Barfußwandern: Barfußwanderführung

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Streckenwahl[Bearbeiten]

Eine Barfußwanderung in der Natur kann, wenn die Voraussetzungen stimmen, ein schönes, unmittelbares und intensives Erlebnis sein. Da heute die markierten Wanderwege oftmals grob geschottert und leider nur selten durchgängig barfuß begehbar sind, muss zuerst eine geeignete Strecke gefunden werden.

Wer Barfußwanderungen führen will, kennt meist schon geeignete Wegabschnitte, die sich sinnvoll kombinieren und ergänzen lassen. Dabei können z.B. Hinweise von wandererfahrenen Zeitgenossen, Wandervereinen oder Fremdenverkehrsbüros hilfreich sein. Auch Wanderkarten können Hinweise auf geeignete unbefestigte Wege geben. Zum Erkunden von Alternativen kann man ein Mountainbike benutzen. Für die Führung sollte man nur Strecken wählen, die man vorher schon vollständig barfuß gegangen ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Weg die Füße der Teilnehmer nicht überfordert.

Ideal ist eine Strecke von ca. 6-10 km Länge, die sich durchgängig zum Barfußgehen eignet. Sand, Wiese, Erde, Waldboden und ggf. Pflastersteine sind -- möglichst im Wechsel -- geeignete Untergründe. Asphalt und feiner Schotter sind auf kurzen Abschnitten tolerabel, während grober Schotter vielleicht noch auf 50m als Mutprobe durchgehen kann. Idealerweise führt der Weg, der auch Höhenunterschiede enthalten darf, durch eine abwechslungsreiche Landschaft, auch durch Wasserläufe und schlammige Stellen.

Eine Barfußwanderung kann relativ unabhängig vom Wetter stattfinden. Bei Temperaturen zwischen 15 und 30 Grad kann gestartet werden. 10:00 Uhr ist eine passende Zeit für den Beginn der Unternehmung. Ein wenig Regen macht nichts, lediglich steilere Wege, etwa im Gebirge, sollte man nicht gehen, wenn der Boden zu glitschig ist.

Ausrüstung[Bearbeiten]

Als Kleidung eignet sich neben wetterangepasster Oberbekleidung eine halblange Hose, die die Waden in Hinblick auf Schlamm- und Wasserstrecken frei lässt. Turnschuhe oder Trekkingsandalen, die bei größeren Unternehmungen zur Sicherheit mitgeführt werden sollten, verschwinden in einer Plastiktüte im Rucksack. Daneben ist Platz für Verpflegung, genug zum Trinken und ein Handtuch.

Mitgeführt werden sollte auch ein Verbandsset, das auch ein Desinfektionsmittel und eine Pinzette enthält, mit der ggf. ein eingetretener Dorn entfernt werden kann. Gegen Zecken und Stechmücken können Schutzmittel auf die Haut aufgebracht werden, auch hier nützt die Pinzette beim Herausdrehen, falls notwendig.

Barfußwandern mit Schulklassen und Kindergruppen[Bearbeiten]

Barfußwandern kann dem etwas aus der Mode gekommenen Wandern mit Schulklassen und Kindergruppen neue Impulse geben. Hierbei ist die Aufmerksamkeit aller Sinne ebenso gefordert wie der soziale Zusammenhalt beim Überwinden kleiner Hindernisse. Ohne Schuhe loszuziehen ist ein harmloses, aber dennoch spannenden Abenteuer, bei dem die Natur ebenso intensiv erlebt wird wie die Kameradschaft.

Schüler der 2. bis 8. Jahrgangsstufe bzw. Sport- und Kindergruppen im Alter von 7-14 Jahren können für Barfußwanderungen begeistert werden. Für die Jüngeren eignet sich eher der Besuch eines Barfußpfads. Ein passender Anlass erleichtert es, den Vorschlag zur Sprache zu bringen, z.B. ein Fußfühlpfad bei einem Schulprojekttag oder Fußgymnastik im Sporttraining.

Die Eltern wird man rechtzeitig informieren und davon überzeugen können, dass es sich um eine gut vorbereitete und umsichtig geführte Aktion ohne Gefahren für die Kinder handelt. Oft kann man auch einige Eltern zum Mitmachen gewinnen. Einige erwachsene Barfußwanderer sind eine gute Unterstützung für die ganze Unternehmung.

Ein attraktives Ziel oder ein Höhepunkt motiviert zum Durchhalten - bei jüngeren Schülern kann das ein schöner Spielplatz oder ein Aussichtspunkt sein, bei Älteren eine interessante Besichtigung, oder eine abenteuerliche Kletterpartie, oder oder ...

Zu Beginn der Wanderung können Fußgymnastikspiele als Einstimmung dienen. Dies hilft, anfängliche Verlegenheit zu überwinden und aktiviert das Bewegungsgefühl der Füße und den sicheren Auftritt vom ersten Schritt an. Auch fördert dies von Anfang an den sozialen Zusammenhalt, der weiterhin auch gefordert ist, damit auch die Langsameren mitkommen und das ein oder andere Hindernis gemeinsam überwinden. Naturerfahrungsspiele aller Art - besonders natürlich das Führen mit verbundenen Augen - und kleine fußzentrierte Wettbewerbe (z.B. Weitwurf mit den Füßen, auf einem Bein hupfen, rückwärts balancieren) ergänzen das Wandererlebnis sinnvoll.