Badminton: Schläge

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In diesem Kapitel wird auf die unterschiedlichen Schläge eingegangen, die im Badminton existieren und wie diese technisch ausgeführt werden. Um die Schläge erläutern zu können wird zunächst auf die verschiedenen möglichen Griffe eingegangen, die die Grundlage für einen korrekt ausgeführten Schlag bilden. Zusätzlich zu den üblichen Schlägen im Spiel wird gesondert auf die Schläge beim Aufschlag eingegangen.

Die verschiedenen Arten, den Schläger zu halten[Bearbeiten]

Je nachdem, welcher Schlag ausgeführt werden soll, ist eine geeignete Art, den Schläger zu greifen nötig. Während des Spiels wird deshalb immer wieder der Griff verändert. Prinzipiell hält man den Schläger immer im Universalgriff und verändert den Griff nur, um einen Schlag auszuführen (z.B. Rückhand), um nach diesem Schlag wieder in den Universalgriff zu wechseln.

Universalgriff – Vorhandgriff[Bearbeiten]

Der Schläger wird so gehalten, dass die schmale Seite genau zwischen Daumen und Zeigefinger liegt. Die Griffart wird auch "V-Griff" genannt, weil die schmale Schlägerseite genau im vom Daumen und Zeigefinger gebildeten V liegt. Mit diesem Griff werden alle Schläge durchgeführt, die nicht anderen Griffformen zugeordnet sind. Insbesondere die Überkopf-Schläge, wie z.B. Clear oder Drop (nicht aber der Smash) werden mit diesem Griff durchgeführt.

Hammergriff[Bearbeiten]

Beim Hammergriff wird der Schläger wie ein Hammer mittig am Griff gehalten. Im Gegensatz zum Universalgriff bildet hier die Lücke zwischen Daumen und Zeigefinger kein "V". Der Daumen liegt auf dem Zeigefinger auf. Der Hammergriff wird für den Smash verwendet.

Daumengriff – Rückhandgriff[Bearbeiten]

Bei dieser Schlägerhaltung liegt der Daumen auf der breiten Seite des Schlägergriffes, sodass der Schläger durch ein Lockerlassen/Zufassen eine Bewegung von Rückhand in Schlagrichtung macht. Genutzt wird dieser Griff vorallem beim Spiel am Netz, da dadurch schnell Schlagkraft aufgebracht werden kann. Weiterhin ist dieser Griff häufig bei Drive-Bällen zu sehen.

Rushgriff[Bearbeiten]

Beim Töten am Netz und beim Drive vor dem Körper wird der Schläger wie eine Bratpfanne gehalten. Die breite Seite des Griffes liegt im durch Daumen und Zeigefinger gebildeten V. Durch eine lockere Haltung des Schlägers und ein Zugreifen im Moment des Schlages kann die Härte verstärkt werden.

Pinzettengriff[Bearbeiten]

Beim Drop an der Netzkante wird häufig der Pinzettengriff angewendet. Der Schläger wird dabei im Wesentlichen von Daumen und Zeigefinger gehalten. Man hat dadurch viel Gefühl beim Spielen des Balles. Durch ein aktives Zugreifen während des Schlages wird statt des Drops ein überraschender Clear gespielt werden.

[[Datei:]]===Griffwechsel===


Griffwechsel im Badminton - Wichtige Basics im Badminton

Ein gutes Schlägerhandling, insbesondere das Umgreifen vom Vorhand- in den Rückhandgriff und umgekehrt, ist sehr wichtig - die folgende Übung verbessert diese Fähigkeit.

Aufschlag[Bearbeiten]

Aufschlagvarianten
Aufschlagvarianten

Kurzer Aufschlag[Bearbeiten]

Mit Vorhand oder Rückhand wird der Ball flach übers Netz kurz hinter die Aufschlagslinie gespielt. Ziel ist es den Gegner zu überraschen oder ihm wenig Möglichkeiten für den Rückschlag anzubieten.

Drive-Aufschlag[Bearbeiten]

Mit Vorhand oder Rückhand wird der Ball flach übers Netz in den hinteren Teil des Feldes gespielt. Ziel ist es am Gegner vorbeizukommen oder ihn zu einem Schlag neben dem Körper zu zwingen. Oft wird der Drive Aufschlag auf der Rückhandseite des Gegners gespielt.

