure HCl hat den Säurerest Cl- (Chlorid) ; Oxidationszahl ist -I
- Die Säure H2SO4 hat den Säurerest SO4 2- (Sulfat) ; Oxidationszahl ist -II
- Die Säure H3PO4 hat den Säurerest PO4 3- (Phosphat) ; Oxidationszahl ist -III
Aufgaben
Bestimme alle Oxidationszahlen
Cu, NH4Cl, HBr, KBrO3, H2O, NaCl, H3PO4, Mg, I2, C6H12O6, CO2, HClO4, Al2(SO4)3, H2SO4, BaCl2, AgCl, AgNO3, AlCl3, CaCO3, CaCl2, Br2, Fe2O3, FeCl3, KHSO4, SO2, N2, NaNO3, NH3, KI, HCl
Bestimmung von Oxidationszahlen anhand der Strukturformel
Als Beispiel soll die Phosphorsäure (H3PO4) dienen:
- Zunächst wird die Lewis-Formel aufgezeichnet.
- Anschließend werden die Elektronen den Atomen nach der Elektronegativität zugeordnet
- Ausgehend von den Valenzelektronen kann man dann die Oxidationszahl berechnen. Beispiel: Sauerstoff besitzt normalerweise 6 Valenzelektronen (VI. Hauptgruppe). Auf Grund der höheren Elektronegativität des Sauerstoffs sind die Bindungselektronen zwischen dem Sauerstoff und dem Wasserstoff (oder dem Phosphor) dem Sauerstoff zuzuordnen. In der Bilanz erhält der Sauerstoff dadurch zusätzlich zu den 6 vorhandenen zwei weitere Elektronen. Daher ist die Oxidationszahl −II. Der Phosphor steht in der V. Hauptgruppe, hat also normalerweise 5 Valenzelektronen. Da diese alle dem Sauerstoff zugeordnet werden, „fehlen“ ihm fünf Elektronen und er erhält die Oxidationszahl +V.
Oxidation und Reduktion (=Elektronenübertragungsreaktionen)
Verbrennungen mit Sauerstoff
Versuchsbeschreibung |
Beobachtung |
Schlussfolgerung |
1. Entzünden von Fe-Wolle |
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→ Verbrennung von Fe → exotherme Reaktion →Definition ein neuer Stoff ist entstanden |
2. Verbrennung von Fe-Wolle in reinem Sauerstoff |
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Sauerstoff ist d. Reaktionspartner |
3. Entzünden von Al-Pulver |
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Al verbrennt mit Sauerstoff |
Die Vereinigung eines Elementes mit Sauerstoff nennt man Oxidation. Das Element wird dabei oxidiert, Sauerstoff ist das Oxidationsmittel. Verbrennungen sind ein Spezialfall der Oxidation, bei der Licht und Wärme freiwerden.
Die Umkehrung der Oxidation wird Reduktion genannt. Sie ist die Abgabe von Sauerstoff"Verbrennungen" ohne Sauerstoff
Versuchsbeschreibung |
Beobachtung |
Schlussfolgerung | |||||||
1. Reaktion von Al in Br2 |
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exotherme Reaktion ein neuer Stoff ist entstanden
|
Stellt man nun die beiden letzten Reaktionen gegenüber, so sieht man, dass sie recht ähnlich sind. Es entstehen weiße Produkte unter Flammenerscheinung. Ist die zweite Reaktion dann etwa keine Redoxreaktion?
4 Al | + | 3 O2 | 2 Al2O3 | + | E |
2 Al | + | 3 Br2 | 2 AlBr3 | + | E |
Eine Gemeinsamkeit beider Reaktionen ist das Aluminium. Betrachtet man nun die Valenzelektronen (=Außenelektronen) genauer, so sieht man, dass Al 3 Außenelektronen hat.
In beiden Salzen hat Al eine dreifach positive Ionenladung.
Gemeinsamkeit: | Oxidation: Al Al3+ + 3 e- |
Reduktion | = Elektronenaufnahme | Oxidationsmittel | = Stoff der aufnimmt |
Oxidation | = Elektronenabgabe | Reduktionsmittel | = Stoff der abgibt |
Bei Redoxreaktionen werden Elektronen von einem Teilchen auf ein anderes übertragen.
