Benutzer:Akinom/ Leitfaden der Kunststofftechnik: Konstruktionslehre: Einführung

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Einführung oder Wieso? Weshalb? Warum?[Bearbeiten]

Die heute auf dem Markt befindlichen Produkte haben im Vergleich zu früheren Zeiten, einen wesentlich höheren Perfektionsgrad. Daraus ergibt sich, dass bereits kleine Unterschiede über den Erfolg oder Misserfolg eines Produktes entscheiden. Damit die Wahrscheinlichkeit des Erfolges eines Produktes größtmöglich ist, muss es mit der größtmöglichen Sorgfalt entwickelt und optimiert werden. Um diesen Anspruch erfüllen zu können, muss der Prozess der Produktentstehung ständig weiterentwickelt und perfektioniert werden. Dieser Prozess umfasst die Teilbereiche der Forschung, der Konstruktion und der Fertigung.

Koller
„Die Beschreibung des Konstruktionsprozesses durch Algorithmen und Regeln sowie das Vorhandensein elektronischer Datenverarbeitungsanlagen sind Voraussetzung für die Rationalisierung und Automatisierung (rechnerunterstütztes Konstruieren) des Konstruktionsprozesses.“
Quelle: Koller;Konstruktionslehre für den Maschinenbau;1985

Die Konstruktionslehre ist der Teil der Lehre, der sich mit der Erforschung und Verbesserung des Konstruktionsprozesses beschäftigt. Z.B. wird versucht, den ablaufenden Prozess mittels Regeln und Algorithmen zu beschreiben. Durch diese Beschreibung mittels Algorithmen ist es erst möglich, den PCs im Konstruktionsprozess einzusetzen. Den nur mit Hilfe dieser ist der PC in der Lage Berechnungen durchzuführen. Man erhofft sich durch den vermehrten Einsatz von Computern einen rationelleren Konstruktionsablauf und eine zunehmende Automatisierung.

Ein weiterer Vorteil des Erforschens und Gliederns des Konstruktionsprozesses ist die Möglichkeit Verbindungen zu anderen Projekten zu ziehen und eventuel dort bereits vorhandene Teillösungen im aktuellen Fall erneut zu verwenden.


Rückblick[Bearbeiten]

Seit jeher konstruiert der Mensch Hilfsmittel und Apparate um sich das Leben bzw. die Arbeit zu erleichtern. Man geht davon aus, dass die überwiegende Anzahl älterer Konstruktionen intuitiv entstanden sind. Dem Autor ist keine Aufzeichnung über einen Konstruktionsprozess bzw. die Ideenfindung und deren Umsetzung bekannt. Dem ist entgegen zu halten, dass die Ideenfindung und -umsetzung der Hauptbestandteil der Ingenieurkompetenz ist. Und wer läßt sich schon gerne in die Karten schauen? Es ist also durchaus möglich, das diese Kompetenz von Ingenieur zu Ingenieur mündlich und praktisch weitergegeben und aus Geheimhaltungsgründen nicht schriftlich festgehalten wurde.

Eine Zuordnung von Erfindung und Konstruktion zu einem namentlich bekannten Ingenieur ist nur in den seltensten Fällen möglich. Die bekanntesten sind Archimedes (Archimedischeschraube), Leonardo, Watt (Dampfmaschine) und Babbage. Aber auch von diesen sehr bekannten Ingenieuren ist der Weg des Konstruktionsprozesses von der Idee bis zur fertigen Konstruktion nicht überliefert.

Animation der Archimedischen Schraube
der Helicopterentwurf von Leonardo da Vinci
die Rechenmaschine von Babbage
Konstruktionszeichnung der Dampfmaschine von James Watt