Drive-Aufschlag vom Spielfeldrand[Bearbeiten]

Swip-Aufschlag[Bearbeiten]

Der Aufschlag wird im Doppel angewendet, um einen zu weit vorn stehenden Gegner überraschend zu überspielen.

Hoher Aufschlag[Bearbeiten]

Ziel beim hohen Aufschlag ist es, die Feder so nah an die hintere Grundlinie zu schlagen wie möglich. Die Feder wird hierzu sehr hoch und weit ins gegnerische Feld gespielt, so dass sie am Ende des gegnerischen Felds fast senkrecht herunter fällt. Dadurch zwingt man den Gegner weit in den hinteren Teil des Feldes, wo dieser nur noch sehr schwer Druck aufbauen kann.

Die Ausführung des hohen Aufschlags beginnt in einer "lockeren Jubelposition". Beide Arme zeigen leicht nach oben, die Feder zeigt in die Richtung des Aufschlags, der Schlägerkopf auch, die Schlägerfläche zeigt orthogonal von der Aufschlagsrichtung in Richtung der Brust des Aufschlägers weg, der Schläger wird mit einem Universalgriff oder einem leichten Rush-Griff gehalten (Bild 1). Danach senken sich beide Arme gleichzeigt langsam ab, mit der vorderen Hand wird die Feder in einem leichten Bogen nach vorne geworfen, das Handgelenk der Schlaghand wird vollständig "geöffnet" (der hohe Aufschlag mit der Vorhand ist der einzige Schlag beim Badmiton, bei welchem auch mit dem Handgelenk gearbeitet wird), die Schlaghand bewegt sich mit dem "geöffneten" Handgelenk etwa bis der Schlagarm parallel zu den Beinen des Aufschlägers ist (Bild 2). Danach wird die Feder von unten steil nach oben geschlagen, dabei wird die Feder vor dem Körper von unten nach oben und natürlich regelkonform unterhalb der Taille gespielt (Bild 3).


Der hohe Aufschlag wird nur im Einzel verwendet. Bei Männern in höheren Ligen ist auch im Einzel der hohe Aufschlag nicht ohne Risiko, da offensive Spieler auch von der Grundlinie aus Druck aufbauen und so den Ballwechsel gleich zu Anfang für sich entscheiden oder zumindest zu ihren Gunsten eröffnen können.

Doppel[Bearbeiten]

Gemischtes Doppel[Bearbeiten]

Wie im Doppel sind kurze Aufschläge die am häufigsten gespielten. Geht die Angabe auf die Dame, wird öfter der Swip- oder der Driveaufschlag angewendet, um die Dame vom Netz und den Herren nach vorn zu zwingen.

Schlagarten[Bearbeiten]

Schlagvarianten
Schlagvarianten

Clear[Bearbeiten]

Als Clear bezeichnet man einen Schlag, der so ausgeführt wird, dass er über den gegnerischen Spieler (bzw Spielern im Doppel/Mixed) ins Hinterfeld fliegt.

Angriffsclear[Bearbeiten]

Das ist eine Clear-Variante, die flacher ist als der normale.

Er dient dazu, den Gegenspieler schnell in die hinteren Ecke zu "treiben" um dessen Laufzeit zu verkürzen und somit das Spieltempo zu erhöhen. Mit einem guten Angriffsclear kann auch ein direkter Punkt erzielt werden.

Verteidigungsclear[Bearbeiten]

Das ist ein sehr hoher Clear, der gleichzeitig weit ins Hinterfeld des Gegners gespielt wird.

Ziel des Spielers ist es Zeit zu gewinnen, um wieder in die Zentralposition laufen zu können. Gleichzeitig wird der Gegner ins Hinterfeld gezwungen. Mit einem Verteidigungsclear wird selten ein Punkt erzielt.