Redoxreaktionen sind also Elektronenübertragungsreaktionen.Schritte zum Erstellen der Reaktionsgleichungen
Die folgenden Schritte sollen für Dich ein Rezept darstellen, nach dem Du vorgehen sollst, wenn Du in Zukunft Reaktionsgleichungen für Redoxreaktionen aufstellst. Bei den einfachen Aufgaben auf diesem Zettel kannst Du den Schritt 5 & 6 noch überspringen.
Eine kleine Warnung für alle Schnellrechner:
Überspringst Du später einen Schritt, wird das Ergebnis in der Regel falsch sein!
- Unvollständige Gleichung aus dem Experiment aufstellen (Ausgangsstoffe ?? Produkten)
- Oxidationszahlen ermitteln
- Teilgleichungen aufstellen
- Anzahl der jeweils aufgenommenen oder abgegebenen e- ermitteln
- Ladungsausgleich:
- in alkalischer Lösung mit (OH)− (=Hydroxidionen)
- in saurer Lösung durch (H3O)+ (=Hydroniumionen)
- Stoffbilanz mit Wasser
- Elektronenanzahl der Teilgleichungen untereinander durch Multiplikation ausgleichen
- Teilgleichungen "addieren" und so die Gesamtgleichung aufstellen. Fast fertig!
- Überlegen, ob Energie benötigt oder freigesetzt wird
- Überprüfung der Gleichung durch Probe (Dazu zählt man wie oft jedes Element und jede Ladung auf beiden Seiten vorkommt - die Zahlen müssen immer gleich sein!)
Tipps (die Du eigentlich schon aus den letzten Kapiteln kennst):
- Nur Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und die Elemente der 7. HG kommen als zweiatomiges Element vor: H2, N2, O2, F2, Cl2, Br2, I2 (es gibt also niemals Fe2 oder Al4 als Element!)
- Überlege Dir immer gut, ob die Formel, die Du erstellt hast, überhaupt logisch ist und sie Dir bekannt vorkommt. Ein einfaches Zusammenzählen aller Atome ist nämlich nur sehr selten die richtige Lösung: z.B. verbrennt CH4 + O2 nicht zu CH4O2, sondern zu CO2 + H2O (Kohlenstoffdioxid und Wasser!)
Hinweis: Wenn Du noch nicht soweit bist, komplette Reaktionsgleichungen aufzustellen, dann ist das noch nicht sooo schlimm - schlimm wird es, wenn Du aufgibst ;-)
In dem Fall zumindest alle Oxidationszahlen zuordnen und die Teilgleichungen der Elemente aufstellen, bei denen sich die Oxidationszahlen ändern. (also soweit machen, wie es geht!)
Aufgaben
Erstelle die Reaktionsgleichungen der folgenden Reaktionen und entscheide, ob es Redoxreaktionen sind. Bedenke: Redoxreaktionen liegen vor, wenn sich die Oxidationszahlen von Atomen ändern.
- Verbrennung von Fe zu Fe2O3
- Vereinigung von Aluminium mit Fluor zum Salz
- Verbrennung von Methan (CH4)
- Mg reagiert mit Brom [Br2] zum entsprechenden Bromid
- Bildung von P4O10 aus den Elementen
Zusatzinformationen:
Weitere Beispiele für Redoxreaktionen
Redoxreaktionen mit Elementen:
Als Schülerversuche Magnesium mit Schwefel und Magnesium mit Sauerstoff umsetzen:
2 Mg | + | O2 | 2 MgO | + | E |
Mg | + | Br2 | MgBr2 | + | E |
Mg | + | S | MgS | + | E |
Schlussfolgerung
Das Mg-Atom reagiert bei Redoxreaktionen zum zweifach positiv geladenen Mg2+- Ion
- Oxidation:
aus O2, Br2 und S entstehen negativ geladene Anionen.