Unterhandclear[Bearbeiten]

Drop-Stoppball[Bearbeiten]

Beim Drop wird der Ball möglichst knapp hinter das Netz gespielt mit dem Ziel, den Gegner aus seiner Grundstellung heraus zu bewegen und damit weitere Angriffsschläge vorzubereiten. Dabei ist es möglich, den Ball aus dem Hinterfeld nach unten zu spielen oder direkt am Netz wieder kurz zu beantworten.

Langsamer Drop[Bearbeiten]

Der Langsame Drop wird weicher geschlagen als der Schnelle Drop. Die Flugbahn ist dadurch kurvenförmiger. D.h. er fällt näher hinter dem Netz herunter.

Geschnittener Drop[Bearbeiten]

Bei geschnittenen Drops ähnelt die Schlagbewegung sehr stark einem Smash, hierbei ist jedoch der Schlägerkopf gedreht, damit der Ball beim Schlag angeschnitten wird und so eine andere Richtung bekommt. Damit wird effektiv ein schneller und gefährlicher Cross-Drop gespielt, weil der Gegner eigentlich einen geraden (longline) Ball erwartet.

Schneller Drop[Bearbeiten]

Beim Schnellen Drop kommt es nicht nur darauf an, den Stoppball kurz und flach zu spielen. Vielmehr wird der Ball auch so gespielt, dass er in so kurzer Zeit wie möglich beim Gegner ankommt. Der Ball wird schnell und kurz gespielt. Dabei wird bewusst darauf verzichtet den Ball so kurz wie möglich zu spielen. Seine Flugkurve ist gerader verglichen zum langsamen Drop.

Ziel ist es den Gegner zu überraschen oder den Gegner zeitlich so unter Druck zu setzen, dass er den Ball erst kurz vor den Aufkommen annehmen kann und damit die Anzahl der Möglichkeiten für den Rückschlag verringert wird.

Gewischter Drop[Bearbeiten]

Beim gewischten Drop wird der Schläger parallel zum Netz von rechts nach links bewegt. Die Bewegung ähnelt einer Wischbewegung beim Reinigen einer Fensterscheibe. Hierdurch wird die Rotation des Balls und somit sein Flugverhalten beeinflusst. Das Ergebnis ist ein relativ langsam und instabil fliegender Ball, der kurz hinter dem Netz auf den Boden fällt. Da der Schlag auf der Beeinflussung der Rotation des Balls basiert, muss die Bewegung sowohl beim Rechts- als auch beim Linkshänder von rechts nach links erfolgen.

YongBo-Drop[Bearbeiten]

Der YongBo-Drop sieht von der Schlagbewegung zunächst wie ein Smash aus. Die Schlagbewegung wird dann aber abgebremst und der Ball sollte kurz hinter der Netzkante aufkommen.

Smash[Bearbeiten]

Der Smash ist ein hart geschlagener Schmetterball, dessen Bewegungsausführung ebenfalls der des Überkopf-Clears entspricht. Bei diesem Schlag wird der Schläger bis zum Balltreffpunkt maximal beschleunigt, um eine hohe Fluggeschwindigkeit zu erzielen

Töten am Netz[Bearbeiten]

Ziel ist es, einen zu hoch geratenen Drop des Gegners scharf nach unten zu schlagen. Der Ball soll nach dem Schlag nicht mehr spielbar (= "tot") sein.

Drive[Bearbeiten]

Als Drive bezeichnet man einen straff und flach ins Mittelfeld gespielten Ball. Ziel ist es den Gegner zu überraschen oder an ihm vorbeizuspielen.

Vorhand-Drive Eingeleitet mit einem Ausfallschritt auf die Vorhandseite wird der Ball in Kopfhöhe oder tiefer neben dem Körper geschlagen. Die Flugbahn des Balles sollte flach sein. Der Ball wird scharf in das Mittel- oder Hinterfeld des Gegners geschlagen.

Rückhand-Drive[Bearbeiten]

Eingeleitet mit einem Ausfallschritt auf die Rückhandseite wird der Ball in Kopfhöhe oder tiefer neben dem Körper geschlagen. Der Körper zeigt dabei beinahe mit dem Rücken zum Gegner. Wie beim Vorhanddrive ist die Flugbahn des Balles flach.

Schieben[Bearbeiten]

Finten[Bearbeiten]