- Reduktion:
- Reduktion:
- Reduktion:
Redoxverhalten der Halogene
- Cl2-Wasser + Hexan Hexan färbt sich gelb
- Br2-Wasser + Hexan Hexan färbt sich braun
- I2-Wasser + Hexan Hexan färbt sich violett
Redoxverhalten von Wasserstoffperoxid
Versuchsbeschreibung |
Beobachtung |
Schlussfolgerung |
H2O2 mit Kartoffel |
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Grobe Idee in Worten: Wasserstoffperoxid Sauerstoff
Reduktion:
Oxidation:
Redoxreaktion:
Redoxreaktion von Kohlenstoff mit Schwefel
Versuchsbeschreibung |
Beobachtung |
Schlussfolgerung |
Kohlenstoff in konzentrierter Schwefelsäure kochen |
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Grobe Idee in Worten: Kohlenststoff + Schwefelsäure Schwefeldioxid
Tipp zum Lösen der Gleichungen: Säuren in Reaktionsgleichungen zu Ionen dissoziieren!
Vereinfachte Redoxgleichung ohne Säure und Wasser
vollständige Redoxreaktion
Hausaufgabe: Kupfer + Salpetersäure Kupferoxid + Stickstoffdioxid
Eine Kupfermünze reagiert mit Salpetersäure heftig unter Bildung des giftigen Stickstoffdioxids. Stelle die Reaktionsgleichung auf:
- Ausgangsstoffe, Endstoffe: Cu + HNO3 NO2 + CuO
- Oxidationszahlen bestimmen
- Teilgleichungen aufstellen
- Oxidation: Cu CuO
- Reduktion: HNO3 NO2
- Elektronenanzahl der jeweils aufgenommenen oder abgegebenen e- ermitteln
- Oxidation: Cu CuO + 2 e-
- Reduktion: HNO3 + e- NO2
- Ladungssumme ausgleichen
- Cu CuO + 2 H3O+ 2 e-
- HNO3 + H3O+ + e- NO2
- Stoffbilanz mit Wasser
- Cu + 3 H2O CuO + 2 H3O+ 2 e-
- HNO3 + H3O+ + e- NO2 + 2 H2O
- . Elektronenzahlen der Teilgleichungen untereinander ausgleichen (Reduktion mal 2)
- Cu + 3 H2O CuO + 2 H3O+ 2 e-
- 2 HNO3 + 2 H3O+ + 2e- 2 NO2 + 4 H2O
- Teilgleichungen addieren
- Cu + 2 HNO3 CuO + 2 NO2 + H2O
- Überlegen, ob Energie benötigt oder freigesetzt wird
- Cu + 2HNO3 CuO + 2NO2 + H2O + E
- Probe
- Cu: 1/1
- H: 2/2
- O: 6/6
- N: 2/2
Reduktion von Kaliumdichromat
Versuchsbeschreibung |
Beobachtung |
Schlussfolgerung |
Cr2O72- + Fe2+ |
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es ist Cr3+ entstanden |
- Stelle die Reaktionsgleichung auf
Lösung - Kurzform:
1. | (Cr2O7)2- 2 Cr3+ ; |
Fe 2+ Fe3+ | |
2. | VI -II II III III |
(Cr2O7)2- + Fe2+ Cr 3+ + Fe3+ | |
3. | ox: Fe2+ Fe3+ + e- |
Cr2O72- + 6e- 2 Cr3+ | |
4. | ox: Fe2+ Fe3+ + e- |
Cr2O72- + 6e- 14 H3O+ 2 Cr 3+ | |
5. | ox: Fe2+ Fe3+ + e- |
Cr2O72- + 6e- 14 H3O+ 2 Cr 3+ + 21 H2O | |
6. | ox * 6 |
7. | Cr2O72-+ 6 Fe 2+ 14 H3O+ 2 Cr 3+ + 21 H2O + 6 Fe3+ +E |
Reaktionen mit Manganionen
Mangan ist ein Element, welches in vielen verschiedenen Oxidationsstufen vorkommen kann. Dadurch sind sehr viele Reaktionen möglich. Mit Schwefeltrioxid reagiert es unterschiedlich je nach Säuregrad
Reaktion von Permanganat mit Sulfit:
1. In saurem Milieu: | 2 MnO4- + 5 SO32- + 6 H3O+ | 2 Mn2+ + 5 SO42- + 9 H2O + E |
2. In alkalischem Milieu: | 2 MnO4- + SO32- + 2 OH- | 2 (MnO4)2- + SO42- + H2O + E |
3. In neutraler Lösung: | 2 MnO4- + 3 SO32- + H2O | 2 MnO2 + 3 SO42- + 2 OH- + E |
Erklärungen zu 2: Permanganat (VII) zu Manganat (VI)
ox: | SO32- + 2 OH- | SO42- + H2O + 2e- | |||
red: | MnO4- + e- | MnO42- | |* 2 |
______________________________________________
2 MnO4- + SO32- + 2 OH- 2 MnO42- + SO42- + H2O + E
Damit die Gleichung im Labor möglich ist, müssen die Kationen ergänzt werden, so dass man weiß, welche Salze man verwenden kann
2 KMnO4 + Na2SO3 + 2 KOH 2 K2MnO4 + Na2SO4 + H2O + E
Chlordarstellung aus HCl und Permanganat
2 MnO4- + 16H+ + 10Cl- 2 Mn2+ + 5Cl2 + 8 H2O + E
Die Farben der unterschiedlichen Manganionen
Mn7+ (VII) - z.B. (MnO4)- ist violett
Mn6+ (VI) - z.B. (MnO4)2- ist grün
Mn4+ (IV) - z.B. (MnO2) ist braun (MnO2 = Braunstein)
Mn2+ (II) - z.B. MnO ist farblos
Zusatzinformationen:
Übungsaufgaben Redoxreaktionen
- Formuliere für die angegebenen Reaktionen Teilgleichungen für die Oxidation und Reduktion und die Redoxgleichung für diese Reaktion. Kennzeichne in der Redoxreaktion Reduktionsmittel und Oxidationsmittel.
- a) Aluminium reagiert mit Chlor zu Aluminiumchlorid.
- b) Leitet man Chlorgas in Ammoniakgas ein, so kommt es zur Bildung von Stickstoff und Chlorwasserstoffgas.
- c) Wenn man konzentrierte Schwefelsäure mit Kohlenstoff (C) erhitzt, dann entstehen Schwefeldioxid und ein anderes, farbloses Gas. Wenn man dieses Gas in Calciumhydroxidlösung ("Kalkwasser") leitet, entsteht eine weiße Trübung (Niederschlag).
- d) Schwefelwasserstoff wird in Chlorwasser eingeleitet. Als Reaktionsprodukt entstehen Chloridionen und ein gelber Feststoff.
Verfahre bei den folgenden Aufaben wie oben.
- 2 H2S + SO2 3 S + 2 H2O (Synproportionierung)
- 3 Br2 + 6 OH- 5 Br- + BrO3- + 3H2O (Disproportionierung)
- Reaktion einer Kaliumpermanganatlösung mit Wasserstoffperoxidlösung im alkalischen Medium. Es entstehen Braunstein (MnO2) und Sauerstoff.
- Chlor reagiert mit Natronlauge. Es entstehen Chlorid und Hypochlorit (OCl-)
- Cl2 + 2 NaOH NaCl + NaOCl + H2O (Disproportionierung)
- KMnO4 + Mn(OH)2 MnO2 + KOH + H2O
- Natrium reagiert beim Kontakt mit Wasser zu Natronlauge und Wasserstoff
Oxidation: | 2 Na | 2 Na+ + 2 e- | |
Reduktion: | 2 H2O + 2 e- | 2 OH- + 2 H2 |
2 Na + 2 H2O 2 Na+ + 2 OH- + H2
- Tipp
- Wenn ein Element oder ein Ion oder ein Molekül e- aufnimmt ist das eine Reduktion. Man kann sich das besser merken, wenn man daran denkt, dass das Molekül etwas negatives bekommt und die Oxidationszahl kleiner (reduziert) wird.
- (Bei der Elektrolyse geschieht dies an der Kathode - nur dort!)
- Wenn ein Element oder ein Ion oder ein Molekül e- abgibt ist es eine Oxidation
- (Bei der Elektrolyse geschieht dies an der Anode - nur dort!)
Die Elektrolyse - eine erzwungene Redoxreaktion
V: Zn in I2-Lösung Entfärbung
V: Zersetzung einer ZnI2-Lösung durch elektrischen Strom
Bedeutung von Redoxvorgängen
Beispiele aus der Natur:
Photosynthese: | E + 6 CO2 + 6 H2O | C6H12O6 + 6 O2 | |
Zellatmung: | C6H12O6 + 6 O2 | 6 CO2 + 6 H2O + E | |
Alkoholische Gärung: | C6H12O6 | 2 CO2 + 2 CH3CH2OH + E |
- Beispiele aus der Technik
- Alle Formen der Metallgewinnung aus Erzen
- Korrosionsprozesse (Rosten)
- Stromerzeugung durch Batterien oder Akkumulatoren (z.B. Brennstoffzelle)
Übungsaufgaben
Redoxreaktionen ausgleichen bis der Arzt kommt ;)
- MnO4− + NO2− → Mn2+ + NO3−
- ClO− + CrO22− + OH− → Cl− + CrO42−
- HBrO3 + Bi → HBrO2 + Bi2O3
- Zn(s) + NO3− + → Zn2+ + NH3 + OH−
- Ag + H2SO4 → Ag2SO4 + SO2
- Al + H2SO4 → Al2(SO4)3 + SO2
- Bi + HNO3 → Bi(NO3)3 + NO
- Cr2O72− + H2S → Cr3+ + S + OH−
- Cu + HNO3 → 3 Cu(NO3)2 + NO
- FeSO4 + HIO3 + H2SO4 → I2 + Fe2(SO4)3 + H2O
- MnO2 +Cl− + H+ → H2O + Cl2 + Mn2+
- MnO4− + C2O42− + H3O+ → Mn2+ + CO2
- P + HNO3 + H2O → H3PO4 +NO
- PbO2 + HCl → PbCl2 + Cl2
- SbH3 + OH− → Sb(OH)4− + H2
- Sn + HNO3 → SnO2 + NO2
- SO2 + I2 + OH− → SO3 + 2I−
- SO32− + Sn2+ +H3O+ → SnS2 + Sn4+
Lösungen
- 2 MnO4− + 6 H+ + 5 NO2− → 2 Mn2+ + 3 H2O + 5 NO3−
- 2 ClO− + CrO22− → 2 Cl− + CrO42−
- 3 HBrO3 + 2 Bi → 3 HBrO2 + Bi2O3
- 4 Zn(s) + NO3− + 6 H2O → 4 Zn2+ + NH3 + 9 OH−
- 2 Ag + 2 H2SO4 → Ag2SO4 + SO2 + 2H2O
- 2 Al + 6 H2SO4 → Al2(SO4)3 + 3 SO2 + 6 H2O
- Bi + 4HNO3 → Bi(NO3)3 + 2H2O + NO
- Cr2O72− + 3 H2S + H2O → 2 Cr3+ + 3 S + 8 OH−
- 3 Cu + 8 HNO3 → 3 Cu(NO3)2 + 2 NO + 4 H2O
- 10 FeSO4 + 2 HIO3 + 5 H2SO4 → I2 + 5 Fe2(SO4)3 + 6 H2O
- MnO2 + 2 HCl− + 2 H+ → 2 H2O + Cl2 + Mn2+
- 2 MnO4− + 5 C2O42− + 16 H3O+ → 2 Mn2+ + 10 CO2 + 8 H2O
- 3 P + 5 HNO3 +2 H2O → 3 H3PO4 +5 NO
- PbO2 + 4 HCl → PbCl2 + Cl2 + 2 H2O
- SbH3 + OH− + 3 H2O → Sb(OH)4− + 3 H2
- Sn + 4 HNO3 → SnO2 + 4 NO2 + 2 H2O
- SO2 + I2 + 2 OH− → SO3 - 2 I− + H2O
- 2 SO32− + 6 Sn2+ + 12 H3O+ → SnS2 + 5 Sn4+ + 18 H2O